Schneeleopardfell
Schneeleopardenfelle stellten, schon wegen des geringen Vorkommens, einen noch weniger bedeutenden Artikel als andere Großkatzen im Rauchwarenhandel dar. Während sie anfangs, neben der Nutzung im Vorkommensgebiet, nur als Decken, Vorleger und Wandbehänge Verwendung fanden, wurden sie für kurze Zeit in der Pelzmode der Moderne auch zu Damenkleidung verarbeitet.
Der Lebensraum des Schneeleoparden, auch Irbis genannt, ist Zentralasien, von Ostturkestan bis Kaschmir und Sikkim, vom Altai und Pamirgebirge bis Osttibet, in Höhen bis zu 4000 Meter.
Nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen vom 3. März 1973 zählt der Schneeleopard zu den von der völligen Ausrottung bedrohten Tierarten und wird deshalb als absolut geschützt im Anhang I des Abkommens geführt.
Fell
Das Fell des Männchens erreicht eine Kopfrumpflänge von 110 bis 120 Zentimeter, mit der sehr großen Schwanzlänge von 90 bis 122 Zentimeter unterscheidet es sich von anderen Großkatzenfellen. Weibliche Tiere sind etwas kleiner. Die durchschnittliche Länge neugeborener Tiere beträgt 23 bis 30 Zentimeter, die Schwanzlänge 15 bis 16 Zentimeter.[1] Entsprechend dem kalten Klima ist das Fell sehr dicht, weich und langhaarig. Der Kopf ist relativ klein; die Fußsohlen sind behaart.
Der Schneeleopard ähnelt in der Fellzeichnung dem Leoparden, der Gesamteindruck ist auch luchsartig. Häufig wurde das Fell mit dem sehr hellen kaukasischen und nordpersischen Leoparden mit viel kleinerer Fleckung, vor allem aber mit dem langhaarigen, ebenfalls sehr hellen aber großgefleckten Amurleoparden verwechselt.
Die Grundfärbung ist besonders im Winterfell sehr hell, fast weiß; sonst zartgelblich oder rötlich grauweiß, auf dem Rücken und den rückennahen Flanken dunkler mit Grauton, an den Seiten heller. Schwarze Vollflecken verändern sich zu den Seiten bis zu den Schenkeln in schwarzgraue bis schwarze Ringflecken, die längs des Rückens vom Kopf bis zum Schwanz enger stehen und reihenweise angeordnet sind. Die Zeichnung besteht aus einer über den Körper verteilten schwarzen Fleckung (Musterung) wechselnder Formen und Größen, unter anderem Tupfen, Bänder (Streifen); ringähnliche, halbringähnlichen Formen, Rosetten (bis 7 oder 8 Zentimeter Durchmesser), Winkelungen. Besonders markant ist die Fleckung in einem Streifen, der sich in der Fellmitte vom Kopf über den Nacken und Rücken erstreckt und sich im Schwanz fortsetzt. Die Kehle, der Bauch und die Innenseite der Beine sind heller bis weiß. Der Schweif ist wollig und sehr dicht behaart und hat in regelmäßiger Musterung schwarze Querbinden in Form eines halben Ringes. Die Flecken variieren stark in Größe, Form und Anordnung. In den schwarzen Flecken sind die Grannenhaare völlig schwarz, sonst schwarz mit heller Binde. Beim Sommerfell tritt auch die Fellzeichnung infolge des dann fehlenden Unterhaars deutlicher hervor, das Fell erscheint wesentlich dunkler. Im Sommer und bei Jungtieren können die Fleckenränder fast völlig schwarz sein, im dichten Winterfell erscheinen sie immer grauschwarz. Gegenüber dem Leopard wirkt die Fleckung, bedingt durch die dichtere und rauchere Behaarung verschwommener, sie variiert auch fast mehr als beim Leoparden in ihrer Größe, Form und Anordnung.[2] Insgesamt sind Form, Größe und Verteilung der Fleckung nicht so gleichmäßig wie beim Leopard, teilweise stehen die Flecken weniger eng zusammen. Die Läufe sind stark gefleckt (vorwiegend außen).[3] Es bestehen keine geographischen Unterschiede in der Färbung.[1]
Am Rückenfell stehen etwa 4000 Haare pro Quadratzentimeter. Das Verhältnis von Grannenhaaren zu Wollhaaren ist 1:8. Die Länge der Leithaare am Rücken erreicht über 5 Zentimeter, das Bauchhaar kann, luchsähnlich, bis zu 12 Zentimeter lang sein. Der Haarwechsel erfolgt zweimal jährlich, der genaue Zeitpunkt scheint nicht bekannt. Der Frühjahrshaarwechsel erfolgt wohl ehestens Ende April beginnend. Sommer- und Winterpelz unterscheiden sich in Länge und Dichte nur wenig.[1]
Geschichte, Handel
Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Irbisfelle zwar hochgeschätzt und -bezahlt durch die Bevölkerung des Verbreitungsgebiets, für den internationalen Markt waren sie jedoch ohne Bedeutung. Der Preis eines guten Fells lag bei höchstens 4,70 Rubel. Noch 1956 erwarben Käufer aus den USA auf der Leningrader Auktion 120 Felle für einen Durchschnittspreis von 11,25 Dollar. Schon 1967 wurde für die nur 10 angebotenen Felle 175 Dollar das Stück gezahlt.[1]
1959 klassifizierte der russische Rauchwarenstandard nach
- a) Größen
- a) über 4500 cm² b) bis 4500 cm²
- b) Qualitäten: I, II, II, IV
- c) Fehler: kleine, mittlere, große[3]
Der frühere russische Standard teilte die Felle nach der Herkunft in kaukasische und mittelasiatische Herkommen auf, obwohl der Schneeleopard im Kaukasus nicht beheimatet ist. Da es schwierig war, bei dem geringen Anfall passende Sortimente zusammen zu stellen, hat man die Aufteilung nach Herkommen zum Schluss aufgegeben. Wahrscheinlich kamen in den Anlieferungen von Schneeleoparden auch ähnlich beschaffene, im russischen Raum angefallene Leopardfelle zum Angebot.[3]
Die Rohfelle werden offen, nicht rund abgezogen angeliefert.[4]
In Russland wurde der Schneeleopard, bei einem Bestand von 800 bis 1000 Exemplaren, unter Schutz gestellt. In Indien ist der Schneeleopard seit 1952 geschützt. In die USA ist der Import von Schneeleopardfellen seit 1969 verboten.[1] Im Washingtoner Artenschutzübereinkommen steht der Schneeleopard (Uncia uncia) in Anhang I, die Erstlistung und der Höchstschutz erfolgte zum 20. Juni 1976. Der Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz (streng geschützt) besteht seit dem 31.August 1980.[5]
Verarbeitung
Ursprünglich wurden die Felle nur zu Decken, Vorlegern und Wandbehängen verwendet, oft naturalisiert mit ausgearbeiteten Köpfen. Anfang der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts machte man aus den besseren Qualitäten auch sportliche Damenmäntel und Besätze. Wahrscheinlich nicht erst 1970 waren die Anlieferungen so gering, „dass die meisten Kürschner diese Felle kaum noch in den Händen gehalten haben“.[2]
Zahlen, Fakten
- 1949 hieß es über den Fellanfall von Schneeleoparden: „Es kommen jedoch kaum mehr als 2-3000 Felle jährlich auf den Markt; damit kann die Pelzwirtschaft nicht viel anfangen.“[6]
- Um 1959 schätzten russische Experten den jährlichen Anfall auf etwa 1000 Stück.[3]
- 1988 wurde zum Fellaufkommen bemerkt, „unbedeutend, genaue Zahlen sind nicht bekannt“.[4] Zu der Zeit war der legale Handel mit Schneeleopardenfellen allerdings bereits verboten, zumindest in den ersten Jahren nach der Inschutzstellung soll in den Himalajagebieten noch stark gewildert worden sein.[1]
Siehe auch
Anmerkung
Belege
- ↑ a b c d e f Heinrich Dathe, Paul Schöps, unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern: Pelztieratlas. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 1986, S. 217-218.
- ↑ a b Fritz Schmidt: Das Buch von den Pelztieren und Pelzen. F. C. Mayer Verlag, München 1970, S. 149-151.
- ↑ a b c d Dr. Paul Schöps, Auktionsgesellschaft Sojuspuschnina u. a.: Schneeleopard und Nebelparder. In: Das Pelzgewerbe Jg. X / Neue Folge 1959 Nr. 3, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 103–107
- ↑ a b Christian Franke/Johanna Kroll: Jury Fränkel´s Rauchwaren-Handbuch 1988/89. 10. überarbeitete und ergänzte Neuauflage, Rifra-Verlag Murrhardt, S. 87.
- ↑ [www.wisia.de Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz, Artenschutzdatenbank des Bundesamt für Naturschutz in Bonn. Zuletzt abgerufen 20. Januar 2015.
- ↑ Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XVIII. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1949. Stichwort „Irbis“.
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Brief Fränkel
Liebe Jugend, liebe Mädchen, liebe Burschen!
Ihr sollt nicht denken, daß ich als Veteran der Pelzbranche wie ein Rattenfänger durch die Gassen flötend ziehe um Euch zu hypnotisieren mir zu folgen...
Was ich von Euch will ist Ernst, was ich Euch vorzuschlagen habe ist Arbeit. Aber interessante Arbeit in jedem Zweig der Industrie.
Es handelt sich um die Rauchwarenbranche, das die ganze Welt umspannendes, in den letzten Jahren so gewachsenes, in aller Mund so beliebt gewordenes Gewerbe.
Vorbildlich geeint, vereint unsere Zunft alle Pelzhändler der ganzen Welt zu einer grossen legendenhaften Familie. Wir sind eine Macht in der ganzen Welt, wir sind Friedenstreber, denn wir verbinden die meisten Völker der Erde mit Handelsbanden, und so lange der internationale Handel gedeiht, denkt die Menschheit nicht an Zwist und zerstörende Kriegshandlungen.
Wir wollen auch so weiter schaffen, unsere Produktion verbessern, wir wollen auch weiter leben, uns in den neuen Verhältnissen des Maschinenzeitalters behaupten, und dazu brauchen wir willigen, eifrigen, umsichtigen Nachwuchs der sowohl die Maschine bedienen lernt, aber auch seine Fingerfertigkeit auszunutzen versucht, denn wie genial eine Maschine auch sein mag, so haben wir Handwerker nötig, die das älteste Handwerk der Menschengeschichte, die Veredlung von Fellen in der alten gut bewährten Art weiterführen und ein in jeder Hinsicht tadelloses Produkt den Verbrauchern bieten. Sei es im Bureau, als Korrespondentin, sei es als Sekretärin der diversen Abteilungsleiter, als Pelznäherin, als Zweckerin, Besichtigerin, Zeichnerin, Kürschnerin, Futterstepperin u. s. w. haben sie eine individuelle Arbeit, die sie schnell erfasst zu Ihrer Specialität wählen und sich darin vervollkomnen können.
Also willkommen in unseren Reihen.
Den jungen Männern stehen stehen hoch bezahlte, vertrauensvolle Posten in der Wasserwerkstatt der Zurichterei oder der Färberei, das Fleischen, Bakeln und Witten der Felle zur Verfügung. Auch am Trockenboden und in den Läutereien wartet Arbeit. Und will man fern von Wasser, Säuren und Sägespänen sein Leben fristen und Geld ist nur Macht - macht aber nicht glücklich - so gibt es als Anbracher und Kürschner, Zuschneider, Sortierer u. s. w. viel zu tun.
Nochmals sei erwähnt, unser Nachwuchs muß froh und gern an die Arbeit gehen, umsichtig erfassen, wofür er Interesse hat und selbst fühlen, was er produzieren kann.
Ein gewisser Stolz der Innung anzugehören muss sein, man muss seine Arbeit lieben, man muss Naturfreund sein und die Natur bewundern.
Wir arbeiten nicht mit fertigen Fabrikaten, sondern mit Naturprodukten. So ist jedes einzelne Jungtier ein einziges Exemplar, wie auch wir Menschenkinder unter uns verschieden sind. Jeder Pelzmantel ist aus solch einzelnen Fellen zusammengesetzt und es erübrigt sich, zu erwähnen, wie schwer und genau das Zusammenpassen der Felle sein muss, dafür ist die Genugtuung und die Freude, das Kunstwerk geschaffen zu haben - unbeschreiblich.
Darum möchte ich die Ehrgeizigen unter Euch in unseren Reihen haben.
Wer etwas lernt und eine Specialität wählt kann mutigen Blickes in die Zukunft schauen. Wir brauchen die Tüchtigen unter Euch, sie haben ein sicheres Auskommen.
Glück auf! Jury Fränkel
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Nützliches
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