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Film | |
Titel | München |
---|---|
Originaltitel | Munich |
Produktionsland | Malta, Deutschland, Israel, USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Länge | ca. 164 Minuten |
Stab | |
Regie | Steven Spielberg |
Drehbuch | Tony Kushner, Eric Roth, Charles Randolph |
Produktion | Kathleen Kennedy, Berry Mendel, Steven Spielberg, Colin Wilson |
Musik | John Williams |
Kamera | Janusz Kaminski |
Schnitt | Michael Kahn |
Besetzung | |
|
München ist ein US-amerikanischer Spielfilm unter der Regie von Steven Spielberg. Er feierte am 26. Januar 2006 in München Deutschlandpremiere.
Er thematisiert die aus Rache motivierten Tötungen der Geiselnehmer des Schwarzen Septembers im Auftrag der israelischen Regierung. Die palästinensischen Terroristen hatten bei den Olympischen Spielen 1972 in München elf israelische Sportler als Geiseln genommen; im Verlauf der Geiselnahme und eines Befreiungsversuches durch die deutschen Behörden kamen alle Geiseln ums Leben (siehe dazu Olympia-Attentat). Um Stärke zu zeigen und sich selbst vor der Terrorgruppe zu schützen, beschloss Israel unter Golda Meir die Verfolgung und Tötung der mutmaßlichen Drahtzieher der Geiselnahme.
Handlung
Der Vorspann besteht aus einer Reihe von Städten, an denen Olympische Spiele abgehalten wurden. Der Name "München" hebt sich aus den übrigen heraus, die verblassen, füllt allein die Leinwand, während sich die Schrift rot färbt. Als erste Einstellung sieht man amerikanische Sportler, die vermeintlichen Kollegen spätnachts über den Zaun des Olympischen Dorfs helfen, die sich jedoch kurze Zeit später als Terroristen entpuppen. Die Entführung und Ermordung der israelischer Sportler durch Schwarzer September während der Olympischen Spiele wird mit tatsächlichen Nachrichtenbildern überblendet. Immer wieder wird das Attentat in Rückblenden während des Films zu sehen sein, bis hin zur missglückten Befreiungsaktion auf dem Flughafen in Fürstenfeldbruck.
Der junge Mossad-Mann Avner Kaufman (Eric Bana), er wird als Sohn eines israelischen Helden bezeichnet, wird von Ministerpräsidentin Golda Meir (Lynn Cohen) persönlich ausgesucht, Chef des Teams zur Tötung der Palästinenser zu werden, denn sie kennt ihn noch als einen ihrer früheren Leibwächter. Eine Liste von Namen wird Avner überreicht, doch anders als in Spielbergs frühren Film Schindlers Liste, eine, die nicht Leben, sondern Tod verheißt. Von vornherein ist klar, dass die Operationen in Europa durchgeführt werden, allerdings nicht jenseits des Eisernen Vorhangs, um keine politischen Komplikationen entstehen zu lassen. Avner nimmt das Angebot an, obwohl seine junge Frau Daphna (Ayelet Zorer) hochschwanger ist und er sie allein in Israel zurücklassen muss. Von seinem Vorgesetzten Ephraim (Geoffrey Rush) erfährt er die Namen der in das Attentat Involvierten. Allein auf sich und auf sein Team gestellt, ohne direkte Verbindung nach Israel und lediglich durch Schweizer Bankkonten finanziell abgesichert, soll er die Tötungen durchführen. Dazu stehen ihm vier Männer zur Verfügung, die genauso wenig Erfahrung mit dieser Tätigkeit haben wie er: Steve (Daniel Craig), ein entschlossener jüdischer Patriot, der "seit 10 Minuten für den Mossad arbeitet", der Spielzeug- und Bombenbauer Robert (Mathieu Kassovitz), der zurückhaltende Carl (Ciarán Hinds), der seinen Sohn einige Jahre zuvor im Kampf für Israel verloren hatte, und Hans (Hanns Zischler), ein eher kühler Antiquitätenhändler. Bei einem lockerem Arbeitsessen, Avner beweist hierbei zum ersten Mal seine Kochkünste aus seiner Zeit im Kibbuz, lernen sie sich kennen.
Über seine Frankfurter Jugendfreunde (Meret Becker, Moritz Bleibtreu), die der Baader-Meinhof-Gruppe nahe stehen, gelangen sie, die sich als Soldaten im Krieg empfinden, an ihre erste Zielperson, den Verfasser eines Märchenbuchs, bei deren Erschießung Avner und Steve noch anfänglich zögern. Kurz danach vermischt sich jedoch am Boden die verschüttete Milch des Opfers mit dessen Blut. Das Attentat auf den PLO-Repräsentanten Hamshari (Yigal Naor), der durch eine in einem Telefon verborgene Bombe in die Luft gesprengt werden soll, birgt ebenfalls Schwierigkeiten, weil Amina (Mouna Soualen), seine Tochter, den ersten Versuch vereitelt, als sie und nicht ihr Vater den Hörer abhebt. In letzer Sekunde brechen Carl und Avner risikoreich das Attentat ab, wiederholen es jedoch mit mässigem Erfolg, denn das Opfer stirbt nicht sofort. Robert wird von den anderen beschuldigt, einen zu schwachen Sprengstoff verwendet zu haben, er wehrt jedoch Vorwürfe mit dem Argument ab, er wollte nicht das ganze Stockwerk sprengen. Avner lernt Louis kennen, einen undurchsichtigen französischen Informanten (Mathieu Amalric), der den Handel mit Informationen und Waffen mit seinem Vater als Familiengeschäft betreibt. Treffpunkt ist meistens das Schaufenster eines Küchengeschäfts (Spielberg bringt zum zweiten Mal Essen als Kontakt- und Entscheidungspunkt).
Allmählich kommen immer heftigere Zweifel auf, ob die Getöteten bzw. die zu Tötenden tatsächlich in das Attentat verwickelt sind. Auch die Rolle verschiedener Geheimdienste wird unklarer. Louis' Vater, Papa, (Michael Lonsdale) lädt Avner zum Familienessen ein, scheint aber ein mysteriöses Spiel im Dschungel der Nachrichtendienste bar jeglicher Moral zu treiben und kennt keine Loyalitäten. Das Versagen mehrerer Sprengsätze wirft die Frage auf, ob dabei Sabotage im Spiel war und wer dafür verantwortlich ist. Robert, der Bombenbauer des Teams (Mathieu Kassovitz), muss angesichts der Vorwürfe seiner Kameraden zugeben, eigentlich Bombenentschärfer zu sein und noch nie zuvor Sprengsätze konstruiert zu haben. Beim Zünden eines Sprengsatzes im Bett einer Zielperson ereignet sich dann das glatte Gegenteil: diesmal zerstört Roberts Bombe tatsächlich fast das gesamte Stockwerk. Avner, der sich im Nachbarzimmer eingemietet hat, um die Anwesenheit der Zielperson zu überprüfen, kommt beinahe selbst ums Leben, ebenso ergeht es einem jungen, frisch verheirateten Paar (der Ehemann ist jüdisch), wobei die Frau (Lisa Werlinder) weinend brüllt, nichts mehr sehen zu können.
Avners Frau samt Kind begeben sich auf seinen Wunsch nach Brooklyn, wo er sie sicherer wähnt. Die Tötungen gehen weiter, doch allmählich beschleicht das Team die Vermutung, sich selbst im Fadenkreuz zu befinden. Eines ihrer Attentate wird von Betrunkenen vereitelt, die sich als US-Agenten herausstellen. In einer Hotelbar wird der einsam vor einem Drink sitzende Avner auf die ebenfalls allein dort sitzende Jeanette (Marie-Josée Croze) aufmerksam. Er spricht sie an, und sehr rasch äußert sie den Wunsch, mit ihm ins Bett zu gehen. Avner lehnt ab, kehrt in sein Zimmer zurück und ruft seine Frau an. Unglücklich über seine Einsamkeit schläft er ein, erwacht nach einem Alptraum und geht noch einmal in die Lobby, doch ist Jeanette verschwunden. Im Hotelflur bemerkt er ihr Parfum und erkennt lächelnd, dass sie mit seinem Kollegen Carl (Ciarán Hinds) vorlieb genommen hat. Er folgt dem Geruch bis zu Carls Tür, die offen steht, und findet ihn ermordet auf. Avner muss jetzt einsehen, dass tatsächlich er und sein Team getötet werden sollen, auch wenn ihm nicht klar ist, wer der Auftraggeber ist. Von Louis erfährt Avner die wahre Identität Jeanettes, die sich als niederländische Auftragsmörderin entpuppt. Gleichzeitig zeigt ihm Papa ein Foto, das beweist, dass er bereits selbst observiert wird. Das Team entschließt sich, Carl zu rächen, jedoch ohne Robert, der am Ende seiner Nerven, beurlaubt wird , und sucht Jeanette auf ihrem Hausboot auf. Nur in einen Morgenmantel gekleidet, bietet Jeanette den Männern an, die Seiten zu wechseln, entblößt dann ihre Brüste und meint, dass es doch schade um soviel Schönheit und Talent wäre. Doch das Team lässt sich nicht beirren, sie wird getötet und nackt sowie blutüberströmt in einem Stuhl zurückgelassen. Avner bedeckt ihre entblößte Scham mit ihrem Morgenmantel, Hans jedoch macht es rückgängig. Gemeinsam feiern Hans, Steve und Avner ein jüdisches Fest, Avner beweist wieder seine Kochkunst. Hans betrinkt sich, bedauert seine Handlungsweise bei Jeanette und entfernt sich. Im Morgengrauen finden ihn die beiden andern erstochen auf einer Bank.
Nachdem jedoch insgesamt drei Mitglieder seines Teams in Ausübung ihrer Tätigkeit getötet wurden - der von Selbstzweifeln geplagte Bombenbauer Robert stirbt bei einer unerklärlichen Explosion - zweifelt Avner, der mitterweile seine Nächte angsterfüllt im Kasten verbringt, immer mehr. Nachdem bei seinem letzten Einsatz - außer ihm ist nur noch der fanatische Steve am Leben - ein noch kindlicher Wachposten getötet wird, bricht er seine Tätigkeit ab und zieht nach New York. Er versucht, mit seiner Frau in ein normales Familienleben zu finden, jedoch beschleicht ihn immer mehr das Gefühl, selbst zum Ziel eines Mordauftrags geworden zu sein, und bei einem Spaziergang mit seinem Kind glaubt er, von einer dunklen Limousine verfolgt zu werden. Avner stürmt die israelische Botschaft und droht mit Enthüllungen, falls seine Familie weiterhin bedroht werde. In einem Telefongespräch beteuert Papa, dass von seiner Seite her Avner nichts Böses drohe und schickt ihm Essen.
Am Ufer des Hudson River trifft er mit Ephraim zusammen, der jegliche Zweifel an der Legitimität der Tötungen und die Terrorverbindungen der Zielpersonen zurückweist sowie blinden Gehorsam fordert. Allerdings gibt er zu, dass auch andere Teams mit Mordaufträgen ausgeschickt worden sind. Avners Bitte, einer jüdischen Sitte gemäß mit ihm und seiner Familie zu Abend zu essen, lehnt der Vorgesetzte brüsk ab und lässt Avner stehen. Es bleibt offen, ob Avner sich vom Mossad nicht beirren lässt oder aber auf ihre Forderung, den Dienst wieder aufzunehmen, eingeht.
Die Kamera macht eine Kranfahrt in die Höhe und das Panorama von New York mit den noch existierenden Türmen des World Trade Centers füllt die Breitwand. Man erfährt durch eingeblendeten Text, dass neun von elf Gesuchten getötet worden sind. Es folgt der Abspann, beginnend mit "Directed by Steven Spielberg", während das Bild abblendet und schwarz wird.
Hintergrund
München wurde von Janusz Kaminski mit Arri-Kameras gedreht. Dabei wurde das Breitwandverfahren Super 35 verwendet, bei dem man ohne anamorphotische Objektive auskommt und lediglich ein Teil des 35-Millimeter-Bilds belichtet wird. Erst im Labor wird das Material künstlich verzerrt, damit es im Kino mit den herkömmlichen anamorphotischen Linsen projiziert werden kann. Die Vor- und Nachteile dieses Verfahrens sind in München gut zu studieren: hervorragende Farbwiedergabe und keinerlei optische Verzerrungen, dafür jedoch ein vergleichsweise grobkörniges Bild.
Kritik
Historizität
Von verschiedenen Kritikern wurde die Basis des Films kritisiert, deren reine Fiktivität darüber hinaus nicht deutlich gemacht würde. Dies sei umso problematischer, als der Film durch die Einfügung von Nachrichtensendungen dieser Zeit Historizität vorspiegle und damit die populäre Geschichtsschreibung beeinflusse und manipuliere. In einem Artikel des Magazins Spiegel beruft sich Spielberg darauf, sein Recht als Geschichtenerzähler in Anspruch zu nehmen. "München" basiere zwar auf Fakten, sei am Ende aber doch ein fiktionales Werk. Im Vorspann des Films wird davon gesprochen, dieser sei "inspiriert durch reale Geschehnisse".
Kritisiert wird die Vorlage für den Film, der maßgeblich auf dem umstrittenen Buch Vengeance. The True Story of an Israeli Counter-Terrorist Team (erschienen 1984, deutsche Ausgabe: „Die Rache ist unser”) des kanadischen Journalisten George Jonas basiert. Es wurde bereits 1986 erfolgreich unter dem Titel Sword of Gideon für das Fernsehen verfilmt. Dieses Buch enstand aus den Gesprächen mit Juwal Awiw, der von sich behauptete, Mossad-Agent gewesen zu sein. Laut Yossi Melman von der israelischen Tageszeitung „Ha'aretz” weist der ehemalige Chef des Mossads Bei Zvi Zamir die Behauptung Awiws zurück. Awiw betreibt heute eine Privatdetektiv-Agentur in Tel Aviv und äußerst sich nicht mehr zu seiner Vergangenheit.
Kritiker sagen außerdem, inzwischen zugängliche Quellen seien nicht berücksichtigt worden und Zeitzeugen, wie etwa der ehemalige Chef des Mossads Bei Zvi Zamir, oder Mike Harari, der Chef der zuständigen Abteilung des Mossads, wurden nicht zu den Ereignissen befragt. Selbiges gilt für einen der Terroristen, Abu Dawud, der sich in Damaskus versteckt. Awi Dichter, der ehemalige Chef des israelischen Inlands-Geheimdienstes Schin Bet, bezeichnete die Darstellung der Agentenarbeit als sehr unrealistisch.
Diesen Aussagen widerspricht jedoch die Spiegel-TV-Reportage vom 4. Februar 2005, in der drei ehemalige Mossadagenten (darunter Aaron Stein und Amnon Biran), sowie ein noch lebender Planer des Attentats von München und die Tochter eines Angehörigen zu Wort kamen. Die Agenten bestätigten in großen Teilen Spielbergs Darstellung der Attentate von Paris, Nikosia und Beirut.
Auch einige Verwandte der Opfer empfanden es als Affront, dass sie von Spielberg nicht um ihre Meinung befragt wurden. Allerdings spielt Gur Weinberg seinen Vater Moshe (das erste Opfer, das bei dem Attentat getötet wurde), einige Ehefrauen und Kinder der Terroropfer gaben in Reportagen von ZDF, ORF und Spiegel-TV zustimmende Stellungnahmen ab.
Botschaft
Antizionismus
Von verschiedenen Kritikern wurde kritisiert, der Film sei tendenziös. In ihm gäbe es nur brutale Israelis mit Gewissensbissen und brutale Israelis ohne Gewissensbisse. Die israelische Seite werde sehr eindimensional dargestellt. Während man die persönliche Geschichte der palästinensischen Terroristen erfahre, die als Poeten und treusorgende Familienväter dargestellt würden, werde die Geschichte der Sportler von München nicht erzählt. Auch die Attentäter würden als geschichtslos, als von ihrem blinden Nationalismus getrieben dargestellt. Ehud Danoch, israelischer Konsul in Los Angeles, kritisierte, dass der palästinensischen Seite durch den mehr-minütigen Monolog des Terroristen Ali die Möglichkeit gegeben werde, ihre Sicht darzustellen, ohne dass es eine solche Szene für die israelische Sicht gäbe. Befürworter des Films meinen dazu, dies werde jedoch durch einen Monolog der Mutter Avners widerlegt. Ihre Aussage wurde allerdings kritisiert, weil sie zum einen nichteinmal auf ihren Sohn den Hauptdarsteller wirke, und darüberhinaus nur die palästinensische Geschichtssicht unterstütze. Nicht nur der palästinensische Terrorist, auch Avners Mutter sage, die Juden hätten den Palästinensern ihr Land weggenommen. Sie werde als radikale Nationalistin dargestellt, die sagt: "Wir brauchten eine Zuflucht. Wir nahmen sie uns. Was auch immer es kostet." Mit der Aussage "Was immer es kostet", werde impliziert, dass Israel wirklich keinerlei menschliche Opfer scheue.
Moralische Äquivalenz
Andere Kritiker wiederum meinen nicht, dass der Film einseitig sei, sondern sein Fehler liege gerade in der peinlich genauen Austariertheit. Wenn Ali die Möglichkeit gegeben werde, die palästinensische Seite darzustellen, dann der Mutter Avners, die israelische Seite zu verteidigen, dies setzte sich langweiligen, unendlichen Szenen fort. In dem Versuch neutral zu sein, sei der Film gleichmacherisch.
Spielberg, so einige Kritiker, verbreite die versimplifizierende These, Gewalt verursache Gegengewalt, ohne zu berücksichtigen, dass ein Staat seine Bürger schützen müsse, und dass es eine zivilisatorische Notwendigkeit sei, Täter zu bestrafen. Die Verfolgung der Hintermänner des Massakers von München sei legitim, moralgeleitet, und zugleich notwendig, um Verbrecher nicht davonkommen zu lassen und potentielle Verbrecher abzuschrecken. Dies würde im Film nicht berücksichtigt. Ein weiterer Kritikpunkt in Bezug auf die These von ‚Gewalt produziert Gegengewalt’ ist die Schlusseinstellung des Films, die die noch stehenden Türme des World Trade Centers zeigt, und damit suggeriere, die israelischen Attentate seien für den terroristischen Angriff auf den Westen und die USA verantwortlich. Es sei naiv und nachweislich falsch zu glauben, dass, wie von Spielberg behauptet, Terrorismus auf tatsächlich erfahrener Ungerechtigkeit basisiere und nicht auf einer fehlgeleiteten Ideologie.
Dem entgegnen jedoch Befürworter des Filmes, dass Attentate, welchen Hintergrund sie auch immer haben, nichts anderes seien als Morde, die die israelische Killertruppe ausführt und als diese werden sie auch hingestellt.
Spielbergs Reaktion auf die Kritik
In Newsweek meinte Spielberg: "So many fundamentalists in my own community, the Jewish community, have grown very angry at me for allowing the Palestinians simply to have dialogue and for allowing Tony Kushner to be the author of that dialogue."
München beziehe keine Stellung, sondern stelle einfach jede Menge Fragen. Der Film beziehe absichtlich keine definitive Stellung zu gezielten Tötungen. Er sei sogar der Ansicht, es sei berechtigt gewesen, auf den Terror von München zu antworten, weshalb er durch den Film hindurch Rückblenden des Massakers gezeigt habe. Er hätte vor allem eine intellektuelle Diskussion anstoßen wollen und es sei ihm klar gewesen, mit dem Film Freunde zu verlieren, er hätte seine Entscheidung mit seiner Familie und seinem Rabbi abgesprochen. Seiner Meinung nach fordere Terrorismus eine scharfe Antwort, aber man müsse auch den Ursachen Aufmerksamkeit schenken. Der Film sei ein Gebet für den Frieden, es müsse mehr gesprochen werden, als andauernd gegenseitig zu vergelten. In einem Interview mit Roger Ebert sagte er, dass er fest daran glaube, den Frieden zwischen beiden Völkern noch erleben zu können. "Der größte Feind sind nicht die Palästinenser oder die Israelis", erklärte Spielberg im US-Magazin "Time". "Der größte Feind ist die Unnachgiebigkeit."
Auszeichnungen
Nominiert in den Kategorien
- Bester Regisseur eines Spielfilms: Steven Spielberg
- Bestes Drehbuch eines Spielfilms: Tony Kushner
Nominiert in den Kategorien
- Bester Film: Kathleen Kennedy/Steven Spielberg/Barry Mendel
- Regie: Steven Spielberg
- Schnitt: Michael Kahn
- Filmmusik: John Williams
- Adaptiertes Drehbuch: Tony Kushner/Eric Roth
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- München (Offizielle deutsche Webseite zum Film bei UIP)
- Munich (Offizielle Webseite zum Film auf Englisch)
Artikel und Pressestimmen
- Spielberg im Schattenreich (Spiegel, 25. Januar 2006)
- München (Deutsche Presseschau auf film-zeit.de)
- Spielberg: „München“ Hintergründe zum Steven-Spielberg-Film über den Terror-Anschlag auf die Olympischen Spiele, München 1972 (Gesellschaft für Film- und Medienkritik e.V.)
- Der Terror und die heilige Familie "München" – kein Dokudrama (einseitig.info, 23. Januar 2006)
- Munich What's wrong with Steven Spielberg's new movie (OpinionJournal, Beilage zum Wall Street Journal; engl.)
- Munich: fact and fantasy Steven Spielberg's new film is based on the Walter Mitty tales of a former El Al gate guard (Guardian, 17. Januar 2006; engl.)
- Was Spielberg verschweigt Warum Israel die Mörder von München tötete – und auch Europa daran Schuld hat (Tagesspiegel, 25. Januar 2006)
- Munich And The Hamas Electoral Victory (ZNet, 11. Februar 2006)