Anton „Toni“ Seelos (* 4. März 1911 in Seefeld in Tirol) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer und Skitrainer. Seelos ist vierfacher Skiweltmeister. In den 1930er Jahren war er einer der prägendsten Pioniere des alpinen Skisports. Er veränderte grundlegend den Slalom, in dem er den herkömmlichen Stemmschwung durch den Parallelschwung ablöste.
Mit seiner revolutionären Technik beherrschte er die internationalen Skiwettwerbe. Nachdem er sich bei der ersten Skiweltmeisterschaft 1931 in Mürren noch mit der Silbermedaille im Slalom zufrieden geben musste, wurde er bei der WM 1933 in Innsbruck und bei der WM 1935 in Mürren jeweils Doppelweltmeister im Slalom und in der Kombination. Ein Olympiaerfolg blieb ihm verwehrt, da er als professioneller Skilehrer nicht für die Olympischen Winterspiele zugelassen wurde. Statt dessen startete er in Garmisch-Partenkirchen lediglich als Vorläufer des Slaloms und war 12 Sekunden schneller als der Olympiasieger Franz Pfnür.
1934 übernahm er das Training der deutschen Christl Cranz und führte sie zum Olympiasieg 1936 und insgesamt zwölf Weltmeistertiteln. 1937 wurde er erfolgreicher Trainer der französischen Skinationalmannschaft.
Bis 1981 leitete Seelos in seinem Heimatort Seefeld die Skischule. Nach ihm ist dort die Olympia-Skiprungschanze benannt.
Literatur
- Oliver Bachmann / Sepp Kneisl: Toni Seelos. Ein Leben für den Skisport. Innsbruck 1999.