Die Liven sind ein Volk im westlichen Lettland. Die heutigen Liven leben in Kurland, nicht, wie der Name vermuten lässt, in Livland. Dies trägt seinen Namen nach den schon im Mittelalter ausgestorbenen östlichen oder Gauja-Liven.
Überblick
Als Riga 1201 gegründet wurde, gab es bereits zwei livische Siedlungen. Die Liven lebten seit 5000 Jahren an der Bucht von Riga.
Zwischen dem zwölften und sechzehnten Jahrhundert war Livland eine einflußreiche Nation, ohne deren Holz und Hanf Großbritannien nicht so schnell zu einer Seemacht aufgestiegen wäre. Livland wurde schließlich zwischen Estland und Lettland aufgeteilt. Bis 1561 war der Ordensritterstaat Kern der Livländischen Föderation. Eine der vier Standesvereinigungen baltischer Adliger trägt heute noch den Namen Livländische Ritterschaft.
2006 gibt es noch 14 Dörfer und Siedlungen der Liven. Statistisch erfasst und als Liven in ihrem Pass bezeichnet werden weniger als 200 Bewohner Lettlands. Man geht davon aus, dass noch etwa 1000 Liven in Lettland leben. Die lettische Verfassung bezeichnet Lettland als "Land der Letten und der Liven".
In Mazirbe steht ein Livisches Kulturhaus mit der grün-weiss-blauen Flagge. Seit 1989 feiern die Liven am ersten Sonntag im August das Ende der Unterdrückung nationaler Minderheiten in der ehemaligen Sowjetunion.
Sprache
Livisch war weder Schul- noch Kirchensprache, erst im 19. Jahrhundert wurde es Schriftsprache. Nach verschiedenen Quellengaben, sprechen nur noch fünf bis zwanzig Liven die nahezu ausgestorbene Livische Sprache. Livisch ist als finno-ugrische Sprache verwandt mit Estnisch, Finnisch und Samisch. Die livische Sprache besteht aus 45 Buchstaben und einem bildhaften Ausdruck.