Tanvalder Zahnradbahn

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Februar 2006 um 23:28 Uhr durch Rolf-Dresden (Diskussion | Beiträge) (Fehler beseitigt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Vorlage:KBS-headerVorlage:BAB-table

Vorlage:KBS-BHF Vorlage:KBS-BHF Vorlage:KBS-BHF Vorlage:KBS-BHF Vorlage:KBS-BHF Vorlage:KBS-BHF

|} Tannwalder Zahnradbahn wird die Eisenbahnstrecke von Tanvald (Tannwald) nach Kořenov (Wurzelndorf) und Harrachov (Harrachsdorf) in Tschechien genannt. Sie gilt als die letzte noch betriebsfähige regelspurige Zahnradbahnstrecke Europas. Seit dem Jahre 1992 steht die Strecke als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

Geschichte

Erbaut durch die Reichenberg-Gablonz-Tannwalder Eisenbahn, wurde die Strecke im Jahre 1902 eröffnet. In Tannwald beginnt sie im Bahnhof der Strecken von Reichenberg (heute: Liberec) und Eisenbrod (Železný Brod). Im damaligen Grenzbahnhof Grüntal (ab ca. 1920: Polaun, heute: Kořenov) bestand Anschluß an die ab 1923 elektrisch betriebene Zackenbahn Hirschberg-Polaun der Preußischen Staatsbahn.

Nach 1945 war die Strecke wegen Schäden am Gleis zunächst stillgelegt. Erst nachdem im Jahre 1958 durch einen Gebietsaustausch mit Polen der ehemals preußische Bahnhof Strickerhäuser als Bahnhof für den Riesengebirgsort Harrachov genutzt werden konnte, wurde die Strecke instandgesetzt und der Betrieb im Jahre 1963 wieder aufgenommen.

Im Jahre 1961 wurden für den Güterverkehr bis Kořenov neue Zahnraddiesellokomotiven von SGP in Österreich beschafft. Im Reisezugverkehr kamen nunmehr als Neuerung Triebwagen ohne Zahnradantrieb zum Einsatz.

In den 1980-er Jahren wurde dann doch eine Ablösung des unwirtschaftlichen Zahnradbetriebes dringlich. Speziell für diese Strecke beschaffte Diesellokomotiven ohne Zahnradantrieb lösten die Zahnradlokomotiven ab. Die speziellen Gleisanlagen wurden jedoch nicht abgebaut, sondern blieben auch weiterhin betriebsfähig.

Anfang der 1990-er Jahre setzten Eisenbahnfreunde die seit 47 Jahren ungenutzte Strecke nach Szklarska Poręba (Schreiberhau) wieder instand. Zur Aufnahme eines regulären Zugbetriebs kam es jedoch nicht.

Im Jahre 1997 schien dann das Ende der Strecke besiegelt. Unter Anteilnahme tausender Eisenbahnfreunde verkehrten am 27. September 1997 die (vorerst) letzten Reisezüge. Doch schon im Jahr darauf verkehrten unter der Regie der Privatbahn GJW aus Prag wieder planmäßig Züge nach Harrachov. Vorgesehen war auch ein regelmäßiger Zugverkehr nach Szklarska Poręba, dazu kam es jedoch nicht. Wegen Unrentabilität stellte die private Bahn den Verkehr wieder ein, jedoch führte nunmehr wieder die ČD den Verkehr fort.

Zur Zeit verkehren in einem angenäherten Zweistundentakt durchgehende Züge von Liberec nach Harrachov. Zu jedem Zug fahren Stadtbusse ins Zentrum von Harrachov, so dass für die Reisenden der früher obligatorische lange Fußmarsch entfällt. In Tanvald bestehen attraktive Anschlußverbindungen zu den Schnellzügen nach Prag und zum Regionalexpress nach Dresden.

Zukunft

Im Jahr 2000 wurde eine Studie vorgestellt, die die Einbeziehung der Strecke ins Projekt Regiotram Nisa vorsieht. Geplant ist eine Elektrifizierung der Trasse und der Einsatz von Stadtbahnen, die auch auf die Straßenbahngleise in Liberec übergehen können. Vorgesehen ist dabei auch die Wiederaufnahme des Betriebes nach Jelenia Góra (Hirschberg i. Rgb.). Harrachov soll über eine Neubautrasse direkt erreicht werden. Zur Zeit werden dafür verschiedene Varianten untersucht, die auch einen unterirdischen Bahnhof im Zentrum von Harrachov vorsehen.

Siehe auch