Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt

Oberste Landesbehörde in Sachsen-Anhalt
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Die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt befindet sich im Palais am Fürstenwall in der Hegelstraße 42 in Magdeburg.

Außenansicht
Foyer der Staatskanzlei

Gebäude

Das Palais am Fürstenwall entstand in den Jahren 1889 bis 1893 als Dienstgebäude des Generalkommandos und kaiserliches Palais. Entworfen wurde das Haus vom Mitarbeiter der Bauabteilung des Preußischen Kriegsministeriums Paul Ochs. Es ist im örtlichen Denkmalverzeichnis eingetragen und gilt wichtiges Zeugnis der Architektur der wilhelminischen Zeit in Sachsen-Anhalt. Es entstand ein prächtiger palastartiger Ziegelbau im Stil des Historismus. Die Fassade des Souterrain ist mit Werkstein versehen. Auch die Fassade des Obergeschosses wird durch Werkstein gegliedert. Die Gestaltung des Hauses umfasst Elemente der Spätrenaissance und des Barock. Straßenseitig wird die Fassade durch einen breiten Mittelrisalit geprägt, der mit großen Rundbogenfenstern und Halbsäulen versehen ist. Bedeckt wird das Haus von einem Flachdach.

Das Gebäudeinnere lagert sich um einen überdachten Lichthof der zweigeschossig von einem Säulenumgang umgeben ist und über eine Festtreppe verfügt. Im Obergeschoss befindet sich straßenseitig ein prächtiger Festsaal. Darüber hinaus bestehen luxuriöses Wohnräume, die mit aufwändigen Ausmalungen versehen sind. In der Suite des Kaisers befindet sich ein allegorisches Deckengemälde.

Umgeben ist das Haus von einem Garten. Es besteht auch ein in Backsteinbauweise errichtetes eineinhalb bzw zweigeschossiges, mit einem Walmdach bedecktes Nebengebäude. Das Anwesen ist von einer auf den Baustil der Gebäude angepassten Grundstückseinfriedung umgeben.

 
Palais als Erich-Weinert-Haus 1953

Das Gebäude diente als Wohn- und Dienstsitz des Kommandierenden Generals des IV. Preußischen Armeekorps. Darüber hinaus wohnten dort bei einem Aufenthalt in Magdeburg die Mitglieder der kaiserlichen Familie.

Nach 1945 zog die SMAD in das Gebäude ein. Im Juni 1953 wurde das Haus durch den Generalsekretärs der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft Gottfried Grünberg in Erich-Weinert-Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft umbenannt. Im Gebäude wurde eine Ausstellung über den Magdeburger Schriftsteller Erich Weinert (1890–1953) eingerichtet. Eine ebenfalls im Haus untergebrachte Gaststätte trug den Spitznamen Zur roten Gardine. Nach der Neubildung des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 1990 wurde das Palais Sitz der Staatskanzlei.

Literatur

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 274

Koordinaten: 52° 7′ 20,4″ N, 11° 38′ 0,2″ O