Das Städtische Klinikum Braunschweig ist seit 2003 eine gemeinnützige GmbH und das größte Krankenhaus in Niedersachsen. Es ist als Maximalversorger eingestuft und zugleich Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover.[3] In den drei Standorten des Klinikums werden jährlich rund 56.000 stationäre und 100.000 ambulante Patienten medizinisch versorgt und behandelt.[2]
Klinikum Braunschweig gGmbH | ||
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Trägerschaft | Stadt Braunschweig | |
Ort | Braunschweig
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Bundesland | Niedersachsen | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 52° 15′ 58″ N, 10° 30′ 29″ O | |
Leitung | Helmut Schüttig (Geschäftsführer) Ulrich Markurth (Aufsichtsratsvorsitzender) Stand 2014[1] | |
Versorgungsstufe | Klinikum der Maximalversorgung | |
Betten | 1.428 | |
Mitarbeiter | rund 3.800 | |
davon Ärzte | rund 510 | |
Jahresetat | rund 253 Millionen Euro Umsatz[2] | |
Zugehörigkeit | MH Hannover | |
Website | klinikum-braunschweig.de | |
Lage | ||
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Geschichte
Die Geschichte des Klinikums reicht über 100 Jahre zurück. Im Frühjahr 1891 begannen in der Celler Straße die Bauarbeiten für ein neues Krankenhaus, das 1895 fertiggestellt und am 27. April eingeweiht wurde. Die Patienten aus dem „Herzoglichen Krankenhaus“ wurden nun in den Neubau verlegt. Der medizinische Komplex umfasste 1897 insgesamt 22 Gebäude in denen alle Abteilungen des vorherigen Standortes am Wendentor Aufnahme fanden.[4] Im Jahr 1903 entstand aus dem ehemaligen städtischen Kinderheim das Krankenhaus Holwedestraße, das 1927 eine Aufnahmekapazität für 304 Patienten bot.[5]
Am Standort des Klinikums Salzdahlumer Straße befand sich zunächst ein Lazarett, das auf dem Gelände des „Großen Exerzierplatzes“ für die Luftwaffe des Zeit des nationalsozialistischen Regimes errichtet worden war. Die Planung für diesen Gebäudekomplex begann im Jahr 1936, fertiggestellt wurde es 1940. Im Jahr 2010 gab es vor Ort eine Ausstellung mit dem Titel „Vom Luftwaffenlazarett zum modernen Klinikum Salzdahlumer Straße“, die sich dieser Thematik widmete.[6] In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden die beiden anderen Standorte jeweils mit Bunkeranlagen ausgestattet. Das Krankenhaus in der Celler Straße erhielt einen Luftschutzbunker, der als Operationsbunker mit allen dafür notwendigen Einrichtungen ausgestattet wurde. Er lag zwischen den Gebäuden der Chirurgischen Klinik und der Frauenklinik. Beide Kliniken waren über Zugänge auf den einzelnen Etagen mit dem fünfgeschossigen Hochbunker verbunden. Der Bunker verfügte über rund 1020 Schutzplätze (870 mit Liegemöglichkeit). Hinzu kamen ein unterirdischer Schutzraum und einen Infektionsbunker.[7][8]
Als vierter Standort zählte bis 2011 das Klinikum Gliesmaroder Straße zum Städtischen Klinikum Braunschweig. Es war der älteste Teil, der bereits 1881/82 als Garnisonslazarett diente. Es wurde 1991 als eigenständige Medizinische Klinik IV mit den Fachbereichen Geriatrie und Rheumatologie in das Klinikum eingegliedert.[9]
Standorte/Kliniken
Klinikum Celler Straße[10] | Klinikum Holwedestraße[11] | Klinikum Salzdahlumer Straße[12] |
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Tochtergesellschaften
- Medizinisches Versorgungszentrum Braunschweig (MVZ)
- Klinikum Braunschweig Klinikdienste GmbH (Reinigung und Bistro)
- Klinikum Braunschweig Textilservice GmbH (Wäscherei)
Publikationen (Auswahl)
- Jahresbericht. Braunschweig ab 1981, OCLC 723659159.
- 100 Jahre Krankenhaus Celler Straße: 1895–1995. Braunschweig 1995, OCLC 248552517.
- Helmut Reise, Christine Renz-Kreikebohm, Bernd Schneider: Vom Luftwaffenlazarett zum Städtischen Klinikum: 60 Jahre Krankenhaus an der Salzdahlumer Straße. Eine Festschrift. Braunschweig 2000, OCLC 247615546.
- Carolin Schneider, Marion Lenz: 100 Jahre Krankenhaus Holwedestraße. Braunschweig 2003, OCLC 249011751.
- Wege zur medizin. Versorgung …: ambulant, stationär, menschlich. Quensen, Lamspringe 2003, ISBN 3-922805-65-5.
- Geschäftsbericht. Braunschweig 2006–2013. (online abrufbar)
- Mein Braunschweiger Kinderkrankenhaus. (Illustriert von Corinna Vogelmann) Bachem, Köln 2014, ISBN 978-3-7616-2849-2.
Weblinks
- Webseite auf klinikum-braunschweig.de
- Städt. Klinikum Braunschweig in Braunschweig. auf kliniken.de
Einzelnachweise
- ↑ Der Aufsichtsrat und Geschäftsführung auf klinikum-braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ a b Städtisches Klinikum Braunschweig – Maximalversorger für die Region auf braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Städtisches Klinikum Braunschweig auf mh-hannover.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Die Geschichte des Standortes Celler Straße – das ehemalige Herzogliche Krankenhaus. auf klinikum-braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Vom Pflegehaus und Armenhaus der Stadt Braunschweig zum städtischen Krankenhaus – das Klinikum Holwedestraße auf klinikum-braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Ausstellungseröffnung: Vom Luftwaffenlazarett zum modernen Klinikum Salzdahlumer Straße auf braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Der Luftschutzbunker Celler Straße auf stuecksicht.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Michael Foedrowitz: Bunkerwelten: Luftschutzanlagen in Norddeutschland. Ch. Links Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-861-53155-0, S. 60.
- ↑ Das Klinikum Braunschweig ist (noch) auf vier Standorte in der Stadt verteilt auf klinikum-braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015. (PDF, Strukturierter Qualitätsbericht 2010)
- ↑ Klinikum Celler Straße auf klinikum-braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Klinikum Holwedestraße auf klinikum-braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.
- ↑ Klinikum Salzdahlumer Straße auf klinikum-braunschweig.de, abgerufen am 16. März 2015.