L. Ron Hubbard

Lafayette Ronald Hubbard (* 13. März 1911 Tilden, Nebraska/USA; † 24. Januar 1986 San Luis Obispo, Kalifornien/USA) war Science-Fiction-Autor und der Gründer von Scientology. Seine Biographie ist umstritten: die Version von Scientology durchlief im Lauf der Zeit mehrere Revisionen und stimmt in wesentlichen Punkten nicht mit dokumentierten Fakten überein.

Leben

Kindheit

L.Ron Hubbard war der Sohn von Ledora May Hubbard, geborener Waterbury und Harry Ross Hubbard, einem abgemusterten Mitglied der US Navy. Seine ersten Lebensjahre verbringt er in Helena, Montana, wo sein Vater als Kartenverkäufer an einem Theater arbeitet. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 bekommt sein Vater eine Anstellung als Buchhalter bei einer Kohlenfirma. Im Frühjahr 1917 beginnt Ron den Kindergarten zu besuchen, im Herbst des gleichen Jahres geht sein Vater zurück in die US Navy, um im Ersten Weltkrieg seinem Land zu dienen. Mit dem Ende des Krieges 1918 steigt er hier bis zum Zahlmeister auf, kehrt aber nicht zu seiner Familie zurück sondern bleibt bei der US Navy, um weitere Karriere zu machen. Im Jahr 1920 ist er bis zum Versorgungsoffizier aufgestiegen, fällt aber bald negativ auf, da er Schulden macht und seine Rechnungen nicht begleicht. Nachdem er aus diesem Grund für einige Zeit vom Dienst zurückgestellt war, kehrt er 1921 in den aktiven Dienst zurück und erhält einen Posten als stellvertretender Versorgungsoffizier auf der USS Oklahoma. Seine Mutter zieht mit dem jungen Ron 1921 nach San Diego, dem Heimathafen der USS Oklahoma. Alle Erfahrungen und Informationen seines Vaters interessieren den jungen Ron so, dass er sich einer Pfadfindergruppe als Eagle Scout anschließt.

Jugend

Wenige Jahre später zieht L. Ron Hubbards Familie 1924 nach Bremerton, Washington und Ron besucht die Union High School. Zwei Jahre später wechseln sie ihren Wohnort nach Seattle, so dass Ron auf die dortige Queen Ann High School wechselt. Im Jahr 1927 fährt Ron mit seiner Mutter nach Guam, wo sein Vater mittlerweile stationiert ist. Nach der Rückkehr verlässt Ron bereits im Jahr 1928 die High School und kehrt nach Guam zurück.

Universität

In Guam beginnt Hubbard, Kurzgeschichten zu schreiben. Im September 1930 schreibt er sich für Civil Engineering an der George Washington University ein. Er wird Reporter für die Campus-Zeitung Hatchet. 1931 ist er der Präsident des Gliding Club, schließt das Jahr aber nur mit einem D-Grad-Examen ab. 1931 erscheint sein erster Artikel im Sportsman Pilot. Der Hatchet veröffentlicht im Februar 1932 seine ersten Fiction-Geschichten. Im Sommer des gleichen Jahres muss er die Universität verlassen.

Familiengründung

In die Vereinigten Staaten zurückgekehrt heiratet er am 13. April 1933 Margaret "Polly" Louis Grubb. Sein erster Sohn, L. Ron Hubbard jun. wird am 7. Mai 1934 geboren. Ron hat mittlerweile den noch weitgehend unerschlossenen Markt der Pulp-Stories für sich entdeckt. Im Jahr 1936 wird das zweite Kind (Catherine May) geboren und die Familie zieht nach Bremerton. 1937 erscheint Hubbards erster Roman Buckskin Brigades.

1938 lernt Hubbard den neuen Herausgeber des Astounding, John W. Campbell, kennen. Noch im gleichen Jahr wird The Dangerous Dimension veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungen folgen.

US Navy

Am 18. Dezember 1928 fällt er durch die Aufnahmeprüfung zur Navy-Akademie. 1929 wird er von der US Navy aufgrund seiner schlechten Augen abgelehnt. 1941 wird er schließlich von der US Navy als Lieutenant angenommen. Im Juli 1941 wird er hier der Navy Public Relations-Abteilung zugeordnet. Er wird als Intelligence Officer ausgebildet. Nach diversen Stationen und Einsätzen verlässt er die Navy im Dezember 1945 wieder.

Philosophische Schule

In die Staaten zurückgekehrt zieht er über San Francisco nach Pasadena. Hier beginnt er sich für Philosophie und Magie zu interessieren, wie sie von Aleister Crowleys Ordo Templi Orientis verfolgt wird.

Studiertechnologie

L. Ron Hubbard entwickelte eine Studiertechnologie die Probleme beim Studieren auf Ursachen zurückführt wie zum Beispiel: nicht oder falsch verstandene Wörter, zu wenig Bezug zur Realität, oder eine übersprungene Stufe. Laut L. Ron Hubbard können dadurch körperliche Symptome wie Gähnen oder Schwindel bewirkt werden, oder dass ein Student ein Studium aufgibt.

Dies ist in einfacher Form in der 37 seitigen Broschüre, die auch Kapitel 1 des Scientology-Handbuches mit dem Titel: "Die Technologie des Studierens" ist, beschrieben. Im etwa 100-seitigen "Grundlegenden Studierleitfaden" wird erläutert, was man dagegen tun kann. In detaillierterer Form liegt die Technologie im Kurs über das Studieren vor, der aus L. Ron Hubbards Vorträgen, den Abschriften dazu, sowie weiteren Schriften und einem Programm, das dem Studierenden schrittweise hilft, erfolgreich durch den Kurs zu kommen, vor.

Die Studiertechnologie ist ein Mittel gegen Analphabetismus und Schulmüdigkeit. Sie wird in Scientology-Gemeinden, in einigen von Scientologen geführten Privatschulen, und von jedem interessierten Bürger angewendet. [1]

Biographie gemäß Scientologen

Lafayette Ronald Hubbard wurde am 13. März 1911 in Tilden, Nebraska (USA) geboren. Hubbards Mutter ist Dora May Hubbard geborene Waterbury de Wolfe. Sein Vater war als Marineoffizier der Vereinigten Staaten in den 20er Jahren im fernen Osten stationiert. In seiner Jugend hatte Hubbard viele gute Kontakte zu indianischen Medizinmännern und als er als Jugendlicher seinen Vater in den fernen Osten begleitete, auch zu indonesischen Schamanen und chinesischen Mönchen.

In den 30er Jahren studierte Hubbard Ingenieurwesen und Molekularphysik. Daneben schrieb er unzählige Science-Fiction-Romane, Western und Krimis. Er erlernte Segelfliegen, Motorfliegen und wurde zum regional bekannten Kunstflugpiloten.

Am 29. März 1941 erhielt Hubbard das Kapitänspatent und wurde am 2. Juli im gleichen Jahr zum Oberleutnant zur See der US-Marine ernannt. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hubbard durch eine Granate schwer verletzt, und obwohl seine Ärzte sein Augenlicht eigentlich schon aufgegeben hatten, heilte Hubbard sein Wunden vollständig aus und wurde nicht mal zum Brillenträger.

"Es explodierte mir eine kräftige Bombe ins Gesicht, weil ich an einem Ort stand, wo ich überhaupt nicht hätte stehen dürfen - eine völlige Fehleinschätzung meinerseits. Mein Erschrecken, dass ich eine solche Fehleinschätzung machen konnte, machte mich fertig. Danach konnte ich nicht mehr sehen."

Seine Kindheit und Jugend unter starkem Einfluss von Weisen alter Kulturen war wohl der entscheidende Faktor, der ihm half, in dieser Situation entgegen der medizinischen Lehrmeinung zu genesen. Er fand sein Augenlicht dadurch wieder, dass er sich dazu brachte, seine begangene Dummheit voll und ganz zu konfrontieren.

In den 1950er Jahren begründete er aufgrund dieser Erfahrung die von ihm als Dianetik bezeichnete Lehre.

"Ich möchte der Welt und den Menschen das kostbare Geschenk der Freiheit und der Unsterblichkeit schenken, wirklich, ehrlich!"

Hubbard fasste diese Lehre als eine "abgewandte religiöse Philosophie" auf, und baute die Scientology-Kirche auf, um sein "Geschenk in die ganze Welt zu tragen".

In der ersten Hälfte der 1960er Jahre lebte Hubbard im Saint Hill Manor in Sussex, wo sich damals das Hauptquartier von Scientology befand.

1966 trat er offiziell von der Leitung der Scientology-Kirche zurück und gründete die so genannte Sea Org, die Elite-Truppe der Scientology-Kirche. Auf einem Schiff (3.200 Tonnen), welches er Apollo nannte, kreuzte er lehrend und forschend um die Welt, um Auditoren, die Wissenschaftler der Scientology, auszubilden.

Ab Mitte der Siebzigerjahre lebte er wieder in den Vereinigten Staaten, zuerst in Florida, dann in Kalifornien, von wo aus er weitere Scientology-Materialien und auch zwei größere Science Fiction Romane verfasste (darunter das später mit John Travolta verfilmte Battlefield Earth).

Er starb am 24. Januar 1986 auf seiner Ranch in Kalifornien an einem Schlaganfall.

Bibliographie

Als Autor hat er über 100 Sachbücher und über 220 Romane (mit denen er seine Forschungsarbeit finanzierte), manche in über 50 Sprachen übersetzt, veröffentlicht: in den 1930er und 1940er Jahren nur Romane, dann weitgehend Sachbücher. Da die Auflistung der Bibliographie den Artikel über Hubbard sprengt, wurden die beiden Listen ausgegliedert.

Was hier unerwähnt bleiben muss, sind einige tausend aufgezeichnete Vorträge zwischen 1950 und 1975, in denen er weitere Daten über Dianetik und Scientology vermittelt hat. Ein kleiner Teil davon sind bereits veröffentlicht, größtenteils in 15 Sprachen übersetzt. Aufgrund der in Scientology gegen das Internet beschriebenen Taktik muss hier aber auf eine Zitierung verzichtet werden.

Dann gibt es noch diverse Loseblatt-Sammlungen von Schriften, die einige tausend Seiten umfassen.

Weblinks

• Vorlage:PND
• Russell Millers sorgfältig recherchierte Biographie Bare-Faced Messiah ist vergriffen, aber online zu lesen (englisch).
• John Atack dokumentiert in seinem Buch A Piece of Blue Sky (englisch) die Geschichte von Dianetik, Scientology und Hubbard.
• Bent Corydon hat unter Mitarbeit von L. Ron Hubbard, Jr. -- dem Sohn von L. Ron Hubbard -- das Buch Messiah or Madman verfasst, von dem online eine Text-Version vorliegt (englisch).
• Verifizierbare Informationen über die militärische Karriere von Hubbard gibt es in der Zustammenstellung von Chris Owen Ron the "War Hero" und Hubbard's Naval Record mit gescannten Original-Dokumenten der Navy.