Bel paese

klassische poetische Bezeichnung für Italien
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Bel paese, auch Belpaese geschrieben, ist eine klassische poetische Bezeichnung für Italien. Die italienische Phrase bedeutet zu Deutsch so viel wie „schönes Land“ und verweist somit mittels einer Antonomasie auf eine als zentral erachtete Eigenschaft Italiens, nämlich die Schönheit.

Die Wendung bel paese als geographische Herkunftsbezeichnung geht auf die italienische Literatur des Spätmittelalters zurück, namentlich Dante und Petrarca.[1]

“del bel paese là dove ’l sì suona”

„das schöne Land wo das erklingt[2]

Dante: Divina Commedia, Inferno XXXIII, 80

“il bel paese ch’Appennin parte, e ’l mar circonda e l’Alpe”

„das schöne Land, das der Appenin teilt und das Meer und die Alpen umringen“

Petrarca: Canzoniere, CXLVI

Weitere Bekanntheit erlangte die Phrase durch ein Buch des Geowissenschaftlers Antonio Stoppani, der in seinem vielgelesenen populärwissenschaftlichen Werk Il Bel Paese: Conversazioni sulle bellezze naturali, la geologia e la geografia fisica d’Italia[3] aus dem Jahr 1876 die Naturschönheiten Italiens beschrieb.[1] Der Buchtitel soll auch als direkte Vorlage für die Namensgebung der Käsesorte Bel Paese gedient haben,[4] die von Egidio Galbani als italienische Antwort auf französische Käseimporte kreiert worden war.[5]

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. a b Bèl Paése. Treccani.it – L’enciclopedia italiana, abgerufen am 20. Februar 2015.
  2. ist das italienische Wort für „ja“; verwiesen wird also auf das Verbreitungsgebiet der italienischen Sprache im Gegensatz zu den Gegenden des oc und des oïl.
  3. Deutsch: Das Schöne Land: Gespräche über die Naturschönheiten, die Geologie und die physische Geographie Italiens
  4. John Ayto: The Diner’s Dictionary. Oxford University Press, Oxford 2012, ISBN 978-0-19-964024-9, S. 29
  5. Fabiano Guatteri: Formaggi. Conoscere e riconoscere le produzioni più diffuse d’Italia e d’Europa. De Agostini, Novara 2005, ISBN 978-88-418-2006-3, S. 149