Der Name Semiramis, von antiken griechischen Historikern geprägt, bezieht sich auf eine altorientalische Heldin oder Königin. Die Semiramis der griechischen Quellen dürfte mit der assyrischen Königin Schammuramat nur den Namen gemein haben.
Griechische Quellen
Von Ktesias und Diodor wird sie als mythische Heldin göttlicher Abstammung beschrieben. Jung verwaist wurde sie von Tauben groß gezogen, woher sich ihr Name ableiten soll. Nach einigen Abenteuern, unter anderem als Heerführerin, soll sie Babylon gegründet haben. Während der Belagerung von Baktra soll sie Ninus getroffen haben, den mythischen Gründer von Ninive. Sie war zu der Zeit mit einem seiner Offiziere, Onnes, verheiratet, dem sie Ninus abnam, um sie selbst zu ehelichen. Mit ihm soll sie ein Kind, Ninias, gehabt haben. Nach Ninus’ Tod errichtete Semiramis, die angeklagt war, sein Ableben verursacht zu haben, ihm ein Mausoleum in der Nähe Babylons, neun Stadien hoch und 10 Stadien breit. Nach Ktesias soll Ninus' Regierungszeit mit dem Jahr 2189 v. Chr. begonnen haben, nach Castor (ap. Syncell. 167) regierte er 52 Jahre, also bis 2137 v. Chr. - was auch die Lebenszeit von Semiramis eingrenzen würde.
Athenai schildert das Leben einer gleichnamigen Hofdame, die sich die Herrschaft in Babylon durch Intrigen aneignete, aber gerecht herrschte.
Assyrische Quellen
Historisch erscheint der Name 'Schammuramat' in den assyrisch-babylonischen Königslisten (810-782 v. Chr). Sie war die Frau von Schamschi-Adad V. ( 823-810) und regierte für ihren minderjährigen Sohn Adad-nirari III. (791-782).
Hängende Gärten der Semiramis
Auch bekannt sind die Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, eines der Sieben Weltwunder, die von Nebukadnezar II erbaut wurden.
Personendaten | |
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NAME | Semiramis |
KURZBESCHREIBUNG | Heldin oder Königin |