Friedrich Rückert (* 16. Mai 1788 in Schweinfurt, † 31. Januar 1866 in Neuses bei Coburg) war deutscher Dichter, Übersetzer und Orientalist.
Rückert begleitete mit zahllosen Gedichten nahe und ferne Dinge von Tag zu Tag; erschütternd sind die Kindertodtenlieder [sic] (herausgegeben von Hans Wollschläger), in denen er den frühen Tod (1833/34) seiner beiden Lieblingskinder beklagt. Die Kindertodtenlieder wurden von Gustav Mahler vertont.
Seit dem Aufenthalt in Rom 1817/1818 war Rückert mit dem Zeichner und Kupferstecher Carl Barth befreundet.
Von 1820 bis 1826 lebte Rückert als Privatgelehrter in Coburg. In dieser Zeit beschäftigte er sich u.a. mit Teilübersetzungen des Koran.
Rückert lehrte als Professor zunächst in Erlangen, dann in Berlin.
Bildnisse
Bildnisse von Friedrich Rückert haben u.a. Carl Barth, Bertha Froriep und Carl August Hohnbaum d.J. angefertigt.
Nachleben
Es existieren mehrere öffentlich Denkmäler des Dichters an den Orten seiner Lebensstationen, z.B. in Erlangen und Schweinfurt.
Ausgaben
Im 19. Jahrhundert sind mehrere Auswahlausgaben erschienen, die als Leseausgaben noch immer eine gewisse Bedeutung haben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind einige seiner Übersetzungen aus dem Nachlass erschienen. Seit 1998 erscheint die Historisch-kritische Ausgabe in Einzelbänden.
Werkausgben
- Hans Wollschläger und Rudolf Kreutner (Hg.): Historisch-kritische Ausgabe in Einzelbänden, Schweinfurt 1998ff.; bislang 4 Bände in 5 Einzelbänden (Stand März 2003)
- Die Weisheit des Brahmanen, 2 Bände
- Gedichte von Rom
- Liedertagebuch I, 1846-1847
- Liedertagebuch II, 1848-1849
Einzelausgaben
- Hans Wollschläger (Hg.): Kindertodtenlieder [1993 auch als insel taschenbuch 1545]
- Hartmut Bobzin (Hg.): Der Koran in der Übersetzung von Friedrich Rückert, 4. Aufl., Würzburg 2001
Literatur
- Jürgen Erdmann (Hg.): 200 Jahre Friedrich Rückert. Katalog der Ausstellung, Coburg 1988.
- Jahrbuch der Rückert-Gesellschaft, zuletzt ist Band 14 (2002) 2003 erschienen (Stand 2003)
Literatur zu den Bildnissen
- Erich Schneider: »... wie eine Schleiereule«, in: Jahrbuch der Rückert-Gesellschaft, Band 14 (2002, 2003 erschienen), S.7ff.