Schweinfurt ist eine kreisfreie Stadt und eines von drei Oberzentren im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken. Die Stadt ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises. Vom 12. Jahrhundert bis 1802 war die Stadt eine freie Reichsstadt. Seit dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts ist Schweinfurt eine Industriestadt und bis heute das Zentrum der europäischen Wälzlagerindustrie. Das Einzugsgebiet der am Maindreieck liegenden Stadt ist das östliche Unterfranken (Region Main-Rhön) und Südthüringen. Schweinfurt wirbt für sich mit dem Motto Industrie und Kunst.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 3′ N, 10° 14′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Höhe: | 226 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,7 km2 | |
Einwohner: | 53.938 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1511 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 97421–97424 | |
Vorwahl: | 09721 | |
Kfz-Kennzeichen: | SW | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 62 000 | |
Stadtgliederung: | 15 Stadtteile/Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 97421 Schweinfurt | |
Website: | www.schweinfurt.de | |
Oberbürgermeister: | Sebastian Remelé (CSU) | |
Lage der Stadt Schweinfurt in Bayern | ||
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Bei der Gebietsreform in Bayern gehörte Schweinfurt zu den wenigen Städten, in die keine Vororte eingemeindet wurden. Die Agglomeration beträgt nach dem Zensus vom 05.09.2011 96.958 Einwohner. Die Stadt liegt hierbei an 83. Stelle in Deutschland.
In Schweinfurt wurde 1652 die älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie der Welt, die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gegründet. Sie befindet sich heute in Halle (Saale) und wurde 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften.
Geographie
Lage
Schweinfurt liegt in der Mitte Mainfrankens und jeweils ungefähr 40 km von Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen entfernt. Die Stadt ist von Mittelgebirgen umgeben, mit der Rhön im Norden, den Haßbergen im Osten, dem Steigerwald im Südosten und dem Spessart im Westen. Der Stadtkern und der überwiegende Teil des bebauten Stadtgebiets liegen nördlich des Mains (rechtsmainisch) auf etwa 210 m bis 300 m Höhe. Die neueren Industriegebiete Hafen und Maintal liegen südlich des Mains auf etwa 210 m Höhe. Bei Schweinfurt biegt der Main von seiner allgemeinen Ost-West-Flussrichtung nach Süden ab. Hier beginnt das Maindreieck.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Fertigstellung der Thüringerwaldautobahn A71 Schweinfurt-Erfurt 2005 (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr.16) änderte sich die wirtschaftsgeografische Lage Schweinfurts grundlegend. Die Stadt im früheren Zonenrandgebiet wurde zu einem Autobahnknotenpunkt in der bundesdeutschen Mitte.
Raumordnung
Schweinfurt ist das Oberzentrum der Planungsregion Main-Rhön, zu der die kreisfreie Stadt Schweinfurt und die Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld gehören. Dem Oberzentrum Schweinfurt sind folgende Mittelzentren zugeordnet: Bad Brückenau, Bad Kissingen, Bad Neustadt an der Saale, Gerolzhofen, Hammelburg und Haßfurt.
Geologie, Tektonik und Geomorphologie
Die Geologie im Stadtgebiet reicht (von älter/unten nach jünger/oben) von den harten Kalk- und Mergelsteinen des Oberen Muschelkalks über den weicheren tonig-mergeligen, von einzelnen Sandsteinen und Kalkbänken unterbrochenen Unterkeuper (Lettenkeuper) bis zu den weichen Tonsteinen des Gipskeupers. Im Bereich zwischen Bergrheinfeld und Schweinfurt befindet sich das Zentrum eines tektonischen Senkungsgebiets (Schweinfurter Mulde). Der Gipskeuper kam in das heutige Niveau des Mains, der im Quartär ein weites Becken ausräumen konnte. Im Stadtgebiet befinden sich Sande und Schotter als Reste höherer Flussniveaus. Am Ostrand des Maintals im Stadtgebiet befinden sich am Schwebheimer Wald Flugsanddünen. Sie sind mit Kiefern bewachsen und inaktiv, d.h. sie wandern nicht mehr.
Nordöstlich der Innenstadt verläuft eine Störungszone (Kissingen-Hassfurter Störungszone) von NW nach SO, welche das Hebungsgebiet des Kissingen-Hassfurter Sattels von der Schweinfurter Mulde trennt. Im Bereich der Sattelzone wurden harte Kalksteine des Muschelkalks in das heutige Niveau des Mains und seiner Zuflüsse gehoben. Das Relief ist deutlich bergiger, die Flüsse konnten nur schmale Täler formen. Der Großteil des Stadtgebiets liegt innerhalb des gering reliefierten Schweinfurter Beckens. Die östlichen und nördlichen Stadtteile Haardt, Steinberg, Hochfeld und Deutschhof liegen topographisch teils deutlich erhöht auf den südlichen Ausläufern des von zahlreichen Tälern durchschnittenen Hesselbacher Waldlands (Schweinfurter Rhön, Schweinfurter Oberland).
Das Schweinfurter Becken liegt in der Kernzone der Landschaft Mainfränkische Platten, einer Haupteinheitengruppe des Schichtstufenlandes, das sich vom Pariser Becken bis nach Franken hinzieht.
Klima
Der Jahresniederschlag liegt bei 602 mm und ist damit vergleichsweise niedrig, da er in das untere Viertel der in Deutschland erfassten Werte fällt. An 21 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,8-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind sehr gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 8 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Stadtgliederung
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Die Hauptwohngebiete befinden sich im Nordwesten (Bergl, Gartenstadt), Norden (Haardt, Hochfeld, Steinberg, Eselshöhe) und Nordosten (Deutschhof), die Industrie- und Gewerbegebiete der Stadt im Westen und (ab den 1960er Jahren) südlich des Mains, ursprünglich am neuen Hafen, ab den 1990er Jahren auch im Südwesten, dem Maintal.
Geschichte
Mittelalter
Erste Siedlungen
Siedlungsspuren im Gebiet des heutigen Schweinfurt lassen sich für die vor- und frühgeschichtliche Zeit nachweisen. Erstes (bis heute erhaltenes) schriftliches Indiz für die Existenz einer Siedlung im 8. Jahrhundert ist die Nennung im Codex Edelini des Klosters Weißenburg.[2] Wahrscheinlich wurde in Suinuurde damals bereits Weinbau betrieben. Die erste sicher datierbare schriftliche Erwähnung erfolgte im Jahr 791 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Fulda.[3] Um das Jahr 1000 hatten die Markgrafen von Schweinfurt, damals das mächtigste Adelsgeschlecht im Raum des heutigen Nordbayern, ihre Hauptburg auf der Peterstirn, östlich der heutigen Stadt. Nach der Niederlage des Grafen Heinrich von Schweinfurt, auch Hezilo genannt, in der Schweinfurter Fehde gegen König Heinrich II. im Jahr 1002/1003 verlor die Familie ihre dominierende Stellung. Anfang des 11. Jahrhunderts gründete Hezilos Mutter Eila ein Benediktinerkloster auf der Peterstirn. Mit Hezilos Sohn Otto starb das Geschlecht im Mannesstamm 1057 aus. Das Gut um Schweinfurt herum erbte Ottos Tochter Beatrix. Der Besitz bestand damals aus der Burg auf der Peterstirn und dem Dorf mit der Kilianskirche (1383 abgebrochen), das zwischen Höllental und Marienbach gelegen war. Bischof Eberhard von Eichstätt war der letzte männliche Nachkomme der Beatrix und vermachte 1112 seinen Besitz um Schweinfurt dem Hochstift Eichstätt. 1263/65 wurde das heruntergekommene Kloster auf Betreiben des Würzburger Bischofs Iring an den Deutschen Orden übergeben.
Aufstieg zur Reichsstadt
Vermutlich Kaiser Friedrich I. Barbarossa ließ in Konkurrenz westlich zur eichstättischen villa, der unterhalb der Peterstirn gelegenen Alten Stätte (heute Altstadtstraße, Höllental), jenseits des Marienbaches unter Verwendung von vorhandenem Königsgut eine neue Civitas Imperii (Reichsstadt) anlegen (heutige Altstadt, Zürch). An dieser Stelle konnten die Furt und die Straßen vom Untermain zum Obermain und von Nürnberg nach Erfurt kontrolliert werden. Die alte Fischersiedlung am Fischerrain wurde frühzeitig in die Stadt eingegliedert. Innerhalb der Stadtmauern befand sich auch die Reichsburg (siehe Burggasse). Im Kampf um die Vorherrschaft in Mainfranken zwischen den Hennebergern und dem Bischof von Würzburg wurde die Stadt zwischen 1240 und 1250 zerstört (Erstes Stadtverderben). In einem Brief König Wilhelms von Holland vom 9. Januar 1254 heißt es, Schweinfurt sei früher Reichsstadt gewesen (... Swinforde, que olim imperii civitas fuerat). Es bleibt unklar, ob jemals der Stadt Rechte entzogen wurden oder ob hier nur auf die Stadtzerstörung Bezug genommen wird. Die Bemühungen der Henneberger und des Bischofs von Würzburg, die Stadt zu mediatisieren, blieben erfolglos. König Rudolf von Habsburg (1273–1308) weist in seinem Schiedsspruch vom 29. April 1282 den Anspruch des Deutschen Ordens und die Gericht- und Vogteirechte Schweinfurts zurück. Die Grenzen zwischen Altstadt und Hilpersdorf wurden neu festgelegt. Schweinfurt wurde als Reichsstadt bestätigt.
Verpfändungen und Auslösung
Die deutschen Könige verpfändeten bei Geldnot häufig ihren Besitz oder bestimmte Privilegien. Eine Vielzahl der Reichsstädte verlor dadurch bis zum Ende des Alten Reiches ihre Selbständigkeit, wenn sie nicht in der Lage waren, das Pfand auszulösen.
Bereits in den 1290er Jahren wurden bestimmte Rechte der Stadt verpfändet. Am 3. Juli 1304 verpfändete König Albrecht von Habsburg die Stadt an Bischof Andreas von Würzburg für 2000 Pfund Heller. 1305 wurde die Summe auf 1000 Mark Silber und 100 Pfund Heller erhöht. Kaiser Heinrich VII. verpfändete am 28. Dezember 1309 die Stadt zu 1000 Mark Silber an Berthold IV. von Henneberg-Schleusingen. Kaum ein halbes Jahr später, am 31. Mai 1310, wurde diese Summe verdoppelt. Ludwig der Baier erhöhte die Pfandschaft am 21. März 1323 nochmals auf nunmehr 3000 und am 26. Mai 1330 schließlich auf 5000 Mark Silber. Nach dem Tod des Grafen Heinrich VIII. († 10. September 1347) wurde die Pfandschaft in zwei Teilen an seine Witwe Jutta von Brandenburg († 1353) und seinen Bruder Johann I. vererbt. Damit war unter anderem die Teilung der Vogteirechte verbunden. Bischof Albrecht II. von Würzburg erwarb 1354 für 3000 Pfund Heller den einen Teil der Reichspfandschaft von der Tochter Juttas, Elisabeth von Henneberg. Wäre Johanns Teil ebenfalls an den Bischof von Würzburg verkauft worden, hätte die dauerhafte Entfremdung vom Reich gedroht. 1361 löste die Stadt deshalb die eine Hälfte des Pfands zu 2500 Mark Silber von Johanns Witwe aus. Als Gegenleistung gewährte Kaiser Karl IV. am 29. April 1361 der Stadt die eigene Gerichtsbarkeit und erließ der Stadt für 20 Jahre die Reichssteuer. Am 28. Januar 1362 versprach Kaiser Karl IV. der Stadt, die Reichsrechte in Zukunft nicht mehr zu verpfänden oder zu entfremden, was allerdings von späteren Kaisern nicht immer als bindend angesehen wurde und immer wieder von neuem erkämpft werden musste. Die Schweinfurter Bürger durften nun ihren Amtmann selbst bestimmen. Die Verhandlungen mit den Bischof von Würzburg zogen sich über Jahre hin. Schließlich bestätigte er am 28. Juli 1386 die Auslösung des Pfandes für 15.000 Gulden.[4]
Aufbau eines Territoriums
Schweinfurt gelang es, die Pfandschaft über in der Reichsvogtei gelegene Reichsdörfer Forst, Sennfeld, Gochsheim und Rottershausen zu erwerben. Diese Verpfändungen gingen bis zum Ende des alten Reiches wieder verloren. 1397 wurde die Erlaubnis zum Bau von Mühlen, Landestegen, Wehren und einer Brücke über den Main erteilt. Im gleichen Jahr wurde auch ein wirtschaftlich wichtiges Privileg, die Zollfreiheit für alle in der Stadt verkauften und alle aus der Stadt exportierten Waren, erworben. Die Lösung aus der Pfandschaft und die damit verbundene Rückgewinnung der Reichsfreiheit kostete die Stadt 30.000 bis 40.000 Gulden und führte zu einer starken Verschuldung. König Ruprecht verminderte deshalb ab 1407 für zehn Jahre die Reichssteuer auf 100 Gulden. Das Recht eine jährliche Messe abzuhalten, die am 11. November beginnen und 17 Tage dauern sollte, erwarb die Stadt 1415 von König Sigismund.[5] Von den Brüdern Karl und Heinz von Thüngen erwarb die Stadt am 26. Februar 1436 den Ort Oberndorf für 5900 Gulden. 1436/37 erwarb der Rat der Stadt vom Deutschen Orden für 18000 Gulden die Burg auf der Peterstirn sowie das zugehörige Landgebiet mit den Dörfer Altstadt, Hilpersdorf, Zell und Weipoltshausen sowie den Höfen Deutschhof und Thomashof. Hinzu gehören noch die beiden Exklaven Ottenhausen und Weipoltsdorf. Das reichsstädtische Territorium wurde 1620 um Madenhausen ergänzt. Die Einwohner dieser Ortschaften waren Untertanen der Reichsstadt und besaßen in der Regel kein Bürgerrecht. In der Gebietsreform von 1972 wurde linksmainisch eine Teilfläche der Gemarkung Grafenrheinfeld der Stadt zugeschlagen – das heutige Industriegebiet Maintal.
Frühe Neuzeit
Bauernkrieg
Das Territorium des Hochstifts Würzburg befand sich seit April 1525 fast vollständig in der Hand aufrührerischer Bauern. Die Stadt Schweinfurt stellte sich auf die Seite der Bauern und unterstützte sie mit Mannschaften und Lebensmitteln. Am 17. Mai 1525 wurde durch Betreiben Schweinfurts das Schloss Mainberg des Grafen Wilhelm von Henneberg durch den Bildhäuser Haufen zerstört. Das Heer des Schwäbischen Bundes hatte Anfang Juni den Würzburger Raum von den Aufständischen zurückerobert und traf am 12. Juni 1525 mit 15.000 Mann in Schweinfurt ein. Die Stadt wurde zur Aufkündigung des Bündnisses mit den Aufständigen gezwungen und musste für den Wiederaufbau des Schlosses Mainberg 4566 Gulden und für allgemeine Brandschatzung pro Haus 10 rheinische Gulden leisten.[6]
Zweites Stadtverderben
Am 22. Mai 1553 wurde Schweinfurt im so genannten Zweiten Markgrafenkrieg durch Markgraf Albrecht II. Alcibiades erstmals besetzt. Vom 1. bis 23. Juni 1553 wurde Schweinfurt von den Truppen Braunschweigs, Kursachsens und Würzburgs erstmals belagert und beschossen. Der große Angriff auf die Stadt erfolgte im darauffolgenden Jahr ab dem 27. März 1554. Die Bundestruppen schossen die Stadt innerhalb von 10 Wochen sturmreif und hungerten sie aus. Der Markgraf ließ am Abend des 12. Juni 1554 seine Truppen vor der Übermacht seiner Gegner abziehen. Dadurch war die Stadt ohne Schutz. Noch bevor der Rat mit den Bundestruppen Verhandlungen aufnehmen konnte, wurde die Stadt am Morgen des 13. Juni 1554 geplündert und in Brand gesetzt. Die bereits durch Hunger und Seuchen dezimierte Bevölkerung floh in Scharen ins Umland. Die auf Rache bedachte Landbevölkerung, die im Krieg viel zu leiden hatte und Schweinfurt die Schuld gab, drang nach dem Abzug der Bundestruppen am gleichen Tag in die Stadt ein und vollendete das Zerstörungswerk. Diese Zerstörung Schweinfurts wird als Zweites Stadtverderben bezeichnet. Der Wiederaufbau zog sich bis 1615 hin. Zeugnisse des Wiederaufbaus in dieser Zeit sind das unter der Leitung von Nikolaus Hofmann erbaute Renaissance-Rathaus, das Alte Gymnasium, der Ebracher Hof und das Zeughaus. Das damals angelegte Stadtbild änderte sich mit Ausnahme der Befestigungsanlagen bis ins frühe 19. Jahrhundert nur kaum.[6]
Dreißigjähriger Krieg
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schweinfurt häufig von den Truppen der Kriegsparteien besetzt. In den 1640er Jahren wurde die Stadtbefestigung von den Schweden ausgebaut. Erhalten sind aus dieser Zeit die Schanzanlagen am Oberen Wall.
Gescheiterter Versuch einer Universitätsgründung durch Gustav Adolf
Der schwedische König Gustav II. Adolf wollte in Schweinfurt eine Universität gründen, als protestantischen Gegenpol zum Hochstift Würzburg. Er nahm im Dreißigjährigen Krieg dem Hochstift Ländereien weg und schenkte sie der Reichstadt Schweinfurt zur Finanzierung der Eliteschule. Das Vorhaben wurde, letztlich durch seinen Tod 1632 in der Schlacht bei Lützen vereitelt.[8][9]
Neuzeit
19. Jahrhundert bis Zweiter Weltkrieg
Durch den Reichsdeputationshauptschluss kam die Stadt 1802 an Bayern. Nach der zwischenzeitlichen Zugehörigkeit zum Großherzogtum Würzburg (1810-1814) fiel die Stadt 1814 erneut an das Königreich Bayern.
1854 erfolgte mit der Eröffnung der Ludwigs-Westbahn von Bamberg nach Würzburg der Anschluss ans Eisenbahnnetz. Mit dem Bau der Linien nach Bad Kissingen (1871) und Meiningen (1874) wurde Schweinfurt ein Eisenbahnknotenpunkt.
Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt ein kontinuierliches, im Vergleich mit anderen Städten zunächst jedoch nur durchschnittliches Bevölkerungswachstum. Der Agrarsektor spielte weiterhin eine wichtige Rolle (Viehmärkte), daneben entstanden erste Fabriken (vor allem der Farbenindustrie).
Seit den 1890er Jahren wurde die Entwicklung der Stadt maßgeblich von der Metallindustrie bestimmt. Durch die Industrialisierung hatte Schweinfurt zwischen 1840 (7.700 Einwohner) und 1939 (49.000 Einwohner) prozentual (635 %) nach Nürnberg das größte Bevölkerungswachstum aller Städte in Franken.[10]
In der Zwischenkriegszeit entstanden das St.-Josefs-Krankenhaus der katholischen Erlöser-Schwestern (1929), das Städtische Krankenhaus (1930), das Ernst-Sachs-Bad (1932) und das Willy-Sachs-Stadion (1936). Seit 1936 ist Schweinfurt Garnisonsstadt. Im Zuge der vom NS-Regime betriebenen Aufrüstung der Wehrmacht wurde an der Niederwerrner Straße eine große Kasernenanlage, vorwiegend für Panzertruppen, errichtet.
Im Zweiten Weltkrieg fügten in den Jahren 1943 bis 1945 15 größere Luftangriffe der Briten und US-Amerikaner der Stadt schwere Schäden zu, am 17. August 1943 im Rahmen der Operation Double Strike mit 376 und am 14. Oktober 1943 mit 291 Bombern; bei diesem Angriff verlor die 8. US-Luftflotte 77 B-17-Bomber. Der größte Angriff fand am 24. Februar 1944 im Rahmen der Big Week mit 1100 Bombern statt. Dabei wurden auch zahlreiche Dörfer im Umland fast völlig zerstört. Insgesamt warfen die Flugzeuge an diesem Tag 3.600 Sprengbomben und 32.500 Brand- und Phosphorbomben ab.[11][12][13][14]
US-Streitkräfte
Am 11. April 1945 besetzten US-Truppen die Stadt, nachdem sie vorher zwei Tage lang von Artillerie beschossen worden war.[15] Die Amerikaner beschlagnahmten neben Ämtern und Schulgebäuden ganze Wohnviertel in einer Stadt, die ohnehin ein massives Wohnungsproblem hatte. 1951 zog die US-Armee in die 1936 gebauten Panzerkasernen in der Niederwerrner Straße ein, die fortan "Ledward Barracks" genannt wurden. Die Besatzungsmacht war auch ein wichtiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktor in der Stadt. In ihren Hochzeiten umfasste die Garnison 12.000 Menschen: Soldaten, Angestellte und Angehörige. 2013/14 zogen die letzten Amerikaner ab.
Im Rahmen der Konversion der Liegenschaften wird derzeit in den Ledward Barracks ein internationaler Hochschulcampus i-Campus aufgebaut. Die Vorlesungen für das WS 2014/15 begannen bereits mit ca. 100 Studenten (im ehemaligen Abrams Club). Im Endausbau sollen auf dem Campus 2000 Studenten Platz finden.
Schweinfurt im Spiegel der Weltgeschichte
Eiserner Vorhang und Kalter Krieg waren durch Panzer auf öffentlichen Straßen im westlichen Stadtgebiet deutlich vernehmbar. Nach dem der Fall des Eisernen Vorhangs, mit dem scheinbaren Ende der Geschichte, veränderte sich die Situation auch hier grundlegend. An den Ledward Barracks wurden die Kontrollen ganz aufgehoben und jeder konnte hinein gehen oder fahren und die zivilen amerikanischen Einrichtungen (Lokale, Kino u.a.m.) frei nutzen. Die Terroranschläge am 11. September 2001 veränderten die Situation schlagartig. Um alle US-Einrichtungen, einschließlich der amerikanischen Wohnviertel, wurden Sperranlagen mit massiven Checkpoints errichtet, die an das geteilte Berlin erinnerten. Das Deutsch-Amerikanische Volksfest, das innerhalb dieser neuen Hochsicherheitszonen lag, wurde von den Besuchern nicht mehr angenommen und schließlich ganz eingestellt.
Unmittelbar nach dem Abzug der US-Amerikaner wurde in einem kleineren Teil der Ledward Barracks eine Erstaufnahme-Einrichtung für Asylanten eingerichtet, die hauptsächlich aus dem syrischen Bürgerkriegsgebiet kommen.
Wiederaufbau und Wirtschaftswunder
Wie viele andere westdeutsche Städte erlebte auch Schweinfurt nach den schweren Kriegszerstörungen in den 1950er und 1960er Jahren ein beispielloses Wirtschaftswunder. Die Großindustrie stieg zu neuer Blüte auf. Architektonisch ist der Wiederaufbau von einem nüchtern-modernen Stil gekennzeichnet. Neue Stadtteile entstanden (Bergl, Musikerviertel, Hochfeld/Steinberg, Haardt, Deutschhof). Die Bevölkerungszahl stieg auf 60.000 im Jahr 1970. Die Infrastruktur wurde ausgebaut (Neues Rathaus, Schulen und Kirchen, Stadttheater, Friedrich-Rückert-Bau mit Volkshochschule, Fachhochschule, Sommerbad, Leopoldina-Krankenhaus). Seit den 1970er Jahren zogen viele Industriebeschäftigte in die Vororte, es bildete sich ein „Speckgürtel“ um die Stadt (siehe Gesellschaft und Soziales). Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, wurden Südeuropäer und Türken als Gastarbeiter angeworben.
1980er Jahre bis Gegenwart
Ab den 1980er Jahren begann die Altstadtsanierung und die Ausweisung der Fußgängerzone (Spitalstraße). Der schweren Krise der Großindustrie Anfang der 1990er Jahre suchte der Freistaat Bayern durch die Stärkung des Dienstleistungssektors zu begegnen. Teile des Landessozialgerichts und des Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung wurden von München nach Schweinfurt verlegt. Ab Mitte der 1990er Jahre stabilisierte sich die Lage der Industrie; 2005–2008 erlebte sie eine neue Boom-Phase und die Gewerbesteuereinnahmen stiegen auf Rekordhöhe.
Die Ära Gudrun Grieser
Gudrun Grieser (CSU) war von 1992 bis 2010 Oberbürgermeisterin und prägte Schweinfurt nachhaltig. In ihrer Zeit wurde auch das neue Motto der Stadt Industrie und Kunst entwickelt und verwirklicht. Folgende Projekte wurden in ihrer Ära in Zusammenarbeit mit dem damaligen Baureferenten Jochen Müller (SPD) realisiert:
- Konferenzzentrum auf der Maininsel
- Museum Georg Schäfer
- Kunsthalle
- Sanierung des Stadttheaters
- Stadtbücherei im Ebracher Hof
- Shopping Mall Stadtgalerie
- Umgestaltung der Weststadt
- Wallanlagen am unteren Marienbach
- Silvana Freizeitbad
- Jugendgästehaus der Stadt Schweinfurt
- Industrie- und Gewerbepark Maintal
- Autobahnanschlussstelle A70, Nr. 6: Schweinfurt-Hafen
- DB-Haltepunkt Schweinfurt-Mitte
- Flutlichtanlage Willy-Sachs-Stadion
Folgende Projekte wurden in ihrer Zeit begonnen und danach fortgeführt:
- Neue Mainpromenade mit Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe
- Gesundheitspark am Leopoldina Krankenhaus
Weiteres
Wüstungen
Im heutigen Stadtgebiet liegen mittlerweile verschwundene Dörfer. Linksmainisch auf Oberndorfer Gemarkung lag in der Nähe des Sennfelder Bahnhofs das im 13. Jahrhundert untergegangene Dorf Schmalfeld. Am südlichen Ende des Stadtgebiets Richtung Grafenrheinfeld befindet sich die Wüstung Schmachtenberg. An der Straße von Schweinfurt nach Niederwerrn, in der Nähe der Ansiedlung an der Schussermühle, die seit 1830 Bellevue genannt wird, lag einst das Dorf Hilpersdorf. Es wurde in der Urkunde vom 29. Juni 1282 erstmals in einem Streit zwischen dem Deutschen Orden und der Reichsstadt Schweinfurt erwähnt. Die Stadt Schweinfurt erwarb es vom Deutschen Orden 1437. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf zerstört. 1661 verschwand als letzter Rest die Kirchenruine.[16]
Eingemeindungen
Am 1. Dezember 1919 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oberndorf eingegliedert.[17] Am 1. Mai 1978 kam ein kleines Gebiet von Grafenrheinfeld mit damals etwa 50 Einwohnern hinzu.[18]
Ortsname
Seit 791 ist der Name Swinfurt bekannt. Er änderte sich über Suinuurde, Suinfurte, Swinvordi, Sweinvort und Sweinfurt schließlich zu Schweinfurt. Auch der lateinische Name Porcivadum entspricht einer für Schweine gangbaren Furt. Auch der aus der Stadt stammende Humanist Johannes Cuspinian führt den Namen auf Schweine zurück.[19]
Ein Heimatdichter reimte folgende Interpretation:
- „Der Name Schweinfurt stammt genau
- Der Chronik nach vonera Sau,
- Un’ „furt“, dos stammt vom seicht’n Mee,
- Da sen’ die Säu nü groß un’ klee.“
Friedrich Rückert kommentierte den Namen seiner Geburtsstadt:
- „Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt heißen können, weil du führest Wein, aber Schweinfurt, Schweinfurt sollt es sein.“
Diesen Kommentar erläuterte er wie folgend weiter:
- „Vom Jean Paulschen Bayreuth
- bis hinan zum Goetheschen Frankfurt
- Ist er in der Mitte des Laufs, wo mich geboren der Main.
- Mainfurt sollte deswegen genannt werden
- meine Geburtsstadt
- Weinfurt ist sie genannt ohne den Zischer davor“[19]
Die Ableitung des Namens vom Schwein blieb aber nicht unbestritten. So meinte Wilhelm Fuchs im Jahr 1957 in den Schweinfurter Heimatblättern, dass der Name aus der Frühzeit stamme und wohl die Furt beim/durch den Swin (von Quellen durchzogenes Sumpfgebiet) bedeute. Das Naturschutzgebiet um die ehemals einzige Brücke über den Main trägt den Namen ‚Saumain‘. Vor dem Ausbau und der Kanalisierung war der Main ziemlich flach, aber breit.
Wappen
Das erste bekannte Wappen bestand aus einem einköpfigen schwarzen Adler auf einem gelben oder goldenen Schild, der heraldisch nach rechts, das heißt vom Betrachter gesehen aus nach links, blickte.[20] Im 15. Jahrhundert war der Adler auf dem Wappen der Stadt silberfarben auf schwarzem Hintergrund, im Jahre 1608 wurden die Farben Silber auf Violett erwähnt. Später war es wiederum ein schwarzer Adler auf goldenem Hintergrund. Seit 1771 sind die Farben Silber auf Blau.[21] Die bekannteste Darstellung des Wappens befand sich bis 1875 im Torbogen des Mühltores. Sie erlangte vor allem wegen ihrer schlichten Form der Spätgotik Berühmtheit, weil der Adler dem Betrachter den Kopf zuwandte. Wegen dieses ungewöhnlichen Anblicks hielten ihn viele Schweinfurter für eine Eule; ihm widmete Friedrich Rückert in seinem Gedicht Der Besuch in der Stadt einige Verse.[20]
Politik
In der Arbeiterstadt war die SPD viele Jahrzehnte die stärkste politische Kraft auf lokaler Ebene. Lange Zeit verfügte sie über eine absolute Mehrheit im Stadtrat und stellte von 1920 bis 1933 sowie von 1946 bis 1992 den Oberbürgermeister.
Nach der schweren Wirtschaftskrise zu Beginn der 1990er Jahre und dem Gewinn der Oberbürgermeisterwahl durch Gudrun Grieser (CSU) im Jahr 1992 verschob sich das Machtzentrum im Stadtrat hin zur CSU. Seit 1990 zogen vermehrt Vertreter von kleineren Parteien und Wählerlisten in den Stadtrat ein. Die CSU wurde davon weniger betroffen als die ehemalige Mehrheitspartei SPD, die erhebliche Einbußen hinnehmen musste. Die Zahl der im Stadtrat vertretenen Gruppierungen stieg bis 2008 auf neun an.
Zur OB-Wahl am 7. März 2010 traten sechs Kandidaten an. Da kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichte, kam es zu einer Stichwahl. Dort standen sich Sebastian Remelé von der CSU (im ersten Wahlgang: 46,44 %) und Kathi Petersen von der SPD (19,21 %) gegenüber. Sebastian Remelé gewann mit 63,39 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von nur 42,34 %.[22] Am 16. März 2014 wurde Remelé mit 66,9 % der abgegebenen gültigen Stimmen im Amt bestätigt.[23]
Stadtrat
Den Stadtrat von Schweinfurt bilden 44 gewählte Vertreter; seit der Kommunalwahl am 16. März 2014 verteilen sie sich wie folgt auf die Parteien und Wählergemeinschaften:
Partei | Sitze | G/V 1 |
---|---|---|
CSU | 21 | + 3 |
SPD | 10 | + 1 |
Grüne | 3 | + 1 |
Linke | 3 | − 1 |
FDP | 1 | ± 0 |
REP | 1 | ± 0 |
Schweinfurter Liste | 3 | − 1 |
Pro Schweinfurt | 2 | − 1 |
Der von den Wahlberechtigten in direkter Abstimmung gewählte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) ist das 45. Mitglied des Stadtrats. Die vom Stadtrat aus seinen Mitgliedern gewählten Bürgermeister (Zweiter und Dritter BM) sind die Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Es sind dies 2. BM Sorya Lippert (CSU) und 3. BM Karl-Heinz Kauczok (SPD).
Gesellschaft und Soziales
Schweinfurt ist bis heute eine Arbeiterstadt, auch wenn sich die Gewichte in den letzten Jahren zugunsten des Dienstleistungssektors verschoben haben. Seit den 1990er Jahren wird Schweinfurt von bürgerlichen Vertretern dominiert. Die Arbeitslosenquote sank in den letzten Jahren von fast 20 % in den Krisenjahren 1993/94 auf unter 8 % (Frühjahr 2008). Seit Herbst 2008 steigt sie im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise wieder an. Bei allen Aussagen über die soziale Lage muss berücksichtigt werden, dass junge, besser verdienende Familien überwiegend in den unmittelbar angrenzenden Gemeinden des Landkreises (zum Beispiel Sennfeld, Gochsheim, Schwebheim, Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld, Niederwerrn, Dittelbrunn, Schonungen und Üchtelhausen) leben, während in der Stadt vor allem Ältere und Geringverdiener wohnen. Dies ist der Hauptgrund, weshalb die Stadt im Zukunftsatlas 2007 trotz aller wirtschaftlichen Dynamik im sozialen Bereich deutschlandweit nur auf einem hinteren Platz steht und die höchste Seniorenquote verzeichnet. Die Überalterung der Bevölkerung wird gerade für viele Vereine zunehmend zum Problem. Das relativ niedrige Einkommensniveau in der Arbeiterstadt und die damit einhergehende geringere Kaufkraft sorgen für vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten.
Multikulturelles Schweinfurt
In den 1990er Jahren konnte die Einwohnerzahl nur durch staatlich gelenkten massiven Zuzug aus Osteuropa annähernd stabil gehalten werden. Russlanddeutsche und ehemalige Gastarbeiter, vor allem aus der Türkei, stellen heute ein Viertel der Bevölkerung. In der Stadt befand sich einer der letzten großen US-Standorte in Deutschland. Insgesamt lebten im Raum Schweinfurt, wenn sie nicht gerade auf einem Auslandsaufenthalt (Irak, Afghanistan) waren, bis zu 12.000 US-Bürger. Wobei die Zivilisten (Familienangehörige und zivile Angestellte in zahlreichen Einrichtungen, die einer amerikanischen Kleinstadt entsprachen) in der Mehrheit waren. Im Rahmen einer Umstrukturierung kam es zuletzt auch in Schweinfurt zum vollständigen Abbau der US-Truppen und zur Konversion der US-Areale [25] (siehe US-Streitkräfte).
Die Stadt Schweinfurt nimmt seit der Hartz-IV-Reform als eine von 69 zugelassenen Trägern am Optionsmodell teil. Die Stadtverwaltung ist dabei seit 2005 für die Vermittlung und Leistungsbewilligung für Langzeitarbeitslose aus der Stadt zuständig. Hierzu wurde die Stabsstelle Beschäftigung und Grundsicherung gegründet.[26][27] Im Jahre 2011 wurde aufgrund der Bundesgesetzgebung diese Einrichtung dauerhaft und in „Jobcenter“ umbenannt.[28] Die vorher nur befristet eingestellten Mitarbeiter erhielten Dauerarbeitsverträge.
Partnerstädte
Religionen
Christentum
Evangelisch-lutherisch
Schweinfurt wurde 1542, und damit im Vergleich zu anderen Reichsstädten relativ spät, evangelisch.[30] Hierfür sind folgende Gründe anzuführen:
- Die Stadt war als kleine Reichsstadt besonders auf das Wohlwollen des Kaisers bedacht, da die Reichsunmittelbarkeit das höchste Gut darstellte.
- Schweinfurt zusammen mit dem benachbarten Reichsdörfern Sennfeld und Gochsheim und mit dem reichsritterschaftlichen Ort Niederwerrn waren vollständig vom katholischen Hochstift Würzburg umgeben. Bei einem Konfessionswechsel musste mit militärischen Übergriffen durch den Bischof von Würzburg gerechnet werden. Der Schutzherr der Stadt Graf Wilhelm von Henneberg bot dafür nicht genügend Rückhalt.
In St. Johannis wird mit dem Gemeinen Kasten eine eindeutig lutherische Einrichtung eingeführt. Im April 1525 wurde das erste Kind auf teutsch getauft. 1532 predigte der sächsische Hofprediger Spalatin anlässlich des Fürstentages in der Liebfrauenkirche (1729 umbenannt in St. Salvator). Vor Einführung der Reformation fanden die evangelischen Gottesdienste außerhalb des reichsstädtischen Gebiets auf Schloss Mainberg und in Sennfeld statt. Die Stadt erwarb 1542 das aufgelöste Karmeliterkloster. Die Ratsherren Nikolaus Sprenger und Ludwig Scheffer konnten mit Landgrafen Philipp I. von Hessen, den führenden Kopf des Schmalkaldischen Bundes und Vorkämpfer des Protestantismus, als Schutz- und Schirmherrn und Reichsvogt gewinnen. Der von Landgrafen gesandte Prediger Johann Sutel, genannt Sutellius, hielt in Schweinfurt am 19. Juni 1542 den ersten protestantischen Gottesdienst und erstellte in der Folgezeit eine Kirchenordnung. Der Rat, die Pfarrer, wie auch jeder, der das Bürgerrecht erwerben wollte, wurden fortan auf die evangelische Lehre vereidigt. Damit waren bis zum Ende der Reichsstadtzeit Katholiken vom Bürgerrecht ausgeschlossen. Stadtschreiber und Syndikus Adam Alberti († 1583) unterzeichnete 1579 für Bürgermeister und Rat der Stadt Schweinfurt die lutherische Konkordienformel von 1577.[31]
Zur Zeit der Gegenreformation (1587-1631) wanderten an die 700 Glaubensflüchtlinge aus Stadt und Hochstift Würzburg nach Schweinfurt aus. Der prominenteste unter ihnen war 1588 der Würzburger Ratsherr Balthasar Rüffer.
Römisch-katholisch
Mit Einführung der Reformation waren alle Gotteshäuser evangelisch geworden. Das bayerische Religionsedikt von 1803 ermöglicht es, dass 1806 eine katholische Pfarrei wiedergegründet wurde. Die katholische Gemeinde erhielt von der Stadt die Spitalkirche zum Heiligen Geist für ihre Gottesdienste. Sie wurde mit dem stetigen Zuzug von Katholiken mit der Zeit zu klein. Im Jahr 1902 wurde der Nachfolgebau, die Heilig-Geist-Kirche, im neoromanischen Stil fertiggestellt und ist seitdem die Hauptkirche der Schweinfurter Katholiken.
Judentum
Mit dem 1212 genannten Abraham von Schweinfurt lässt sich ein jüdischer Bewohner der Stadt nachweisen.[32] Nach der Zerstörung im Markgrafenkrieg erhielt die Stadt 1555 vom Kaiser das Recht, den bisher in ihren Mauern lebenden Juden den erneuten Zuzug zu verweigern. Erst in bayerischer Zeit durften sich nach 1814 jüdische Familien in der Stadt erneut ansiedeln; sie bildeten eine Jüdische Gemeinde und errichteten sich in der Siebenbrückleinsgasse eine Synagoge. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Gotteshaus von SA-Männern verwüstet, danach anderweitig genutzt, im Zweiten Weltkrieg zerstört und schließlich abgerissen. Ein Gedenkstein am ehemaligen Standort, jetzt Parkplatz der Sparkasse, erinnert an die jüdischen Einwohner, die vertrieben oder Opfer der Shoa wurden.[33]
Islam
Zurzeit gibt es in Schweinfurt drei Moscheen.
Kultur
Alle drei Jahre wird der Friedrich-Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt an herausragende Schriftsteller vergeben.
In der seinerzeitigen Reichsstadt Schweinfurt wurde 1652 die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina von vier Ärzten gegründet (benannt nach Kaiser Leopold I.), die heute ihren Sitz in Halle an der Saale hat. Das Leopoldina-Krankenhaus erinnert noch an diese Gründung. Die Akademie verleiht die Carus-Medaille für herausragende wissenschaftliche Tätigkeiten. Seit 1961 verleiht die Stadt Schweinfurt den Trägern der Carus-Medaille den Carus-Preis.
Theater
- Theater der Stadt Schweinfurt
- Kulturwerkstatt Disharmonie
- Hans-Sachs-Gruppe – Pflege des spätmittelalterlichen Fastnachtspiels, der Literatur im Allgemeinen und des Renaissancetanzes
- Puppentheater ohne Namen
Museen
- Das Museum Georg Schäfer präsentiert die bedeutendste Privatsammlung deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts.
- Es enthält rund 1000 illustrierte Drucke, vornehmlich des 15. und 16. Jahrhunderts, darunter die nahezu vollständige Sammlung von Dürer-Stichen in hoher Qualität. Ein zweiter Sammlungsschwerpunkt sind die Erstausgaben deutscher Literatur von der Reformationszeit bis zum Realismus.
Die Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt betreuen folgende Einrichtungen:
- Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad
- Sammlung Joseph Hierling zum Expressiven Realismus, Sammlung für zeitgenössische Kunst der Stadt Schweinfurt, Wechselausstellungen
- Museum Altes Gymnasium
- Schwerpunkte der heimatgeschichtlichen Sammlung sind die Frühgeschichte seit dem 8. Jahrhundert, Darstellungen der Reichsstadtzeit, der Bürgerkultur, des Zunftlebens und des Beginns der Industrialisierung
- Gunnar-Wester-Haus
- Ikonensammlung Fritz Glöckle, Sammlung Graf Luxburg mit Gegenständen der Feuererzeugung und Beleuchtungskörper
- Vogelsammlung der Brüder Schuler
- Künstlerhof Oberndorf
Musik
- Kulturhaus Stattbahnhof (mit Jugendzentrum)
- Tonquadrat (Musiker Vereinigung)
Sonstiges
Naturschutzgebiete
Im Stadtgebiet gibt es zwei Naturschutzgebiete. Zusammen nehmen sie eine Fläche von 37 Hektar ein.
Maininseln
Im Stadtgebiet befinden sich drei Maininseln.
Maininsel Bleichrasen
Die Maininsel Bleichrasen, auch nur Maininsel oder Bleichrasen genannt, ist die größte der drei Maininseln. Auf ihr befindet sich das Konferenzzentrum Maininsel (KMI) mit einem Hotel, Wohnhäuser aus unterschiedlichen Epochen und Altenheime. Die Stadtbuslinie 81 fährt auf diese Insel, auf der sich früher der Städtische Schlachthof und bis 1958 der Volksfestplatz befand. Die Anfahrt zur Insel führt über zwei Brücken.
Böckleinsinsel
Von der Maininsel Bleichrasen führt eine weitere Brücke auf die Böckleinsinsel. An der Brücke befindet sich der Prototyp des ersten Walzenwehrs der Welt, das 1903 erstmals von der Firma MAN unweit von hier am Hauptarm des Mains errichtet und 1963 wieder abgerissen wurde. Die Böckleinsnsel, die im Volksmund auch Pfaueninsel genannt wird, ist seit 1806 im Familienbesitz und für Unbefugte nicht zugänglich. Auf der Insel befindet sich ein Wäldchen und eine Getreidemühle, mit Hochsilos für die EG-Vorratshaltung der Bundesanstalt für landwirtschaftliche Grundversorgung (BALG) und eine Verladeeinrichtung für Schiffe. Im Mühlenkanal wurde eine Wildwasseranlage für Kanus eingerichtet.[34]
Schleuseninsel
Diese Insel ist beim Bau des Schleusenkanals entstanden, wodurch der nördliche Bereich von der Maininsel Bleichrasen abgetrennt wurde. Nach der geografischen Definition handelt es sich hierbei um keine eigene Insel, da sie in Folge eines künstlichen Bauwerkes entstand. Sie müsste deshalb weiterhin zur Maininsel Bleichrasen hinzu gerechnet werden. Zum besseren Verständnis wird sie jedoch allgemein als Schleuseninsel bezeichnet. Sie ist nicht befahrbar und für Unbefugte nicht zugänglich. Auf ihr befindet sich ein Wasserkraftwerk (siehe Energieversorgung). Außerdem verläuft über diese Insel eine Freihaltetrasse für eine mögliche zweite Schleuse, um die bestehenden Schleuse bei Bedarf zur Doppelschleuse ausbauen zu können.
Auf dem östlichen Ende der Schleuseninsel steht die Monumentalskulptur der Anker von dem Berliner Künstler-Ehepaar Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff. Sie schufen auch die bekannte Skulptur in der Mitte der Berliner Tauentzienstraße aus Anlass zur 750-Jahrfeier der Stadt. Brigitte Matschinsky-Denninghoff war Assistentin bei Henry Moore. Das Künstlerehepaar hatte eine enge Beziehung zu Schweinfurt und der Stadtrat wollte eine weitere Großskulptur für 300.000 Euro in Auftrag geben. Dies wurde jedoch durch ein Volksbegehren mit großer Mehrheit verhindert. Das Künstlerpaar war schon kurz vor dieser Abstimmung wegen aus ihrer Sicht mangelnder Wertschätzung verärgert und brach alle Beziehungen zur Stadt ab. Das Schweinfurter Tagblatt betitelte die Geschichte mit: "Der Anker bleibt." [35]
Das Projekt einer 300 m langen vierten Straßenbrücke über den Main innerhalb des Stadtgebietes, die u.a. die Schleuseninsel und die Maininsel Bleichrasen überspannen sollte, gab der Stadtrat in den 1990er Jahren endgültig auf.
Östlich an die drei Maininseln schließt sich eine rund einen Quadratkilometer große Halbinsel an. Sie ist durch einen Staudamm, den sogenannten Elefantenbuckel mit der Böckleinsinsel verbunden. Die Halbinsel ist mit Ausnahme eines schmalen Streifens am östlichen Ende des 2 km langen Stadtparks Wehranlagen (siehe Parks) vollständig von Gewässern umschlossen: vom Main, vom Sennfelder Seenkranz, u.a.m. Die Halbinsel gehört nur etwa zu einem Drittel zum Gebiet der Stadt Schweinfurt. Der übrige Teil gehört zur Gemeinde Sennfeld.
Architektur
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Schweinfurt
Weltliche Bauten
- Historische Stadtmauer mit Wehrtürmen, Bastionen und Spitaltorbrücke (15.-18. Jahrhundert)
- Renaissance-Rathaus (1569–1572) von Nikolaus Hofmann, 1955 Erweiterungsbau von Fred Angerer
- Ebracher Hof (1573–1578); 2004–2007 Umbau zur Stadtbücherei durch die Architekten Bruno – Fioretti – Marquez
- Altes Gymnasium (1581–1582)
- Zeughaus (1590)
- Schrotturm (1611–1614, 1818)
- Historische Altstadt (Wohnhaus Metzgergasse 16, Wohnhaus Apostelgasse 21)
- Ernst-Sachs-Bad (1931–1933) von Roderich Fick, Brunnen von Joseph Wackerle, 2008–2009 Umbau zur Kunsthalle Schweinfurt
- Verwaltungsgebäude Fichtel & Sachs AG (1931–1933) von Paul Bonatz
- Willy-Sachs-Stadion (1934–1936) von Paul Bonatz und Kurt Dübbers, Adler von Ludwig Gies
- Verwaltungsgebäude FAG Kugelfischer (1952–1953) von Erich Schelling
- Verwaltungshochhaus SKF GmbH (1961–1963)
- Theater der Stadt Schweinfurt (1964–1966) von Erich Schelling
- Museum Georg Schäfer (1998–2000) von Volker Staab
- Hauptzollamt (2005–2007) von der Architektengemeinschaft Bruno-Fioretti-Marquez
Kirchen
- St.-Johannis-Kirche (ev.), historische Stadtpfarrkirche verschiedener Bauphasen, Turm wohl 1175/1200, Querhaus 1225/1240
- St.-Salvator-Kirche (ev.), 1717–1719, an der Stelle mehrerer Vorgängerbauten
- Heilig-Geist-Kirche (kath.), kath. Hauptkirche, 1898–1902 im neoromanischen Stil erbaut (Portale von Georg Wrba), Innenausstattung und Turm 1910/1911
- Gustav-Adolf-Kirche (ev.), 1929 erbaut
- Kreuzkirche in Oberndorf (Schweinfurt) (ev.), 1938–1940 erbaut
- St. Anton (kath.), 1950–1952 von Hans Schädel
- Kilianskirche (kath.), 1952–1954 von Hans Schädel mit Glasfenstern von Georg Meistermann
- St. Josef (kath.) in Oberndorf (Schweinfurt), 1953/1954 erbaut
- Maria Hilf (kath.) im Stadtteil Gartenstadt 1955–1956 erbaut
- Dreieinigkeitskirche (ev.) im Musikerviertel, 1958–1959 erbaut
- Auferstehungskirche (ev.) am Bergl, 1958–1959 von Olaf Andreas Gulbransson
- Christkönig (kath.) am Bergl, 1964–1965 von Heinz-Günther Mömken
- Christuskirche (ev.) auf der Maibacher Höhe, 1964–1965 erbaut
- St. Peter und Paul (kath.) am Hochfeld, 1965–1966 von Lothar Schlör
- St. Michael (kath.) im Musikerviertel, 1966–1968 erbaut, mit Pop-Art-Kreuzweg von Walter Gaudnek
- St.-Lukas-Kirche (ev.) am Hochfeld, 1966–1969 von Johannes Gerhard Weber erbaut mit einem Altarbild von Johannes Hewel (1947–2009)
- St. Maximilian Kolbe (kath.) am Deutschhof, 1987–1988 von Dag Schröder
Parks
- Wildpark An den Eichen, Parkanlage mit Tiergehegen im Nordosten der Stadt am Rande des Stadtteils Steinberg
- Wehranlagen, eine Parkanlage am Stauwehr zum Naturschutzgebiet Saumain, einem Seitenarm des Mains; früher Exerzierplatz des reichsstädtischen Militärs und bis zum Zweiten Weltkrieg Schweinfurter Zoo[36]
- Nach den Partnerstädten benannte Parks
- Châteaudun-Park, nordwestlich der Stadtmauer zwischen dem Theater und der Kunsthalle Schweinfurt
- Motherwell-Park, östlich der Stadtmauer
- Seinäjoki-Park im Stadtteil Deutschhof
- Pfister-Park in Oberndorf
- Fichtelsgarten nördlich der Altstadt und Schuttberg in der westlichen Innenstadt, beide errichtet auf Trümmern aus dem Zweiten Weltkrieg
- Gutermann-Promenade, Promenade am Main mit Grünanlagen, Skulpturen und Industriedenkmälern[37]
- Erholungsanlage Baggersee, südlich des Mains im Stadtteil Hafen-West mit Hochseilgarten und einer Gesamtfläche von 60 Hektar[38]
Sport
Vereine
- 1. FC Schweinfurt 05
- 1. Radfahrer-Vereinigung 1892 Schweinfurt e. V. (Radball)
- ERV Schweinfurt Mighty Dogs (Eishockey)
- Freie Turnerschaft Schweinfurt
- Schweinfurter Ruder-Club
- Turngemeinde Schweinfurt 1848
- VfR 07 Schweinfurt
- DjK Schweinfurt
- Golfclub Schweinfurt
Regattastrecke
Der Schweinfurter Ruder-Club Franken von 1882 unterhält eine 1.000 Meter lange Regattastrecke auf dem Main, entlang der Wehranlagen (siehe Parks). Sie ist neben der Olympiaanlage in Oberschleißheim die einzige bayerische Regattastrecke. In den geraden Jahren finden die Bayerischen Meisterschaften im Rudern auf der Olympiaanlage statt und in den ungeraden Jahren in Schweinfurt, wo auch schon die Deutschen Sprintmeisterschaften, der Deutsche Rudertag und das Deutsche Ruderwandertreffen ausgetragen wurden.[39]
Willy-Sachs-Stadion
Das Willy-Sachs-Stadion wurde 1936, einen Monat vor den Olympischen Spielen in Berlin, eröffnet. Am Namen des Stadions, das unter Denkmalschutz steht, wird immer wieder bundesweit Kritik geübt. Der Sportpark mit seinem alten Baumbestand wurde nach dem Krieg erweitert und hat zusammen mit den Sportanlagen benachbarter Vereine und den ehemals amerikanischen Sportanlagen (siehe US-Streitkräfte) eine Fläche von etwa einen halben Quadratkilometer. "Die Stadien unserer Zeit zeichnen sich durch Kurzlebigkeit aus. Nur noch das Willy-Sachs-Stadion in Schweinfurt und das Volkspark-Stadion in Bamberg vermitteln bis heute ein Gefühl von der Bedeutung des Sports in den 20er und 30er Jahren, in denen er in einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel eingebettet war (...) Das Wiilly-Sachs-Stadion entspricht von der Konzeption her der Idee der Freiluftsportanlage, wie sie in den 20er Jahren häufig in Deutschland realisiert wurde. Die Anlage war als Volkspark und Aufenthaltsort für Familien gedacht." [40]
Leichtathletik
Zu den Olympischen Spielen 1960 in Rom fanden für die Gesamtdeutsche Olympiamannschaft die Leichtathletik-Vorentscheidungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR im Willy-Sachs-Stadion statt. Zu diesen Olympischen Spielen wurde auch die (Gesamt)Deutsche Olympiaflagge eingeführt (Schwarz-Rot-Gold mit weißen Olympischen Ringen im roten Streifen).
Fußball
Der 1. FC Schweinfurt 05 stellte mit Andreas Kupfer den ersten Kapitän der Fußballnationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland im Spiel gegen die Schweiz am 22. November 1950. Als Folge der Einführung der Bundesliga im Jahre 1963 wurde der FC05 zweitklassig. Der Verein gehörte letztmalig in der Saison 2001/2002 der 2. Bundesliga an. Seitdem spielt er in diversen Amateurligen. Die größten sportlichen Erfolge waren das zweimalige Qualifizieren zur Endrunde für die Deutsche Meisterschaft 1939 und 1942 und das Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales 1936, das man in Gelsenkirchen gegen Schalke 04 mit 2:3 verlor. In der Rangliste der Vereine mit den meisten Abstellungen zu A-Länderspielen belegt der FC05 Platz 17. Am 12. Mai 1937 stellte der FC05 in einem Testspiel der Deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Manchester City im Willy-Sachs-Stadion die gesamte Läuferreihe: mit Andreas Kupfer, Albin Kitzinger und Robert Bernhard. Ein Jahr nachdem der FC Bayern München 1965 Meister der Regionalliga-Süd wurde (damals 2. Liga) und in die Bundesliga aufstieg, wurde der FC05 Meister dieser Liga. Er scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde. Auch ein zweiter Versuch misslang. 1975 verpasste man um einen Punkt zwei Relegationsspiele um den Aufstieg, die damals die zweitplazierten der Zweiten Bundesliga Nord und Süd gegeneinander austragen mussten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Schweinfurt ist das industrielle Zentrum Unterfrankens, das über etwa 49.700 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze (2008)[41] und eine der höchsten Arbeitsplatzdichten in Deutschland verfügt.[42] Weiterhin zählt Schweinfurt zu den wirtschaftlichen stärksten Städten in Deutschland. 2013 war die Stadt gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, hinter Wolfsburg und Frankfurt am Main, drittstärkster Wirtschaftsstandort Deutschlands.[43] Die Stadt ist umgeben von einer weitgehend landwirtschaftlich geprägten Region. Hierher kommen täglich Pendler aus bis zu 40 km Entfernung. Nach einer schweren Krise am Beginn der 1990er Jahre mit dem Verlust von mehr als 10.000 Arbeitsplätzen erlebte die örtliche Industrie bis Herbst 2008 einen neuen Boom.
Das Schweizer Forschungsinstitut Prognos setzte Schweinfurt im Zukunftsatlas 2007 im Bereich Dynamik beim Vergleich von 439 deutschen Städten und Landkreisen auf Platz 1 (Zukunftsfähigkeit allgemein: Platz 19).
In einer Exklusivstudie für das manager magazin (Ausgabe Januar 2010) untersuchte die Standortberatungsfirma Contor über 1000 EU-Regionen auf ihre Zukunftsfähigkeit. In diesem Europa-Ranking ohne Großbritannien belegte Schweinfurt Platz 16 und lag zwischen Paris-Stadt (Platz 15) und Stockholm (Platz 17).
Dank hoher Gewerbesteuereinnahmen konnten in den letzten Jahren große Investitionen getätigt werden (siehe Die Ära Gudrun Grieser). Ende 2008 war die Stadt schuldenfrei.
Der Industriestandort Schweinfurt
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Schweinfurt ein Zentrum der deutschen Farbenindustrie. Wilhelm Sattler produzierte und exportierte das (hochgiftige) Schweinfurter Grün in alle Erdteile. Mit dem Aufkommen der Anilin-Farben (BASF, Hoechst AG) verlor es jedoch ab 1860 an Bedeutung. Eine Farbenfabrik (Deifel) produziert bis heute in Schweinfurt.
Geprägt wurde die Stadt seit etwa 1890 von der metallverarbeitenden Industrie.[44] Größte Arbeitgeber waren der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG (ehemals ZF Sachs oder Fichtel & Sachs), die beiden Wälzlagerhersteller Schaeffler AG (ehemals FAG Kugelfischer) und SKF (Svenska Kullagerfabriken) (vormals Vereinigte Kugellagerfabriken AG (VKF), Fries & Höpflinger) sowie die Bosch Rexroth AG (ehemals Deutsche Star) und Fresenius Medical Care.
Weitere Unternehmen mit Hauptsitz in Schweinfurt sind beispielsweise der Fahrradhersteller Winora, der Fahrradkomponentenhersteller SRAM (Europa-Hauptsitz), der Kunststoffproduzent MAINCOR und das Mineralölunternehmen Erik Walther.
Ausgangspunkt der großindustriellen Entwicklung der Stadt war die Konstruktion einer Kugelschleifmaschine durch Friedrich Fischer im Jahr 1883. In der Folge entstanden aus kleinsten Anfängen die drei Firmen FAG Kugelfischer, Fries & Höpflinger (1890) und Fichtel & Sachs (1895), die Schweinfurt zum Zentrum der europäischen Wälzlagerindustrie machten. Nach einer ersten Boomphase in den Jahren 1896/97 sank die Beschäftigtenzahl in der darauffolgenden Krise noch einmal auf wenige hundert Arbeiter um 1900. Der industrielle Aufschwung vollzog sich ab 1903. Sowohl der Erste Weltkrieg wie auch der Zweite Weltkrieg brachten der Schweinfurter Industrie einen erheblichen Entwicklungsschub. Im Herbst 1918 zählten die drei Großbetriebe etwa 12.000 Beschäftigte (davon knapp 8.000 bei Fichtel & Sachs). Am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise waren es Ende 1932 nur noch 7.100. Die 1929 maßgeblich von SKF, Ernst Sachs und Georg Schäfer (II) gestaltete Neuordnung der deutschen Wälzlagerindustrie hatte zunächst viele Arbeitsplätze gekostet, erwies sich mittel- und langfristig für den Standort jedoch als Weichenstellung von kaum zu überschätzender Bedeutung. Auf die Depression folgte ab 1934 ein von massiven staatlichen Investitionen (Arbeitsbeschaffungsprogramme, Kriegsrüstung) getragener Wirtschaftsaufschwung. Ab Mitte der 1930er Jahre bis etwa 1970 war Schweinfurt nach Nürnberg, Augsburg und München der viertgrößte Industriestandort in Bayern. Das Wälzlager ist für alle Fortbewegungsmittel, egal ob Fahrrad, Auto, Flugzeug, Panzer oder Schiff, ein unentbehrliches Bauteil, wodurch die Unternehmen von der rasant ansteigenden Motorisierung und der Kriegsrüstung profitierten:[45]
1928 | 1932/33 | 1938/39 | 1944/45 | |
---|---|---|---|---|
Fichtel & Sachs | 6.800 | 2.300 | 6.700 | 7.100 |
Fries & Höpflinger | 1.900 | - | - | - |
FAG Kugelfischer | 2.200 | 2.800 | 8.000 | 11.700 |
VKF (SKF) | - | 2.000 | 6.000 | 8.000 |
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch die Konzentration der kriegswichtigen Wälzlagerproduktion (über 60 % der Gesamtproduktion des Deutschen Reiches) wiederholt das Ziel alliierter Bomberangriffe. Unter großen Anstrengungen wurde die Produktion aufrechterhalten und wurden die Fabriken teilweise bunkerartig gegen Bomben geschützt. Teile der Produktion wurden an andere Standorte, unter anderem nach Eltmann, Ebern, Elfershausen oder in den Baubetrieb Neustadt verlegt. Die Zahl der Zwangsarbeiter erreichte Ende 1943 mit 4400 ihren Höchststand, Kriegsgefangene wurden insgesamt 4500 eingesetzt.[46] Seit September 2011 erinnert eine Gedenkstätte an das Schicksal der Zwangsarbeiter.[47]
Mit Kriegsende kam die Produktion im Mai 1945 zum Erliegen, die Fabrikanlagen waren größtenteils zerstört. Der ab 1949 einsetzende Wirtschaftsaufschwung führte in den 1950er und 1960er Jahren zu ständig steigenden Beschäftigtenzahlen. Um 1965 erreichte die Schweinfurter Industrie mit über 30.000 Mitarbeitern bei insgesamt 57.000 Arbeitsplätzen ihren historischen Höchststand. FAG Kugelfischer, Fichtel & Sachs und SKF zählten in dieser Zeit zu den 100 größten Industrieunternehmen in Deutschland. Der bereits zu Beginn der 1970er Jahre einsetzende Rückgang der Beschäftigung erreichte 1993/94 mit dem Verlust von 10.000 Arbeitsplätzen seinen dramatischen Höhepunkt. In den folgenden Jahren gewannen die bereits seit 1909 hier ansässige Deutsche Star (seit 1987 Mannesmann bzw. Bosch Rexroth mit 2.200 Beschäftigten im Jahr 2008) und Fresenius Medical Care (2008: 1.100 Mitarbeiter) größere Bedeutung für den Industriestandort Schweinfurt. Nach einem Tiefststand im Jahr 1997 mit nur noch 17.000 Arbeitnehmern waren Ende 2008 wieder etwa 21.000 Personen in der hiesigen Industrie beschäftigt.
Mit der feindlichen Übernahme von FAG Kugelfischer durch INA-Schaeffler (2001) verlor auch das letzte der drei Traditionsunternehmen seine Selbständigkeit. Die Sachs-Erben hatten 1976 die Mehrheit am Unternehmen verkauft, die Familie Schäfer verlor 1993 die Macht bei FAG und schied aus der Geschäftsführung aus. In der dritten Generation verkauften beide Familien 1987 (Sachs) bzw. 2001 (Schäfer) die letzten Firmenanteile. Die in der Wirtschaftswunderzeit als „Die großen Drei aus Schweinfurt“ bezeichneten Unternehmen werden heute von Friedrichshafen (ZF Friedrichshafen AG), Herzogenaurach (Schaeffler AG) und Göteborg (SKF) aus geführt, gleichwohl hängt die Entwicklung der Stadt nach wie vor entscheidend von ihnen ab.
Einzelhandel
Die meisten Geschäfte und Warenhäuser liegen in der innerstädtischen Fußgängerzone, die sich vom Jägersbrunnen im Westen über den Roßmarkt, Keßlergasse, Spitalstraße, Markt und Rückerstraße bis zum Centrum im Osten erstreckt. Anfang 2009 eröffnete westlich der Innenstadt ein 22.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum mit etwa hundert Geschäften (Stadtgalerie Schweinfurt), das zu den größten seiner Art in Franken zählt. Wegen der befürchteten negativen Auswirkungen für den etablierten Handel in der Innenstadt war 2005 ein Bürgerentscheid durchgeführt worden. Eine knappe Mehrheit entschied sich für das Projekt des Hamburger ECE-Konzerns, das zwischen Schrammstraße und Gunnar-Wester-Straße auf dem Gelände des früheren Werkes I von SKF verwirklicht wurde.
Verkehr
Schweinfurt ist mit einem Binnenhafen südlich des Mains, drei Autobahnen (A7, A70 und A71) und drei Bahnhöfen (Schweinfurt Hauptbahnhof, Schweinfurt Mitte und Schweinfurt Stadt) der Deutschen Bahn AG ins Verkehrsnetz eingebunden. Knapp außerhalb der Stadtgrenze liegt das von der Stadt an den Aero-Club verpachtete Gelände des Sportflugplatzes Schwebheim. Am Verkehrslandeplatz Hassfurt ist die Stadt an der Flughafen-Gesellschaft beteiligt. Die Stadt war von 1911 bis 1912 Endpunkt der von Mainz herauf kommenden Kettenschifffahrt auf dem Main (ab 1912 Bamberg). 1936 wurde sie wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit eingestellt.
Bundeswasserstraße
Schweinfurt liegt am Rhein-Main-Donau-Kanal, der auch Europakanal genannt wird, einer Bundeswasserstraße und Großschifffahrtsstraße, die die Nordsee bei Rotterdam mit dem Schwarzen Meer bei Constanta verbindet. Die Stadt besitzt einen Binnenhafen, eine Lände, Anlegestellen für Personenschifffahrt und Kreuzfahrtschiffe, sowie Bootshäfen. Zudem ist im Maintal ein Areal für einen möglichen Containerhafen reserviert, mit Gleis- und Autobahnanschluss. Im Stadtgebiet befindet sich außerdem eine Bootsschleuse für Sportboote und eine Schleuse (Länge 300 m, Breite 12 m) für Einzelfahrer und Schubverbände bis 185 m Länge. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Schweinfurt ist eines von 39 bundesdeutschen Wasser- und Schifffahrtsämtern (WSA) und ist für die Bundeswasserstraße Main im größten Bereich Unterfrankens auf einer Länge von 202,49 km zuständig.
Schienenverkehr
Drei Nahverkehrsstrecken, die teils an das Fernverkehrsnetz anbinden, verlaufen durch Schweinfurt:
- Schweinfurt–Bad Kissingen–Gemünden (Fränkische Saaletalbahn)
- Würzburg–Schweinfurt–Bamberg (Bahnstrecke Würzburg–Bamberg)
- Schweinfurt–Münnerstadt–Mellrichstadt Bahnhof–Erfurt (Bahnstrecke Erfurt–Schweinfurt) / –Meiningen (Bahnstrecke Schweinfurt–Meiningen)
Darüber hinaus gibt es zwei weitere Bahnstrecken:
- Auf der Bahnstrecke Schweinfurt–Kitzingen findet, abgesehen von Güterverkehr in den Schweinfurter Hafen und zu einem Gleisanschluss in Sennfeld, kein regelmäßiger Betrieb mehr statt. Gelegentlich fahren hier noch Sonderzüge.
- Die Bahnstrecke Waigolshausen–Gemünden: Die elektrifizierte eingleisige Bahnstrecke zweigt in Waigolshausen von der Kursbuchstrecke 810 ab. In Gemünden trifft sie auf die Hauptstrecken Würzburg–Fulda und Würzburg–Aschaffenburg und ist damit eine wichtige Umgehung des Bahnknotens Würzburg. Sie wird ausschließlich für den Güterverkehr genutzt (siehe Werntalbahn).
Schweinfurt hat zwei Bahnhöfe, Hauptbahnhof, Stadtbahnhof und den Haltepunkt Schweinfurt Mitte, sowie ein Containerterminal.
Überregionaler Busverkehr
Fernbuslinien haben Haltestellen am ZOB vor dem Hauptbahnhof.
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Der innerstädtische ÖPNV-Verkehr wird vor allem auf 20 Omnibuslinien der Stadtwerke Schweinfurt abgewickelt. Von 1895 bis 1922 verkehrte die Städtische Straßenbahn Schweinfurt mit Pferdeantrieb zwischen dem Rathaus und dem Hauptbahnhof. Außerdem gibt es eine Taxi-Genossenschaft. Die Regionalbusgesellschaft Omnibusverkehr Franken (OVF) benutzt mit ihren Frankenbus-Linien die Stadt als Knotenpunkt (ZOB Hauptbahnhof) in ihrem Regionalbusnetz. Außerdem verbindet der Regionalzug Unterfranken-Shuttle den Schweinfurter Hauptbahnhof mit den zwei Haltepunkten Schweinfurt Mitte und Schweinfurt Stadtbahnhof.
Fahrradverkehr
Ein überörtlich ausgeschildertes Radwegenetz ist weitgehend angelegt. In der Schweinfurter Innenstadt selbst ist das Fahrradfahren auf Grund der relativ flachen Topographie ohne größere Probleme möglich und begünstigt das Fahrrad als alltägliches Transportmittel. Durch die unmittelbare Lage am 600 Kilometer langen Main-Radweg ist Schweinfurt auch Anfahrtsziel für viele touristische Radreiserouten.
Autobahnen
- Die A 7 verläuft in Nord-Süd-Richtung von der dänischen zur österreichischen Grenze; Anschlussstelle Schweinfurt/Niederwerrn und Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck (zur A 70)
- Die A 70 beginnt am Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck (zur A 7) und verläuft über Bamberg bis zum Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach (zur A 9)
- Die A 71 beginnt am Autobahndreieck Werntal (zur A 70) und verläuft über das Autobahnkreuz Erfurt (zur A 4) zum Autobahndreieck Südharz (zur A 38).
Die Strecke zwischen Sömmerda und Autobahndreieck Südharz soll bis 2015 fertiggestellt sein.
Bundesstraßen
Schweinfurt liegt an folgenden Bundesstraßen:
- B 26 (Riedbach–Bamberg)
- B 286 (Enzlar–Bad Brückenau)
- B 303 (A 7, Anschlussstelle Wasserlosen – Eger/Cheb)
Flugplätze
- Der Flugplatz Schweinfurt-Süd hat eine Graspiste; er dient in erster Linie zum Starten und Landen der Motor- und Segelflugzeuge des Aeroclubs Schweinfurt e. V. und auch als Verkehrsanbindung für Geschäftsflugzeuge und -hubschrauber.
- Der Flugplatz Haßfurt-Schweinfurt im etwa 25 Kilometer entfernten Haßfurt wird als Verkehrslandeplatz auch von größeren Flugzeugen angeflogen.
Energieversorgung
Zentrale Struktur
Die 100 %-Tochter Stadtwerke Schweinfurt GmbH betreibt in der Stadt und in einigen Randgemeinden ein Stromnetz, ein Methangasnetz, ein Fernwärmenetz und ein Kabelnetz. Der Strom wird an der Börse in Leipzig gekauft, allerdings sind die Stadtwerke auch Miteigentümer des Wasserkraftwerkes an der Schweinfurter Main-Staustufe und an einer mittelgroßen Photovoltaikanlage auf dem Dach ihres Busdepots beteiligt. Das Gas wird vollständig zugekauft. Die Fernwärme wird von der Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH (GKS) bezogen, die an der (linksmainischen) Hafenmole ein kombiniertes Kohle- und Müllheizkraftwerk (GKS) sowie verschiedene Spitzenlastheizwerke im Stadtgebiet betreibt. Neben den Stadtwerken werden damit die größeren Industriebetriebe (FAG, SKF, Sachs, Bosch) mit Heißdampf versorgt. In der Industrie wird der Dampf teilweise direkt genutzt, der andere Teil wird – wie bei den Stadtwerken – in Heißwasser von bis zu 130 °C umgewandelt. Dieses wird über Rohre in Haubenkanälen oder erdverlegt zu den Nutzern transportiert und dort für Raumheizung und -kühlung sowie die Warmwasserbereitung verwendet.
Dezentrale Struktur
Außerdem gibt es im Stadtgebiet eine große Anzahl von mit Heizöl betriebenen Kesseln für Raumheizung und Warmwasser, teilweise durch thermische Solaranlagen ergänzt. Die Möglichkeit zur Einspeisung von photovoltaisch produziertem Strom (EEG) in das öffentliche Stromnetz wird auch in Schweinfurt von vielen privaten Betreibern genutzt. Die größte Anlage gehört der Firma SKF (ca. 700 kWp) und steht auf dem Dach ihrer Logistikhalle. Außerdem sind in den Heizräumen von Schweinfurt einige Blockheizkraftwerke und Mini-Blockheizkraftwerke (ca. 17 kW Nutzleistung pro Stück) – genannt Dachs – der Schweinfurter Firma Senertec aufgestellt. Die Betreiber können damit ihren Strom und ihre Wärme mittels Methangas, Heizöl oder Rapsöl selbst produzieren. Auf der Stromseite sind diese Generatoren mit dem Stromnetz parallel geschaltet, wodurch überschüssiger Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Großkraftwerke
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG), das sich 3,4 km südwestlich von der Stadtgrenze befindet, soll Ende Mai 2015 abgeschaltet werden. Der wichtige Leitungsknoten bleibt bestehen, mit dem Anschluss an das Höchstspannungsnetz und das Europäische Verbundsystemnetz und wird seit Anfang 2015 mit einem weiteren Umspannwerk ausgebaut. An dem Knoten soll die geplante Südlink Stromtrasse enden, die im Rahmen der Energiewende die Stilllegung von Atomkraftwerken durch Windkraft aus dem Norden kompensieren soll. Die Stadt Schweinfurt hat im Maintal ein sechs Hektar großes Grundstück für das Schweizer Unternehmen PQ Energy reserviert, für den Bau eines Zuschalt-Gasturbinenkraftwerkes. Es soll als Reserve für produktionsarme Zeiten Schwankungen im Stromnetz stabilisieren und vier Kraftwerksblöcke mit einer Kapazität von insgesamt 1044 Megawatt (MW) oder sechs Blöcke mit insgesamt 768 MW umfassen und bis zu etwa 500 Stunden pro Jahr laufen. Angestrebt wird eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Schweinfurt. Eine Projektgesellschaft PQ Energy Schweinfurt GmbH soll hierzu gegründet werden.[48][49]
Medien
Zeitungen
Die Würzburger Mediengruppe Main-Post verfügt im Bereich der Printmedien über eine Monopolstellung. Sie besitzt die beiden Tageszeitungen Schweinfurter Tagblatt und Volkszeitung.Der Lokalteil beider Zeitungen ist weitgehend identisch, vereinzelt zeigen Kommentare unterschiedliche Positionen auf. Wöchentlich werden kostenlos der Schweinfurter markt und main Sonntag verteilt. Auch diese Zeitungen gehören zur Mediengruppe Main-Post.
Mittwochs und sonntags erscheinen zusätzlich die Anzeigenblätter Schweinfurter Anzeiger und Sonntagsanzeiger von dem Schweinfurter SAZ-Verlag.
Monatlich erscheint das kostenlose groschenheft. Es informiert über die Veranstaltungen der Stadt und des Landkreises Schweinfurt. Das groschenheft hat eine IVW-geprüfte Auflage und ist Mitglied im Bewegungsmelderverbund.
Zweimal pro Jahr (Mai und November) erscheint für die Studenten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt die hochschuleigene Zeitschrift BLICK, die vor allem über Themen aus der Forschung informiert.
Fernsehen und Hörfunk
Zwei regionale Fernsehanbieter senden ein Programm für Schweinfurt und die Region Main-Rhön: TV touring ist im regionalen Kabelnetz sowie über den digitalen Satellitentransponder (Franken-SAT) auf ASRTA (19,2° Ost) zu empfangen. TV1 sendet donnerstags auf den Frequenzen von TV touring.
Das kommerzielle Hörfunkprogramm Radio Primaton (100,5 MHz) mit 0,5 kW Leistungsstärke sendet von einer Antenne auf dem SKF-Verwaltungs-Hochhaus seit 1991 regionale Berichte für die Region Main-Rhön. Betreiber ist die Schweinfurter Rundfunk GmbH & Co. Studiobetriebs-KG.
In Schweinfurt unterhält der Bayerische Rundfunk (BR) ein Korrespondentenbüro (Norbert Steiche), das für die BR-Hörfunkprogramme Beiträge mit Informationen aus der Region Main-Rhön produziert.
Der Rundfunksender der amerikanischen Streitkräfte American Forces Network (AFN) sendet von einer Antenne im Stadtteil Oberndorf (Schweinfurt) auf der UKW-Frequenz 87,7 M:Hz mit 0,1 kW Leistungsstärke. Von diesem Sender ist auch analog AFN-TV zu empfangen.
Öffentliche Einrichtungen
Schweinfurt ist ein wichtiger Behördenstandort. Die Zuständigkeitsbereiche erstrecken sich mehrfach weit über die Region hinaus.
Gerichte
- Bayerisches Landessozialgericht, einzige Zweigstelle des Gerichtes mit Hauptsitz in München
- Landgericht
- Amtsgericht
Ämter
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, eine der drei Dienststellen, neben München und Fürth
- Wasser- und Schifffahrtsamt Schweinfurt, zuständig für den Main im Bereich Schweinfurt und Würzburg (siehe Bundeswasserstraße)
- Hauptzollamt Schweinfurt, zuständig für die Regionen um Schweinfurt, Würzburg, Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth und Coburg
- Staatliches Bauamt
- Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
- u.a.m.
Freizeit
- Sport- und Freizeitbad Silvana
- Stadtbücherei im Ebracher Hof
- Musikschule
- Willy-Sachs-Stadion (16.500 Zuschauer)
- Eisstadion Icedome (3.000 Zuschauer)
- Erholungsanlage Wehranlagen
- Badesee am Schwebheimer Wald (25 ha)
- Kletterwald (ebd.)
- Wildpark an den Eichen
Hochschule und verwandte Einrichtungen
Hochschule für angewandte Wissenschaften
In der Schweinfurter Abteilung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt studieren über 3600 Studenten. Die Hochschule entstand 1971 durch den Zusammenschluss des Schweinfurter Balthasar-Neumann-Polytechnikums mit der Würzburger Höheren Wirtschaftsschule und Werkkunstschule.[50] Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt ist mit insgesamt 8833 Studenten und 202 Professoren (WS 2012/13) die drittgrößte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern. In Schweinfurt wurde 2011 unweit des Campus I ein Campus II eröffnet.
i-Campus
Derzeit wird von der Hochschule in Schweinfurt ein dritter Campus aufgebaut. Auf einem insgesamt 28 Hektar großen Areal einer ehemaligen US-Kaserne entsteht der internationale Hochschulcampus i-Campus. Die Vorlesungen begannen im WS 2013/14. Ein Studentendorf soll angegliedert werden.[51][52] Auf dem Campus sollen außerdem eine i-Company und eine i-Factory aufgebaut werden, wo u.a. Unternehmen direkten Zugang zu den Forschungseinrichtungen der Hochschule bekommen.[53]
Uni-Lehrkrankenhaus
Das Klinikum der Stadt Schweinfurt Leopoldina Krankenhaus ist Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg.
Schulen
In Schweinfurt besuchen derzeit rund 19.000 Schüler 50 Schulen.[54] Diese Schulen untergliedern sich in acht Grundschulen, von denen drei auch eine Hauptschule beherbergen. Des Weiteren gibt es eine private Grund- und Hauptschule, auf welcher nach der Montessoripädagogik unterrichtet wird. Außerdem existieren zwei private Wirtschaftsschulen, vier Berufsschulen und eine Fachakademie für Sozialpädagogik. In Schweinfurt gibt es fünf Gymnasien und zwei Realschulen sowie die Privaten Schulen Schwarz, in der die Erste private Realschule Schweinfurt und die Private Wirtschaftsschule Müller zusammengefasst sind. Dazu gehörte von 2011 bis 2013 auch die Erste Private Fachoberschule Schweinfurt, die bereits zum Schuljahr 2013/2014 ihren Betrieb auf Grund eines Eklats im Rahmen der Abiturprüfungen 2013 wieder einstellen musste.
Das Walther-Rathenau-Gymnasium beherbergt eine Realschule (Walther-Rathenau-Realschule), das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium gilt als eines der größten Gymnasien Bayerns,[55] das Celtis-Gymnasium wird als einziges Schweinfurter Gymnasium vom Landkreis Schweinfurt finanziert. Das Olympia-Morata-Gymnasium erlangte im Schuljahr 2006/2007 kurzzeitig bundesweit Bekanntheit, als ein Lehrer den erstmals vom Ki.Ka veranstalteten Wettbewerb um den Titel des coolsten Lehrers Deutschlands gewinnen konnte. Neben diesen Schulen fällt das private Lyzeum der Republik Griechenland dadurch auf, dass der Schulträger das Bildungsministerium Griechenlands ist und der Schulaufwandsträger die Republik Griechenland.[56] Das Bayernkolleg Schweinfurt bietet die Möglichkeit, das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg zu erwerben. Die Friedrich-Fischer-Schule besteht aus einer Fachoberschule und einer Berufsoberschule. Neben diesen Schulen gibt es auch eine Musikschule. Sie wurde im Jahr 1872 gegründet und zählt mittlerweile zu den größten Musikschulen Bayerns.[57]
Gymnasien:- Alexander-von-Humboldt-Gymnasium
- Celtis-Gymnasium
- Olympia-Morata-Gymnasium
- Walther Rathenau-Gymnasium
- Privates Lyzeum der Republik Griechenland
- Walther-Rathenau-Realschule
- Wilhelm-Sattler-Realschule
- Friedenschule
- Auenschule
- Albert-Schweitzer-Schule
- Dr.-Georg-Schäfer-Schule Schweinfurt, Staatl. Berufsschule I
- Ludwig-Erhard-Schule, Staatl. Berufsschule II Schweinfurt
- Staatl. Berufsschule III Schweinfurt
Weinort Schweinfurt
Lage
Die Stadt ist ein Weinort in Franken (Weinbaugebiet) im Bereich Maindreieck (Liste der Weinorte in Franken). Am Ostrand der Stadt, an den steilen Südhängen des Maintals, befinden sich die beiden kleinen großlagenfreien Weinlagen Peterstirn und Mainleite, mit zusammen 10 ha Rebfläche und der Leitsorte Silvaner.
Geschichte
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Schweinfurt eine bedeutende fränkische Weinbau- und Weinhandelsstadt. Zum Ende der Reichsstadt-Zeit 1802 waren es etwa 320 ha Rebfläche. Der Weinbau kam u.a. in Folge der Reblaus im Laufe der Zeit nahezu ganz zum Erliegen. Teile einiger Stadtviertel, bis hin zum Rand der Altstadt, befinden sich auf ehemaligen Weinbergen. Seit den 1980er-Jahren wird wieder in den historischen Weinlagen Peterstirn und Mainleite Weinbau betrieben; am Burgberg des ehe-maligen Benediktinerkloster Schweinfurt, an dessen Stelle heute das Schloss Peterstirn aus dem 19. Jahrhundert mit dem Karls-turm steht, in dem sich ein Schweinfurter Weingut befindet. Durch die Unterbrechung des Weinbaus bis zu den 1980er-Jahren blieben die Weinberge von der Flurbereinigung der 1970er-Jahre verschont, bei denen vielerorts die historischen Strukturen zer-stört wurden. Wodurch die kleine Wein-Kulturlandschaft am Schloss Peterstirn, mit ihren Natursteinmauern und Gerätehäuschen, erhalten blieb.
Goethe schätzte den Schweinfurter Wein und ließ sich große Mengen liefern, allein im Jahre 1821 700 Liter. Die Verbindung Goethes zum Schweinfurter Wein geht aus sieben Goethebriefen hervor, die im Goethe-Schiller-Museum in Weimar unter Ver-wahrung liegen[58]
Dreifrankenblick
Am oberen Ende des Weinbergs Peterstirn steht ein kleiner Aussichtsturm. Von ihm blickt man über die zentrale unterfränkische Landschaft Mainfränkische Platten auf den gesamten Steigerwaldkamm, der in kleinen Teilen zu Oberfranken gehört. Bei guter Sicht ist westlich (rechts) hinter dem Schwanberg in 48 km Entfernung der Kapellenberg oberhalb des Wein-ortes Bullenheim in Mittelfranken erkennbar.
Lokale Spezialität
Die 1856 erstmals belegte Original Schweinfurter Schlachtschüssel ist ein Essen für einen größeren Personenkreis über mehrere Stunden nach einem genau festgelegten Zeremoniell. Sie wird ausschließlich in Wirtshäusern in und um Schweinfurt angeboten. Das Kesselfleisch wird auf bis zu fünf Meter langen Holzbrettern serviert. Dazu gibt es nur Brot, Meerrettich und Sauerkraut. Getrunken wird Wein, Weinschorle oder Most; Bier ist verpönt.
Wissenswertes
Ludwig Mies van der Rohe
40 Jahre vor der Eröffnung des Museum Georg Schäfer beauftragte der Schweinfurter Industrielle Dr. Georg Schäfer Ludwig Mies van der Rohe für die Planung eines Museums für seine damals bereits bedeutende Privatsammlung. Der Entwurf von 1960/61 sah einen gläsernen, stützenlosen, eingeschossigen Hallenraum mit einer Stahlkonstruktion vor und sollte im Fichtelsgarten, einem Abschnitt der nördlichen Schweinfurter Wallanlagen, errichtet werden. Der damalige von der SPD dominierte Stadtrat lehnte das Geschenk des Industriellen für seine Heimatstadt wegen der zu übernehmenden Unterhaltskosten ab. Daraufhin verwirklichte Mies van der Rohe die Idee in größeren Abmessungen als Neue Nationalgalerie in Westberlin an der Potsdamer Straße in den Jahren 1965-1968. Es ist das einzige Bauwerk, das Mies van der Rohe in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg umsetzte und gilt als Meisterwerk am Ende seiner langen Laufbahn. Die Bauleitung hatte sein Enkel Dirk Lohan, der mit Heidemarie Schäfer, der Tochter von Georg Schäfer, verheiratet war.[59]
Gunter Sachs
Gunter Sachs wurde auf Schloss Mainberg bei Schweinfurt am 14.11.1932 geboren. Er gehörte bis Mitte der 1980er Jahre dem Aufsichtsrat der Sachs-Gruppe in Schweinfurt an. Um den Jahreswechsel 2013/2014 war in der Kunsthalle Schweinfurt die Sammlung Gunter Sachs, u.a. mit Werken von Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Salvador Dali und Max Ernst zu sehen. Die Ausstellung verstand sich "als eine Hommage der Familie Sachs an ihre Wurzeln".[60]
Festivals
Die Idee des Kneippenfestivals wurde von der Blues Agency[61] in Schweinfurt geboren. 1993 fand das erste Honky Tonk (Festival) in der Kneipenmeile Kornmarkt-Bauerngasse-Zeughaus in der nördlichen Altstadt statt. Zum Festival, dass jährlich jeweils an einem Tag stattfindet, kamen bis zu 22.000 Besucher. Mittlererweile findet das Honky Tonk Festival in über 50 Städten in vier Ländern statt und wird in vielen anderen Städten unter anderen Namen kopiert. Die Kneipenmeile um die Bauerngasse ist im Laufe der Jahre in einigen Bereichen verwahrlost. Einige Lokale schlossen und alte Häuser stehen leer. Eine Altstadtsanierung soll diesem Quartier wieder neuen Aufschwung geben.
Etwa alle drei Jahre findet am Sennfelder See, knapp hinter der Stadtgrenze, auf dem Gebiet der Gemeinde Sennfeld das Internationale Varietefestival statt. Es ist Europas größtes Varietefestival.[62]
Breakdance
Die Schweinfurter Dancefloor Destruction Crew (DDC) gewann 2007 und 2012 die IDO-Breakdance-Weltmeisterschaft, sowie weitere Titel. 2008 richtete sie zusammen mit einer örtlichen Tanzschule in Schweinfurt die offizielle Deutsche Meisterschaft in Breakdance aus. Mit Breakin' Mozart trat sie 2014 über mehrere Monate im Berliner Wintergarten auf. Der Name der Gruppe entstand, nachdem sie ihre erste Trainings-Location, das Schweinfurter Jugendhaus, nach schwerer Beschädigung des Bodens verlassen mussten.
Musikszene
Die Sängerin Sarah Kreuz wurde von einem Lehrer in der Albert-Schweitzer-Schule im Schweinfurter Problem-Stadtteil Bergl entdeckt und gefördert. 2009 unterlag sie im knappsten Finale der DSDS-Geschichte Daniel Schuhmacher vor 7,3 Millionen Zuschauern. Sie steht bei 313 Music unter Vertrag.
Persönlichkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Schweinfurt
Weblinks
- offizieller Internetauftritt der Stadt Schweinfurt
- Stadtbereiche mit Bevölkerung am 31. Dezember 2009 und Dichte
- Kleinräumige Gliederumg mit Bevölkerung am 31. Dezember 2010
- Literatur von und über Schweinfurt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wappen von Schweinfurt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Heinrich Wagner, Zur Gründung der Klöster Weißenburg und Echternach und ihrem Wirken in Mainfranken, in: Archiv für mittelrheinisch Kirchengeschichte 55 (2003), S. 103-146, hier S. 123f., 127
- ↑ Grundlegend zur Entwicklung bis 1300 und als Nachweis für alle Angaben: Achim Fuchs, Schweinfurt. Die Entwicklung einer fränkischen Villula zur Reichsstadt (Mainfränkische Studien 2), Würzburg 1972
- ↑ Unterfränkische Geschichte, Band 2. Echter Verlag, Würzburg, 1992
- ↑ http://www.gda.bayern.de/findmittel/pdf/stawu_rst-schweinfurt-u_001_2008.pdf Übersicht der Akten im Staatsarchiv Würzburg mit Inhaltsangaben.
- ↑ a b Unterfränkische Geschichte, Band 3. Echter Verlag Würzburg 1995.
- ↑ Alt-Schweinfurt von Hubert Gutermann (9. Auflage) (Seite 2/3)
- ↑ Schweinfurt, Kleine Stadtgeschichte, Seite 40
- ↑ Schweinfurt. Stadt-Kultur-Themen, Seite 4. Sonderausgabe des Schweinfurter Tagblatts als Beilage für das Handelsblatt und DIE ZEIT
- ↑ Werner Bätzing, Die Bevölkerungsentwicklung in den Regierungsbezirken Ober-, Mittel- und Unterfranken im Zeitraum 1840–1999, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 61 (2001), S. 196.
- ↑ Schweinfurter Tagblatt vom 23. Februar 1984
- ↑ Sonderbeilage des Schweinfurter Tagblatts vom 16. März 1985
- ↑ Operation Double Strike
- ↑ Big Week
- ↑ Mathias Wiedemann: Ende einer 70-jährigen Nachbarschaft. Schweinfurter Tagblatt, 19. September 2014
- ↑ Heimatbuch Oberwerrn, Teil 1, Niederwerrn, 2006
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 734.
- ↑ a b Karl Treutwein, Unterfranken, S. 141.
- ↑ a b Alt-Schweinfurt von Hubert Gutermann (9. Auflage) (Seite 1)
- ↑ http://www.ngw.nl/int/dld/s/schweinf.htm
- ↑ Ergebnis der Stichwahl auf mainpost.de
- ↑ Stadt Schweinfurt, Bekanntmachung zur OB-Wahl
- ↑ http://wahlen.schweinfurt.de/662000_000048/
- ↑ Webseite der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zu Schweinfurt
- ↑ Homepage der Stadt Schweinfurt
- ↑ Homepage Projekt FünfzigPLUSArbeit
- ↑ [1]
- ↑ a b c Partnerstädte. Stadt Schweinfurt, abgerufen am 25. Mai 2011.
- ↑ Streiflichter auf die Kirchengeschichte in Schweinfurt. Kirchengemeinde St. Johannis, Schweinfurt 1992
- ↑ Vgl. BSLK, S. 765; vgl. S. 17.
- ↑ Uwe Müller: Dokumente jüdischen Lebens in Schweinfurt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt 4, 1990
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 192
- ↑ Fluß und Fleiß. Schweinfurt entdecken - Rundweg 4,5 km. Prospekt des Kulturamtes der Stadt Schweinfurt
- ↑ Schweinfurter Tagblatt vom 18. April 2011
- ↑ http://www.schweinfurtfuehrer.de/freizeit-und-sport/die-wehranlagen/
- ↑ http://www.schweinfurtfuehrer.de/freizeit-und-sport/gutermann-promenade/
- ↑ http://www.schweinfurtfuehrer.de/freizeit-und-sport/erholungsanlage-baggersee/
- ↑ Schweinfurter Tagblatt vom 18. Dezember 2010
- ↑ Süddeutsche Zeitung vom 7. Juli 2014
- ↑ Schweinfurter Tagblatt vom 23. Dezember 2008
- ↑ http://www.unterfranken-in-zahlen.de/uiz-aktuell/03/T030101-04.htm
- ↑ http://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/wolfsburg-ist-deutschlands-wirtschaftlich-staerkste-stadt-a-913700.html
- ↑ Vgl. Thomas Horling, Die „Kugellagerstadt“ – Ein Überblick über 100 Jahre Schweinfurter Industrie- und Stadtgeschichte, in: Frankenland 2009/2, S. 98-109.
- ↑ Schweinfurter Tagblatt vom 11. Februar 1984
- ↑ Die Zahl von 4.500 Kriegsgefangenen bezieht sich auf den Zeitraum Aug. 1941 bis Okt. 1944. Wie bei den Zwangsarbeitern war auch bei den Kriegsgefangenen eine Fluktuation zu verzeichnen. Der Zahl der gleichzeitig in der Schweinfurter Industrie beschäftigten Kriegsgefangenen lässt sich aufgrund fehlender Daten nicht exakt bestimmen. Wie bei den Zwangsarbeitern dürfte auch hier der Höchststand Ende 1943 erreicht worden sein. Vgl. Uwe Müller, Der Arbeitseinsatz ausländischer Zivilarbeiter und Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg in Schweinfurt. Zahlen aus dem Stadtarchiv, in: „Dem Menschen zugewandt“. Ökumenisches und Geschichtliches nicht nur aus Schweinfurt. Zum 70. Geburtstag von Dekan i.R. Johannes Strauß, hg. von Ernst Petersen, Schweinfurt 2001, S. 119.
- ↑ zwangsarbeit-schweinfurt.de: Unser Schwerpunkt, Zugriff am 12. November 2011.
- ↑ www.spiegel.de >Wirtschaft >Gleichstromtrasse Sued.Link: Hier soll die neue Energieautobahn verlaufen, 5. Februar 2014
- ↑ http://www.mainpost.de/8561206
- ↑ Zur Hochschulgeschichte. Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, abgerufen am 24. Oktober 2012.
- ↑ schweinfurter, Bürgermagazin der Stadt Schweinfurt, 3. Ausgabe,S.19
- ↑ http://www.fhws.de/international/fhws-i-campus/
- ↑ Wirtschaft in Mainfranken, März 2014, S. 28f.
- ↑ Informationen über das Bildungssystem Schweinfurts
- ↑ Offizielle Internetpräsenz des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums
- ↑ Übersicht über die Schweinfurter Gymnasien (PDF)
- ↑ Präsentation der Musikschule (PDF)
- ↑ http://www.weingut-dahms.de/das-weingut/schweinfurt-und-der-wein/
- ↑ Zeitmaschine Architektur, 4. Architekturwoche Schweinfurt, 2008, S.58-59
- ↑ schweinfurter, Bürgermagazin der Stadt Schweinfurt, 3. Ausgabe, S.16
- ↑ http://www.bluesagency.de/
- ↑ http://www.varietefestival.de/