Markranstädt

Stadt im Landkreis Leipzig, Sachsen, Deutschland
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Die Stadt Markranstädt, zum Freistaat Sachsen gehörend, umfasst im Jahre 2005 eine Fläche von etwa 46,22 km² bei einer Einwohnerzahl von 13.432. Sie besteht aus den Ortsteilen Albersdorf, Altranstädt, Döhlen, Göhrenz, Großlehna, Kleinlehna, Meyen, Quesitz, Räpitz, Schkeitbar, Schkölen, Thronitz, Kulkwitz, Gärnitz, Seebenisch, Lindennaundorf, Frankenheim und Priesteblich. Von seinen Einwohnern wird die Stadt oft scherzhaft als Lallendorf bezeichnet. Dies ist wohl durch die in Markranstädt - vor allem bei älteren Bewohnern - sehr beliebte Tätigkeit des Tratschens über die aktuellen Geschehnisse im Ort entstanden. Der Begriff ist auch in den Schlachtruf des Markranstädter Carneval Clubs (MCC) Lallendorf OHO, Markranstädt OHO, MCC OHO eingeflossen.

Lage von Markranstädt in Deutschland
Lage von Markranstädt in Deutschland
Stadtkirche St. Laurentius, gebaut 1518-1525

Lage

Markranstädt befindet sich etwa 10 km südwestlich vom Leipziger Zentrum zwischen Sachsen-Anhalt und Leipzig-Knautkleeberg, am Westufer des Kulkwitzer Sees, der sich mit ca. 160 ha Wasserfläche und 200 ha Uferzohne großer Beliebtheit, insbesondere bei Wassersportlern, Urlaubern und Wanderern erfreut. Die Nähe zur Großstadt Leipzig und zum Interkontinentalflughafen Leipzig-Halle (12 km), die Bahnstation, zwei Anschlüsse an die BAB 9, ein gutes Nahverkehrsnetz, die Ortslage im Grünen und nicht zuletzt die Lage am See machen Markranstädt mit seinen Ortsteilen in zunehmenden Maße sowohl als Standort für Industrie- und Gewerbebetriebe interessant, als auch für Bürger die gern auf dem Land wohnen, aber dabei die Nähe der Großstadt mit ihrem kulturellen Angebot nicht missen möchten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Markranstädts erfolgte im Jahre 1285 als Gerichtsstuhl. Vermutlich als eine Tochtergründung des benachbarten Klostergutes Altranstädt entstanden, wird es 1287 als Marktort und 1354 als Städtchen erwähnt.

Aus der Gründung leitet sich auch der Name ab: Als Ranstädt (Ran = Ort auf gerodetem Boden) gegründet, während zeitgleich aus Ranstädt Altranstädt wurde. Ranstädt bekam dann das Marktrecht, woraus sich der heutige Name Markranstädt ableitet.

Im Jahre 1633, während des dreißigjährigen Krieges, wurde die Stadt von den Holk'sche Reitern gebrandschatzt. Dem Brand fiel unter anderem das Rathaus mit sämtlichen Schriften zum Opfer. Die 1634 herrschende Pestepidemie und die Hungersnot von 1639 führten zu einem drastischen Bevölkerungsrückgang. Im Jahre 1650 zählte Markranstädt weniger als 150 Einwohner. Die nächste lokale Katastrophe ereignete sich 1671, als bei einem Großfeuer 31 Wohnhäuser zerstört wurden. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts erholte sich die Stadt wieder.

Seinen Berührungspunkt mit der Weltgeschichte hatte Markranstädt am 23. Juli 1807, als Napoleon I. samt Gefolge im Gasthof "Zum Rosenkranz" nächtigte. Im Zuge der Befreiungskriege wurde die Stadt 1813 erneut stark in Mitleidenschaft gezogen.

Eine wirtschaftliche Blüte erlebte Markranstädt gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Hauptsächlich das Kürschnergewerbe, aber auch der Maschinenbau florierten. Dazu kam eine Automobilfabrik, aber vor allem die Markranstädter Brauerei. Sie war bis zum zweiten Weltkrieg weithin bekannt für ihr "Markranstädter Pilsener".

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