Cisco Berndt

deutscher Musiker
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Cisco Berndt, bürgerlich Günther Berndt (* 12. Dezember 1942 in Hamburg; † 31. Dezember 2014 in Maschen) war ein deutscher Musiker, der seine größte Bekanntheit als Gründungsmitglied der Band Truck Stop erzielte.

Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Cisco Berndt, 13. Juli 2013
Truck Stop, 13. Juli 2013
Truck Stop, 13. Juli 2013
Truck Stop, 13. Juli 2013
Truck Stop, 13. Juli 2013

Kindheit und Jugend

Cisco Berndt, bürgerlich Günther Berndt, wurde am 12. Dezember 1942 in der Nicolaistraße 32 in Hamburg-St. Pauli unweit der evangelischen St. Michaelis Kirche geboren. In dieser Kirche wurde er auch später getauft.[1] Im Alter von fünfzehn Jahren wohnte er in Hamburg-Hamm, begann eine Maurerlehre und ging nach Feierabend wochentags oft mit seinem zwei Jahre älteren Freund Teddy Weißäcker ins Horner Moor, wo dieser, oft in fröhlicher Runde, Gitarre spielte. Als Teddy ein gutes Angebot bekam, fragte er Cisco, ob Cisco nicht seine Tanzkapelle übernehmen wolle. Cisco erwiderte, dass er erst mal was lernen muss. Teddy zeigte ihm einiges auf der Gitarre und Cisco begann von nun an nach Feierabend Gitarrespielen intensiv zu lernen.[2]

Cisco and the Houserockers

Nach über einem Jahr[2] nahm er zusätzlich noch Gitarrenunterricht bei einem guten Gitarrenlehrer, Addy Hauck mit Namen, den er vom Lehrlingsgehalt und dem Verdienst der Bandauftritte bezahlte, denn inzwischen hatte er die Band The Houserockers übernommen.[3] Die Übernahme der Band geschah im Juli 1959.[1] Zunächst wurde nur Tanzmusik gespielt, jedoch geschah rasch die Umorientierung zum Rock ’n’ Roll.[3]

Cisco and his Dynamites

1961 gründete Cisco Berndt die Band Cisco and his Dynamites.[3] Drei Monate später, 1962, stieß Uwe (Jimmy) Beckedorf als Schlagzeuger hinzu.[4] Es wurde Rock ’n’ Roll und dann auch Twist gespielt. Um zeitgemäß zu bleiben, wurde die Band in Cisco's Twistmen umbenannt, doch als die Popularität des Twists nach kurzer Zeit sehr schnell abebbte, erhielt die Band wieder ihren alten Namen.[3] Es war die Zeit der Beatmusik, was sich auch auf die Musik der Band auswirkte. Die Band erlangte im Norden Deutschlands einen großen Bekanntheitsgrad, weil die Band in vielen Städten auftrat. Die bekanntesten Clubs in Hamburg, in denen die Band spielte, waren der Top Ten Club, der Kaiserkeller und der Star-Club.[1] Angefangen hat das Auftreten in größeren Clubs in Hamburg im Frühjahr 1962 im Club OK, am Ende der Großen Freiheit, im ehemaligen Stern-Kino, das schon von Manfred Weissleder gekauft wurde. Am 13. April 1962 wurde dort sein Star-Club eröffnet. Bald darauf wurden auch in anderen Städten Lizensläden vom Star-Club eröffnet, die zuerst auch Star-Club hießen, aber im Zuge eines Streites um den Stern vom Star-Club in Starpalast umbenannt wurden. Diese Starpaläste, in denen die Band auftrat, waren unter anderem in Buchholz in der Nordheide, Lüneburg, Kiel und Berlin.[3]

The Ravers

1964 fand sich Cisco Berndt, während seiner Zeit mit Ciscos and his Dynamites, kurzzeitig bei der Gruppe The Ravers ein, um mit ihr zusammen ein Album aufzunehmen, beziehungsweise zwei Lieder des Albums, bei denen er sang und Gitarre spielte. Das Album erschien 1965 mit dem Titel Beat Party mit den Ravers. The Ravers war eigentlich die Band The Tonics, die unter vielen Namen Platten aufnahm.[5][6][7]

The Skyriders

Von 1966 bis April 1967 waren Cisco Berndt und Uwe (Jimmy) Beckedorf in der Band The Skyriders. Weitere Bandmitglieder waren zu der Zeit Eobert Hormann und Jupp am Saxophon.[4]

Gigi and the Night Shadows

Mitte 1968 stieß Cisco zu der Band The Night Schadows,[1] die in Gigi and the Night Shadows umbenannt wurde, als Gigi, bürgerlich Helga Weber, als Sängerin, die er schon aus dem Club OK kannte, dazustoß.[3] Uwe (Jimmy) Beckedorf, der ein Gründungsmitglied von The Night Schadows war, aber die Band im Streit verließ, war ebenfalls wieder als Schlagzeuger dabei. Ehemalige Schlagzeuger der Band waren Jimmys Bruder Hartmut Beckedorf und Hotte, bürgerlich Horst Kupczyk, der 1965 zu der Band The Blizzards wechselte. Manager von Gigi and the Night Shadows war zu Ciscos Zeit Thomas Glantz, und weitere Bandmitglieder Jürgen Weber und Günther Timm. Von 1968 bis 1969 trat die Band auf dem Schiff Peter Pan als Bordband auf.[4] Bis zum Frühjahr 1972 blieb Cisco dieser Band treu,[1] doch dann siegte sein Wunsch, nur noch Country-Musik zu machen, und er verließ die Band.

Truck Stop

Bereits 1971 traf sich Cisco Berndt mit Lucius, bürgerlich Burkhard Reichling und Erich Doll, mit ihm die ersten Mitglieder der späteren Formation Truck Stop, um Country-Musik zu machen. Etwas später kamen zwei weitere Musiker hinzu, Teddy, bürgerlich Wolfgang Ibing und Rainer Bach.[8] Zunächst als Schröder goes Country wurde inoffiziell die Gruppe im Mai 1972 gegründet.[1] 1973 wurde die Band in Truck Stop umbenannt, was dann auch als offizielle Gründung galt.[8] Vierzig, inoffiziell einundvierzig, Jahre blieb Cisco in der Band und veröffentlichte mit ihr über vierzig Alben und etliche Singles. Der Erfolg der Band wurde durch mehrere Awards, darunter drei Goldene Stimmgabeln, sowie Goldene Schallplatten und Platinschallplatten, belegt.[6] Ende 2013 entschloss Cisco aus der Band auszutreten, weil er mit seinen einundsiebzig Jahren körperlich sich nicht mehr in der Lage sah, unter anderem die zumeist langen und anstrengenden Reisen zu den Konzerten, sowie die Konzerte selbst, zu bewältigen.[9] Zudem wollte er gerne wieder dahin zurück, wo seine Liebe zur Country Musik anfing, gleichzeitig aber auch seiner inneren Liebe zur traditionellen Country Musik folgen.[6] Das letzte gemeinsame Konzert mit Truck Stop fand am 21. Dezember 2013 im Congress Center Hamburg statt.[9]

Discografie mit Truck Stop (Auswahl)

Alben in den Charts

Jahr Titel Chartplatzierungen[10]
  DE   AT
1981 Die Cowboys 44
(2 Wo.)
1982 Nicht zu bremsen! 3
(9 Wo.)
1982 Rodeo 65
(1 Wo.)
1990 Arizona 42
(11 Wo.)
1996 Gegen den Wind 81
(4 Wo.)
1999 Damenwahl 71
(1 Wo.)
2001 Cowboy Alarm 89
(1 Wo.)
2002 Wilde Reiter 78
(1 Wo.)
2004 Große Freiheit 69
(1 Wo.)
2006 Immer geradeaus 64
(2 Wo.)
2007 Willkommen in der Familie 56
(2 Wo.)
2008 35 Jahre Country aus Deutschland 80
(1 Wo.)
2008 Leb’ dein Leben 74
(1 Wo.)
2010 6 Richtige 45
(2 Wo.)
2012 Country-Band 32
(3 Wo.)
2013 40 Jahre… Geile Zeiten 44
(2 Wo.)
Weitere Alben
  • 1973: Truck Stop
  • 1974: Can’t Stop Truck Stop
  • 1977: Truck Stop Live
  • 1977: Zu Hause
  • 1978: Auf Achse
  • 1978: Highway 59 (2 LP)
  • 1979: Bitte recht freundlich
  • 1980: Truck Stop
  • 1983: Potz Blitz
  • 1984: Alles klar
  • 1986: Louisiana Ladies
  • 1987: Freunde bleiben
  • 1988: Fest im Sattel (2 LP, Jubiläumsalbum 15 Jahre)
  • 1989: Keep It Country
  • 1991: Alles Bingo
  • 1991: Weihnachten im wilden Westen
  • 1992: High Noon
  • 1994: Heiß wie Chili
  • 1995: Nr. 1
  • 1997: Hände hoch
  • 2000: On the Road
  • 2009: Die größten Country-Medleys

Kompilationen

  • 1975: Keep on Truckin’
  • 1977: Truckin’ on New Tracks
  • 1980: Portrait (2 LP)
  • 1981: Hello Josephine
  • 1984: Up and Down the Highway - Great Hits
  • 1985: In Concert
  • 1988: Ich möcht so gern Dave Dudley hör’n
  • 1989: Hello Mary Lou
  • 1991: Take It Easy, altes Haus - Unsere deutschen Erfolge
  • 1993: 1000 Meilen Staub – 20 Jahre Truck Stop (2 CD)
  • 1994: Meisterstücke
  • 1995: Meister-Werke (3 CD)
  • 1996: Meisterstücke II
  • 1998: 25 Jahre Truck Stop on Tour
  • 2000: Take It Easy, altes Haus
  • 2003: 30 Jahre Truck Stop
  • 2004: Starboulevard (2 CD)
  • 2005: Der wilde, wilde Westen (3 CD)
  • 2010: Ihre großen Erfolge
  • 2011: Country-Romantik

Singles in den Charts

Jahr Titel Chartplatzierungen[10]
  DE   AT
1978 Ich möcht’ so gern Dave Dudley hör’n 20
(16 Wo.)
1979 Take It Easy, altes Haus 38
(12 Wo.)
1980 Der wilde, wilde Westen 15
(24 Wo.)
4
(8 Wo.)
1981 Lass die Mädels wissen… 60
(5 Wo.)
1981 Easy Rider 53
(6 Wo.)
1990 Arizona-Arizona 65
(8 Wo.)
1991 Alles Bingo 52
(10 Wo.)
1992 Wenn es Nacht wird in Old Tucson 79
(1 Wo.)
1993 Männer mit Hut 86
(2 Wo.)
Weitere Singles
  • 1973: Hello Josephine
  • 1974: Orange Blossom Special
  • 1975: Rip It Up
  • 1976: Is Anybody Goin’ to San Antone
  • 1977: Die Frau mit dem Gurt
  • 1978: Der Tramp
  • 1978: Amerika
  • 1978: Der König von der Autobahn
  • 1979: Rosie
  • 1980: Old Texas Town, die Westernstadt
  • 1981: Nein danke, ich rauch' nicht mehr
  • 1982: Mein Opa, das bin ich
  • 1982: Die Sonne steht tief
  • 1982: Das gibt's doch nur in Dallas
  • 1983: Hillybilly Country Lilly
  • 1983: Vater und Sohn
  • 1984: Ein Tag wie ein Freund
  • 1984: Angeln entspannt
  • 1985: Happy Birthday
  • 1986: Louisiana Lady
  • 1988: Big White Diesel
  • 1988: Großstadtrevier, Titelsong der Fernsehserie Großstadtrevier
  • 1989: Lass dir nie den Tag verderben
  • 1990: Square Dance Darling
  • 1992: Du bist immer auf Achse
  • 1993: Erwin, der dicke Schneemann
  • 1994: Heirate doch Jonny Hill
  • 1995: Emmylou, Emmylou
  • 1996: Route 66
  • 1997: Dann pfeif drauf
  • 1999: Damenwahl
  • 1999: Lady Harley
  • 2001: Bitte erlöse uns, Elvis
  • 2001: Waterkant
  • 2002: Bock auf’n Pickup Truck
  • 2003: Von Arizona bis Old Texas Town
  • 2004: Durch Sachsen ohne Anhalt
  • 2004: Die Rechnung bitte
  • 2006: Alle machen’s
  • 2006: Immer geradeaus
  • 2007: Ich bin dein Mann
  • 2008: Der Sheriff hat heute Geburtstag
  • 2008: Leb’ Dein Leben
  • 2008: Country Sommernacht
  • 2010: Einfach mal nichts tun
  • 2010: Was sollen wir denn in Nashville?
  • 2010: Freiheit um die Nase

Mit Truck Stop als Gastmusiker

Jahr Titel Chartplatzierungen[10] Anmerkung
  DE   AT   CH
1999 Maschen-Draht-Zaun 1   
(14 Wo.)
1   
(15 Wo.)
2
(15 Wo.)
Mit Stefan Raab

Cisco

Nach dem Austritt bei Truck Stop arbeitete Cisco an seinem ersten Soloalbum, auf dem er fünfzehn seiner Lieblingslieder einspielte und einsang, darunter drei Stücke von Johnny Cash, der seit Jahrzehnten sein größtes Idol war.[6] Unterstüzt wurde er dabei von seinem Freund Nils Tuxen, der 1979 ein halbes Jahr lang Rainer Bach bei Truck Stop vertrat. Nils Tuxen spielte bei der gemeinsamen Produktion verschiedene Instrumente, darunter eine Steelguitar und ein fünfsaitiges Banjo. Das Album wurde im Lick Lab Studio in Maschen produziert und gemixt. Es erschien 2014 und trägt den Titel I've done it all - Vol. 1 (Ich habe alles schon einmal gemacht).[11]

Nach der Veröffentlichung arbeitete er an seinem zweiten Soloalbum Everything is Fine (Alles ist in Ordnung), das er aber nicht mehr beendete,[12] weil er starb, im Alter von zweiundsiebzig Jahren. Entgegen vieler Medien, die berichteten, dass seine Tochter Andrea ihn in seinem Haus in Maschen am 31. Dezember 2014 leblos im Wohnzimmersessel sitzend fand und ein herbeigerufener Notarzt nur noch den Tod feststellen konnte,[13] wurde auch berichtet, dass ihn, statt der Tochter, eine Freundin fand.[14] Seine Trauerfeier findet am 23. Januar 2015 ab 15 Uhr in der Hamburger St. Michaelis Kirche statt.[15]

Cisco Berndt betrieb auch Schießsport. Er war Mitglied der Schützenkorps Stelle und Umgebung e.V. und hielt der Pistolenabteilung des Vereins bis zu seinem Tod knapp dreißig Jahre lang die Treue.[16] Im März 2001 wurde er Hamburger Landesmeister in Hamburg und Umgebung in der Kategorie Pistole und Revolver.[17] Zudem war Cisco seit März 1981 Ehrenmitglied der Ersten Westernreiter Union, kurz EWU.[18]

Literatur

Commons: Cisco Berndt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Biografie nach Angaben von Cisco Berndt
  2. a b Cisco-Interview Teil 1, Interview-Seite 1 (Seite 16), mit Thomas Fürst vom Music-Eagle, Monday Music Magazin, Interview vom 26. Juni 2001 (Gedruckt, nicht auf der Webseite)
  3. a b c d e f Cisco-Interview Teil 1, Interview-Seite 2 (Seite 17), mit Thomas Fürst vom Music-Eagle, Monday Music Magazin, Interview vom 26. Juni 2001
  4. a b c Quelle: Uwe (Jimmy) Beckedorf, Telefonate und Nachrichtenaustausch
  5. Cisco-Interview Teil 1, Interview-Seite 3 (Seite 18), mit Thomas Fürst vom Music-Eagle, Monday Music Magazin, Interview vom 26. Juni 2001
  6. a b c d Biografie auf Ciscos Webseite
  7. Beat Party mit den Ravers bei Discogs
  8. a b Biografie von Truck Stop auf countrynews.de
  9. a b Artikel zum Austritt von Cisco Berndt bei Truck Stop auf country.de
  10. a b c Chartquellen: Singles Alben Maschen-Draht-Zaun / Gold-/Platin-Datenbanken: DE AT
  11. Angaben zur Produktion von I've done it all - Vol. 1 auf Ciscos Webseite
  12. Erwähnung der Arbeit an dem zweiten Soloalbum auf Ciscos Webseite
  13. Artikel zum Tod von Cisco Berndt vom Hamburger Abendblatt
  14. Artikel zum Tod von Cisco Berndt auf countrymusicnews.de
  15. Vermerk der Trauerfeier auf monday-music.de
  16. Nachweis Schützenkops Stelle und Umgebung e.V
  17. Cisco-Interview Teil 1, Interview-Seite 4 (Seite 19), mit Thomas Fürst vom Music-Eagle, Monday Music Magazin, Interview vom 26. Juni 2001
  18. Seite 3 der dritten PDF-Datei auf der Seite ewu-westernreiten.de