Diskussion:Lügenpresse/Archiv/3
Alte Diskusion zum Artikelentwurf "Lügenpresse" von Elektrofisch
Schlagwort und Liste statt Begriff und Beschreibung
An sich ist es ja nicht problematisch, ein nicht ganz greifbares Thema in einen Artikel umzuwandeln. Momentan erscheint der Artikel aber eher als Quellenliste und weniger als Beschreibung einer Begriffsgeschichte und möglicherweise eines Bedeutungswandels über die Zeit. Auch sind das Gemeinsame und die Unterschiede der Kritik noch nicht ausgearbeitet. Ich habe gerade keine Idee, außer alte Lexika oder die genannten Bücher aufzusuchen und Zusammenfassungen daraus zu erarbeiten. -- Amtiss, SNAFU ? 05:08, 2. Jan. 2015 (CET)
Gustav Freytag
Freytag ist imho ein schlechtes Beispiel für den Begriff Lügenpresse. Die Hauptakteure des Lustspiels sind ja gerade überzeugte und aufrechte Charaktere. Lediglich in der Figur des "Schmock" deutet sich Kritik am käuflichen Journalismus an. Mein Vorschlag wäre, diesen Abschnitt zu entfernen. --The Brainstorm (Diskussion) 13:01, 2. Jan. 2015 (CET)
Thread zum Lemma von Diskussion:Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes
hierher kopiert zur Auswertung darin enthaltener Quellen, Kopilot (Diskussion) 04:13, 6. Jan. 2015 (CET)
Begriffsgeschichte, inkl. Statistik über die Verwendung des Begriffes seit 1900. [3]. Da fehlt ein wichtiger Hinweis im Artikel.--Elektrofisch (Diskussion) 12:37, 22. Dez. 2014 (CET)
- Etwas off-topic: Wäre ich Muslima oder Araberin, könnte ich zweifelsohne den Vorwurf der "Lügenpresse" auch erheben, da sie an dem einseitigen Bild, das da offenbar entstanden ist, mE nicht ganz unschuldig ist. Wer "lügt" jetzt was, warum und wo? -- Nicola - Ming Klaaf 12:49, 22. Dez. 2014 (CET)
- Es ist die Wortkombi und spezifische Tradition. Diese Wörter haben dazu eine eigentümliche Mechanik, die immer wenn es konkret wird das Dementi enthalten, weil das gerade nicht gemeint war, so mein kurzer Blick in pragmalingusitische Literatur. Lügenpresse ist eben mehr als die Behauptung einer verzerrten Darstellung der Wirklichkeit in den Medien. Die Statistik auf der Seite ist eindrucksvoll.--Elektrofisch (Diskussion) 12:59, 22. Dez. 2014 (CET)
- Das ist mir schon klar. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das mit den "Lügen" eine Frage des Standpunktes ist. Hier ist ja auch die "Lügen-Wikipedia". -- Nicola - Ming Klaaf 13:05, 22. Dez. 2014 (CET)
- Dann legt einen Artikel dazu an, aber bitte nicht gestützt auf einen privaten Blog. Alexpl (Diskussion) 13:07, 22. Dez. 2014 (CET)
- Lügen meint hier mehr als verbreiten unzutreffender Information. Aber sicher werden wir dazu auch noch was finden.--Elektrofisch (Diskussion) 13:32, 22. Dez. 2014 (CET)
- Die historische Verbindung einfach selbst herzustellen, bleibt bedenklich. Aber vielleicht erledigt das ja jetzt jemand bei der Presse. Alexpl (Diskussion) 13:47, 22. Dez. 2014 (CET)
- Die auffällige Häufung des Begriffs während den zwei Weltkriegen ist sicher interessant. Vielleicht sollte sich da ein Doktorand hinsetzen und eruieren, in welchem Zusammenhang das Wort vermehrt gebraucht wurde. Für diesen Artikel sehe ich jedoch keine Relevanz. --Lukati (Diskussion) 15:26, 22. Dez. 2014 (CET)
- Eine solche Arbeit gibt es sicherlich schon. Das ist ein gebräuchlicher Propaganda-Begriff. In Russland heißt es sicherlich zur Zeit "westliche Lügenpresse" oder so ähnlich. -- Nicola - Ming Klaaf 15:30, 22. Dez. 2014 (CET)
- Eine Umfrage zum Thema in der Zeit: Ein erheblicher Teil der Bevölkerung scheint die Ansicht der Pegida-Demonstranten zu teilen, dass die Medien in Deutschland voreingenommen sind. In einer repräsentativen Umfrage von YouGov für ZEIT ONLINE unterstützten 47 Prozent der Befragten die Aussage, dass die Medien einseitig berichten und von der Politik gelenkt würden. 40 Prozent hingegen glauben, dass sie objektiv und unabhängig berichten. Zustimmung ist höher im Osten und nimmt mit zunehmender Bildung zu. --Lukati (Diskussion) 01:45, 23. Dez. 2014 (CET)
- Eine solche Arbeit gibt es sicherlich schon. Das ist ein gebräuchlicher Propaganda-Begriff. In Russland heißt es sicherlich zur Zeit "westliche Lügenpresse" oder so ähnlich. -- Nicola - Ming Klaaf 15:30, 22. Dez. 2014 (CET)
- Die auffällige Häufung des Begriffs während den zwei Weltkriegen ist sicher interessant. Vielleicht sollte sich da ein Doktorand hinsetzen und eruieren, in welchem Zusammenhang das Wort vermehrt gebraucht wurde. Für diesen Artikel sehe ich jedoch keine Relevanz. --Lukati (Diskussion) 15:26, 22. Dez. 2014 (CET)
- Die historische Verbindung einfach selbst herzustellen, bleibt bedenklich. Aber vielleicht erledigt das ja jetzt jemand bei der Presse. Alexpl (Diskussion) 13:47, 22. Dez. 2014 (CET)
- Lügen meint hier mehr als verbreiten unzutreffender Information. Aber sicher werden wir dazu auch noch was finden.--Elektrofisch (Diskussion) 13:32, 22. Dez. 2014 (CET)
- Dann legt einen Artikel dazu an, aber bitte nicht gestützt auf einen privaten Blog. Alexpl (Diskussion) 13:07, 22. Dez. 2014 (CET)
- Das ist mir schon klar. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das mit den "Lügen" eine Frage des Standpunktes ist. Hier ist ja auch die "Lügen-Wikipedia". -- Nicola - Ming Klaaf 13:05, 22. Dez. 2014 (CET)
- Es ist die Wortkombi und spezifische Tradition. Diese Wörter haben dazu eine eigentümliche Mechanik, die immer wenn es konkret wird das Dementi enthalten, weil das gerade nicht gemeint war, so mein kurzer Blick in pragmalingusitische Literatur. Lügenpresse ist eben mehr als die Behauptung einer verzerrten Darstellung der Wirklichkeit in den Medien. Die Statistik auf der Seite ist eindrucksvoll.--Elektrofisch (Diskussion) 12:59, 22. Dez. 2014 (CET)
- Die historische Verbindung wird jetzt in der Presse, Der Tagesspiegel von heute, hergestellt: Und vieles, was Pegida an pauschaler Verhöhnung des „Systems“ und seiner „Systemmedien“ äußert, klingt nach dem Vokabular, mit dem die Nazis (und teilweise auch die Kommunisten) die Parteien und liberale Zeitungen der Weimarer Republik geschmäht hatten. Ebenso werden Ausländer (oder längst eingebürgerte Deutsche) zu Sündenböcken für alles Ungemach gemacht – wie einst die Juden.
- Diese historische Verbindung wurde nicht nur früh von wissenschaftlicher Seite (z.B. Hajo Funke) gezogen, sondern auch von internationalen Leitmedien (z.B. Guardian) wiedergegeben und dies wiederum in unserer Presse (z.B. FAZ) reflektiert. Ich hatte bereits vor einer Woche darauf in dem Disk.abschnitt Zum Nachtragen - Bewegung wächst, Rassismuskritik nimmt zu hingewiesen, der aber eiligst als "erledigt" archiviert wurde. Wer hier offenbar nicht zugehört hat, sind einige Autoren in diesem Artikel. Die Presse hat durchaus berichtet. Ich wiederhole eines der Zitate, die ich am 16. Dezember hier gepostet hatte:
- "“Something quite new is brewing here,” said Hajo Funke, a researcher into rightwing extremism at the Free University in Berlin. “We haven’t seen rudiments like these of an extreme rightwing inspired mass movement for years”. Funke said that even the group’s name was incendiary. “It’s nothing short of a veritable call to arms by far-right populists,” he said, suggesting that the message triggered comparisons to Third Reich propaganda." (The Guardian, "Estimated 15,000 people join ‘pinstriped Nazis’ on march in Dresden - Far-right group Pegida holds ‘Islamisation’ protest, using slogan from 1989 campaign against East German government - ‘Pinstripe Nazis’ show the temperature of the immigration debate needs to be reduced - German town tricks neo-Nazis into raising thousands of euros for anti-extremist charity", 15.12.2014, von Kate Connolly)
- der Guardian-Bericht wurde auch von der FAZ aufgegriffen: "Dass „Pegida“ vor allem den Slogan der DDR-Bürgerrechtsbewegung „Wir sind das Volk“ für rechtsextreme Proteste missbrauche, schreibt die britische Zeitung „The Guardian“. Durch den Verweis auf die Freiheitskämpfer der DDR und ihre Montagsdemonstrationen gäbe sich „Pegida“ den Anschein moralischer Seriosität, obwohl hunderte Rechtsextreme mit marschierten. „Die Pegida-Botschaften legen Vergleiche mit der Propaganda des Dritten Reichs nahe“, zitiert der Beitrag den Berliner Extremismusforscher Hajo Funke." ("Proteste in Dresden So sieht das Ausland Pegida", FAZ, 16.12.2014, von Thomas Holl) Gruß,--Anglo-Araneophilus (Diskussion) 12:45, 23. Dez. 2014 (CET)
- Diese historische Verbindung wurde nicht nur früh von wissenschaftlicher Seite (z.B. Hajo Funke) gezogen, sondern auch von internationalen Leitmedien (z.B. Guardian) wiedergegeben und dies wiederum in unserer Presse (z.B. FAZ) reflektiert. Ich hatte bereits vor einer Woche darauf in dem Disk.abschnitt Zum Nachtragen - Bewegung wächst, Rassismuskritik nimmt zu hingewiesen, der aber eiligst als "erledigt" archiviert wurde. Wer hier offenbar nicht zugehört hat, sind einige Autoren in diesem Artikel. Die Presse hat durchaus berichtet. Ich wiederhole eines der Zitate, die ich am 16. Dezember hier gepostet hatte:
- Gut, dann sind ja genügend Belege gesammelt, um zum Thema "Lügenpresse" und anderen gebrüllten Botschaften der Pegida etwas zu formulieren, das in den Artikel eingeordnet werden kann. Vorschlag: Umbennenung des Abschnittes "Forderungen" in "Forderungen und Botschaften". Ich schreibe da später mal was, wenn nicht jemand anderes vorher möchte. Belege sind ja nun genug gesammelt. --Jens Best (Diskussion) 17:52, 23. Dez. 2014 (CET)
- Zu Lügenpresse gibt es inzwischen einen eigenen Artikel, gestützt auf den von Elektrofisch genannten Blog. Dort kannst du schreiben, soviel du willst. Komisch, dass der Begriff bislang so ungeläufig war ... --Oltau 20:52, 23. Dez. 2014 (CET)
PS: Wie ich gerade sehe, wurde der Blog wohl entfernt.
- Zu Lügenpresse gibt es inzwischen einen eigenen Artikel, gestützt auf den von Elektrofisch genannten Blog. Dort kannst du schreiben, soviel du willst. Komisch, dass der Begriff bislang so ungeläufig war ... --Oltau 20:52, 23. Dez. 2014 (CET)
Ich weiß nicht, wem er "ungeläufig" war. Wer sich auch nur ein wenig mit Alfred Rosenberg und Joseph Goebbels auseinandergesetzt hat, dem ist das ganz sicher nicht "ungeläufig". Das Wort hat ganz eindeutig eine völkische und später nationalsozialistische Geschichte. Es ist nicht irgendein Schlagwort, sondern ist LTI.--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 20:58, 23. Dez. 2014 (CET)
P.S.: Es ist eigentlich unerlässlich, die Herkunft des Volkabulars (auch) in diesem Artikel zu erläutern.--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 21:00, 23. Dez. 2014 (CET)
- Der Begriff war so ungeläufig, dass er bis heute keinen Artikel in der Wikipedia hatte. Und er wird durch Pegida auch nicht in „völkischem“ oder „nationalsozialistischem“ Zusammenhang benutzt. Der Begriff war zudem, wenn du den Ngram Viewer bemühst, schon vor 1920 gebräuchlich. (den Unterschied zwischen geläufig und gebräuchlich kennst du sicher) --Oltau 21:08, 23. Dez. 2014 (CET)
Ich weiß nicht, was der Ngram Viewer ist; für solche Spielereien bin ich zu alt. Ich weiß aber, was LTI ist. Das kann man ganz altmodisch in einem Buch nachlesen, zum Beispiel im Klemperer; vielleicht habe ich Dir da ja etwas voraus. Sicher richtig ist, dass dieser konkrete Begriff keine Neuerfindung von Goebbels oder Rosenberg ist. Aber er ist nach 1920 vielfach in der NS-Diktion aufgetaucht und sehr zielgerichtet verwendet worden. Das zieht sich durch eine Reihe von Goebbels-Reden (die man übrigens auch nachlesen kann). Der Begriff steht damit in einer historischen Tradition und nicht nicht wertneutral. Man kann einen solchen Begriff nicht mal einfach so ausgraben, abspülen und ihn dann für angeblich völlig neue Zwecke verwenden.--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 21:16, 23. Dez. 2014 (CET)
- Wo in der Lingua Tertii Imperii kommt der Begriff Lügenpresse vor? ich habe die Taschenbuchausgabe, Leipzig 1975, vorliegen und habe ihn darin nicht gefunden. Danke im Voraus, --Φ (Diskussion) 21:44, 23. Dez. 2014 (CET)
- Steht da auch nicht drinnen, denn die Nazis haben nicht von "Lügenpresse", sondern von "Systempresse" gesprochen. Der Unterschied muss natürlich Leute nicht stören, die einfach nur stänkern und diffamieren wollen. Nur hat derlei in der Wikipedia nicht zu tun. Und selbst wenn sich wer auch immer der LTI bedienete, wäre das enzyklopädisch nur dann relevant, wenn es durch Sekundärliteratur problematisiert würde. --Kalte Dusche (Diskussion) 21:49, 23. Dez. 2014 (CET)
- Die Nazis haben nun mal (leider) weitgehend deutsch gesprochen. Deshalb kann man aber nicht sämtliche Wörter, die in deren Gebrauch waren, ächten. Das Wort Lügenpresse gab es vor, während und nach der Naziherrschaft. Der Ngram Viewer zeigt die Häufigkeit des Gebrauchs des Wortes in Druckwerken. Bei Pegida wird der Begriff nicht in nationalsozialistischem Zusammenhang gebraucht. Das verbietet aber auch nicht den Gebrauch von Begriffen, die schon über 100 Jahre lang in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet werden. --Oltau 22:35, 23. Dez. 2014 (CET)
- Steht da auch nicht drinnen, denn die Nazis haben nicht von "Lügenpresse", sondern von "Systempresse" gesprochen. Der Unterschied muss natürlich Leute nicht stören, die einfach nur stänkern und diffamieren wollen. Nur hat derlei in der Wikipedia nicht zu tun. Und selbst wenn sich wer auch immer der LTI bedienete, wäre das enzyklopädisch nur dann relevant, wenn es durch Sekundärliteratur problematisiert würde. --Kalte Dusche (Diskussion) 21:49, 23. Dez. 2014 (CET)
Kollegen, Ihr wollt nicht allen Ernstes bestreiten, dass Goebbels den Begriff "Lügenpresse" explizit in diversen Reden und Schriften in zentraler Funktion verwendet hat, oder? Die Verwendung gerade dieses Begriffes ist problemlos belegbar. Es geht nicht darum, alle möglichen Worte zu "ächten", sondern darauf hinzuweisen, dass sich eine Bewegung aus dem 21. Jahrhundert Begrifflichkeiten leiht, die im sogenannten Dritten Reich funktional eingesetzt wurden. Dass hier der Versuch unternommen wird, das problemlos durchzuwinken, ist durchaus erschreckend.--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 23:17, 23. Dez. 2014 (CET)
- Was du erschreckend findest, interessiert hier nicht. Die Demonstranten bedienen sich eines Begriffs der deutschen Sprache. Und das in einem Zusammenhang, der nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun hat. Es gibt keinen Beleg eines Zusammenhangs mit Goebbels. --Oltau 23:32, 23. Dez. 2014 (CET)
- "Totaler Krieg", das sind auch zwei Begriffe aus der deutschen Sprache, ebenso wie "warmes Mittagessen" und "weiße Weihnachten". Dennoch gibt es einen Unterschied. Den kann man erkennen, wenn man will.--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 23:53, 23. Dez. 2014 (CET)
- Und wie du im Artikel Totaler Krieg lesen kannst, gibt es den Begriff seit dem 18. Jahrhundert. Und im Zweiten Weltkrieg wurde der totale Krieg durch Roosevelt sechs Tage vor Goebbels proklamiert. Es kommt immer auf den Zusammenhang an, in dem ein Begriff gebraucht wird. --Oltau 00:01, 24. Dez. 2014 (CET)
Und Du hättest danach auch keine Probleme damit, wenn die Pegida, sagen wir mal, den "totalen Krieg" gegen kriminelle Asylbewerber ausrufen wurde? Sind das dann auch nur zwei Worte aus der deutschen Sprache? --Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 00:13, 24. Dez. 2014 (CET)
- Dieser Begriff steht hier überhaupt nicht zur Debatte, da er in dem Zusammenhang Unfug ist. --Oltau 00:16, 24. Dez. 2014 (CET)
Nochmal: Es geht um die Verwendung belegter Begriffe. Als Helmut Kohl 1987 die DDR ein "Konzentrationslager" nannte, hat er dafür Prügel bezogen, und zwar zurecht. Ebenso belegt sind Totaler Krieg und Lügenpresse. Die kommen aus einer ganz speziellen Ecke und können nicht einfach weiterverwendet werden, ohne im Lichte der Geschichte gesehen zu werden. Wie gesagt: Das kann man begreifen, wenn man will.--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 00:41, 24. Dez. 2014 (CET)
- Du kannst ja gern bei deiner Meinung bleiben. Deshalb muss jedoch nichts falsches im Artikel stehen. --Oltau 01:10, 24. Dez. 2014 (CET)
- Es wäre schon schön, wenn in diesem Punkt etwas richtiges im Artikel stünde.--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 15:04, 24. Dez. 2014 (CET)
Ich habe einen Satz zur historischen Verwendung des Begriffs eingebaut. Die übrigen Hinweise hier gehen auch nicht verloren, siehe Benutzer Diskussion:Kopilot/Lügenpresse.
verschieben?
@Kopilot: aktuell zum Unwort des Jahres geworden. Grüße, --Bellini 11:22, 13. Jan. 2015 (CET)
- irgendjemand hat schon Lügenpresse neu angelegt, sollte verschmolzen oder auch ersetzt werden, dieser Artikel hier ist wohl fundierter und ausführlicher--in dubio Zweifel? 21:56, 13. Jan. 2015 (CET)
- ist nun auch geschehen, dank Benutzer:Henriette Fiebig, danke dafür--in dubio Zweifel? 23:28, 13. Jan. 2015 (CET)
- Nee, nee: Ich habe nur das von Kopilot so reichhaltig gesammelte und bequellte Material zur historischen Verwendung relativ schamlos benutzt (thanx again dafür!) und den Rest nach meinem Empfinden des Wortbedeutungskomplexes zusammenkompiliert (ich mag moderne Wörter nicht; und Wörter, die ich nicht unmittelbar aus dem eigenen Regal vielfach bequellen kann schon überhaupt nicht! das war eine Ausnahme :)) --Henriette (Diskussion) 23:43, 13. Jan. 2015 (CET)
- ist nun auch geschehen, dank Benutzer:Henriette Fiebig, danke dafür--in dubio Zweifel? 23:28, 13. Jan. 2015 (CET)
Auch wenn die Presse ...
Lügen schmiert, das Fernsehn schweigt trotz alledem. So Hannes Wader in seinen Zusatzstrophen zu Trotz alledem. Gut, hier wird nicht das Wort Lügenpresse verwendet.--Mautpreller (Diskussion) 11:26, 13. Jan. 2015 (CET)
- Der Unterschied liegt tatsächlich im Wort. Systempolitiker (Systempresse), Korruptionspolitiker ... sind ähnliche Bildungen. Fand man typischerweise etwa in den Reden von Haider. Das schöne ist das mitgedachte Dementie. Es geht eben nicht darum, dass einzelne Presseorgane gelegentlich lügen oder die Wahrheit einseitig darstellen, sondern um ein unbestimmtes Mehr darüber. Erst Dementie und das gemeinte Mehr gibt dem Wort eine Bedeutung, die über den Allgemeinplatz das die Presse nicht die Wahrheit verbreitet steht.
- Man schaue sich etwa an wie PI-News systematisch lügt und fälscht, keiner der Pegidaanhänger wird PI-News unter Lügenpresse subsummieren.--Elektrofisch (Diskussion) 13:06, 13. Jan. 2015 (CET)
- PI-News ist ja auch keine Presse, sondern ein Blog, das Propaganda für die Neue Rechte verbreitet. --Ochrid (Diskussion) 09:34, 14. Jan. 2015 (CET)
- Man kanns historisch auch noch weiter treiben (wäre leider einstweilen TF und ist daher im Artikel nicht verwendbar): Beginnen tuts wohl mit Luther und der „Lügenpredigt” (interessant, daß bei den Grimms direkt darauf der „Lügenprophet” Mahomed folgt). Und die Grimms weisen für das Jahr 1871 auch das „Lügenblatt” nach. Der Tenor ist immer der gleiche: Jemand oder etwas das öffentlichkeitswirksam Meinungen, Ansichten, Informationen verbreitet (hie der Prediger, da die Zeitung) wird als Lügner, als die-Unwahrheit-Sager hingestellt. Bis zur Erfindung von Radio und Fernsehen ist die Lügenpresse wohl identisch mit dem Lügenblatt – als Begriff aber perfider, weil „das Blatt" nur eine einzelne Zeitung meint, „die Presse" aber auf den ganzen Berufsstand zielt. Modern drängt sich der Begriff Lügenpresse regelrecht auf: Wer wollte schon von Lügen-Zeitung-Radio-TV-Blog-Internet sprechen müssen, wenn er alle auf einen Schlag als unseriös hinstellen will? :) --Henriette (Diskussion) 10:34, 14. Jan. 2015 (CET)
- TF ist auch so manches im Artikel, aber das finde ich nicht so tragisch. Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, dass "Lügenpresse" den Eindruck bezeichnen soll, dass die freie Presse "in Wirklichkeit" ein Meinungskartell darstelle (in dem sozusagen gelogen wird "wie gedruckt", eine sehr gängige Redewendung, die eigentlich in diesen Zusammenhang passt). Dieser Eindruck ist nicht nur in der radikalen Rechten verbreitet (gewesen), Hannes Wader meint im Grunde nichts anderes. Zugegeben, das Kompositum "Lügenpresse" riecht irgendwie "rechts", hat ein wenig einen Goebbels-Klang. (Im Propagandaministerium gab es zeitweise eine Abteilung "Lügenabwehr im In- und Auslande".) --Mautpreller (Diskussion) 10:43, 14. Jan. 2015 (CET)
- Bei manchen Themen wie PPP und Fracking gibt es offensichtlich Einflussnahmen von Lobbyisten auf einige Medien, da werden dann negative Aspekte ausgeblendet oder kleingeredet. --Ochrid (Diskussion) 10:46, 14. Jan. 2015 (CET)
- Ich wollte jetzt eigentlich nicht diskutieren, ob der Eindruck stimmt.--Mautpreller (Diskussion) 10:52, 14. Jan. 2015 (CET)
- Bei manchen Themen wie PPP und Fracking gibt es offensichtlich Einflussnahmen von Lobbyisten auf einige Medien, da werden dann negative Aspekte ausgeblendet oder kleingeredet. --Ochrid (Diskussion) 10:46, 14. Jan. 2015 (CET)
- TF ist auch so manches im Artikel, aber das finde ich nicht so tragisch. Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, dass "Lügenpresse" den Eindruck bezeichnen soll, dass die freie Presse "in Wirklichkeit" ein Meinungskartell darstelle (in dem sozusagen gelogen wird "wie gedruckt", eine sehr gängige Redewendung, die eigentlich in diesen Zusammenhang passt). Dieser Eindruck ist nicht nur in der radikalen Rechten verbreitet (gewesen), Hannes Wader meint im Grunde nichts anderes. Zugegeben, das Kompositum "Lügenpresse" riecht irgendwie "rechts", hat ein wenig einen Goebbels-Klang. (Im Propagandaministerium gab es zeitweise eine Abteilung "Lügenabwehr im In- und Auslande".) --Mautpreller (Diskussion) 10:43, 14. Jan. 2015 (CET)
- Man kanns historisch auch noch weiter treiben (wäre leider einstweilen TF und ist daher im Artikel nicht verwendbar): Beginnen tuts wohl mit Luther und der „Lügenpredigt” (interessant, daß bei den Grimms direkt darauf der „Lügenprophet” Mahomed folgt). Und die Grimms weisen für das Jahr 1871 auch das „Lügenblatt” nach. Der Tenor ist immer der gleiche: Jemand oder etwas das öffentlichkeitswirksam Meinungen, Ansichten, Informationen verbreitet (hie der Prediger, da die Zeitung) wird als Lügner, als die-Unwahrheit-Sager hingestellt. Bis zur Erfindung von Radio und Fernsehen ist die Lügenpresse wohl identisch mit dem Lügenblatt – als Begriff aber perfider, weil „das Blatt" nur eine einzelne Zeitung meint, „die Presse" aber auf den ganzen Berufsstand zielt. Modern drängt sich der Begriff Lügenpresse regelrecht auf: Wer wollte schon von Lügen-Zeitung-Radio-TV-Blog-Internet sprechen müssen, wenn er alle auf einen Schlag als unseriös hinstellen will? :) --Henriette (Diskussion) 10:34, 14. Jan. 2015 (CET)
- @Mautpreller (und nach BK): Ah, das ist eine interessante Sicht: Die „Lügenpresse" als Meinungskartell – was natürlich auch gut zum Pegida-Tenor „die da oben machen sowieso nur was sie wollen” passt. Ob die Lügenpresse „rechts riecht” … ich weiß es nicht. Für mich ist das erst einmal ein ganz naheliegendes Kompositum wenn ich zum Ausdruck bringen will, daß die Presse die Unwahrheit schreibt und sendet. Und ich würde mich nicht wundern, wenn die Pegida-Demonstranten diesen Begriff in einem gewissermaßen naiven Impetus ausgewählt haben: „die Presse lügt; also ist sie eine lügnerische, eine Lügenpresse" und sich überhaupt nicht bewusst waren in welche Tradition sie sich damit stellen (ok, so langsam sollte es ihnen aber wirklich klarsein!).
- Sehr schöner Hinweis auf „lügen wie gedruckt"! Damit kommen wir in den Bereich der Redensarten und da bin ich gut sortiert mit Literatur :) Ich schaue mal, ob man daraus noch irgendetwas machen kann das evtl. sogar im Artikel Platz finden könnte. Danke! :) --Henriette (Diskussion) 10:58, 14. Jan. 2015 (CET)
- Das jedenfalls kommt im Büchmann vor, mit Beleg aus einer Rede von Bismarck, der das aber schon als gängige Redewendung behandelte; und in Trübners Deutschem Wörterbuch (mit weiteren Belegen), wo eine Erklärung gegeben wird, die (angesichts der Entstehungszeit vielleicht nicht verwunderlich) verdammt pegidistisch anmutet: "ein böser Vorwurf des Volksmunds gegen Bücher und Zeitungen".--Mautpreller (Diskussion) 11:35, 14. Jan. 2015 (CET)
Das schöne an Lügenpresse ist doch die vermeintliche Konkretheit und gleichzeitige Unbestimmtheit. Das geht mit dem Kompositum besser als anders. Fragt man wer oder was meint Lügenpresse genau, d.h. welche Presse gehört dazu ist der Begriff ein Schutz vor rechtlichen Konsequenzen: Ein Satz wie die FAZ, die BILD oder der SPIEGEL lügen wäre dagegen justiziabel. Das Dementie gerade jenes Blatt nicht zu meinen ist da enthalten. Zudem verbindet das Kompositum Lüge mit Presse und läd so Presse als Gruppe damit auf. Sehr schön beobachtbar an der ähnlichen Bildung Ausländerkriminalität. Der Begriff wird so glitschig, weil er sich einer Festlegung entzieht. Genau das macht ihn aber ideal für die Propaganda. gerade drüber gestolpert--Elektrofisch (Diskussion) 12:46, 14. Jan. 2015 (CET)
- Stimmt zweifellos. Es ist sicher so eine Art Signalwort, das Konkretisierung nicht braucht, ja nicht einmal verträgt, sondern eher eine ganze Assoziationskette rattern lässt, jedenfalls bei Leuten, die diese Assoziationen teilen. Ich hatte ja nur versucht, mal begrifflich zu fassen, was die damit überhaupt meinen. Hab in letzter Zeit öfter Leserbriefe aus diesem Spektrum gelesen, die endeten: "Ich bin mir sicher, dass Sie diesen Leserbrief nicht drucken." (Wurde natürlich doch gedruckt ...) --Mautpreller (Diskussion) 13:27, 14. Jan. 2015 (CET)
- Da mag ich dir zustimmen. Aber zwischen "Bild lügt" und Lügenpresse liegen trotzdem Welten genauso wie zwischen Medienkritik und der Bezeichnung von Medien als Lügenpresse. Und zusammen mit den anderen belasteten Worten die Pegida verwendet -und ich meine nicht trotz der Belastung, sondern wegen ihr - macht es in einer spezifischen Weise ideologischen Sinn ein Wort zu nutzen weil es eine Tradition mitschleift, man sich aber jederzeit auf dumm stellen kann. Man wird doch wohl sagen dürfen, klar darf man aber man darf auch das bezeichnete bezeichnen.--Elektrofisch (Diskussion) 13:40, 14. Jan. 2015 (CET)
- Na, @Mautpreller: Wenn Du da mal nicht der Lügenpresse auf den Leim gegangen bist: Wie kannst Du denn sicher sein, daß die Leserbriefe echt sind und nicht von der Redaktion verfasst wurden? Ergäbe doch Sinn: Einen moderaten Motzbrief erfinden, den schönen Satz "Ich bin mir sicher, dass Sie diesen Leserbrief nicht drucken" drunter, das Ding natürlich drucken und – voila! hast Du den Beweis das deine Zeitung auch kritische Stimmen druckt (als ich zur Schule ging kursierte das Gerücht die Leserbriefe an das Dr.-Sommer-Team der Bravo würden von der Redaktion erfunden … das muß einen erstaunlich bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben! LOL). scnr :))) --Henriette (Diskussion) 22:10, 14. Jan. 2015 (CET)
- Yo! So muss es gewesen sein. Alles erfunden. Der Witz an der Sache ist aber natürlich, dass die Pegidisten nur durch die "Lügenpresse" eine derartige Präsenz erreicht haben. Ganz im Gegensatz zu den Parolen ist PEGIDA vor allem ein vielbeachtetes Medienereignis. Niemand wird so umworben wie das angebliche "Volk", das sich da zeigt (natürlich abzüglich der gerichtsnotorischen Rechtsextremisten). Alle Welt will verstehen, wer "diese von Politik und Presse enttäuschten Menschen" eigentlich sind und wie man sie von Figuren wie Bachmann und Konsorten wegkriegt.--Mautpreller (Diskussion) 11:50, 15. Jan. 2015 (CET)
- Ich hab mir die Teilnehmer des Münchner Pegida-Aufmarsches vom Montag angeschaut. Wenn man die "gerichtsnotorischen Rechtsextremisten" da abzieht und dazu noch die V-Leute, bleibt selbst bei großzügiger Berechnung der Schnittmenge beider Gruppen kein besonders großes Volk zur Umwerbung--Feliks (Diskussion) 12:03, 15. Jan. 2015 (CET)
- Und Dresden bekommt seine Zahlen auch nur durch Demotouristen hin. Man möchte fast sagen: Dresden, den Dresdenern. Cheffe wohnt da ja auch nicht.--Elektrofisch (Diskussion) 13:18, 15. Jan. 2015 (CET)
- Ich weiß nicht, wie viele Pegidisten es wirklich gibt und wie viele davon organisierte Rechtsradikale sind. Was ich aber weiß, ist a) dass die eine wöchentliche Demo in Dresden mit fünfstelligen Teilnehmerzahlen schaffen (also sind sie dazu fähig, öffentlich meinungsmachend aufzutreten) und b) dass alle möglichen Figuren des öffentlichen Lebens, in Presse und Politik, sich bemüßigt fühlen, sich um das "Volk", das hier (angeblich) auftritt, zu kümmern. Es ist also nicht bloßes Blendwerk (etwa durch die "Lügenpresse" erfunden), sondern ein politischer Faktor, bedauerlicherweise. Ich fand hier nur auffällig, wie sehr sich die angeblich alles totschweigende "Lügenpresse" dieser Leute annimmt.--Mautpreller (Diskussion) 13:27, 15. Jan. 2015 (CET)
- Und Dresden bekommt seine Zahlen auch nur durch Demotouristen hin. Man möchte fast sagen: Dresden, den Dresdenern. Cheffe wohnt da ja auch nicht.--Elektrofisch (Diskussion) 13:18, 15. Jan. 2015 (CET)
- Ich hab mir die Teilnehmer des Münchner Pegida-Aufmarsches vom Montag angeschaut. Wenn man die "gerichtsnotorischen Rechtsextremisten" da abzieht und dazu noch die V-Leute, bleibt selbst bei großzügiger Berechnung der Schnittmenge beider Gruppen kein besonders großes Volk zur Umwerbung--Feliks (Diskussion) 12:03, 15. Jan. 2015 (CET)
- Yo! So muss es gewesen sein. Alles erfunden. Der Witz an der Sache ist aber natürlich, dass die Pegidisten nur durch die "Lügenpresse" eine derartige Präsenz erreicht haben. Ganz im Gegensatz zu den Parolen ist PEGIDA vor allem ein vielbeachtetes Medienereignis. Niemand wird so umworben wie das angebliche "Volk", das sich da zeigt (natürlich abzüglich der gerichtsnotorischen Rechtsextremisten). Alle Welt will verstehen, wer "diese von Politik und Presse enttäuschten Menschen" eigentlich sind und wie man sie von Figuren wie Bachmann und Konsorten wegkriegt.--Mautpreller (Diskussion) 11:50, 15. Jan. 2015 (CET)
- Na, @Mautpreller: Wenn Du da mal nicht der Lügenpresse auf den Leim gegangen bist: Wie kannst Du denn sicher sein, daß die Leserbriefe echt sind und nicht von der Redaktion verfasst wurden? Ergäbe doch Sinn: Einen moderaten Motzbrief erfinden, den schönen Satz "Ich bin mir sicher, dass Sie diesen Leserbrief nicht drucken" drunter, das Ding natürlich drucken und – voila! hast Du den Beweis das deine Zeitung auch kritische Stimmen druckt (als ich zur Schule ging kursierte das Gerücht die Leserbriefe an das Dr.-Sommer-Team der Bravo würden von der Redaktion erfunden … das muß einen erstaunlich bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben! LOL). scnr :))) --Henriette (Diskussion) 22:10, 14. Jan. 2015 (CET)
- Da mag ich dir zustimmen. Aber zwischen "Bild lügt" und Lügenpresse liegen trotzdem Welten genauso wie zwischen Medienkritik und der Bezeichnung von Medien als Lügenpresse. Und zusammen mit den anderen belasteten Worten die Pegida verwendet -und ich meine nicht trotz der Belastung, sondern wegen ihr - macht es in einer spezifischen Weise ideologischen Sinn ein Wort zu nutzen weil es eine Tradition mitschleift, man sich aber jederzeit auf dumm stellen kann. Man wird doch wohl sagen dürfen, klar darf man aber man darf auch das bezeichnete bezeichnen.--Elektrofisch (Diskussion) 13:40, 14. Jan. 2015 (CET)
Angebliche Verschwörung der Lügenpresse
- PEGIDA-Anhänger glauben Lügenpresse nicht, dass "Lügenpresse" Unwort des Jahres ist, Der Postillion, 13. Januar 2014 --Ochrid (Diskussion) 11:44, 14. Jan. 2015 (CET)
- Das ist ja lustig, der "Postillion" ist auf dieselbe Redewendung gekommen wie ich. Wenn da mal kein Masterplan dahintersteckt.--Mautpreller (Diskussion) 11:50, 14. Jan. 2015 (CET)
- Das ist eine Frage welche Form deine Nase hat, dank Nasenops, ist das heute kein so sicheres Merkmal mehr wie noch vor 70 Jahren.--Elektrofisch (Diskussion) 13:19, 15. Jan. 2015 (CET)
Diskussion zum neu angelegten Artikel
Frage
Sind unsere Medien der Wahrheit verpflichtet? Ober beinhaltet die Pressefreiheit auch das Recht Unwahres zu berichten? Wie lauten die Rechtsgrundlagen dazu? --84.174.111.169 16:49, 13. Jan. 2015 (CET)
- [4].--Nothere 22:20, 13. Jan. 2015 (CET)
- Nun ist der Presserat aber kein staatliches Gremium, das gegenüber Medien irgendwelche Sanktionsmöglichkeiten hätte, die über ein "Das ist aber nicht in Ordnung!" hinausgehen würden. --Excolis (Diskussion) 22:27, 13. Jan. 2015 (CET)
Wenn Unwahrheit = Lüge ist, dann darf die Presse im Rahmen der Pressefreiheit also Lügen. Ich denke, das ist jedem klar. Und das Wort Lügenpresse habe ich als Satire empfunden. Weshalb die Aufregung? Oder ist Satire vom Inhalt abhängig? Würde das alles gerne verstehen :-( --84.174.96.143 23:56, 14. Jan. 2015 (CET)
- Lügenpresse ist eine verallgemeindernde Diffamierung für alle Presseorgane. siehe „Wer einen pauschalen und noch dazu historisch belasteten Kampfbegriff wie „Lügenpresse“ verwendet, begibt sich zum einen in schlechte Gesellschaft und begräbt zum anderen die dringend notwendige Mediendebatte unter einer unbrauchbaren Parole.“ Stephan Hebel: „Lügenpresse“- das Unwort des Jahres, NachDenkSeiten, 13. Januar 2015 --Ochrid (Diskussion) 00:30, 15. Jan. 2015 (CET)
- Kritik an der Wahl zum Unwort des Jahres: Albrecht Müller: Dass man auf die Wahl des Wortes „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres stolz sein kann, begreife ich nicht., NachDenkSeiten, 14. Januar 2015 --Ochrid (Diskussion) 02:12, 15. Jan. 2015 (CET)
mehrfache Löschung.
der Artikel über Lügenpresse wurde hier auf Wikipedia mehrfach gelöscht. Warum taucht das nicht in der History des Artikels auf? (nicht signierter Beitrag von 46.114.19.72 (Diskussion) 13:34, 13. Jan. 2015 (CET))
- Gemäß des Löschlogbuchs wurde ein gleichnamiger Artikel genau einmal am 30. Dezember 2014 gelöscht (bzw. nicht gelöscht, sondern in den Benutzernamensraum verschoben). Die Logbücher findet man, wenn man auf der fraglichen Artikelseite oben auf den Reiter Versionsgeschichte klickt und dann oben links auf Logbücher dieser Seite anzeigen. --Headlocker (Diskussion) 14:19, 13. Jan. 2015 (CET)
- Die Versionsgeschichte findet sich hier. Eigentlich ein Fehler, dass inzwischen ein anderer Artikel angelegt wurde. Man muss jetzt die Versiongeschichten und die Artikel (soweit sinnvoll) vereinen. --Otberg (Diskussion) 14:40, 13. Jan. 2015 (CET)
- Ja, aber jetzt ist es ein neuer Artikel, aus einer neuer Situation entstanden. -- Ilja (Diskussion) 14:43, 13. Jan. 2015 (CET)
- Es ist das gleiche Lemma. Und selbst die Grund-Motivation ist die gleiche: Pegida hat diesen Begriff … naja … sagen wir mal: einer größeren Allgemeinheit bekannt gemacht und nur aufgrund dieser Verbreitung in der Allgemeinheit wurde die „Sprachkritische Aktion" auf den Begriff aufmerksam. Zur Verbreitung des Begriffs vor Pegida: Again der Hinweis auf diesen Beitrag im sprachlog! --Henriette (Diskussion) 15:08, 13. Jan. 2015 (CET)
- Ja, aber ein Neuanfang, wie wir es in der Wikipedia schon x-mal hatten. Gelöscht und neuangelegt. Hat es noch einen Sinn die Zahnpasta wieder in die Tube zu pressen? -- Ilja (Diskussion) 15:19, 13. Jan. 2015 (CET)
- Wenn der ursprüngliche Artikelstart sich inzwischen zu so einem reichhaltigen Artikel mit deutlich mehr Informationen gemausert hat und an ihm parallel zu diesem Artikel hier gearbeitet wird: … ähm: Ja. --Henriette (Diskussion) 15:22, 13. Jan. 2015 (CET)
- In Ordnung war die Neuanlage ohne Freigabe nicht. Jetzt muss man das Beste daraus machen. Das sehe ich wie Otberg. @Henriette: Dein Hinweis steht jetzt unter den Weblinks. -- Miraki (Diskussion) 15:27, 13. Jan. 2015 (CET)
- Merci vielmals Miraki! :) --Henriette (Diskussion) 16:03, 13. Jan. 2015 (CET)
- In Ordnung war die Neuanlage ohne Freigabe nicht. Jetzt muss man das Beste daraus machen. Das sehe ich wie Otberg. @Henriette: Dein Hinweis steht jetzt unter den Weblinks. -- Miraki (Diskussion) 15:27, 13. Jan. 2015 (CET)
- Wenn der ursprüngliche Artikelstart sich inzwischen zu so einem reichhaltigen Artikel mit deutlich mehr Informationen gemausert hat und an ihm parallel zu diesem Artikel hier gearbeitet wird: … ähm: Ja. --Henriette (Diskussion) 15:22, 13. Jan. 2015 (CET)
- Ja, aber ein Neuanfang, wie wir es in der Wikipedia schon x-mal hatten. Gelöscht und neuangelegt. Hat es noch einen Sinn die Zahnpasta wieder in die Tube zu pressen? -- Ilja (Diskussion) 15:19, 13. Jan. 2015 (CET)
- Es ist das gleiche Lemma. Und selbst die Grund-Motivation ist die gleiche: Pegida hat diesen Begriff … naja … sagen wir mal: einer größeren Allgemeinheit bekannt gemacht und nur aufgrund dieser Verbreitung in der Allgemeinheit wurde die „Sprachkritische Aktion" auf den Begriff aufmerksam. Zur Verbreitung des Begriffs vor Pegida: Again der Hinweis auf diesen Beitrag im sprachlog! --Henriette (Diskussion) 15:08, 13. Jan. 2015 (CET)
- Ja, aber jetzt ist es ein neuer Artikel, aus einer neuer Situation entstanden. -- Ilja (Diskussion) 14:43, 13. Jan. 2015 (CET)
- Die Versionsgeschichte findet sich hier. Eigentlich ein Fehler, dass inzwischen ein anderer Artikel angelegt wurde. Man muss jetzt die Versiongeschichten und die Artikel (soweit sinnvoll) vereinen. --Otberg (Diskussion) 14:40, 13. Jan. 2015 (CET)
Logischer Anschluss zum ersten Absatz
Der zweite Absatz hat mit seinem ersten Satz: „Dies sei auch 2014 der Fall gewesen, so die Jury der sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres, weil sich Journalisten mehrheitlich bemühen, die Angst vor der Islamisierung des Abendlandes sachlich und differenziert darzustellen.” keinen logischen Anschluß an den ersten Absatz. Was ist denn dieses „Dies"? Auf den Satz davor („Kapitalistische Lügenpresse“ war ein Topos der DDR-Propaganda gegen den Westen.”) kann es sich nicht beziehen, oder? Und das die „Medien der gegnerischen Entente” oder die „jüdisch marxistische Lügenpresse“ angesprochen werden, kann die Jury doch wohl unmöglich für das Jahr 2014 annehmen?! --Henriette (Diskussion) 14:56, 13. Jan. 2015 (CET) Ach, P.S.: Ich würde als Weblink auch noch diesen Beitrag von Anatol Stefanowitsch aus dem sprachlog nennen.
- Ich habe mal einen passenden Threadtitel gesetzt. Zum Problem: Da hat jemand schnell gegoogelt und das ihm Genehme irgendwo angefügt, ohne die Sätze davor oder danach anzuschauen. Ich habe diese sinnlose Bearbeitung deshalb revertiert: [5]. -- Miraki (Diskussion) 15:04, 13. Jan. 2015 (CET)
- Nicht, daß ich mich für einen Top-Auskenner zum Thema Pegida halte, aber auch jetzt scheint mir der Satz immer noch merkwürdig schräg. Die Pegidisten reden doch nicht von „Lügenpresse", „ … weil sich Journalisten mehrheitlich bemühten, die Angst vor der Islamisierung des Abendlandes sachlich und differenziert darzustellen”, sondern weil Journalisten und „der Presse" vorgeworfen wird über Pegida (also die Bewegung und ihre Anhänger) falsch oder lügenhaft zu berichten, oder? (ich frage mich sowieso wie man ein Hirngespinst wie „ … die Angst vor der Islamisierung des Abendlandes” sachlich und differenziert darstellen könnte … ;) --Henriette (Diskussion) 15:14, 13. Jan. 2015 (CET)
Ausbau
Da die Neuanlage oben akzeptiert wurde, können ggf. zusätzliche Infos dieser Unterseite und der zugehörigen Disku entnommen werden: Benutzer:Kopilot/Lügenpresse. Bitte melden, sobald die Übernahme erfolgte, damit ich diese Benutzerunterseite dann löschen lassen kann. Kopilot (Diskussion) 15:34, 13. Jan. 2015 (CET)
- Bei der Übernahme der dortigen Passagen rate ich zur Zurückhaltung, da der Artikel im BNR zum Teil aus zusammengegoogelten Textschnippseln besteht, gefunden und strukturiert nach dem Motto, wer hat wann wo mal den Begriff „Lügenpresse“ verwendet. Imho sollte die BNR-Unterseite zeitnah gelöscht werden. -- Miraki (Diskussion) 15:59, 13. Jan. 2015 (CET)
- Sehr viel besser wirds in dieser Version hier aber auch nicht. Jetzt ist der komische schräge Satz zwar zu einem eigenständigen Hauptsatz geworden, aber a) mehr Sinn ergibt er immer noch nicht und b) ist er eine völlig falsche Wiedergabe dessen, was die Jury schreibt! Der Unterschied zwischen …
- „… werden Medien pauschal diffamiert, weil sich die große Mehrheit ihrer Vertreter bemüht, der gezielt geschürten Angst vor einer vermeintlichen „Islamisierung des Abendlandes“ eine sachliche Darstellung gesellschaftspolitischer Themen und differenzierte Sichtweisen entgegenzusetzen.” (aus der Begründung der Jury; PDF)
- … und:
- „ … dass sich Journalisten mehrheitlich bemühten, die Angst vor der Islamisierung des Abendlandes sachlich und differenziert darzustellen.”
- … ist doch wohl deutlich?! Sorry, aber wenn man schon nicht so paraphrasieren kann, daß der Sinn erhalten bleibt, dann möge man doch bitte das Original zitieren bevor so eine groteske Version in einem Artikel landet. --Henriette (Diskussion) 16:58, 13. Jan. 2015 (CET)
- Zustimmung. Was hier im Artikel verbraten wird, ist schon erstaunlich. Ich habe das Spiegel-Zitat von 1968(! - als ob es seither keine Literatur gäbe) entfernt und die falsch paraphrasierte Begründung zum Unwort des Jahres näher ans Original gerückt: [6]. -- Miraki (Diskussion) 18:23, 13. Jan. 2015 (CET)
Text zum Abgleich
von meiner Unterseite, macht damit was ihr wollt. Ich stelle erst einen SLA auf meine Unterseite, wenn ihr entschieden habt, ob ihr deren History mit der hier zusammenführen wollt. MfG, Kopilot (Diskussion) 18:45, 13. Jan. 2015 (CET)
Lügenpresse ist ein politisches Schlagwort, das die Medien und die Arbeit von Journalisten als unglaubwürdig und das Mediensystem als undemokratisch darstellen soll. Es war in Deutschland Unwort des Jahres 2014.[1]
- Geschichte
-- 19. Jahrhundert --
Mit dem Aufkommen der Parteipresse wurde der Begriff bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet, um die jeweilige Gegenseite zu diffamieren. In diesem Sinne wurde er auch in religiösen Auseinandersetzungen gebraucht.
Beispielsweise wurde er von katholischer Seite zur Polemik gegen antiklerikale Zeitungen eingesetzt.[2] Der Jesuitenpater Viktor Kolb, Initiator des Pius-Vereins zur Förderung der katholischen Presse in Österreich, verwendete in seinen Reden diesen Begriff ebenfalls mehrfach.[3]
1852 erfand Gustav Freytag für sein Lustspiel Die Journalisten die Figur des Schmock, der als Journalist vor allem auf sein Honorar bedacht ist.[4]
Das Central-Organ für das orthodoxe Judentum Der Israelit berichtete 1868 in einem Leitartikel von dem Redakteur einer antijüdischen Zeitung in Galatz, der die europäische Presse wegen ihrer Berichte über Judenverfolgungen in Rumänien als Lügenpresse bezeichnete.[5]
1869 verwendete Woldemar von Bock den Begriff, um Berichte der russischen Presse über die Unterdrückung der Letten und Esten durch die Deutsch-Balten als Propaganda darzustellen.[6]
-- 20. Jahrhundert --
Mit der Entstehung eines deutschen Nationalstaats im 19. Jahrhundert verschob sich der Einsatz des Begriffs auf die politischen Gegnerstaaten. Damit begann seine Verwendung im nationalistischen Sinne.
In der propagandistischen Auseinandersetzung Deutschlands mit seinen Kriegsgegnern im ersten Weltkrieg[7] wurde der internationalen "Lügenpresse" eine Mitschuld am Kriegsausbruch gegeben.[8] So erschien 1914 das Buch “Der Lügenfeldzug unserer Feinde: Die Lügenpresse” von Reinhold Anton mit einer “Gegenüberstellung deutscher, englischer, französischer und russischer Nachrichten”.[9] [10] Der Rittmeister a.D. Oskar Michel aus dem Kriegspresseamt veröffentlichte 1918 in der Serie Schützengraben-Bücher für das deutsche Volk ebenfalls einen Band mit dem Titel "Die Lügenpresse unserer Feinde".[11]
Joseph Goebbels' Propaganda verwendete den Begriff neben anderen für ihre Kritik an Amerika[12] und um Kritiker der Nationalsozialisten in den Medien als Kommunisten zu denunzieren: “Ungehemmter denn je führt die rote Lügenpresse ihren Verleumdungsfeldzug durch …” Alfred Rosenberg, Autor von Der Mythus des 20. Jahrhunderts, einem ideologischen Grundlagenwerk der Nationalsozialisten, propagiert 1923 “die alte deutsche Auffassung vom Wesen und Wert der Arbeit”. Als Gegensatz zum "Volk" und seinem "Willen" konstruiert er die "Lügenpresse": “Das Volk wird seine großen Künstler, Feldherren und Staatsmänner nicht mehr als ein ihm Entgegengesetztes empfinden – als welches eine Lügenpresse sie uns darstellen möchte –, sondern, umgekehrt, als den höchsten Ausdruck seines oft dunklen, noch unbestimmten Wollens.” Der Begriff wurde selbst in Büttenreden gleichgeschalteter Karnevalsveranstaltungen benutzt.[13]
Manfred Pechau spricht in seiner Dissertation „Nationalsozialismus und deutsche Sprache“ (Greifswald 1935) von der „jüdisch-marxistischen Lügenpresse“, für die er weitere Kampfbegriffe wie „jüdische Journaille“ anführt. [14]
Nachdem im Spanischen Bürgerkrieg die nationalsozialistische Legion Condor die Stadt Guernica bombardiert hatte und dies in der Weltöffentlichkeit zu entsetzten Reaktionen führte, bezichtigte General Francos Propaganda die "jüdische Lügenpresse": Das sei ein Pressemanöver der Bolschewisten gewesen, welche die Stadt selbst niedergebrannt hätten.[15] Auf die Falschmeldung vom Tod Max Schmelings reagierte die NS-Propaganda mit einem Angriff auf die "ausländische Lügenpresse".[16]
Als Reaktion auf einen propagandistisch verfälschenden Beitrag in der Zeitschrift Kolonie und Heimat im September 1938 verfasste Maximilian Scheer in der Neuen Weltbühne eine Umdeutung des Begriffs, den er gegen den Nationalsozialismus wendete, unter dem Titel Die Lügenpresse.[17]
Nach 1945 wurde der Begriff im Rahmen des Kalten Krieges für die Diffamierung der jeweilige Gegenseite eingesetzt. So benutzte ihn Otto Grotewohl im Zusammenhang mit der Spaltung Nachkriegsdeutschlands.[18] In den Anfängen der Wende in der DDR wurde das Neue Deutschland als Lügenpresse tituliert.[19]
Im Jahr 1997 formulierte Noam Chomsky kritisch-ironisch im Rahmen seiner grundlegenden Medienkritik in Bezug auf die Mainstream-Medien: „Sie brauchen nicht zu lügen, weil sie selbst daran glauben.“[20]
-- Gegenwart --
Heute findet der Begriff vor allem Verwendung als politisches Schlagwort im nationalistischen bis hin zum rechtsextremen Kontext.[21]
Die vermeintliche Unabhängigkeit des Internets hat zur Skepsis gegenüber den etablierten klassischen Medien ebenfalls beigetragen.[22]
Seit 2011 wird der Begriff von Fans des Fußballvereins Dynamo Dresden im Zusammenhang mit als solcher wahrgenommenen unfairen Berichterstattung der Medien verwendet.[23][24]
Im Mai 2012 wurde der Spruch „Lügenpresse halt die Fresse!“ von Neonazis an die Fenster der Lausitzer Rundschau geschmiert, die über Neonazi-Aktivitäten in Brandenburg berichtet hatten.[25] Die Rechtsrock-Band Frei.Wild verbreitete 2013 auf der „Gold Edition“ ihres Albums „Feinde Deiner Feinde“ den Slogan „Lügen-Presse – auf die Fresse! Lügenpresse – auf die Fresse!“[26]
Im Herbst 2014 beginnt die Gruppierung Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes auf ihren Demonstrationen die bundesdeutsche Medienlandschaft mit dem Begriff „Lügenpresse“ zu bezeichnen.[27][28][29]
Udo Ulfkotte, dessen "Medienkritik" im auf Esoterik und Verschwörungstheorien spezialisierten Kopp Verlag erscheint bedient sich auf Pegida Veranstaltung ebenfalls des Terms "Lügenpresse". [30] Für das Internetportal des Kopp Verlages nutzt er den Begriff ebenfalls: Nichts als die Wahrheit: Neues aus der Lügenpresse. (07.01.2015)[31]
Im Januar 2015 wurde der Begriff von der Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres zum Unwort für 2014 erklärt. Medien würden pauschal diffamiert, was „fundierte Medienkritik“ verhindere und damit einen Beitrag zur Gefährdung der Pressefreiheit leiste.[1]
-- Weblinks --
- Der Begriff "Lügenpresse" zwischen 1800 und 2008 im Google Ngram Viewer online, abgerufen 23. Dezember 2014
- Deutschlandfunk: Vokabular der Pegida: "Lügenpresse", "Abendland" und "Volksverräter", 8. Januar 2015
- Publikative.org: Die “Lügenpresse” – ein Begriff und seine Geschichte, 1. Januar 2015
- ↑ a b Lügenpresse ist Unwort des Jahres 2014. In: Zeit online. 13. Januar 2014, abgerufen am 13. Januar 2014.
- ↑ Wilhelm Binder (Hrsg.): Allgemeine Realencyclopädie oder Conversationslexicon für das katholische Deutschland, Band 10. Verlag von Georg Joseph Manz, 1849 (S. 1012, im Stichwort Zeitungen)
- ↑ Viktor Kolb: Gesammelte Pressereden. Mayer, 1920
- ↑ Helmut Schanze: Drama im Bürgerlichen Realismus (1850-1890). Theorie und Praxis. Vittorio Klostermann, 1973. ISBN 978-3-465-01005-0 (S. 124 f.)
- ↑ Digitalisat Der Israelit. IX. Jahrgang, Nr. 10
- ↑ Woldemar von Bock: Livländische Beiträge zur Verbreitung grundlicher Kunde von der protestantischen Landeskirche und dem deutschen Landestaate in den Ostseeprovinzen Russlands: von ihrem guten Rechte und von ihrem Kampfe um Gewissenfreiheit ... 1.-3. Beitrag, Band 3. Stilke & van Muyden, 1869 (S. 168) Digitalisat
- ↑ Brigitte Schroeder-Gudehus: Deutsche Wissenschaft und internationale Zusammenarbeit 1914-1928: ein Beitrag zum Studium kultureller Beziehungen in politischen Krisenzeiten. Impr. Dumaret & Golay, 1966 (S. 74)
- ↑ Gustav von Pacher: Die Dreiverbandspresse. Ihr Anteil an der Kriegsentfachung und ein Weg zu ihrer Bekämpfung. Leipzig, 1915 (S. 19); zitiert in: Martin Schramm: Das Deutschlandbild in der britischen Presse 1912-1919. Walter de Gruyter, 2007. ISBN 978-3-050-08717-7 (S. 14)
- ↑ Die Lügenpresse: der Lügenfeldzug unserer Feinde : noch eine Gegenüberstellung deutscher und feindlicher Nachrichten, u.a. der W.T.B., Reuter, Havas und P.T.U. Telegramme über den Weltkrieg 1914/16
- ↑ Die Lügenpresse: der Lügenfeldzug unserer Feinde Der lügenfeldzug unserer feinde: Die lügenpresse - Reinhold Anton - Google Books
- ↑ Verlag Siegismund, 1918
- ↑ Beate Klarsfeld: Die Geschichte des PG 2 633 930 Kiesinger. Dokumentation. Melzer, 1969 (S.32)
- ↑ Carl D. Dietmar, Marcus Leifeld: Alaaf und Heil Hitler. Karneval im Dritten Reich. Herbig, 2010. ISBN 978-3-776-62630-8 (S. 108)
- ↑ Zitiert nach Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, Berlin – New York 1998, Stichwort „Journaille“, S. 321.
- ↑ Quelle: Deutschlandfunk, abgerufen 24. Dezember 2014.
- ↑ Guido Knopp: Der zweite Weltkrieg: Bilder, die wir nie vergessen. Hamburg 2014, S. 67.
- ↑ Jörg Armer: Die Wiener Weltbühne, Wien, 1932-1933, Die Neue Weltbühne, Prag/Paris, 1933-1939. Bibliographie einer Zeitschrift, Band 1. London, 1992. ISBN 978-3-598-11087-0 (S. 439)
- ↑ Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Otto Grotewohl - Im Kampf um die einige Deutsche Demokratische Republik. Reden und Aufsätze, Band 2. Dietz, 1959 (S. 56)
- ↑ Michael Richter: Die Friedliche Revolution: Aufbruch zur Demokratie in Sachsen 1989/90. Vandenhoeck & Ruprecht, 2010. ISBN 978-3-647-36914-3 (S. 293)
- ↑ „Warum die Mainstreammedien "Mainstream" sind" - www.linke-buecher.de
- ↑ Christian Dornbusch, Jan Raabe: RechtsRock: Bestandsaufnahme und Gegenstrategien. Unrast, 2002. ISBN 978-3-897-71808-1 (S. 130)
- ↑ Markus Reiter: Dumm 3.0: wie Twitter, Blogs und Networks unsere Kultur bedrohen. Gütersloher Verlagshaus, 2010. ISBN 978-3-579-06883-1 (S. 66)
- ↑ blog.lvz: "Die Jagd auf den Sündenbock ist eröffnet" vom 1. 11. 2011
- ↑ Sportzeitung-online: "Dynamo Dresden Fans: Lügt die Lügenpresse?" vom 18. 12. 2013
- ↑ Neonazis attackieren Lokalzeitung: "Lügenpresse halt die Fresse", Süddeutsche Zeitung, 15. Mai 2012
- ↑ Filmfaktum, abgerufen 24. Dezember 2014
- ↑ Handelsblatt: Lügenpresse halt die Fresse, abgerufen 23. Dezember 2014
- ↑ Verfall und Aufbau: Das kommende Jahr wird entscheidend sein, den Durchbruch der Rechten zu verhindern, Junge Welt, 27. Dezember 2014, S. 16
- ↑ Pegida-Kampfbegriffe: Vokabular wie bei Goebbels, Jurek Skrobala in Spiegel Online, 12. Januar 2014
- ↑ [1]
- ↑ [2]
Links zum Abgleich
Von Diskussion:Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, Kopilot (Diskussion) 18:45, 13. Jan. 2015 (CET)
Tatsache oder Vermutung?
Der Satz im Artikel: "Die Tatsache, dass die sprachgeschichtliche Aufladung des Ausdrucks einem Großteil derjenigen, die ihn seit dem letzten Jahr als „besorgte Bürger“ skandierten und auf Transparenten tragen würden, nicht bewusst sein dürfte, mache ihn zu einem besonders perfiden Mittel derjenigen, die ihn gezielt einsetzten." Ich kann den Inhalt des Satzes sehr gut nachvollziehen, aber für mich ist das eine Vermutung (schon erkennbar am Konjunktiv "bewusst sein dürfte") und keine Tatsache. Sollte es sich tatsächlich um eine Tatsache handeln, müsste man da viel tiefer einsteigen und die entsprechenden Quellen benennen. Gerade bei diesem sensiblen Artikel sollte man sehr genau mit der Wahrheit arbeiten!! --84.174.111.169 18:15, 13. Jan. 2015 (CET)
- Dieser Satz steht genau so in der PM der Sprachkritischen Aktion. Deinen Wunsch nach Quellen richtest Du also am besten direkt an die TU Darmstadt. --Henriette (Diskussion) 18:20, 13. Jan. 2015 (CET)
- „Lügenpresse“ ist Unwort des Jahres 2014, und manche werden fragen: Warum Unwort? Stimmt es etwa nicht, dass wir im Fernsehen und in den Zeitungen Tag für Tag Un- oder Halbwahrheiten aufgetischt bekommen, nicht selten im Dienste mächtiger politischer und ökonomischer Interessen?“ „Lügenpresse“- das Unwort des Jahres, NachDenkSeiten, 13. Januar 2015 --Ochrid (Diskussion) 13:14, 14. Jan. 2015 (CET)
Versionen zusammenführen? (erl.)
Benutzer:Kopilot stellt hier die Frage, ob die Versionsgeschichte seiner entsprechenden Unterseite mit der dieses Artikel hier zusammengeführt werden soll? Abgesehen davon, dass ich für eine solche Praxis kein Fachmann bin, denke ich, dass dies beim gegenwärtigen Stand eine eher unrealistische und nicht unbedingt qualitätsfördernde Option ist. Ich würde eher für einen SLA der Unterseite plädieren. -- Miraki (Diskussion) 20:54, 13. Jan. 2015 (CET)
- Das kommt darauf an, ob nennenswerte Inhalte von dort in den Artikel eingefügt werden. --Otberg (Diskussion) 20:58, 13. Jan. 2015 (CET)
- Ich stellte keine Frage, sondern bezog mich auf "Man muss jetzt die Versiongeschichten und die Artikel (soweit sinnvoll) vereinen. --Otberg (Diskussion) 14:40, 13. Jan. 2015 (CET)". Wenn ich zum Löschen der Unterseite aufgefordert werde, muss das Vereinen der Histories vorher geklärt sein. Kopilot (Diskussion) 21:03, 13. Jan. 2015 (CET)
- Genau, ist aber noch nicht geklärt, ob Inhalte übertragen werden, oder? --Otberg (Diskussion) 21:06, 13. Jan. 2015 (CET)
- @Otberg. Genau dazu äußert sich bislang ja niemand. Ich will da keine Vorschläge machen. -- Miraki (Diskussion) 21:10, 13. Jan. 2015 (CET)
- @Kopilot. Stimmt, du hast nicht direkt gefragt. Aber der gelöschte Artikel war/ist ja jetzt lange genug als Unterseite bei dir, so dass du eine Einschätzung gewinnen konntest. Du willst aber nur abwarten und hast keine eigene Meinung zu der Frage, die du nicht gestellt hast? Würdest du eine Vereinigung der Versionsgeschichten präferieren? -- Miraki (Diskussion) 21:10, 13. Jan. 2015 (CET)
- Im ursprünglichen Artikeltext des Lemmas wurde die Verwendung dieses Begriffes im 19. Jahrhundert anhand von online zugänglicher Primär- und Sekundärliteratur belegt. Insbesondere österreichische katholische Polemiker nutzten ihn gerne gegen liberalere Presseerzeugnisse. So lange es keine Monographie gibt, die hier für die Geschichte des Begriffes zitiert werden kann, sind diese "Textschnipsel" besser als gar nichts. --Mikuláš Dobrotivý • Hospůdka 21:17, 13. Jan. 2015 (CET)
- @Miraki: Ich habe keine Meinung zum Vereinen der Histories, weil das eine Meinung voraussetzt, welche Inhalte übernommen werden sollten. Ich bin hier aber nicht beteiligt und stelle daher nur das Unterseitenmaterial zur Verfügung. Zitat: "...macht damit was ihr wollt". Ich traue euch vernünftige Gestaltung dieses Artikels ohne Verlust von möglicherweise relevanten Inhalten aus dem ersten Entwurf zu und bin mit "Pegida" sichtlich voll ausgelastet. MfG, Kopilot (Diskussion) 22:14, 13. Jan. 2015 (CET)
- Möglicherweise habe ich gerade einen nassforschen Strich unter die Diskussion gezogen: Ich habe den gesamten Text überarbeitet (bei weitem nicht perfekt … aber jetzt bin ich zu müd' um noch weiterzumachen :)) und sehr viel Material von Kopilot verwendet: Mir schien das nämlich alles schmerzfrei als Beleg verwendbar. Jedenfalls konnte man damit die historische Dimension des Begriffs schon mal schön nachzeichnen. Das das alles besser, perfekter, treffender geht … you tell me!! Ich hatte die ganze Zeit größtes Unbehagen, weil ich nicht ein einziges sprachwissenschaftliches/-historisches Werk konsultiert habe … Naja. Macht meinen Text platt oder bittebitte!! verbessert ihn :)) --Henriette (Diskussion) 23:08, 13. Jan. 2015 (CET)
- Ich danke Dir ;-)--in dubio Zweifel? 23:24, 13. Jan. 2015 (CET)
- @Benutzer:Kopilot. Bin heute nur bis jetzt kurz online: Ich schlage vor, du stellst einen SLA auf deine Unterseite, da du sie nicht mehr (und wir auch nicht) benötigst. -- Miraki (Diskussion) 07:39, 14. Jan. 2015 (CET)
- Ich danke Dir ;-)--in dubio Zweifel? 23:24, 13. Jan. 2015 (CET)
- Möglicherweise habe ich gerade einen nassforschen Strich unter die Diskussion gezogen: Ich habe den gesamten Text überarbeitet (bei weitem nicht perfekt … aber jetzt bin ich zu müd' um noch weiterzumachen :)) und sehr viel Material von Kopilot verwendet: Mir schien das nämlich alles schmerzfrei als Beleg verwendbar. Jedenfalls konnte man damit die historische Dimension des Begriffs schon mal schön nachzeichnen. Das das alles besser, perfekter, treffender geht … you tell me!! Ich hatte die ganze Zeit größtes Unbehagen, weil ich nicht ein einziges sprachwissenschaftliches/-historisches Werk konsultiert habe … Naja. Macht meinen Text platt oder bittebitte!! verbessert ihn :)) --Henriette (Diskussion) 23:08, 13. Jan. 2015 (CET)
- Wie mir scheint, habt ihr inzwischen einige Inhalte aus dem alten Artikel übernommen, aber nicht die Histories vereint. Wollt ihr das noch? Otberg, du?
- Dann müsste einer die History meiner Unterseite nach dieser Hilfeseite kopieren. (Ich kann das nicht, aber Doc Taxon kann es.) Bis dahin stelle ich den SLA noch zurück. Kopilot (Diskussion) 11:14, 14. Jan. 2015 (CET)
- Ich glaube nicht, dass die Versionsgeschichte vereinigt werden muss. Henriette hat zwar Anleihen genommen, aber keine Inhalte mit Schöpfungshöhe kopiert. Was sagen die Experten? @Tsor:? --Otberg (Diskussion) 13:54, 14. Jan. 2015 (CET)
- Darf ich fragen, wie diese ominöse Unterseite heisst? --tsor (Diskussion) 14:06, 14. Jan. 2015 (CET)
- Ich glaube nicht, dass die Versionsgeschichte vereinigt werden muss. Henriette hat zwar Anleihen genommen, aber keine Inhalte mit Schöpfungshöhe kopiert. Was sagen die Experten? @Tsor:? --Otberg (Diskussion) 13:54, 14. Jan. 2015 (CET)
- Sorry, die hier: Benutzer:Kopilot/Lügenpresse --Otberg (Diskussion) 14:09, 14. Jan. 2015 (CET)
Auf dieser Unterseite waren viele Accounts aktiv. Die Versionen sollte man schon zusammenführen. Prädestiniert dazu is dat Itti;-)) @Itti: --tsor (Diskussion) 14:28, 14. Jan. 2015 (CET)
- Habe ich nun gemacht. Jedoch ohne Diskussionsseite. Da diese Beiträge ja signiert sind, können die auch ohne Versionsgeschichte eingepflegt werden. Viele Grüße --Itti 14:34, 14. Jan. 2015 (CET)
Navigationsleiste Unwörter des Jahres
Diese nennt ausschließlich die Gesellschaft für deutsche Sprache, welche aber seit 1995 nichts mehr mit dem Unwort zu tun hat. Wahrscheinlich auch in den anderen Unwort-Artikeln. --Slartibartfass (Diskussion) 05:02, 14. Jan. 2015 (CET)
Begriffsgeschichte zweifelhaft
Wenn der Begriff doch schon so lange bekannt sein soll , warum wurde er dann erst nachdem er zum Unwort des Jahres gewählt wurde in Wikipedia augenommen? Hier wäre ein glaubhafte Quelle schön, die diesen Begriff behandelt und VOR dem Ukraine-Umsturz veröffentlicht wurde. 93.197.107.104 06:05, 14. Jan. 2015 (CET)
- Wäre natürlich wünschenswert. Dass es den Ausdruck schon länger gibt, ist aber unstrittig. --Otberg (Diskussion) 09:24, 14. Jan. 2015 (CET)
- Aufgenommen wurde der Begriff weil er mit der Unwort-Wahl zweifelsfrei enzyklopädisch relevant ist.
- Generell: Zu einzelnen Wörtern findet man – Stichwort Quellen – oft nicht mehr als kleinere Notizen in z. B. sprachwissenschaftlichen Zeitschriften (der „Sprachdienst" ist bzw. war eine tolle Fundgrube) oder man findet überhaupt nichts und niemanden der sich jemals eingehend mit einem einzelnen Wort beschäftigt hat; und manchmal findet man ganz zufällig irgendwo (wo man es nicht vermutet hätte) hilfreiche Äußerungen. In den Fußnoten ist auch Cornelia Schmitz-Berning, Vokabular des Nationalsozialismus, Berlin – New York 1998 genannt: Lieber Kopilot, besitzt Du dieses Buch? Findet sich dort ein weiterführender Literaturnachweis? Ich habe zu Haus leider überhaupt kein Werk, das weiterhilft (ist für meine Literatursammlung schlicht zu modern der Begriff ;)) --Henriette (Diskussion) 10:05, 14. Jan. 2015 (CET)
- Nein, ich muss für solche Werke auch fast immer erst in die nächstgelegene Unibibliothek laufen, und dort sind sie dann oft ausgeliehen (für Examenskandidaten, Doktoranden etc.; und die haben ja keine Zeit, ihr Wissen bei Wikipedia beizutragen). Manchmal hat man Glück und ein paar passende Seiten sind in der Googlebooksvorschau freigeschaltet. [7]
- Oft gehe ich erstmal die Suchtreffer in Googlebooks und Googlebooks durch, so findet man schon mal Primärquellen. Dann kann man eventuell über die Suche nach deren Autoren in Verbindung mit dem Begriff oder über die Sucheinschränkung "21. Jahrhundert" Sekundärliteratur finden. [8]
- Ich träume davon, dass Wikipedia irgendwann nur noch aus eingespielten Arbeitsgemeinschaften besteht, die sich fehlende Belege gegenseitig vermitteln, und man auf Diskus nur noch Belege, Formulierungsvorschläge und sachbezogene Debatten darüber postet. Alles andere räumen Bots beiseite... ;-) Das setzt natürlich voraus, dass die Leute wieder direkt im real life miteinander palavern, damit sie Wikipedia nicht als Ersatzlaberkiste brauchen. ;-) - MfG und alles Gute 2015, Kopilot (Diskussion) 10:58, 14. Jan. 2015 (CET)
- Der Begriff tauch in der Chronologie der Google-Suche vermehrt erst ab März 2014 auf. Damit steht der Begriff vor allem im Zusammenhang mit der Ukraine-Berichterstattung, was ebenfalls an keiner Stelle erwähnt wird. Pegida gab es zu diesem Zeitpunk noch nicht. 80.153.252.21 12:51, 14. Jan. 2015 (CET)
Synonym "Mainstream-Medien"?
Im Artikel wird behauptet: "Als Synonym wird dabei regelmäßig auch "Mainstream-Medien" verwendet.[22]"
Als Beleg dient ein Artikel in der "Welt". Davon ab, daß es sich hierbei um eine der "gescholtenen Medien" handelt, die sich quasi gegen einen Vorwurf verteidigt (wobei sie den "Unwort-Hype" sicher gerne aufgreift) - dies ist ein Kommentar, also in diesem Sinn keine journalistische Information, sondern eine klar gekennzeichnete Privatmeinung. Wenn auch sicher viele derer, die von "Mainstream-Presse" reden, dies auch im Sinne von Lügenpresse meinen - die Behauptung, hier handele es sich um ein Synonym, ist eine recht gewagte These.
Zudem halte ich diese Gleichsetzung für wirklich fragwürdig. Auf diese Weise wird dieses "Unwort" (wieso kommen mir bei "Unwort" nur auch immer welche der von den Sprachwissenschaftlern kritisierten historischen Assoziationen?) dazu benutzt, sehr verschiedene Arten von Medienkritik in den gleichen Topf zu werfen. Und gerade dies sollte - zumindest laut veröffentlichter Begründung der Jury - gerade nicht passieren: "Dass Mediensprache eines kritischen Blicks bedarf und nicht alles, was in der Presse steht, auch wahr ist, steht außer Zweifel. ... Eine solche pauschale Verurteilung (als Lügenpresse) verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit".--Katzmárek2 (Diskussion) 11:34, 14. Jan. 2015 (CET)
- Im Klartext: Wir können auch hier den Mainstream-Medien nicht trauen, weil es sich bei ihnen um nicht-die-Wahrheit-sagende-Presse handelt? Spass beiseite, zur angeblich nicht synoymen Verwendung siehe das Ergebnis der Google-Suche Mainstream-Medien + Lügenpresse. Die liefert in beliebiger Vielzahl Beispiele für eben diese bedeutungsgleiche Verwendung aus Social Media und Blogosphere, und sehr schön empfinde ich auch diese Top-Ten der "medienkritischen" Meinungsseiten , bei denen die "Nachdenkseiten" (von denen die einzige nach WP:BLG überhaupt zitierbare Kritik zur Juryentscheidung kam) direkt hinter dem Truther-Flaggschiff "Schall und Rauch" genannt wird. Leider darf ich die offensichtliche synonyme Verwendung als WP:OR nicht im ANR verwenden, aber ich hab zumindest einen gültigen Beleg, du keinen. --Feliks (Diskussion) 15:48, 14. Jan. 2015 (CET)
- Es geht hier nicht darum, ob ich einem Beleg nicht traue wenn er aus der nicht-die-Wahrheit-sagende-Presse stammt. Es geht darum, daß dies ein Kommentar ist - also ganz eindeutig POV, von der Zeitung klar erkennbar als solcher gekennzeichnet. Dies ist kein Beleg. Dazu kommt, daß hier die Presse quasi als "Beschuldigter" eigene Interessen vertritt; daher wäre ein etwas neutralerer Beleg schon angebracht. (Das hat wiederum nichts damit zu tun, ob man dem "Beschuldigten" glaubt!)
- Nur weil guggel Seiten findet, auf denen zwei Begriffe nahe beieinander stehen, heißt das noch nicht, sie wären Synonyme.
- Die erste "seriöse" Quelle (nach der Wikipedia ;) bei Deiner Suche ergibt übrigens den Freitag, wo es heißt, "so würde eher das Wort "Mainstream-Medien" als "Lügenpresse" passen" - also eine klare Differenzierung zwischen den Begriffen.
- Was ist ein "WP:OR nicht im ANR verwenden"?--Katzmárek2 (Diskussion) 16:25, 14. Jan. 2015 (CET)
- Also wenn es [9] das ist, was du meinst: Die Sache mit der Medienkompetenz ist nicht jedermanns Ding, denn diese "seriöse" Freitag-Quelle ist ein Nutzerkommentar zu einem redaktionell nicht betreuten "Community"-Beitrag (die erkennt man an "autoren" in der URL und am klaren Hinweis: "Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.") Ist der Community-Beitrag schon nicht mal zitierfähig, dann ist es der Userkommentar erst recht nicht. Soviel zu deiner Vorstellung von "seriös" --Feliks (Diskussion) 16:57, 14. Jan. 2015 (CET)
- Welchem Dreck diese Sorte von Medienkritik hier die Bahn bricht und wer sich an der Wahl stört, kannst du unschwer an diesen, gerade gemäß WP:DS gelöschten Edits sehen: [10] --Feliks (Diskussion) 20:02, 14. Jan. 2015 (CET)
- Ich hatte doch gerade gesagt, daß ich ein durchguggeln gerade nicht für seriöse Quellenarbeit halte! Du hattest gesagt: "Die liefert in beliebiger Vielzahl Beispiele für eben diese bedeutungsgleiche Verwendung aus Social Media und Blogosphere." Ich habe versucht, ein Gegenbsp. aufzuzeigen (was mir gelang) - dabei allerdings keinen "Gegen-Beleg" gefunden (das hat aber nichts mit Medienkompetenz zu tun, sondern damit, daß ich einfach nur das erstbeste Bsp. von der Guggel-Ergebnisseite kopiert habe).
- Das mein Bsp. kein zitierfähiger Beleg ist, macht Deine aber nicht wertvoller...--Katzmárek2 (Diskussion) 09:55, 15. Jan. 2015 (CET)
- Red dich nicht raus, deine Worte waren "seriöse" Quelle (nach der Wikipedia ;), wobei ich irgendwie das gefühl nicht los werde, dass du es Wikipedia verübelst, dass sie die Lügenpresse als Beleg zulässt, die freien Wahrheitsbringer aus dem WWW aber als Beleg ausschließt --Feliks (Diskussion) 10:20, 15. Jan. 2015 (CET)
- Du unterstellst mir jetzt zum 2. Mal, ich würde Belege der "Lügenpresse" grundweg ablehnen - dies ist aber, wie Du schreibst, Dein "Gefühl". Ich habe derartiges nicht geschrieben. Weiterhin hast Du mir mangelnde Medienkompetenz bescheinigt.
- Ich rede mich auch nicht heraus:
- Als erste "seriöse" Quelle hab ich es genannt, weil ich die Propagandaschau, die in der Ergebnis-Liste zuvor stand, nicht als solche ansehe, und einen Selbstverweis auf den enstpr. Wikipedia-Artikel auch nicht. Dabei habe ich seriös in Anführungszeichen gesetzt und hinter Wikipedia einen Smylie gemacht, weil ich ein wenig lustig sein wollte (den Witz zu erklären würde seine Lustigkeit erheblich senken, zumal die eh nicht besonders hoch war).
- Was ich bemängele, ist die Behauptung Mainstream-Presse und Lügenpresse seien Synonyme.
- Diese Aussage ist meines Erachtens falsch - wichtiger aber ist, sie ist nicht belegt. Beide Belege sind deutlich als POV gekennzeichnet, als Kommentar - und daher keine Belege(und ich habe es extra als Interlink eingefügt, damit man diese meine Behauptung ggf. überprüfen kann).
- Weiterhin habe ich bemängelt, daß ich es ohnehin für falsch halte, Belege von jemand zu benutzen, der in einer Angelegenheit mit einer höhren Wahrscheinlichkeit ein Eigeninteresse vertritt. Ich halte bspw. den Papst für zitierfähig, wenn er über Menschenrechte spricht - würde als Beleg für die Existenz Gottes ein Zitat von ihm aber eher nicht gelten lassen (ohne das daraus gefühlsmäßig eine "Einstellung" abzuleiten oder zu unterstellen wäre).
- Ich bestreite nicht, daß Lügenpresse und Mainstream-Presse oftmals synonym verwendet werden.
- Um daraus aber einen enzyklopädischer Fakt zu konstruieren, bräuchte es aber einen belastbaren (möglichst sprachwissenschaftlichen) Beleg. In den angeführten Quellen kommt das Wort Synonym nicht einmal vor! Einmal heißt es, "Bedeutungsgleich war dabei auch stets von "Mainstream-Medien" die Rede."[1], das andere Mal "lautstark und hasserfüllt wird dort gegen die "Lügenpresse" gehetzt, werden Journalisten und Redaktionen pauschal als Vertreter von "System-Medien" diffamiert"[2].
- Wenn auf einer Demo z.B. "Bullenschweine" gerufen wird, dann ist das sicher bedeutungsgleich gemeint. Trotzdem ist das ein Schimpfwort - kein Synonym für Polizist! Denn die Forderung nach Bedeutungsgleichheit und Austauschbarkeit ist keinesfalls gegeben.
- Bitte ersetze hier z.B. mal Mainstream-Medien durch "Lügenpresse" - ich denke Du stimmst mir zu, daß sich die Bedeutung deutlich ändert?! --Katzmárek2 (Diskussion) 14:03, 15. Jan. 2015 (CET)
RAF und DDR-Bürgerbewegung fehlt vollständig
Hier aus der WAZ: Der Westen
Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich, dass der Begriff nicht nur rechtsaußen verwendet wird. In der DDR werden gelegentlich westliche Zeitungen und Sender als „Lügenpresse“ abqualifiziert. Auch im Jargon der RAF-Terroristen und der linken autonomen Szene gab es die Rede von der „Schweine-“ oder „Lügenpresse“. In Zeiten der Wende von 1989 wurde aber auch das SED-Parteiorgan „Neues Deutschland“ von Oppositionellen als „Lügenpresse“ bezeichnet.
In jüngster Zeit aber gehört das Wort wieder mehr der Neonazi-Szene; 2012 wurden bei der Lausitzer Zeitung, die über Rechtsextremismus in Brandenburg berichtet hatte, Fenster mit der Parole „Lügenpresse – halt die Fresse!“ besprüht. Die Variante „Lügen-Presse – auf die Fresse“ ist bei der Rechtsrock-Band „Frei.Wild“ zu hören. Beide Parolen gibt es auch auf T-Shirts, die Rechtsradikale im Internet anbieten.
Habe leider z.Z. keine Zeit, dies nachzuprüfen, aber Harald Martenstein schrieb im Tagesspiegel ebenfalls, dass die RAF es genutzt hatte. --Triebel (Diskussion) 14:35, 14. Jan. 2015 (CET)
- Das ist aber ein extrem schwacher Beleg. Etwas Ähnliches wurde oben diskutiert (Diskussion:Lügenpresse#Auch wenn die Presse ...). Zweifellos ist zumindest die Vorstellung, dass "die Presse" eine Art Meinungskartell bildet und abweichende Stimmen dort sowieso nicht zu Wort kommen, nicht auf die Ultrarechten beschränkt. Ob das Wort anderswo benutzt wurde, wäre aber erstmal etwas seriöser nachzuweisen. Mir scheint es ohnehin nicht unsinnig, sich mal zu überlegen, was genau dieses Schlagwort besagen soll.--Mautpreller (Diskussion) 15:56, 14. Jan. 2015 (CET)
- 68er-Studenten: „Daß die Enttäuschung die Wut der Bild-Leser nicht verminderte, sondern verdoppelte, bekamen die Studenten am eigenen Leibe zu spüren, ohne die Ursachen richtig zu erkennen. Sie griffen die Springer-Presse als Lügenpresse an …“ [11]
- Günter Wallraff: „Lieder und Texte zum Thema Lügenpresse. Günter Wallraff hat die Künstler zusammengebracht. Zwei Mark von jeder verkauften Platte gehen an den Hilfsfond »wenn Bild lügt — kämpft dagegen«, der BILD-Opfern hilft, gegen Springer mit Rechtsmitteln vorzugehen.“ [12] --Ochrid (Diskussion) 11:26, 15. Jan. 2015 (CET)
- Der zweite Beleg ist richtig gut (das passt genau zu Hannes Wader), beim ersten habe ich ein bisschen Zweifel. Das ist ja eher eine Argumentation gegen eine ideologische Haltung als eine Beschreibung, was die damals geschrieben haben.--Mautpreller (Diskussion) 11:44, 15. Jan. 2015 (CET)
Klönne
Arno Klönne hat auf Telepolis einen m.E. sehr interessanten Beitrag zum Artikelgegenstand verfasst: http://www.heise.de/tp/artikel/43/43850/1.html. Klönne ist sicherlich eine relevante Stimme und speziell beim Thema "Jugend im Dritten Reich" ausgewiesener Experte. Den würde ich gern verarbeiten.--Mautpreller (Diskussion) 16:05, 14. Jan. 2015 (CET)
- hab da was ergänzt, Gruß--in dubio Zweifel? 23:31, 14. Jan. 2015 (CET)
Pörksen
Ebenfalls lohnend zum ideologischen Umfeld des Lügenpresse-Worts ist Bernhard Pörksens Essay Der Hass der Bescheidwisser im Spiegel, online hier zu finden: http://tibaert.blog.lemonde.fr/bernhard-po%CC%88rksen-der-hass-der-bescheidwisser/ Mit diesen beiden Stellungnahmen könnte man ganz gut ein Kapitel "Kontroverse um das Unwort" eröffnen.--Mautpreller (Diskussion) 16:19, 14. Jan. 2015 (CET)
- Solange die Akteure nur auf Begriffe einhauen und nicht wie wir bei wikipedia aufeinander, ists noch keine Kontroverse. --Feliks (Diskussion) 17:08, 14. Jan. 2015 (CET)
- Okay, da ist was dran. Dennoch sind die Beiträge meines Erachtens geeignet, mehr Licht auf die aktuelle Bedeutung des Worts zu werfen.--Mautpreller (Diskussion) 17:10, 14. Jan. 2015 (CET)
- Der Abschnitt "Reaktionen" besteht bereits. Genau für sowas habe ich ihn angelegt. --Feliks (Diskussion) 17:19, 14. Jan. 2015 (CET)
Frei.wild
Die unbelegte Bezeichnung "Rechtsrock" habe ich entfernt. -- Jogo30 (Diskussion) 23:15, 14. Jan. 2015 (CET)
Fußball
Auch aus der Ultras-Szene (unabhängig von politischer Ausrichtung) ist mir "Lügenpresse halt die Fresse" u. ä. geläufig. Gibts da Belege? -- Jogo30 (Diskussion) 23:15, 14. Jan. 2015 (CET)
Ziemlich üble Meinungsmache
Die Einleitung des Artikels verstößt so ziemlich gegen alle Wikipedia-Regeln. Dort werden weder Belege genannt, noch wird in irgendeiner Form Neutralität bewahrt. Es wird ein kontinuierlicher Gedankenfluß von üblen Machenschaften der katholischen Kirche aus längst vergangenen Zeiten über den menschenverachtenden Nationalsozialismus bis hin zu Pegida konstruiert, so dass beim Leser der Eindruck erweckt werden soll, Pegida ist der momentane Endpunkt aller menschenfeindlichen Bewegungen. Ich bitte hier, den Text mal bitte grundlegend zu überdenken. --79.226.17.62 00:52, 15. Jan. 2015 (CET)
Noch eine Ergänzung: Schon die Quellenangaben für die Veranstalter sind unter aller S.. Wer hat diesen Mist hier zusammengeschrieben. Hinter der Aktion steckt die Technische Universität Darmstadt, die dazu auch eine Pressemitteilung veröffentlicht hat. In diesem Artikel wird aber immer nur der SPIEGEL zitiert, wo gleich eine ganzer Schwanz an Meinungsmache dranhängt. Ich frage micht wirklich, wie es solche "Autoren" auf Wikipedia zum Sichter schaffen. --79.226.17.62 01:19, 15. Jan. 2015 (CET)
- In der Pressemitteilung ist nicht von der TU Darmstadt, sondern von „Sprachkritische Aktion
UNWORT DES JAHRES“, nur die Internetseite ist dort gehosted. --Ochrid (Diskussion) 01:58, 15. Jan. 2015 (CET)
- Ich hab die Änderungen zurückgesetzt. In der Einleitung werden zwar keine Belege geliefert, in den folgenden Textstellen dann reichlich; die Einleitung ist ja auch nur eine Zusammenfassung. Bitte unterlasse das Löschen von belegten Abschnitten, das ist Vandalismus. --Donesk (Diskussion) 02:04, 15. Jan. 2015 (CET)
- Sichter (siehe Sichterstatus) sind nicht zuständig für Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, schon gar nicht für die oft richtig komplizierte typografisch korrekte Darstellung der Einzelnachweise und Literaturangaben (siehe Vorlage:Internetquelle), sondern hauptsächlich für die Überprüfung, ob eine Information, die von einem neuen oder unangemeldeten Benutzer eingebracht wurde, belegt ist oder nicht. Da habe ich mich anfangs auch schwer gewundert, was „die hier“ unter Sichten verstehen. Es packt auch mich immer wieder mal die Wut, wenn ich sehe, wie die Wikipedianer auf den Diskussionsseiten einander zu Vandalismusmeldungen treiben, während die Artikelseiten von Fehlern aller Art strotzen. Löschen ist die leichteste Übung. Vorher zu diskutieren, bis Einmütigkeit erreicht ist, gehört zu den seltensten Tugenden – hier wie im übrigen Leben. --Ute Erb (Diskussion) 04:56, 15. Jan. 2015 (CET)
Wortbedeutung
Mir fehlt in dem Artikel eine Analyse der aktuellen Wortbedeutung (oder, vorsichtiger, -verwendung). Dazu könnte man Pörksens Essay verwenden, der für die Affinität zur Verschwörungstheorie besseres Material bietet als der WAZ-Artikel; ferner müsste PEGIDA hier deutlich mehr vorkommen, denn die heutige Popularität des Wortes ist maßgeblich auf PEGIDA (und in der Folge das "Unwort des Jahres") zurückzuführen. Man könnte doch beschreiben, wie das Wort hier eingesetzt wird: als Schlachtruf, verbunden mit Vorwürfen an die "Systemmedien", die "Volksmeinung" totzuschweigen, und (nicht zuletzt!) mit Warnungen der Veranstalter, bloß nicht mit der "Lügenpresse" zu sprechen. (Wobei eine gewisse Komik darin liegt, dass PEGIDA nicht zuletzt ein gigantisches Medienereignis ist; aber das sollte man nur schreiben, wenn man es belegen kann.) So hätte man eine etwas bessere Analyse der aktuellen Wortverwendung und -bedeutung. Die sollte auch nicht am Ende der "Verwendungsgeschichte" untergehen, sondern einen eigenen Punkt erhalten.
Noch eine Frage zu Freiwild. In welchem Song des Albums kommt denn diese Parole vor, und welchen Kontext hat sie da? Im Artikel Feinde deiner Feinde fehlt jeder Hinweis, dabei dürfte dies doch die vor PEGIDA meistverbreitete Verwendung in der Gegenwart sein.--Mautpreller (Diskussion) 11:39, 15. Jan. 2015 (CET)
68er
Studenten der 68er-Bewegung verwendeten den Begriff für die Zeitungen der sogenannten Springer-Presse. Ist das aber auch wort-wirklich so? Es stimmt, dass die Springerpresse und ihr Hauptkampfblatt im Visier der Studenten stand, den Begriff Lügenpresse bringt nicht einmal die erwähnte angeblich Quelle: Berliner Kinderläden. Antiautoritäre Erziehung und sozialistischer Kampf, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1982, DNB 456081313 / ISBN 3-462-00776-9. Die damalige häufige Schlagzeile der Studenten hieß viel mehr: BILD lügt!. Und das tat das Blatt damals tatsächlich. Das ist ziemlich weit entfernt von dem Generalverdacht gegen alle gedruckten Medien: „Lügenpresse“. -- Ilja (Diskussion) 13:34, 15. Jan. 2015 (CET)
- Da kommen wir aber zum Kern der Sache. Wenn man das Wort mal semantisch analysiert, kann es zweierlei bedeuten: diejenige Presse, die lügt, oder aber: "die Presse" lügt sowieso. Im ersten Fall ist es das Verhältnis einer echten Teilmenge (eben der "Lügenpresse") zu einer größeren Obermenge, die sowohl lügende als auch nicht-lügende Presseerzeugnisse umfasst. Im zweiten Fall ist die Presse als ganze als lügnerisch gebrandmarkt. Ich würde es sehr interessant finden, ob man dazu eine Analyse findet, denn meines Erachtens ist die Verwendung unscharf. Gemeint ist in der üblichen pegidistischen Verwendung ja offenbar, dass zumindest die etablierte Presse insgesamt lügt ("Systempresse"), aber ganz klar ist das nicht. Ich weiß auch nicht, ob die Leute Medien wie Journalistenwatch oder PI, die ihnen nahestehen, überhaupt als "Presse" verstehen würden, sicher aber nicht als "Lügenpresse".--Mautpreller (Diskussion) 13:56, 15. Jan. 2015 (CET)
- „Daß die Enttäuschung die Wut der Bild-Leser nicht verminderte, sondern verdoppelte, bekamen die Studenten am eigenen Leibe zu spüren, ohne die Ursachen richtig zu erkennen. Sie griffen die Springer-Presse als Lügenpresse an.“ Berliner Kinderläden: antiautoritäre Erziehung und Socialistischer Kampf, S. 181 [13]
- Die Studenten waren gegen den gesamten Axel-Springer-Verlag, der 70 % Marktanteil bei Tageszeitungen in West-Berlin hatte. Enteignet Springer! Feind-Bild Springer: Ein Verlag und seine Gegner, S. 84 --Ochrid (Diskussion) 13:59, 15. Jan. 2015 (CET)
- PI und Journalistenwatch gehören als Blogs nicht zur Presse. --Ochrid (Diskussion) 14:00, 15. Jan. 2015 (CET)
- Ist das so? Aber eigentümlich frei schon? Ich bin nicht überzeugt. Gegenüber Rundfunk- und Fernsehmedien ist die Einstellung ja nicht merklich anders.--Mautpreller (Diskussion) 14:06, 15. Jan. 2015 (CET)
- Dennoch scheint mir deutlich, dass die Springerblätter wegen ihrer politischen Tendenz als Lügenpresse bezeichnet wurden, anders als etwa die SZ oder die FR. Zum Motiv vgl. Benno Ohnesorg#Medien. --Mautpreller (Diskussion) 14:11, 15. Jan. 2015 (CET)
- PI und Journalistenwatch gehören als Blogs nicht zur Presse. --Ochrid (Diskussion) 14:00, 15. Jan. 2015 (CET)
- ↑ Ulrich Clauß:Wo Pegida und Islamisten der gleichen Meinung sind. In: Die Welt vom 13. Januar 2015.
- ↑ Steffen Zimmermann:Richtige Wahl zur richtigen Zeit. Katholisch.de vom 14. Januar 2015.