Tuisto

germanische Gottheit
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Mai 2004 um 21:02 Uhr durch 217.2.102.39 (Diskussion) (=Ostfriesischer Abscheidsgruß=). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Tuisto ist nach Angaben von Tacitus in seinem Buch Germania der Schöpfergott der Kelten. Alle Kelten stammen ab vom Mannus, das Kind des Schöpfergottes Tuisto.

Quellenangaben

Caesar beschreibt den Charakter des Gottes Tuisto im sechsten Buch von De Bello Gallico im Gegensatz zu Jupiter, römischer Hauptgott des Tageslichts, als Gott Dis oder Dui(s), den römischen Gott der Düsternis. Die Kelten messen im Gegensatz zu den Römern die Zeit in Nächten und nicht in Tagen.Die Nacht ist für die Kelten eine geheiligte Zeit.

Abbildung

Wie fast alle Hauptgötter dieser Generation ist Tuisto androgyn, das heißt sein Charakter ist mannweiblich.

Eine Abbildung des Schöpfergottes Tuisto wurde gefunden in Roquepertuse:

http://jfbradu3.free.fr/celtes/les-celtes/roquepertuse.jpg

Der androgyne Charakter wird symbolisiert durch ca. 5 % Größenunterschied zwischen dem männlichen und weiblichen Schädel. Die Skulptur zeigt den Moment in dem der Schöpfer Mann und Frau mit einem Messer aus Feuerstein trennt.

Hieroglyphen

Der androgyne Charakter wurde im Namen mit Hieroglyphen codiert:

- Der Buchstabe U im Namen Tuisto symbolisiert das weibliche Element,

- Der Buchstabe I im Namen Tuisto symbolisiert das männliche Element.

Alternativ zum U wird oft die Hieroglyphe O, und manchmal auch V als weibliches Element verwendet, z.B. in Dios oder divine.

Symbolik (Licht / Düsternis)

Das Symbol der Lichtes oder der Düsternis wurde codiert in der Reihenfolge der Hieroglyphen I oder U:

- DIUs bedeutet Gott des Lichts (Diu-Piter oder Dius)

- DUIs bedeutet Gott der Düsternis (Tuisto oder Duis).

Rangordnung der Götter

Zum Zeitpunkt der Festlegung der englischen Wochentagen galt folgende Rangordnung, in der Tuisto zunächst vor Wotan und Thor eingereiht wird:

Sunday-Monday-Tuesday-Wednesday-Thursday-Friday-Saturday

Sonne -> Mond -> Tuisto -> Wotan ->Thor -> Freya -> Saturn

Im Laufe der Zeit verändert sich die Rangordnung. Nach Tuisto rückt zuerst Wotan auf Rang 1, zum Schluß wird Thor der bedeutendste Gott.

Siedlungsnamen

Eine Keltische Siedlung am Zusammenfluß von Ruhr und Rhein hat sich nach seinem Hauptgott (Dui(s) / Tuisto) Duisburg benannt. Nachbarsiedlungen Duisburgs wurden ebenfalls nach Dui(s) benannt und hiessen:

- Deutz: heute ein Stadtteil der Stadt Köln.

- Duisdorf: heute ein Stadtteil der Stadt Bonn.


Deutsch(-Land)

Die Bevölkerung, die seinen Gott Dui(s) oder Tuisto nannte, wurde Duitsch oder deutsch genannt.


Schöpfungslegende der Kelten

Die Schöpfungslegende der Kelten lautet:

Tuisto oder Dui(s) hat den Menschen nach seinem Ebenbild androgyn geschaffen, als mannweibliche Gestalt. Aus Mitleid oder Angst hat er sie dann getrennt in Mann und Frau, in Du und Ich, und sie beauftragt, wieder zusammenzuwachsen zu seinem androgynn Ebenbild Dui(s). Du + I = Dui.

Mit dieser Schöpfungslegende wurde die Ehemoral der Kelten ungemein gestärkt.

Die Schöpfungslegende der Kelten stimmt überein mit der Schöpfungslegende der Griechen in der Rede des Aristophanes im Buch Symposion von Platon (427 - 347 v.C.) und mit der Schöpfungslegende im Hauptwerk Sohar der jüdischen Kabbala.

Ableitung der Pronomina

Die Pronomina wurden von den Kelten aus dem Schöpfernamen Tuisto oder Dui(s) oder aus dem androgynen Kern UI abgeleitet. Beispiele:

Englisch: Thou & I bilden zusammen Thui

Altdeutsch: Thu & Ih bilden zusammen Thui (8. Jahrhundert n.C.)

Süddeutsch: Du & I bilden zusammen Dui

Niederländisch: U & I(ck) bilden zusammen Ui

Englisch: U (you) & I bilden zusammen UI

Französisch: Du & je bilden zusammen Djeu


Manche Pronomina (I in der englichen, U in der niederländischen und U-sted in der spanischen Sprache) werden aus Ehrfurcht vor der religiösen Bedeutung immer noch in Großschrift geschrieben, da sie Elemente des göttlichen Namen bilden.

Im Mittelmeerbereich wird immer das Pronomen der ersten Person ("Ich") im Götternamen codiert.

Italienisch (Ich =) io im Götternamen Dio

Spanisch (Ich =) yo im Götternamen Dios

Arabisch (Ich =) UI im Götternamen dUI


Hinweis: Die arabische Schreibweise für das Wort "Gott" (Allah) liest sich direkt als dUI und enthält die gleichen androgynen Hieroglyphen U und I wie das Wort Tuisto: [[1]]

Religions- und Sprachgrenzen

Tuisto wurde verehrt in einem Gebiet nördlich der Alpen, im Kernbereich und in den Auswanderungsbereichen:

Kerngebiet der Kelten

Schweiz (-> Là Tene-Kultur)

Österreich (an der oberen Donau -> Halstatt-Kultur)

Süd-Deutschland (im Rheintal in etwa bis zur niederländischen Grenze)

Nordost-Frankreich

Italien (zwischen Alpen und Po)


Auswanderungsbereiche

Frankreich (im Dreieick zwischen Loire, Garonne und Alpen)

Der komplette Donaubereich bis zu Donaumündung

Portugal und Spanien (Nordwesten, ab dem 3. Jahrhundert v.C.)

Groß-Brittanien und Irland (ab dem 2. Jahrhundert v.C.)


Langue d'OC und Langue d'OUI

Südlich der Alpen wurde der Gott des Lichts Tiu oder Diu als Schöpfergott verehrt.

Zum Keltengott der Düsternis (Tuisto oder Dui) beziehungsweise zum Gott des Lichts (Dius oder Dios) gehörten jeweils eigene Sprachbereiche, die durch Gebirgsketten oder Flußgrenzen immer noch nachweisbar sind.

Die Kelten haben zwar die westliche Hälfte Spaniens, aber nicht den Südwesten Frankreichs besiedelt. In diesem Bereich zwischen der Garonne und Pyrenäen wird die okzidentalische Langue d'OC gesprochen.

Nördlich der Garonne spricht man die Langue d'OUI, die Sprache des Gottes Dui.


Westfriesischer Abscheidsgruß

Im Norden Hollands in der Nähe von Alkmaar wird noch immer der westfriesische Abschiedsgruß "Dui" mit der Bedeutung "Adieu" verwendet. Der westfriesische Abschiedsgruß "Dui" basiert jedoch auf dem keltischen Gott "Tuisto".