Grassau ist eine Marktgemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 47′ N, 12° 27′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Traunstein | |
Höhe: | 538 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,78 km2 | |
Einwohner: | 6910 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 193 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 83224, 83250 (Fahrnpoint) | |
Vorwahl: | 08641 | |
Kfz-Kennzeichen: | TS, LF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 89 120 | |
Marktgliederung: | 31 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktstr. 1 83224 Grassau | |
Website: | www.grassau.de | |
Bürgermeister: | Rudi Jantke (SPD) | |
Lage des Marktes Grassau im Landkreis Traunstein | ||
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Geographie
Geographische Lage
Grassau liegt in der Region Südostoberbayern im Chiemgau im Achental südlich des Chiemsees.
Die nächstliegende Autobahn ist die Bundesautobahn 8 (München–Salzburg). Der nächstliegende Bahnhof befindet sich in Übersee.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Grassau hat 32 amtlich benannte Ortsteile[2]:
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Geschichte
Der seit mindestens 1259 bayerische Ort gehörte zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Marquartstein des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Am 1. April 1938 wurden Gebietsteile an die neue Gemeinde Marquartstein abgetreten.[3] 1965 erfolgte die Markterhebung.
2013 starb in Grassau Wolfgang Sawallisch, Dirigent und Generalmusikdirektor.
Der deutsche Komiker, Volksschauspieler und Sänger Willy Reichert, gest. am 8. Dezember 1973, ist am alten Gemeindefriedhof Grassau begraben.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rottau eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
- 1970: 4.803 Einwohner
- 1987: 5.383 Einwohner
- 2000: 6.177 Einwohner
- 2011: 6.405 Einwohner
Politik
Marktgemeinderat
Seit der vergangenen Kommunalwahl am 16. März 2014 setzt sich der Stadtrat folgendermaßen zusammen:
Partei/Liste | Sitze |
CSU | 6 |
SPD | 6 |
Freie Wähler | 3 |
Allgemeine Einwohnerschaft Rottau | 3 |
Unabhängige Grassauer Liste | 2 |
Gesamt | 20 |
Finanzen
Im Jahr 2012 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 4674 T€, davon waren 1461 T€ Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Wappen
Blasonierung: In Silber ein blauer Drachenkopf (aus den Wappen der Grafen von Spanheim) schwebend über einer grünen Au, aus der zwei grüne Grashalme emporwachsen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts
- Museum Klaushäusl – Brunnhaus der Soleleitung Reichenhall–Rosenheim
- Bayerisches Moor- und Torfmuseum im Rottauer Torfbahnhof am Rande des Naturschutzgebietes Kendlmühlfilzn
- Doktorhaus - 2006 komplett renoviertes historisches Gebäude in der Ortsmitte
siehe auch Liste der Baudenkmäler in Grassau
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die im Jahr 1952 in Grassau angesiedelten Körting-Radio-Werke waren bis zur stufenweisen Auflösung des Betriebs Anfang der 1980er Jahre wichtigster Arbeitgeber am Ort. Fremdenverkehr spielte damals wie heute eine bedeutende Rolle.
Heute sind in dem Gewerbepark mehrere Firmen aus den unterschiedlichsten Gebieten tätig. Die größten sind die Firma Katek mit mehr als 600 Beschäftigten und die Firma Ruwel mit mehr als 200 Arbeitnehmern.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 6, im Produzierenden Gewerbe 722 und im Bereich Handel und Verkehr 398 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 421 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2015. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe 13 Betriebe. Im Jahr 2010 bestanden zudem 47 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 897 ha. Davon waren 752 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Grassau liegt an der Bundesstraße 305 und damit an der Deutschen Alpenstraße.
Ab 1885 hatte Grassau einen Bahnhof an der Bahnstrecke Übersee–Marquartstein. Die Strecke wurde 1968 im Personenverkehr und 2002 im Güterverkehr stillgelegt.
Die Verkehrsbedienung im ÖPNV erfolgt heute durch die Buslinien 9505 (Reit im Winkl - Marquartstein - Grassau - Prien) und 9509 (Reit im Winkl – Marquartstein - Grassau - Übersee - Traunstein) der DB-Tochter Regionalverkehr Oberbayern.[4]
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2013):
- Vier Kindergärten: 278 Kindergartenplätze mit 284 Kindern
- Volksschulen: 3 (darunter die private Montessorischule Chiemgau) mit insgesamt 40 Lehrern und 590 Schülern
- Musikschule seit 1. Oktober 1975
- Gemeindebücherei
Literatur
- Angeline Bauer: Die Niemalsbraut. Historischer Roman über Grassau, Rosenheimer Verlagshaus
- Die Geschichte der Marktgemeinde Grassau
- Häuserbuch von Grassau und Rottau
- Brauchtum und Tracht in Grassau und Rottau
- Die historische Entwicklung, Teil I: Von den Anfängen bis 1803
Weblinks
- Wappen von Grassau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111108/200701&attr=OBJ&val=555
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
- ↑ Fahrpläne auf der Website des Regionalverkehr Oberbayern