Peterskirche (Basel)

Kirchengebäude in Basel
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. März 2015 um 20:37 Uhr durch Radschläger (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von B.A.Enz (Diskussion) auf die letzte Version von Cheyron zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Peterskirche ist ein Sakralbau in der Schweizer Stadt Basel. Sie ist dem heiligen Petrus geweiht und dient nach Umnutzungen und Erneuerungen seit 1529 als evangelisch-reformierte Kirche.

Peterskirche

Lage

Das in Ost-West-Richtung ausgerichtete Gotteshaus befindet sich auf einem Felsen in der Grossbasler Altstadt, wo die Petersgasse und das Kellergässlein zusammentreffen.

Baugeschichte

An dieser Stelle gab es bereits einen kirchlichen Vorgängerbau, der vermutlich aus dem 9. Jahrhundert stammte. Bis 1233 wurde das damalige Gotteshaus als Pfarrkirche und Chorherrenstift ausgebaut und erneuert. Das Basler Erdbeben von 1356 fügte dem Gebäude schwere Schäden zu, es musste neu errichtet werden. Dabei wurde der Chor umgestaltet.

Der Hauptteil, genannt «Leutkirche», wurde vor nach den Richtlinien der Bettelordenskirchen geplant und vor 1388 fertiggestellt. Das Chorgestühl ist auf das Jahr 1494 datiert.

Ausstattung

Leutkirche

Ein geräumiges Hauptschiff mit geweissten Wänden wird von zwei Seitenschiffen durch leichte Sandsteinbögen getrennt. Die Wände sind mit Bilderzyklen und Wandmalereien reichhaltig versehen. Im südlichen Seitenschiff befindet sich das um 1830 geschaffene Werk Grablegung Christi und in der «Keppenbachkapelle» das gut erhaltene Wandbild die Verkündigung an Maria (um 1400). Die Kanzel ist um 1620 entstanden und wird Franz Pergo zugeschrieben.[1]

Orgel

 
Orgel der Peterskirche Basel

Die Orgel, die auf Johann Andreas Silbermann zurückgeht, wird auch für öffentliche Konzerte genutzt.[2] Das Schleifladen-Instrument hat 32 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.[3]

I Rückpositiv C–
Metallgedeckt 8’
Prinzipal 4’
Rohrflöte 4’
Gemshorn 2’
Sesquialtera II 22/3
Scharf IV 1’
Krummhorn 8’
II Hauptwerk C–
Quintatön 16’
Prinzipal 8’
Rohrgedeckt 8’
Oktave 4’
Spitzflöte 4’
Quinte 22/3
Oktave 2’
Mixtur V-VI 11/3
Trompete 8’
Clairon 4’
III Brustwerk C–
Holzgedeckt 8’
Blockflöte 4’
Prinzipal 2’
Larigot 11/3
Sifflöte 1’
Glockenzimbel II 1/2
Vox humana 8’
Pedal C–
Prinzipal 16’
Subbass 16’
Oktavbass 8’
Oktave 4’
Mixtur IV 22/3
Posaune 16’
Trompete 8’
Singend Cornett 2’
  • Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P

Chor

Das Chorgestühl von Ulrich Bruder enthält religiöse und weltliche Schnitzereien mit Figuren. Unter dem Gewölbe stehen steinerne Darstellungen der zwölf Apostel mit ihren Symbolen.

Kapellen

Der Chor wird von der Marien- und der Eberlerkapelle flankiert. Sie enthalten beide Wandmalereien.

In der Umgebung

Vor der Westseite der Kirche befindet sich eine Gedenkstele mit einer bronzenen Porträtbüste des in Basel geborenen deutschen Dichters Johann Peter Hebel. Nicht weit entfernt lädt das Pharmazie-Historische Museum zu einem Besuch ein.

Literatur

Commons: Peterskirche (Basel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dieter Pfister: Franz Pergo. Zur Nordwestschweizer Möbelkunst um 1600, Basel 1984.
  2. Freundeskreis Orgelmusik an St. Peter Basel. Abgerufen am 22. November 2014.
  3. Nähere Informationen zur Orgel

Koordinaten: 47° 33′ 34″ N, 7° 35′ 7″ O; CH1903: 611038 / 267647