Konisches Programm

bestimmtes Problem, bei dem in der Formulierung der zulässigen Punkte auch ein Kegel verwendet wird
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Ein konisches Programm ist in der mathematischen Optimierung ein bestimmtes Problem, bei dem in der Formulierung der zulässigen Punkte auch ein Kegel verwendet wird, was zu dieser Namensgebung führte. Einige Problemklassen lassen sich als konische Programme formulieren.

Definition

Gegeben sei ein reeller Vektorraum   versehen mit einem Skalarprodukt   und ein abgeschlossener, spitzer und konvexer Kegel   mit nichtleerem Inneren, der die verallgemeinerte Ungleichung   definiert. Des Weiteren seien   und   ein linearer Unterraum von  . Dann heißt das Optimierungsproblem

 

ein konisches Programm oder konisches Optimierungsproblem. Gesucht wird also ein Elemente eines Vektorraumes, das sowohl in einem Kegel als auch in einem affinen Unterraum liegt und minimal bezüglich des Skalarproduktes ist. Insbesondere sind alle auftretenden Funktionen entweder linear oder K-konvex, daher handelt es sich um ein allgemeineres konvexes Optimierungsproblem.

Beispiele

  • Jedes lineare Optimierungsproblem ist ein konisches Optimierungsproblem. Dazu wählt man als Vektorraum den   und als Kegel  . Die verallgemeinerte Ungleichung ist dann das „komponentenweise größer als“. Als Skalarprodukt wählt man das Standardskalarprodukt und als affinen Unterraum die Lösungsmenge der Gleichung  .
  • Semidefinite Programme sind konische Programme auf dem Vektorraum der symmetrischen Matrizen   versehen mit dem Frobenius-Skalarprodukt. Der Kegel ist die Menge der positiv semidefiniten Matrizen  , der affine Raum wird auch über das Frobenius-Skalarprodukt definiert.
  • Die SOCPs (Second Order Cone Program) verwenden den second-order cone, der auch Lorentz-Kegel genannt wird.

Normalform und Ungleichungsform

Analog zur Linearen Optimierung nennt man die in der Definition verwendete Form die Normalform eines konischen Programms. Die Darstellung

 

heißt dann die Ungleichungsform eines konischen Programms.

Lagrange-Dualität

Betrachtet man das Problem

 

als primales Problem, so ist das Duale Problem bezüglich der Lagrange-Dualität von der Form

 

Hierbei ist   der duale Kegel von   und   der Orthogonalraum von  .

Literatur