Gummo ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1997.
Der Film spielt in dem Örtchen Xenia (Ohio), das 1974 von einem Tornado verwüstet wurde, ein Ereignis, das in dem Film in die 1990er Jahre verlegt wird. Danach wurde der Ort zu einem Treffpunkt erbärmlicher, sozial degenerierter "White trash"-Jugendlicher. Gezeigt wird unter anderem das Treiben von verwahrlosten Jugendlichen, die gelangweilt Klebstoff schnüffeln, Katzen misshandeln und deren Kadaver an einen Fastfood-Imbiss verkaufen.
Der Film wirkt auf den Zuschauer verstörend, weil er ein Sequenzen-Wirrwarr verschiedenartiger Aufnahme-Techniken verwendet. Die teilweise widerwärtig und grausamen Szenen werden in schockierender Selbstverständlichkeit dargestellt.
Gummo war der erste Film, bei dem Harmony Korine (*1974) eigenständig Regie führte, nachdem er zuvor als Drehbuchautor von Larry Clarks Film Kids bekannt geworden war.
Die meisten Szenen wurden in Nashville gedreht. Korines Freundin Chloë Sevigny, die bereits durch Kids bekannt geworden war, spielte auch in diesem Film mit. Die meisten anderen Darsteller hatten wenig oder keine Schauspielerfahrung.
Gummo erntete sowohl exzellente als auch extrem schlechte Kritiken und gilt heute als Kultfilm. Er wurde mit mehreren Filmpreisen ausgezeichnet, darunter dem FIPRESCI-Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
Auf dem Soundtrack des Filmes wirken unter anderem bekannte Gruppen wie Burzum, Bathory und die deutsche Dark Metal-Band Bethlehem mit und schaffen es, die verstörende Atmosphäre des Filmes noch zu verstärken.
Darsteller
Jacob Reynolds, Nick Sutton, Jacob Sewell, Darby Dougherty, Chloë Sevigny
Deutsche Erstaufführung: 23. November 2002 ProSieben