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Kolonialismus

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Als Kolonialismus bezeichnet man die auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der (unterentwickelten) abhängigen Völker. Außerdem spielte die Missionierung eine große Rolle.

Die Erscheinung des Kolonialismus gibt es die gesamte Geschichte hindurch.

Nach dem Muster des Kolonialismus verfuhren europäische Staaten bei der Eroberung und Ausbeutung anderer Kontinente wie Afrika, Asien, Amerika, und Australien. Die europäischen Staaten beförderten Rohstoffe (z. B. Rohrzucker, Gold, Diamanten) aus den kolonialisierten Ländern in die Heimatländer, ohne dafür eine angemessene Tauscheinheit anzubieten. Das Zeitalter des Kolonialismus war auch geprägt von Gewalt gegenüber den "Ureinwohnern" (Indigene Völker) dieser Kontinente.

Auch kam es vermehrt zu Sklaverei, v.a. aus Afrika in die neuen Kolonien im heutigen Brasilien und in den USA.

Die Ära des Kolonialismus im engeren Sinne ging in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ende, als praktisch alle ehemaligen Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Neuere Bestrebungen, kolonialistische Machstrukturen herzustellen, bezeichnet man als Neokolonialismus. Aspekte der heutigen Kultur und Politik ehemaliger Kolonien, welche mit ihrer Vergangenheit als Kolonie zusammenhängen, werden unter dem Begriff Postkolonialismus zusammengefasst.

Eine Weiterentwicklung der Ideologie des Kolonialismus war der Imperialismus (1880-1914).

Literatur

Horst Gründer, Eine Geschichte der europäischen Expansion, Stuttgart 2003 ISBN 3-8062-1757-2


Siehe auch