Das Taublatt (Drosophyllum lusitanicum), eine fleischfressende Pflanze, ist die einzige Art einer monotypischen Gattung in der monogenerischen Familie der Taublattgewächse (Drosophyllaceae), das heißt, beide enthalten nur die eine Art).
Taublatt | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name Familie | ||||||||||||
Drosophyllaceae | ||||||||||||
(J.Chrtek , Z.Slavíkova & M.Studnička) 1989 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name Gattung | ||||||||||||
Drosophyllum | ||||||||||||
Link 1806 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name Art | ||||||||||||
Drosophyllum lusitanicum | ||||||||||||
Link 1806 |
Früher wurde die Gattung der Familie der Sonnentaugewächse zugeordnet, seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird sie in eine eigene Familie, die Taublattgewächse (Drosophyllaceae) gestellt. Die Pflanze selbst wurde 1661 von Grisley entdeckt, aber erst 1806 durch H.F. Link offiziell erstbeschrieben.
Etymologie
Der botanische Name Drosophyllum stammt aus dem Griechischen - von "drosos" für "Tau" und "phyllon" für "Blatt". Daher auch der deutsche Name "Taublatt". Die Bezeichnung "lusitanicum" stammt aus dem lateinischen - Portugal hieß früher "Lusitania". Im Englischen wird die Pflanze daher auch als "Portuguese Sundew" bezeichnet.
Beschreibung
Die Pflanze hat etwa 30 cm lange Blätter, die von einer zentralen Rosette ausgehen. Die Blätter sind mit zwei verschiedenen Typen von Drüsen besetzt, zum einen von rot gefärbten, gestielten Fangdrüsen, die ein klebriges Sekret ausscheiden, in dem sich kleine Insekten verfangen und zum anderen mit ungestielten, nur gelegentlich auch rotgefärbten Verdaungsdrüsen, die direkt auf der Blattoberfläche in den Blättern sitzen und das Verdauungssekret ausscheiden. Die Fallen des Taublatts sind -anders als bei den Sonnentaugewächsen- passiv. Zum Anlocken der Insekten dient der starke honigartige Duft der Pflanze. Mit fortschreitendem Alter verholzt die Pflanze im Inneren, sie kann bis zu 8 Jahre alt werden.
Verbreitung
Das Taublatt ist beheimatet auf der Iberischen Halbinsel und im nördlichen Algerien und Marokko. Es wächst dort in Küstennähe bevorzugt auf neutralen oder schwach sauren, extrem durchlässigen Böden in vollsonniger Lage, gern auch als Pionierpflanze an erodierten Standorten.
Literatur
- Slack, Adrian: Karnivoren, Stuttgart, (1985)
- Chrtek, J., Slavikova, Z. und Studnicka, M.: Beitrag zur Leitbündelanordnung in den Kronblättern ausgewählter Arten der fleischfressenden Pflanzen, Preslia 61, 107 - 124, (1989)
- Williams, S.E., Albert, V.A. und Chase, M.W.: "Relationships of Droseraceae: A cladistic analysis of rbcL sequence and morphological data", American Journal of Botany 81, 1027 - 1037, (1994)
- Meimberg, H., Dittrich, P., Bringmann, G., Schlauer, J. und Heubl, G.: "Molecular phylogeny of Caryophyllales s.l. based on matK sequences with special emphasis on carnivorous taxa", Plant Biology 2, 218 - 228, (2000)
- Barthlott, Wilhelm; Porembski, Stefan; Seine, Rüdiger; Theisen, Inge: "Karnivoren", Stuttgart, 2004, ISBN 3-8001-4144-2
- Anja & Holger Hennern: "Drosophyllum lusitanicum am Naturstandort an der Costa del Sol", in: Das Taublatt 49, p. 30 - 37, (2004)