Muya

archäologische Stätte in Sudan
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Moya (Berg, auch: Jebel Moya oder Gebel Moya).

Moya ist der Name eines Berges im Sudan. Am Fusse des Berges fanden 1909-1914 Ausgrabungen statt, die etwa 3000 Gräber und Siedlungsreste freilegten (genannt 'site 100'). Die Reste datieren von etwa 4500 v. Chr. bis 100 n. Chr.

Die hier gefundenen Kultur wird in drei Stufen geteilt:

  • Phase I 4500-3000 v. Chr.
  • Phase II 3000-800 v. Chr.
  • Phase III 800 v. Chr - 100 n. Chr.

Die älteren Spuren (Phase I und II) deuten wohl auf eine nomadische Bevölkerung, die diesen Ort nur zeitweise aufsuchte und hier ihre Toten bestattete. Es fand sich eine einfach dekorierte Keramik, Steinwerkzeuge und Rinder sind gehalten worden. Schmuck ist oftmals aus Strausseischalen hergestellt worden.

Ab 500 v. Chr. scheint es hier zu einer Dauerbesiedlung gekommen zu sein. Es gibt Kontakte zum nubischen Reich, Eisen und Fayence sind ab nun belegt. Es ist nicht sicher, ob der Ort zu dem Machtbereich des nubischen Staates gehörte oder ob diese Objekte nur gehandelt worden sind.

Während die nubischen Kulturen im Norden des Sudan stark von Ägypten beeinflusst sind, ist die Jebel Moya Kultur afrikanisch geprägt, so fanden sich in vielen Gräbern z.B. Labrets, die wohl durch die Lippe gebohrt worden sind und im nördlichen Nubien nicht bekannt sind.


Literatur

  • Rudolf Gerharz, Jebel Moya, Meroitica 14, Berlin 1994