Der Spurkranz ist ein Bestandteil der Räder von Eisenbahnfahrzeugen. Er sorgt für eine sichere Führung des Fahrzeuges auf den zugehörigen Schienen.
Vom Aussehen her ist der Spurkranz einige Zentimeter größer als die Lauffläche des Eisenbahnrades auf der Schiene. Er befindet sich auf der Innenseite des Rades und ist fest mit ihm verbunden. Der Abstand der beiden Spurkränze auf einer Fahrzeugachse wird Spurweite genannt. Die Gesamtheit von Spurkränzen, Rädern und damit fest verbundener Fahrzeugachse heißt auch Radsatz. Beide Spurkränze verhindern während der Fahrt das Entgleisen des Radsatzes und damit des gesamten Fahrzeuges, in dem sie ständig wechselseitig an den inneren Schienenköpfen anlaufen. Die resultierende Bewegung des Radsatzes aus diesem wechselseitigem Hin- und Herschwingen zwischen den Schienen plus der eigentlichen Fahrzeugbewegung entlang der Schienen wird Sinuslauf genannt. Der Sinuslauf stabilisiert während der Fahrt den Radsatz und damit das gesamte Fahrzeug.
Um den übermäßigen Verschleiß des Spurkranzes durch das wechselseitige Anlaufen an die Schienenflanke zu vermeiden, wird bei Lokomotiven, Steuerwagen und Triebzügen die Spurkranzschmierung angewandt. Dabei wird durch eine Pumpe oder mittels Druckluft weggesteuert in regelmäßigen Abständen eine fetthaltige Paste gezielt auf den Spurkranz der Räder geprüht. Die Verschmutzung der Rad- bzw. Radreifenlauffläche muß dabei vermieden werden, um den Reibwert zwischen Schiene und Rad nicht zu verringern. Fettverschmutzungen auf der Lauffläche können bei angetriebenen Rädern zum "Durchdrehen" (Anfahren) oder Blockieren (Bremsen) der Räder führen und Schäden an Schiene und/oder Rad verursachen.
Eine andere Führungstechnik ist der Spurnagel. Dieser befindet sich direkt am Fahrzeug und greift in den Zwischenraum der in diesem Falle sehr breiten Schienen. Dieses Prinzip der Spurführung findet sich bei sehr alten Schienenfahrzeugen des Bergbaues und wurde bei der Entwicklung der Eisenbahn nicht weiter verfolgt.