Ballauf und Schenk
Die fiktiven Kriminalhauptkommissare Max Ballauf und Alfred („Freddy“) Schenk sind die Hauptfiguren der in Köln spielenden Folgen der ARD-Fernsehreihe Tatort. Seit 1997 werden die für den WDR produzierten Krimis mit dem Ermittlerteam ausgestrahlt. Klaus Behrendt und Dietmar Bär spielen die Hauptrollen.

Hintergrund
Der WDR produziert derzeit rund drei Kölner Tatorte pro Jahr. Das Team gehört mit seinen 60 Folgen zu den meistbeschäftigten Ermittlerteams des Tatort-Universums. Ballauf war zudem zuvor bereits an acht Düsseldorfer Tatort-Folgen beteiligt. Eine Besonderheit des Kölner Tatortes sind die Koproduktionen des WDR mit dem MDR, von denen bislang vier gemeinsame Folgen ausgestrahlt wurden.
2000 und 2002 wurden die Folgen Quartett in Leipzig und Rückspiel ausgestrahlt, bei denen die Kölner Kommissare gemeinsam mit ihren Leipziger Kollegen Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) ermittelten. In den beiden Tatorten Kinderland und Ihr Kinderlein kommet (Erstausstrahlung: 8. und 9. April 2012) ermittelten erneut Leipzig und Köln zusammen. Diesmal trafen Ballauf und Schenk in dem Mordfall einer vermissten jungen Frau aus Leipzig auf Saalfeld und Keppler; bei der Doppelfolge handelte es sich um das Crossover innerhalb des Tatort-Universums, das mehr als eine Folge umfasste.
Die Darsteller Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär haben bereits vor ihrer Kommissarslaufbahn in Köln Auftritte in Schimanski-Tatorten mitgespielt: Dietmar Bär 1984 in der 159. Folge Zweierlei Blut und Klaus J. Behrendt 1990 in der 234. Folge Schimanskis Waffe. In der Rolle des Kommissars Ballauf wirkte Klaus J. Behrendt zudem von 1992 bis 1994 in acht Folgen als Assistent von Kommissar Flemming im Düsseldorfer Tatort mit.
Fast jede Episode endet an einer Imbissbude am Rhein mit dem Blick zum Kölner Dom. Diese wird eigens für die Dreharbeiten dort zwischen der Deutzer- und der Severinsbrücke in Köln-Deutz positioniert.[1]
Figuren aus den Kölner Tatort-Folgen
Max Ballauf
Kriminalhauptkommissar Max Ballauf, gespielt von Klaus J. Behrendt, hat als Kriminalhauptmeister zusammen mit Hauptkommissar Bernd Flemming und Kommissarin Miriam Koch bei der Kriminalpolizei Düsseldorf gearbeitet (ebenfalls in der Tatort-Reihe), bevor er nach Kanada auswanderte. Zwei Jahre später absolvierte er in Florida eine vierjährige Spezialausbildung bei der Drogenfahndung. Nachdem er sich wieder in Deutschland niedergelassen hatte, wurde er Leiter der Mordkommission 3 in Köln.[2][3] Ballauf, der früher ein Draufgänger war und keine Schwierigkeiten hatte, Frauen zu erobern, ist, nachdem er das 40. Lebensjahr überschritten hat, nachdenklicher geworden und stellt sich öfter die Frage, ob es richtig war, allein zu leben, nachdem er, kurz bevor er nach Kanada auswanderte, von seiner Frau zusammen mit seinen zwei kleinen Kindern verlassen worden war.[4][5]
Alfred („Freddy“) Schenk
Alfred – genannt „Freddy“ – Schenk, gespielt von Dietmar Bär, ist Kriminalober-, später -hauptkommissar bei der Mordkommission 3. Er ist ein sehr verlässlicher und ruhiger Arbeitskollege von ausgesprochener Loyalität und allgemeiner Beliebtheit. Computer und EDV stehen bei ihm hoch im Kurs, ebenso wie seine ausgefallenen amerikanischen Autos, die er selbst im Dienst fährt. Er war etwa ein Jahr lang „heimlicher Chef“ der Abteilung und davon überzeugt, die Stelle des Leiters zu bekommen. Diese wurde jedoch an Ballauf vergeben, was der Grund für eine anfangs schwierige Zusammenarbeit war. Sich selbst sieht er als „Großstadtcowboy“, was durch seine Leidenschaft zu Cowboystiefeln dargestellt wird. Selbst Sohn eines Polizisten, ist er am 25. August 1958 in Dortmund geboren, verheiratet und hat zwei Kinder.[2][3]
Rechtsmediziner Joseph Roth
Der Gefängnisarzt Joseph Bausch spielt seit 1997 die Rolle des Pathologen und Gerichtsmediziners Joseph Roth.
Weitere Figuren
- Staatsanwalt Wolfgang von Prinz, 1997 bis 2014 (Christian Tasche)
- Franziska Lüttgenjohann, von 2000 bis 2014[6] Assistentin von Ballauf und Schenk (Tessa Mittelstaedt)
- Lissy Pütz, 1997 bis 2000 Assistentin von Ballauf und Schenk (Anna Loos)
- Melanie Schenk, Freddys jüngere Tochter (Karoline Schuch) in „Bestien“, „Erfroren“, „Spätschicht“, „Verdammt“, „Schmale Schultern“ und „Familienbande“
- Polizeihauptmeister Heinz Obst (Arved Birnbaum), in „Drei Affen“, „Die Frau im Zug“, „Schützlinge“, „Schlaf, Kindlein, schlaf“ und „Pechmarie“
- Herbert Paul Assenbacher, Leiter der Drogenfahndung (Paul Faßnacht), in „Willkommen in Köln“ und „Die Frau im Zug“
- Sonja Schenk, Freddys ältere Tochter (Natalie Spinell) in „Kinder der Gewalt“ und „Licht und Schatten“
- Richard Schenk, Freddys Onkel (Traugott Buhre), in „Bildersturm“
- Gertrud Schenk, Freddys Großmutter (Ilse Werner), in „Bittere Mandeln“
- Margot Schenk, Freddys Großmutter (Helga Göring), in „Hundeleben“
Fälle
Weblinks
- Ballauf und Schenk auf tatort-fundus.de
- Ballauf und Schenk auf DasErste.de
Einzelnachweise
- ↑ Die Imbissbude beim Tatort-Fundus, abgerufen am 28. Oktober 2014.
- ↑ a b Ballauf & Schenk. Abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ a b Ballauf und Schenk. Das Erste, abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Ballauf und Schenk bei tatort-fans.de. Abgerufen am 9. September 2014.
- ↑ Koch und Flemming/Max Ballauf bei tatort-fundus.de
- ↑ Tessa Mittelstaedt verabschiedet sich auf daserste.de, abgerufen am 3. Dezember 2013.
- ↑ Der Tatort „Manila“ – Ein Krimi mit Folgen. Tatort – Straßen der Welt e. V., abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Tatort – Bildersturm. Abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Niki Stein. Südwestrundfunk, abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Tatort: Direkt ins Herz. Serienjunkies.de KG, abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Tatort – Quartett in Leipzig. Westdeutscher Rundfunk, abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Tatort – Rückspiel. Westdeutscher Rundfunk, abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Platt gemacht. ARD, abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Doppel-„Tatort“: „Kinderland“ und „Ihr Kinderlein kommet". Focus, 9. April 2012, abgerufen am 9. Januar 2013.
- ↑ Zum Tod von Christian Tasche alias Wolfgang von Prinz. Kollegen, Produktion und Redaktion trauern. DasErste.de, abgerufen am 26. September 2014.