Übertakten

Erhöhung der Taktfrequenz von Hardware über die vom Hersteller vorgesehene Grenze hinaus
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Als übertakten wird das Betreiben von Mikrochips außerhalb ihrer Spezifikation bezeichnet.

Intention

Durch die Erhöhung des Taktes erhoffen sich Übertakter eine gesteigerte Performance (Leistung) der Komponenten. Somit läßt sich theoretisch das Geld für einen entsprechend leistungsstärkeren Chip sparen. Übertakten wird oftmals auch als "Sport" betrieben, um bei Benchmarks möglichst gut abzuschneiden.

Vorgehen

Der Takt wird bei Computerbestandteilen (CPU, RAM, Graphikkarte) mittels Jumpern, dem BIOS oder spezieller Software angehoben. Kleine Mikrochips werden übertaktet, indem man den Taktgenerator (einen Schwingquarz) austauscht. Oftmals benötigen übertaktete Komponenten für stabilen Betrieb erhöhte Versorgungsspannungen. Fast immer ist eine verbesserte Kühlung notwendig. Profis verwenden dazu, je nach Geldbeutel, Wasserkühlungen oder Kompressorkühlungen. Dabei kommen teilweise merkwürdige Geräte vor, die zum Beispiel als Radiator den Radiator eines alten Autos nehmen.

Arten des Übertaktens

Der Takt eines Bauteils setzt sich generell aus zwei Größen zusammen: Der Grundfrequenz (bei CPUs: FSB) und dem Multiplikator. Zum Erreichen des Takts wird die Grundfrequenz mit dem Multiplikator multipliziert.

Es ist also generell möglich, einen Prozessor über den FSB oder den Multiplikator zu übertakten. Viele Prozessorhersteller sperren allerdings den Multiplikator ihrer Prozessoren, so daß nur noch die Übertaktung über den FSB möglich ist.

Gefahren

Beim Betreiben von Komponenten außerhalb ihrer Spezifikationen erlischt in nahezu allen Fällen die Garantie des Herstellers. Auch die Lebenserwartung der übertakteten Bauteile kann (mitunter signifikant) sinken. Übertaktete Systeme können instabil werden und (Rechen-) Fehler produzieren, die Software abstürzen lassen. Durch einen höheren Takt und vor allem erhöhte Spannung wird die Elektronenmigration begünstigt, was als Sudden Northwood Death Syndrome bekannt wurde. Die Verlustleistung steigt linear mit dem Takt und exponentiell mit der Spannung, also ist zum Übertakten eine verbesserte Kühlung notwendig. Dies trägt zur steigenden Popularität von Wasserkühlungen im PC-Bereich bei.