La Palma | |
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Basisdaten | |
Land: | ![]() |
Autonome Gemeinschaft: | Kanarische Inseln |
Provinz: | Santa Cruz de Tenerife |
Fläche: | 708,32 km²[1] |
Einwohner: | 85.115 (2013)[2] |
Bevölkerungsdichte: | ca. 120 Einwohner/km² |
Hauptstadt: | Santa Cruz de La Palma |
Website des Inselrates: | www.cabildodelapalma.es |
Satellitenbild | |
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La Palma (vollständiger Name: La Isla de San Miguel de La Palma)[3] ist die nordwestlichste der Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean und gehört zur Provinz Santa Cruz de Tenerife. Ihre Hauptstadt ist Santa Cruz de La Palma, ihre größte Gemeinde ist Los Llanos de Aridane.


La Palma ist eine der geologisch jüngsten Inseln der Kanaren, deren Vulkanismus an vielen Kratern und Lavaströmen entlang der Vulkanroute auf der Cumbre Vieja und dem großen Krater der Caldera de Taburiente noch sichtbar ist. Sie ist mit 40 Prozent Waldbedeckung im Vergleich zu den anderen Kanarischen Inseln die waldreichste Insel und wird daher auch als Isla Verde (Grüne Insel) genannt. Da La Palma vom Massentourismus verschont geblieben ist, haben viele Orte der Insel ihre urbanen Charaktere erhalten.[4]
Geografie
La Palma hat bei einer Fläche von etwa 708 Quadratkilometern eine Nord-Süd-Ausdehnung von 45,2 und eine West-Ost-Ausdehnung von 27,3 Kilometern. Sie ist mit einem Anteil von 9,45 Prozent[1] an der Gesamtfläche die fünftgrößte Insel des Archipels. La Palma liegt 417 Kilometer vor der marokkanischen Küste, 1.371 Kilometer vom spanischen Festland entfernt und 86,2 Kilometer westlich von Teneriffa.
Geologie
La Palma ist, wie alle Kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Ihre Entstehung ist auf einen Hotspot im Erdmantel zurückzuführen, der durch seine Aktivität die Kette der Kanarischen Inseln aufbaut, während die Afrikanische Platte über diesen stationären Punkt nach Nordosten driftet. Vor etwa zwei bis vier Millionen Jahren hat sich unter der Meeresoberfläche im bis zu 6501 Meter tiefen Kanarischen Becken in anhaltenden Eruptionsserien der Schildvulkan von La Palma aufgebaut. [5]
Das Bergmassiv von La Palma entstand durch drei große, sich überlagernde Vulkane. Der Garafia-Vulkan, im Norden der heutigen Insel, hatte einen Durchmesser von etwa 23 Kilometern an der Basis und eine Höhe von etwa 2500 Metern. Vor etwa 1,2 Millionen Jahren kollabierte der Vulkankegel in südwestliche Richtung und ließ ein ausgedehntes Trümmerfeld entstehen, das mit „Playa de la Veta“ bezeichnet wird. Anhand von Untersee-Sonarmessungen wurden eine Fläche von 2000 km² mit einer Ausdehnung von 80 km sowie ein Schüttvolumen von 650 km³ ermittelt. Die Topografie des Feldes lässt auf drei Schüttlagen mit Meerestiefen von 1000, 3000 und 4000 Metern schließen, die auf unterschiedliche Ereignisse zurückgeführt werden.[6][7]
Etwas südlicher entstand vor etwa einer Million Jahren mit dem Taburiente ein neuer Vulkan, dessen Lava den Garafia vollständig überdeckte. Vor 500.000 Jahren baute sich ein nach Süden hinziehender länglicher Vulkankegel mit einer Höhe 3000 Metern auf. Die Westflanke des Vulkankomplexes stürzte später ein und ließ die Caldera de Taburiente und die Cumbre Nueva entstehen. Die Trümmerlawine, die mit „Cumbre Nueva” bezeichnet wird, überschüttete mit einer Ausdehnung von 780 km² das Trümmerfeld der „Playa de la Veta“. Sie hat ein Volumen von 95 km³ und reicht bis in eine Meerestiefe von 2500 bis 4000 Metern.[8] In der Mitte der Caldera bildete sich anschließend (vor 580.000 bis 490.000 Jahren) der 1864 Meter hohe Bejenado-Vulkan heraus.[5]
Die Entstehung der Caldera de Taburiente wird heute als ein Produkt aus der Cumbre Nueva-Trümmerlawine, mit der Abrisskante am nordöstliche Rand der Caldera de Taburiente und dem Cumbre Nueva-Rücken, der späteren Verfüllung durch den Bajenero-Vulkan und der bis heute anhaltenden Erosion der Caldera und des Barranco de Las Angustias angesehen.[6][9]
Auf der Ostflanke La Palmas, im Bereich von Santa Cruz, erstreckt sich unter dem Meer ein 1000 m² großes Trümmerfeld, dessen Ursprung nicht näher bestimmt ist.[10][7]
Die Caldera de Taburiente hat einen Durchmesser von etwa neun Kilometern und einen Umfang von etwa 28 Kilometern. Am nördlichen Kraterrand liegt die höchste Erhebung der Insel, der 2426 Meter hohe Roque de los Muchachos.
An die Cumbre Nueva schließt sich ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender Höhenzug, die Cumbre Vieja, an. Der Gebirgskamm erhebt sich bis auf rund 2000 Meter Höhe und teilt die Insel in zwei klimatisch unterschiedliche Hälften. Die Vulkanaktivität der Cumbre Vieja begann vor 150.000 Jahren und hält bis heute an. Der letzte Ausbruch fand 1971 an der Südspitze der Insel bei Los Canarios statt, wobei der Vulkan Teneguía entstand.
Die Vulkanausbrüche waren auch immer mit einer Serie von Erdbeben begleitet, die diesen zeitlich voran liefen und sie damit auch ankündigten. Die seismischen Aktivitäten auf den Kanarischen Inseln werden durch den noch anhaltenden Vulkanismus bestimmt. Tektonische Beben sind aufgrund der geografischen Lage der Inseln auf der ozeanisch-afrikanischen Platte dagegen gering.[11]
Historisch belegte Vulkanausbrüche und Erdbeben
Jahr (Dauer) |
Vulkan/Krater/ Erdbeben (Ort) |
Vulkan-Höhe (Meter) | Erdbeben (Intensität/ Magnitude) |
Auswirkungen |
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1470/1492 | Montaña Quemada (Tacande) |
1362 | Aus dem Flankenausbruch des Kraters trat nordöstlich ein gewaltiger Lavastrom aus und bedeckte am Fuß der Cumbre Nueva bis nach El Paso eine Fläche von acht Kilometern Länge und einem Kilometer Breite.[12] | |
1585 (19.05.-10.08.) |
Tajuya (oberhalb Jedey) |
1871 | Vor dem Vulkanausbruch ereignete sich eine Vielzahl von Erdbeben und Erdstößen. Mehrere Vulkankegel und Ausbruchstellen bildeten eine Eruptionsspalte, aus der Lava bis zum Meer abfloss und im Bereich zwischen Puerto Naos bis Charco Verde eine Landfläche von rund 150 Hektar neu entstehen ließ. Ein erheblicher Ascheregen ging auf das Land nieder, viele Menschen kamen durch die giftigen Schwefeldämpfe ums Leben. Sechs Wochen später wurde die Insel erneut von heftigen Erdstößen erschüttert.[13].[14] | |
1646 (30.09.-21.12.) |
San Martin (Tigalate) |
1300 | Dem Vulkanausbruch ging ein starkes Erdbeben zeitlich voraus, Häuser drohten einzustürzen. Die Ausbruchsstelle bildete einen kleinen Kegel südöstlich des 1529 Meter hohen Hauptkraters, von dem aus der Lavastrom auf der Ostseite der Cumbre die größte zusammenhängende Lavafläche auf der Insel von 7,5 Quadratkilometern bildete.[15] | |
1677 (17.11.-21.01.78) |
San Antonio (unterhalb von Fuencaliente) |
632 | Dem Vulkanausbruch ging ein leichtes Erdbeben zeitlich voraus. Die Ausbruchstellen traten an den Flanken des Vulkankegels auf, über die sieben Lavaströme zum Meer abflossen und ausgedehnte Lavaplattformen bildeten. (Der heute sichtbare große Vulkankegel war nicht die Ausbruchsstelle, an der vor etwa 3200 Jahren eine gewaltige Eruption stattfand.)[16] | |
1712 (09.10.-03-12.) |
El Charco (El Paso, oberhalb von El Remo) |
1700 | Vom 4.bis 8.10. ereigneten sich mehrere Erdbeben, nach einer Ruhephase folgte ein großes Erdbeben. Aus einer Reihe von Eruptivschloten entlang einer etwa 2,5 Kilometer langen Spalte floss Lava westlich zum Meer beim heutigen Ort El Remo ab und ließ eine ausgedehnte Plattform entstehen. Rund 6,4 Hektar Ackerland gingen verloren.[17] | |
1903 (23.09.) |
Erdbeben (Santa Cruz)[18] |
VI | ||
1920 (20.01.) |
Erdbeben (Cumbre Vieja)[18] |
VII | ||
1936 (23.07.) |
Erdbeben (Caldera de Taburiente)[18] |
III | Eine Serie von Erdbeben ereigneten sich am Südrand der Caldera de Taburiente und im Valle de Aridane | |
1939 (21.02.- 02.04.) |
Erdbeben (Cumbre Vieja)[18] |
V, VI | Erdbebenerschütterungen in Los Llanos, in Fuencaliente wurde der Leuchtturm schwer beschädigt. | |
1947 (23.01.) |
Erdbeben (El Paso)[18] |
V | Erdbebenerschütterungen in El Paso | |
1949 (22.2.- 07.03.) |
Erdbeben (Süden der Insel) |
Die Erde bebte fast täglich. Ein heftiges Erdbeben im Süden der Insel, Mauern stürzten ein, der Leuchtturm von Fuencaliente wurde beschädigt, mehrere Erdspalten rissen Ost-West-Richtung auf.[19] | ||
1949 (24.06.-04.08.) |
San Juan: Duraznero, Llano del Banco, Hoyo Negro (San Nicolas) |
1820, 1300, 1871 |
VIII (Jedy) VII (Puerto Naos) V (Los Llanos) IV (Santa Cruz) |
Der Vulkanausbruch trat an drei räumlich getrennten Orten auf, die über ein etwa drei Kilometer langes Spaltensystem verbunden waren. Am 24.06. öffnete sich unter heftigen Beben der neu entstandene Krater Duraznero, Lava floss nach Osten ab. Am 1.7. erschütterte ein starkes Beben ganz La Palma, an Mauern und Dächern traten große Schäden auf, in Los Llanos gab es erhebliche Schäden.
Am 8. Juli oberhalb San Nicolás öffnete sich bei Llano del Banco eine Erdspalte, aus der Lava nach Westen bis ins Meer abfloss und beim Leuchtturm von Bombilla neues Land (6 x 3,5 km) entstehen ließ. (Hier entstand der Lavatunnel Tubo Volcánico de Todoque) Am 12. Juli brach der Hoyo Negro aus und spie Asche aus.[11][19] |
1971 (26.10.-18.11.) |
Teneguía (unterhalb von Fuencaliente)[18] |
439 | II - V | Am 21.10 begann eine Serie von Beben, ein Tag vor dem Vulkanausbruch wird die Insel von einem starken Erdbeben erschüttert. Aus Eruptionsspalten des Vulkans (bis zu 300 Metern Länge) trat Lava aus und floss zum Meer ab, wo rund 29 Hektar neues Land entstand. Durch CO2-Gase, die sich in Geländesenken ansammelten, kamen zwei Menschen ums Leben.[20] |
2011 (17.04.) |
Erdbeben (Atlantik) |
3,9 | 100 Kilometer nördlich La Palmas wurde ein Beben registriert. Kurz darauf strömten aus dem Staubecken Laguna de Barlovento große Wassermassen aus. Mit 25 Millionen Hektolitern ist es das größte Speicherbecken der Insel.[21] | |
2012 (17.09.) |
Erdbeben (Atlantik) |
3.7 | Erdbeben im Atlantik vor La Palma. Auf El Hierro wurden in der Nacht zuvor 17 Beben mit einer Stärke von bis zu 3.0 aufgezeichnet.[22] | |
2013 (22.09.) |
Erdbeben (Atlantik) |
3.0 | Etwa. 20 km vor der Nordostküste bei Barlovento ereignete sich ein Erdbeben mit mehreren Erdstößen.[23] | |
2014 (10.02.) |
Erdbeben (Atlantik) |
3.5 | Etwa drei Kilometer von der Küste von Los Sauces ereignete sich ein Erdbeben.[24] |
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Vulkan San Martin
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Vulkan San Juan
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Vulkan Teneguía
Vulkanausbruch-Erdrutsch-Tsunami-Theorie
Eine Untersuchung in den 1990er Jahren ergab, dass die Cumbre Vieja in ihrem Inneren wasserdurchtränkte, vertikale Schichten aus porösem Vulkangestein aufweist. Britische Geologen haben die Theorie aufgestellt, dass die westliche Flanke der Cumbre Vieja bei einem erneuten Vulkanausbruch instabil werden und ins Meer abrutschen könnte. Dieser gewaltige Erdrutsch würde einen Megatsunami auslösen. Diese Theorie wurde in einer Dokumentation der BBC im Jahr 2000 verbreitet.[25][26] Seriöse geologische Institute halten ein solches Szenario innerhalb der nächsten 10.000 Jahre für unwahrscheinlich.
Klima
Das ganzjährig milde Klima auf La Palma wird entscheidend durch den Nordostpassat und den Kanarenstrom bestimmt.
Die Passatwolken treffen auf den Nordosten der Insel und bewirken dort Niederschlagsmengen von durchschnittlich etwa 1100 Millimetern jährlich. Ein charakteristisches Bild vom Strom der Passatwolken entsteht an der Cumbre Nueva in einer Höhe von etwa 1450 Metern, wo sich die Wolken über den Bergkamm wälzen und auf der Westseite auflösen. Das Phänomen wird als Cascada de nubes („Wolkenwasserfall“) bezeichnet.
Die mittleren jährlichen Niederschlagsmengen pro Jahr unterscheiden sich daher zwischen der Ost- und der Westseite der Insel deutlich.
Die zweite klimabestimmende Größe ist der Kanarenstrom, eine kühle bis mäßig warme Meeresströmung.
Der mit Calima bezeichnete Wind, der über der Sahara entsteht, führt sehr trockene, heiße Luft und Sandstaub mit. Im Sommer kann er die Temperaturen bis auf 45 °C ansteigen lassen. Der feine Sandstaub verfärbt die Luft gelblich, setzt sich als Staubschicht ab, verschlechtert die Atemluft und beeinträchtigt die Sichtverhältnisse, was den Flugverkehr beeinträchtigen kann. Eine solche Wetterlage tritt auf La Palma mehrmals jährlich für jeweils etwa drei bis fünf Tage auf.
Natur und Landschaft
Flora und Vegetation
Die Küstenvegetation wird von Zwergsträuchern wie dem Kammförmigen Strandflieder bestimmt.
Vor allem auf der Westseite, die durch Trockenheit, Hitze und Sonneneinstrahlung gekennzeichnet ist, findet man in Höhen bis etwa 800 Meter häufig die Kanaren-Wolfsmilch und die Balsam-Wolfsmilch.
Typisch für die Ostseite sind die Lorbeerwälder in einer Höhe von etwa 200 bis etwa 1400 Metern.
In etwa 1200 bis etwa 2000 Metern Höhe dominieren die Kiefernwälder. In ihrem Unterholz wächst unter anderem die Beinwellblättrige Zistrose.
Über etwa 2000 Metern Höhe wachsen keine Bäume mehr. Hier gedeihen niedrige Sträucher wie der Klebrige Drüsenginster, der Enzianartige Natternkopf und Wildprets Natternkopf.
Weit verbreitet sind in ländlichen Regionen der Drachenbaum sowie hauptsächlich in Städten der Indische Lorbeer.
Der Vielfalt und der – zumindest im Nordosten – ganzjährig grünen Vegetation verdankt La Palma die Beinamen La Isla bonita (Die schöne Insel) und La Isla verde (Die grüne Insel).
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Kammförmiger Strandflieder in Los Cancajos
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Kanaren-Wolfsmilch in Puntagorda
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Balsam-Wolfsmilch in Garafía
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Lorbeerwald bei Los Tilos
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Kanarische Kiefer in Barlovento
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Beinwellblättrige Zistrose bei El Pilar
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Klebriger Drüsenginster beim Pico Birigoyo
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Enzianartiger Natternkopf
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Wildprets Natternkopf
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Drachenbaum in Garafía
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Indischer Lorbeer
Fauna
Die Tierwelt wird auf La Palma – wie auf den übrigen Kanarischen Inseln – hauptsächlich von Reptilien und Vögeln bestimmt.
Die La-Palma-Rieseneidechse, die Kanareneidechse, der Kanarengecko, Meeresschildkröten, die Graja, der Kanarenpieper, der Kanarengirlitz, das Kanarengoldhähnchen, die Kanarentaube und die Lorbeertaube sind für La Palma typisch.
In den eher feuchten Regionen im Nordosten der Insel leben der Mittelmeer-Laubfrosch und der Iberische Wasserfrosch.
Schmetterlinge, u. a. der Kanaren-Weißling, der Kanarische Admiral und das Kanaren-Waldbrettspiel, sind ebenso häufig anzutreffen wie Libellen.
Die Cochenilleschildlaus wurde zur Herstellung von rotem Farbstoff eingeführt (siehe auch Abschnitt Geschichte) und ist heute weit verbreitet.
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Kanareneidechse
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Kanarengecko
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Graja
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Kanarenpieper
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Kanarengirlitz
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Kanarengoldhähnchen
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Kanarentaube
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Lorbeertaube
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Mittelmeer-Laubfrosch
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Iberischer Wasserfrosch
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Kanaren-Weißling
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Kanarischer Admiral
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Kanaren-Waldbrettspiel
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Cochenilleschildläuse auf einer Opuntie
Schutzgebiete
Auf La Palma gibt es 21 Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz:
- ein Strenges Naturreservat (Reserva Natural Integral, IUCN-Kategorie I)
- ein Nationalpark (Parque Nacional, IUCN-Kategorie II)
- zwei Naturparks (Parque Natural, IUCN-Kategorie II)
- acht Naturdenkmäler (Monumento Natural, IUCN-Kategorie III)
- ein Artenschutzgebiet (Reserva Natural Especial, IUCN-Kategorie IV)
- drei Gebiete von wissenschaftlicher Bedeutung (Sitio de Interés Científico, IUCN-Kategorie IV)
- vier Geschützte Landschaften (Paiseje Protegido, IUCN-Kategorie V)
- ein Meeresreservat (Reserva Marina)
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Strenges Naturreservat
Pinar de Garafía -
Nationalpark
Caldera de Taburiente -
Naturpark
Cumbre Vieja -
Naturdenkmal
Tubo Volcánico de Todoque
Von der UNESCO wurden zwei Schutzgebiete besonders zertifiziert, die jeweils die gesamte Insel umfassen:
- das Biosphärenreservat La Palma (Reserva de la Biosfera)
- das La Palma Starlight Reserve (Reserva Starlight)
Weiterhin sind neun Natura-2000-Schutzgebiete ausgewiesen, die sich größtenteils mit den oben angegebenen Schutzgebieten überschneiden.
Geschichte
Antike
In der Antike war die Meerenge von Gibraltar mit den "Säulen des Herakles" die Grenze der bekannten Welt. Historischen Berichten zufolge entdeckten bereits im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. phönizische und karthagische Seefahrer bei ihren Erkundungen der Westküste Afrikas die Kanarischen Inseln. Auch den Römern waren die Kanarischen Inseln bekannt, sie nannten sie "die Inseln der Glückseligen". Archäologische Funde bestätigen die Anwesenheit von Puniern und Römern auf den Kanaren. Die von dem alexandrinischen Geographen Claudius Ptolemäus um 150 n. Chr. erstellte Karte der damals bekannten Welt, enthielt bereits die Kanarischen Inseln.
Besiedlung durch die Guanchen
Die Guanchen waren die Ureinwohner der Kanarischen Inseln. Sie stammten von den Berbern aus Nordafrika ab. Als Ursache für die Besiedlung der Kanarischen Inseln durch Berberstämme von Mauretanien aus in mehreren Migrationswellen wird eine fortschreitende Wüstenbildung in der Sahara angenommen.[27] Genetische Untersuchungen zeigen Ähnlichkeiten zwischen den Ureinwohnern der kanarischen Inseln und den Bergbewohnern Nordafrikas und belegen deren Herkunft. Diese Untersuchungen ergaben auch, dass die Besiedelung der Kanarischen Inseln nicht vor dem ersten vorchristlichen Jahrtausend stattgefunden hat.[28]
Ähnlichkeiten der Sprache der Guanchen (das Guanche) mit der Sprache der Ureinwohner der Libu-Berber des heutigen Libyens weisen auf denselben Ursprung hin.[29] Archäologische Funde, wie Tonwaren, Schmuckstücke, Bestattungsformen, Petroglyphen und Schalensteine, geben weitere Rückschlüsse auf die gemeinsame Kultur der Ureinwohner mit den Berbern.[30] Der Name Guanche setzt sich aus Guan (Mensch) und che (weißer Berg) zusammen. Mit diesem Berg ist wohl der schneebedeckte Pico de Teide auf Teneriffa gemeint. Guanche kann danach auch Mensch aus Teneriffa bedeutet haben.[31]
Die Sprache starb im 16. oder 17. Jahrhundert aus. Einige Sprachelemente haben sich noch erhalten, wie das Gofio (geröstete und dann gemahlene Getreidekörner), das heute noch hergestellt wird und aus den Gofio-Mühlen einen sehr markanten Geruch verströmt.
Auf La Palma lebten die Guanchen in zwölf Stämmen, deren Namen und Gebiete z. T. den heutigen Gemeinden entsprechen. Sie betrieben Viehzucht mit Ziegen, Schafen und Schweinen. In den steilen Bergregionen übten sie bei der Viehzucht den Hirtensprung aus, der bis heute noch ausgeübt wird. Für den Ackerbau mit Gerste, Weizen und Hülsenfrüchte an legten sie ausgedehnte Terrassentreppen mit Bewässerungsgräben an, da es auf der Insel nur wenige plane Flächen gibt. Die Guanchen waren auch geschickte Handwerker in der Herstellung von eleganten Flechtarbeiten. Sie lebten bevorzugt in aus Lavagestein gebildeten Höhlen, von denen auf La Palma insbesondere die Höhlen von Belmaco (Parque Arqueológico Belmaco bei Villa de Mazo) und Buracas (in Las Tricias, nördlich von Puntagorda)[32] noch erhalten sind. Im Barranco de San Juan der Gemeinde San Andrés y Sauces befindet sich eine weiträumige Guanchenhöhle (Cueva del Tendal) mit ehemals 16 Räumen der Anwohner sowie zwei Sammelgrabhöhlen (Nekropole). Im Umfeld der Höhle befanden sich mehrere Hüttendörfer.[33][34]
Die religiöse Welt der Ureinwohner war dreigeteilt: Oben war der höchste Gott, unten befand sich ein Dämon, der Feind des Menschen, und dazwischen bewegten sich die Geister der Vorfahren. Ihre Toten wurden überwiegend in Höhlen zu Gruppen- und Massengräbern verbracht. Auf La Palma wurden gelegentlich die Toten auch verbrannt.[35]
Zahlreiche Reste der Kultur der Guanchen sind heute noch vorhanden: Wohnhöhlen, Grabstätten, Steinwerkzeuge und die Petroglyphen, die u. a. im Besucherzentrum des Nationalparks Caldera de Taburiente, in den archäologischen Parks von La Zarza und La Zarcita (in der Gemeinde Garafía) sowie im Museo Arqueológico Benahoarita in Los Llanos de Aridane dargestellt und erklärt werden.[36] In El Paso, unterhalb des Friedhofs befinden sich an einer zirka sieben bis acht Meter hohen Felswand die Felsgravuren von El Cementerio (span. Grabados rupestres de El Cementerio) sowie in unmittelbarer Nähe die Felsgravuren von La Fajana.
Die von den Guanchen angelegten, steingepflasterten und als caminos reales (Königswege) benannten Wege überziehen die gesamte Insel und verbanden damals die einzelnen Siedlungen miteinander. Heute werden sie als Wanderwege genutzt.[37]
Bis in der Zeit der Eroberung der Kanarischen Inseln um 1400 lebten die Guanchen noch in einer steinzeitlichen Kultur, das Rad, der Webstuhl und Pflug waren ihnen unbekannt.
Eine Erfassung der Bevölkerungszahlen der Ureinwohner auf den Kanarischen Inseln in der Zeit der Besetzung durch die Spanier hatte nicht stattgefunden. Eine nachträgliche grobe Schätzung der Einwohnerzahlen leitet sich aus dem Umstand ab, dass aufgrund der Begrenzung von Nahrungsmitteln auf den Inseln in gewissem Umfang Geburtenkontrollen durch Kindesmord stattfanden. Dementsprechend wurden anhand der Ernährungsfähigkeiten der Inseln die Einwohnerzahlen abgeschätzt:[35]
- La Palma: 4000
- Gran Canaria und Teneriffa: je 30.000
- La Gomera: 2000
- Le Hierro, Fuerteventura, Lanzarote: je 1000
Die Stammesgebiete der Guanchen[38] (heutige Gemeinden):
- Aridane (Tazacorte, Los Llanos, El Paso)
- Tijuya (Tazacorte, Los Llanos, El Paso)
- Guehebey (Los Llanos, El Paso)
- Ahenguareme (Fuencaliente)
- Tigalate (Mazo)
- Tedote (Breña Alta, Breña Baja, Santa Cruz de La Palma)
- Tenagua (Puntallana)
- Adeyahamen (San Andrés y Sauces)
- Tagaragre (Barlovento)
- Tegalgen (Garafía)
- Tijarafe (Tijarafe, Puntagorda)
- Acero (El Paso)
Eroberung La Palmas
Die ersten Eroberungen und Besetzungen der Kanarischen Inseln erfolgten im Auftrag Kastiliens durch den Franzosen Jean de Béthencourt: 1402 Lanzarote, 1404 Fuerteventura und La Gomera sowie 1405 El Hierro. Versuche Béthencourts, auch die anderen Inseln, Teneriffa, Gran Canaria und La Palma einzunehmen, scheiterten am heftigen Widerstand der Ureinwohner. Die Ureinwohner der Inseln waren immer wieder den Beutezügen von Sklavenhändlern und Piraten ausgesetzt. Es waren z. T. lizenzierte Raubzüge, in dem die spanische Krone Steuern und Gebühren auf die erzielte Beute erhob, dokumentiert in den Steuerbüchern der Krone.[39]
1479 einigten sich Kastilien und Portugal in dem Vertrag von Alcáçovas über ihre Einflusssphären im Atlantik, wobei der Spanischen Krone die komplette Zugehörigkeit aller Kanarischen Inseln zufiel. Portugal erhielt dafür die Hegemonie über alle Gewässer und Ländereien südlich von Kap Bojador zur Sicherung des Seeweges nach Indien. Der Weg zur Eroberung der verbleibenden Kanarischen Inseln war damit für die Spanische Krone geebnet, 1483 wurde Gran Canaria, 1492 La Palma und 1496 Teneriffa unterworfen.[40]
Trotz eines päpstlichen Erlasses aus dem Jahr 1434, in dem Eugen IV. die Kanarier zu freien Leuten erklärt und den Menschenhandel auf den Inseln verboten hatte, endete ein Großteil der Urbevölkerung von La Palma gleich nach der Eroberung in der Sklaverei. Schätzungen zufolge blieben nur rund 300 Familien (1200 Menschen) von diesem Schicksal verschont. Diese Palmeros ließen sich nach und nach taufen und vermischten sich, nachdem sie ab 1514 den Spaniern rechtlich gleichgestellt worden waren, rasch mit den Konquistadoren sowie mit eingewanderten Portugiesen und Franzosen.
Kolonialzeit und Entwicklung bis ins 18. Jahrhundert
Der Anbau von Zuckerrohr – zur damaligen Zeit das am meisten gewinnbringende Ackerbauprodukt – stand am Anfang der wirtschaftlichen Entwicklung von La Palma. Europäische Kaufleute, Handwerker, Wein- und Ackerbauern wurden auf die Insel gerufen, um Kapital und Arbeitskraft in Zuckerverarbeitungsanlagen zu investieren. Die Besitztümer und Ländereien wechselten in dieser Aufbauphase wiederholt ihre Eigentümer: 1508 verkaufte Juan Fernández de Lugo, der Neffe des spanischen Eroberers Alonso Fernández de Lugo, seine Zuckerverarbeitungs- und -Bewässerungsanlage von Tazacorte und Argual an den Andalusier Dinarte; dieser veräußerte sie ein Jahr später an die Augsburger Welser; wiederum ein Jahr später (1510) gelangten sie in den Besitz des Antwerpener Kaufmannes Jakob Groenenberch (hispanisiert: Jacomo Monteverde), von dem sie schließlich das Brüsseler Handelshaus Van de Valle erwarb.
Ab 1553 lohnte der Zuckerrohranbau auf La Palma immer weniger. In Mittel- und Südamerika wurde preisgünstiger produziert. Viele nicht mehr rentable Zuckerrohrplantagen wurden in Weinfelder umgewandelt. Der vor allem im Süden der Insel auf jungvulkanischem Boden gedeihende süße Malvasia wurde das wichtigste Exportprodukt von La Palma. Hauptabnehmer des palmerischen Weines war England. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte der Siegeszug der palmerischen Malvasier, dann führte ein sich ändernder Konsumentengeschmack zum Niedergang des Weinbaus. Heute wird wieder mit zunehmendem Erfolg Wein angebaut.
La Palma wurde für die Spanier zu einer wichtigen Zwischenstation auf dem Weg nach Westindien. Im 16. Jahrhundert bekam La Palma nach Antwerpen und Sevilla das Privileg, mit Amerika Handel zu treiben. Schnell entwickelte sich Santa Cruz de La Palma zu einem der wichtigsten Häfen des spanischen Reiches. So lockte Santa Cruz de La Palma im Laufe des 16. Jahrhunderts immer wieder Piraten an, die sich der Reichtümer der Stadt bemächtigen wollten. Unter dem Befehl von François Le Clerc plünderten Franzosen 1553 die Hafenstadt. Was sie nicht mitnehmen konnten, brannten sie nieder. Nach dieser Katastrophe wurden Kirchen, Klöster und Häuser größer und prächtiger wieder aufgebaut.
Neue Verteidigungsanlagen wurden errichtet, die aus mehreren Bastionen und Mauern bestanden. Von den alten Befestigungsanlagen in Santa Cruz sind nur noch das Castillo de Santa Catalina (1951 unter Denkmalschutz gestellt) und das Castillo des Barrio de Santa Cruz nördlich der Mündung des Barranco de Las Nieves erhalten.[41][42]
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Castillo de Santa Catalina
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Castillo de Santa Catalina
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Castillo de Santa Catalina
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Castillo de La Virgen[43]
So konnte 1585 der Angriff des Engländers Francis Drake erfolgreich abgewehrt werden. Der Handel mit Amerika begünstigte das Aufkommen weiterer Erwerbszweige wie Schiffbau, Herstellung von Segeltuch etc.. Zahlreiche Kaufleute aus aller Welt kamen nach Santa Cruz und verliehen dem Ort ein internationales Flair, viele fremdländisch klingende Straßennamen zeugen noch heute von dieser Epoche. Der Niedergang setzte jedoch bereits Mitte des 17. Jahrhunderts ein. Nach einem Erlass aus dem Jahre 1657 mussten alle Schiffe auf dem Weg nach Amerika auf Teneriffa registriert werden und dort ihre Abgaben entrichten. Der Handelsverkehr im Hafen von Santa Cruz de La Palma kam damit nahezu zum Erliegen. Zwar gab König Carlos III. 1778 den Amerikahandel für alle spanischen Häfen frei, doch konnte sich Santa Cruz nie völlig von der Wirtschaftskrise erholen.
Nach diesem wirtschaftlichen Rückgang wurde in neue Produkte investiert, wie Bienenwachs und -honig, Tabak und Seide. Mit der Anpflanzung von Maulbeerbäumen war La Palma führend in der Seidenherstellung auf den Kanaren. Um 1830 wurde die aus Mexiko stammende Cochenille-Laus eingeführt, eine Schildlaus, die einen begehrten karmesinroten Farbstoff liefert. Mit der Entwicklung von Anilinfarbe um 1880 war diesem Wirtschaftszweig jedoch nur ein kurzer Gewinn beschert.
Ab 1878 wurde der Bananenanbau von den Gesellschaften Elder Dempster aus England und Fyffes aus Irland in großem Stil auf die Kanaren gebracht, der bis heute ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor auf der Insel ist.
Die Landbevölkerung La Palmas profitierte vom erwirtschafteten Reichtum der Insel kaum. Da auf der Insel vorwiegend Monokulturen angebaut wurden, reichte die verbleibende Ackerfläche für den Anbau von Getreide und anderen Landwirtschaftserzeugnissen nicht aus. Schon im 16. Jahrhundert musste Getreide zu hohen Preisen importiert werden. Als das Domkapitel von La Palma einmal seinen Zehnten in Form von Weizen aus dem Getreidespeicher forderte, weigerte sich die Bevölkerung auf diese Art ihre Steuern zu begleichen. Woraufhin der Inquisitor über die Insel einen Kirchenbann verhängte und einige Jahre lang niemand christlich beerdigt wurde.
19. und 20. Jahrhundert
Noch im 19. Jahrhundert lebten die meisten Inselbewohner in strohgedeckten Holzhütten oder in niedrigen Bruchsteinhäusern. Um die Wirtschaft der Kanarischen Inseln zu stärken, wurde die Inselgruppe 1852 durch Beschluss der Königin Isabella II. zur Freihandelszone erklärt. Die wirtschaftliche Not in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führte auf La Palma zu einer hohen Auswanderung der Palmeros. Kuba und Venezuela waren die bevorzugten Ziele. Viele palmerische Familien haben heute noch starke familiäre Verbindungen zu diesen Ländern. In den 1920er und 1950er Jahren kehrten viele nach La Palma zurück („Die Heimkehr der Emigranten“, siehe Abschnitt Regionale Feste, Karneval).[44]
Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Bananenpflanzen auf die Insel, was zu einem nur kurz anhaltenden Wohlstand führte. Durch Auswirkungen des Ersten Weltkrieges kam der Außenhandel zum Erliegen. 1927 wurde die kanarische Inselgruppe in eine West- und Ostprovinz aufgeteilt. La Palma bildet zusammen mit Teneriffa, La Gomera und El Hierro die Westprovinz „Santa Cruz de Tenerife“. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) stand La Palma mehrheitlich an der Seite der Republikaner und bildetet mit der kommunistischen Partei die Hauptquelle des Widerstands gegen das Franco-Regime auf den Kanaren.
Bis in die frühen 1960er Jahre wurde die kanarische Wirtschaft noch von der Landwirtschaft bestimmt. Die Liberalisierung im Jahr 1960 durch das Franco-Regime führte zu einer wirtschaftlichen Belebung, durch Exporte von Bananen (130 Millionen Kilogramm im Jahr), von Tabak und Produkten aus der Forstwirtschaft. Als wichtigster Wachstumsmotor entwickelte sich der Tourismus, im Jahr 1960 waren es noch 73.240 Touristen, im Jahr 1975 bereits über zwei Millionen.[45]
1984 erhielten beide Provinzen zusammen den Status einer autonomen Region (Provinz Santa Cruz de Tenerife). Mit dem Beitritt Spaniens 1986 in die Europäische Gemeinschaft und dem 1989 vollzogenen Beitritt der autonomen Kanarischen Provinz in die EG wurden den Kanaren auch die EG-Subventionen zuteil, die im Wesentlichen in den Aufbau der Infrastruktur der Inseln flossen.[46]
Kultur und Wissenschaft
Religion
Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist römisch-katholisch. In regelmäßigen Abständen werden die Heiligen aus bestimmten Kirchen mit Prozessionen geehrt. Diese Veranstaltungen verlaufen über mehrere Tage und werden durch ein Rahmenprogramm und ausgelassene Feiern begleitet.
Regionale Feste
Über das Jahr verteilt gibt es mehrere, teils regional begrenzte Feste. Mit dem Mandelblütenfest im Februar oder März in Puntagorda, wo die meisten Mandelbäume der Insel anzutreffen sind, beginnt der Reigen der Feste auf der Insel. Am 3. Mai wird in der Fiesta de la Cruz die Eroberung der Insel und Gründung der Hauptstadt Santa Cruz gefeiert. Hierzu werden auf der ganzen Insel Kreuze in wertvolle Stofftücher und Papier verhüllt und mit Blumen und Kerzen geschmückt werden.
Die Bajada de la Virgen de las Nieves ist eines der herausragenden Feste La Palmas.[47] Es geht auf das Jahr 1676 zurück, in dem auf der Insel große Dürre herrschte. Um eine drohende Missernte abzuwenden, ordnete der kanarische Bischof Jimenz an, die auf der ganzen Insel verehrte Statue der Jungfrau vom Schnee (Virgin de las Nieves) in Las Nieves in einer Prozession in die Hauptstadt zu tragen. Der langersehnte Regen stellt sich danach ein. Die Prozession wird daraufhin alle fünf Jahre wiederholt, das nächste Mal im Jahr 2015. Die Feierlichkeiten ziehen sich jeweils im Sommer über mehr als einen Monat hin. Ein Höhepunkt der Fiesta ist der Tanz der Zwerge in Santa Cruz.[4]
Ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten auf La Palma ist der Karneval, dessen Umzüge und Veranstaltungen in den Karnevalshochburgen Santa Cruz und Los Llanos an südamerikanischen Karneval erinnern. Am Karnevalsmontag wird in Santa Cruz „die Heimkehr der Emigranten“ gefeiert. Die Palmeros kleiden sich dann in Weiß, als Parodie auf die seinerzeit in Lateinamerika zu Wohlstand gekommenen Palmeros, und werfen mit Babypuder um sich.
Kultureinrichtungen und Künstler
Zum kulturellen Angebot auf La Palma gehören die archäologischen Zentren, Parque Arqueologico in La Zarza, Gemeinde Garafia und Cueva Belmaco in Mazo, mehrere Bibliotheken (jeweils in den größeren Orten der Insel), ein Kino und das Teatro Chico in Santa Cruz und ein Kino Los Llanos sowie diverse Musik- und Kunstveranstaltungen, die überwiegend in den Casas de Cultura der Orte stattfinden. Zu den Museen der Insel zählen Museo Insular und Museo Naval (Schifffahrtsmuseum in der nachgebauten Karavelle Santa Maria von Christoph Kolumbus) in Santa Cruz, Museo Arqueologico in Los Llanos de Aridane, Museo del Platano (Bananenmuseum) in Tazacorte und Museo del Vino (Weinmuseum) an der Plaza de La Glorieta in Las Manchas.
Luis Morera ist einer der bekanntesten auf La Palma lebenden und schaffenden Künstler. Seine Werke auf der Insel sind unter anderem der Plaza de La Glorieta, der Park El Jardín de las Delicias in Los LLanos, der Brunnen mit der Bronzefigur San Miguel de La Palma vor dem Rathaus von Tazacorte, die Bronzefigur der Zwerg (Enana) in Santa Cruz sowie eine Vielzahl von Bildern von der Natur und Bevölkerung der Insel.
Palmerische Küche
Die Palmerische Küche unterscheidet sich nicht sehr von denen der anderen Kanarischen Inseln.
Bis in die 1960er Jahre bestand für die meisten palmerischen Familien – insbesondere in den ländlichen Gebieten – das Essen aus den von ihnen gewonnenen Produkten, wie Kartoffeln, Gofio (geröstetes und dann gemahlenes Getreide), Schweine- und Ziegenfleisch, Ziegenkäse, Mojo (pikante Sauce), Milch, Fisch sowie einigen Gemüse- und Obstsorten. Zu festlichen Gelegenheiten wurden spezielle Gerichte zubereitet: Süßspeisen aus Brot, Honig und Milchreis, geröstete Kastanien und Biskuit. Ziegenkäse mit Mojo zählt noch heute – auch im touristischen Bereich – zu den besonderen palmerischen Gerichten.[48]
Sternwarten
Für die Wahl La Palmas als Standort für ein Observatorium waren die Höhenlage auf dem Roque de los Muchachos und eine geringe Lichtverschmutzung des Nachthimmels sowie eine verhältnismäßig geringe Entfernung zu Europa gegenüber anderen Standorten wie Südamerika oder Hawaii (mit 4200 Meter Höhe und 50 Prozent Sauerstoffgehalt) ausschlaggebend.[49]
Die Gründungsmitglieder Spanien, Schweden, Dänemark und das Vereinigte Königreich beschlossen als erste Schritte für die Errichtung des Observatoriums die Errichtung einer Zufahrtsstraße und der Wasser- und Stromversorgung sowie ein Trainingsprogramm für spanische Wissenschaftler.
Im Jahr 1985 wurde das Observatorium offiziell eingeweiht wurde. Zum Schutz der nächtlichen Dunkelheit wurde im Jahr 1988 das sogenannte Ley del Cielo („Himmelsgesetz“) erlassen. Im Jahr 2012 wurde La Palma als weltweit erstes Starlight Reserve zertifiziert.
Im Jahr 2009 wurde das Gran Telescopio Canarias (GRANTECAN, auch GTC) durch den spanischen König Juan Carlos und Königin Sophia eingeweiht.[50]
Sport
Historische Sportarten
Lucha Canaria ist ein kanarischer Ringkampf, der bereits unter den Guanchen ausgetragen wurde. 1420 berichtete der Chronist Alvar Garcia de Santa Maria über diese Sportart der Kanaren. Es wird vermutet, dass durch diese Kämpfe Streitigkeiten unter der Urbevölkerung unblutig entschieden wurden.[51][52]
Lucha zählt auch heute – neben Fußball – zu den beliebtesten Sportarten der Kanaren. Es ist ein Mannschaftssport, der von zwölf Kämpfern ausgetragen wird. Es ringen immer zwei miteinander. Verloren hat derjenige, dessen Oberkörper zuerst den Boden berührt. Ein Kampf geht über 3 Runden von maximal 2 Minuten Dauer.[4][53]
Hirtensprung (Spanisch: Salto del pastor) ist ein auf den Kanarischen Inseln verbreiteter Volkssport, der seine Wurzeln im regionalen Brauchtum hat und wahrscheinlich auf die Ureinwohner der Guanchen zurückgeht. Um in möglichst kurzer Zeit im gebirgigen Gelände Höhenunterschiede schnell und sicher zu überwinden, benutzten die Viehhirten einen mehrere Meter langen Holzstab, den „Regatón“, um auf ein tiefer gelegenes Gelände zu gelangen.[54]
Transvulcania
Der Transvulcania ist ein international besetzter Ultramarathon, der seit 2009 jährlich auf La Palma stattfindet. Die 83,3 km lange Laufstrecke beginnt am Leuchtturm von Fuencaliente, führt über die Vulkanroute, die Cumbre Nueva, auf die Bergkette der Caldera de Taburiente mit dem 2400 Meter hohen Roque de los Muchachos, hinab zum Puerto Tazacorte und wieder hinauf nach Los Llanos, dem Ziel des Ultramarathons. Insgesamt ist ein Höhenunterschied von 8.525 Meter zu überwinden (davon 4.415 Meter bergauf und 4.110 Meter bergab).
Verwaltung
Innerhalb der spanischen Autonomen Gemeinschaft Kanarische Inseln gehört La Palma zur Provinz Santa Cruz de Tenerife. Die Amtssprache ist Spanisch, die Einheimischen sprechen eine Varietät mit lateinamerikanischem Einfluss.
Inselrat
Der Inselrat (Cabildo Insular) regelt Angelegenheiten, die eine individuelle Lösung für die Insel fordern und daher nicht von der Autonomen Gemeinschaft oder der Provinz entschieden werden sollen, die aber auf der Ebene der Gemeinden nicht entschieden werden können, weil sie die ganze Insel betreffen.
Präsident des Inselrates ist Anselmo Pestana. Daneben gibt es weitere elf Mitglieder der Inselregierung (davon sieben Vizepräsidenten), die für die verschiedenen Ressorts zuständig sind.[55]
Gemeinden und Einwohnerzahlen
La Palma gliedert sich in 14 Gemeinden, ihre Gemeindeflächen enthält nachstehende Tabelle.[56][57]
Die Einwohnerzahl La Palmas verzeichnete von 2000 bis 2010 einen moderaten Anstieg, der sich dann aber umkehrte. In den Gemeinden La Palmas stellte sich die Einwohnerentwicklung dagegen recht unterschiedlich dar: In Santa Cruz nahm in diesem Zeitabschnitt die Einwohnerzahl stetig ab, wohingegen die Einwohnerzahlen in den – an Santa Cruz grenzenden – Gemeinden Breña Alta und Breña Baja anstiegen. Los Llanos hatte bis 2010 einen entsprechenden Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen, die Zahl blieb dann aber konstant.
Bevölkerungsrückgänge sind auch in den Gemeinden im Norden der Insel, Garafía, Barlovento und San Andrés y Sauces sowie im Westen in Tazacorte festzustellen. Die übrigen Gemeinden weisen dagegen nur geringe Veränderungen in den Einwohnerzahlen aus.[58][59]
Gemeinden | Fläche (km²) | Einwohnerzahlen | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2012 | 2013 | ||
Barlovento | 43,55 | 2.598 | 2.694 | 2.398 | 2.507 | 2.296 | 2.085 | 2.085 |
Breña Alta | 30,82 | 5.467 | 5.567 | 5.898 | 7.039 | 7.347 | 7.298 | 7.455 |
Breña Baja | 14,2 | 3.418 | 3.537 | 4.051 | 4.355 | 5.259 | 5.492 | 5.523 |
Fuencaliente | 56,42 | 1.822 | 1.804 | 1.800 | 1.913 | 1.898 | 1.840 | 1.798 |
Garafía | 103,0 | 2.043 | 2.032 | 2.007 | 1.924 | 1.714 | 1.654 | 1.645 |
Los Llanos de Aridane | 35,79 | 17.062 | 17.737 | 18.190 | 19.878 | 20.948 | 20.895 | 20.930 |
El Paso | 135,92 | 7.154 | 7.293 | 7.289 | 7.404 | 7.837 | 7.874 | 7.928 |
Puntagorda | 31,1 | 1.692 | 1.825 | 1.785 | 1.795 | 2.177 | 1.940 | 2.057 |
Puntallana | 35,1 | 2.305 | 2.296 | 2.204 | 2.424 | 2.425 | 2.428 | 2.346 |
San Andrés y Sauces | 42,75 | 5.399 | 5.492 | 5.229 | 5.086 | 4.874 | 4.637 | 4.473 |
Santa Cruz de La Palma | 43,38 | 18.183 | 17.460 | 18.204 | 17.788 | 17.128 | 16.705 | 16.330 |
Tazacorte | 11,37 | 7.049 | 6.617 | 6.147 | 5.835 | 5.697 | 4.957 | 4.911 |
Tijarafe | 53,76 | 2.734 | 2.662 | 2.672 | 2.713 | 2.769 | 2.765 | 2.776 |
Villa de Mazo | 71,17 | 5.112 | 5.260 | 4.609 | 4.591 | 4.955 | 4.898 | 4.858 |
La Palma gesamt | 708,32 | 82.038 | 82.276 | 82.483 | 85.252 | 87.324 | 85.468 | 85.115 |
Wirtschaft
Landwirtschaft
Bananen und Wein nehmen in der Landwirtschaft La Palmas eine zentrale Rolle ein. Zunehmend wird jedoch mit dem Anbau von Avocado, Zitrusfrüchten und Gemüse diversifiziert.[60]
Die Landwirtschaft wird durch ein einzigartiges Bewässerungssystem aus Wasserleitungen und Tunneln ermöglicht, die das Wasser aus den Bergen in die agrarisch genutzten Gebiete führen. Diese Tunnel sind zum Teil Hunderte von Metern durch Felsen getrieben und bringen das Wasser über mehrere Kilometer in die bewohnten Gebiete an der Küste.
Industrie, Handel und Handwerk
Im Vergleich zur Landwirtschaft spielen Industrie, Handel und Handwerk auf La Palma nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt einige Betriebe, die Landwirtschaftsprodukte weiterverarbeiten bzw. Baustoffe oder Handwerkskunst herstellen, sowie einige Bauunternehmen, die aufgrund des Tourismus in den letzten Jahren einen Aufschwung zu verzeichnen hatten.
Der Export von La Palma beschränkt sich auf Agrarprodukte. Insgesamt hat die Insel eine negative Handelsbilanz. Dreiviertel der Lebensmittel müssen importiert werden, auch Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen und etwa 80 Prozent des Bedarfs an tierischen Produkten. Andere wichtige Importwaren, die meist vom spanischen Festland geliefert werden, sind Rohöl, Konsumgüter, mechanische und elektrische Geräte sowie Kraftfahrzeuge.
Tourismus
1890 gab es auf La Palma erste kleine Hotels, die von Engländer frequentiert wurden. Bis Ende der 1980er Jahre blieb der Tourismus auf La Palma auf niedrigem Niveau. Das damals einzige große Hotel (200 Betten) entstand in Puerto Naos. In dieser Zeit gab es unter der einheimischen Bevölkerung noch Vorbehalte gegen den Zustrom von Fremden, die sich in Graffitis an Hauswänden („Alemanes fuera“ – „Deutsche raus“) äußerten. Dass auf La Palma inzwischen der Tourismus auch für die Bevölkerung eine wichtige Einnahmequelle ist, hat derartige Anfeindungen verstummen lassen.
Vom Beginn des Massen- und Chartertourismus auf Teneriffa und Gran Canaria in den 1980er Jahren profitierte La Palma dagegen nicht. Erst im Jahr 1985 mit der Vergrößerung des Flughafens auf La Palma, auf dem dann auch Charterflugzeuge aus Europa landen konnten, setzte der organisierte Pauschaltourismus auf La Palma ein. Dieses löste einen verstärkten Ausbau der Feriensiedlungen im flughafennahen Los Cancajos und auf der Westseite der Insel in Puerto Naos aus. Die Anzahl ausländischer Gäste auf der Insel betrug 1992 80.994. In den folgenden Jahren stieg die Anzahl stetig an, bis sie 1999 mit 135.376 Gästen den höchsten Stand erreichte, um dann aufgrund der stagnierenden Wirtschaftsentwicklung in Europa sowie der Terroranschläge am 11. September 2001 wieder abnahm.[61]
In den 2000er Jahren entstand, abgeschieden an der Südspitze La Palmas gelegen, unterhalb von Los Canarios, eine größere Hotelanlage mit 400 Betten. Neben den wenigen größeren Hotels sind die Touristen vorwiegend in Ferienwohnungen und kleineren Häusern untergebracht.
2006 betrug die Gästezahl auf La Palma 111.328 und 2013 104.953. Sie macht nur 1% der gesamten Gästezahl auf den Kanarischen Inseln aus.[62] Eine Erhebung der Gästezahlen in 2004 weist eine Konzentration auf der Westseite der Insel mit etwa 80% aus, wobei etwa 57 % auf die Orte Puerto Naos, La Laguna und Todoque der Gemeinde Los Llanos entfallen. Auf der Ostseite der Insel (überwiegend in Los Cancajos) betrug der Anteil 13%. In den anderen elf Gemeinden der Insel lag der Anteil bei 19 %.[61] Die Verteilung der Gästezahlen aus den verschiedenen Herkunftsländern im Zeitraum 2006 bis 2013 zeigt nebenstehendes Diagramm.[62]
La Palma ist traditionell eine Wanderinsel. Sie wird von einem Netz von gekennzeichneten Wanderwegen überzogen. Es werden drei Kategorien unterschieden, große Route (rote Markierung), kleine Route (gelbe Markierung) und lokaler Weg (grüne Markierung).[63][64]
Seit Ende der 1990er Jahre werden zudem weitere sportliche Aktivitäten angeboten: Geführte Mountainbiketouren oder Reitexkursionen, dazu haben sich Tauchbasen auf der Ost- und Westseite der Insel sowie das Gleitschirmfliegen oberhalb Puerto Naos und vom Torre del Time − oberhalb Puerto Tazacorte – etabliert.[65][66]
Die Strände von Tazacorte, Puerto Naos und Los Cancajos tragen die blaue Flagge der EU und erfüllen somit einen gehobenen Qualitätsstandard.[67]
Befragungen der Besucher in 2013 nach den Aspekten, die ihre Entscheidung über den Reiseort ausmachten, gibt nebenstehende Tabelle an.[62]
Bewertungskriterium | La Palma (%) | Kanarische Inseln (%) |
---|---|---|
Landschaft / Natur | 58 | 20 |
Sportliche Aktivität | 27 | 5 |
Umwelt / Qualität | 14 | 7 |
Strände | 14 | 34 |
Kosten | 4 | 14 |
Qualität der Unterbringung | 3 | 9 |
Seit 1992 hat sich die Asociación insular de Turismo Rural Isla Bonita die Förderung des ländlichen Tourismus auf der Insel La Palma zur Aufgabe gemacht. Hierzu zählen insbesondere die Förderung der ländlichen Unterkünfte und anderer touristischer Ressourcen, wie Management-Training, Verwaltung der Museen und Sehenswürdigkeiten. Der Verein ist ein Zusammenschluss von etwa einhundert Häuservermietern, kleinen Unternehmen und Berufsverbänden.[68]
Mit EU-Fördergeldern werden alte Häuser (Fincas) in der typischen Landschaftsarchitektur restauriert.[4] Zu dieser Bauweise gehören beispielsweise Decken in Tea-Holz, Holzbalkone, meterdicke Steinwände und die typischen gemauerten Sitzbänke unter den Fenstern. Die Restaurationsarbeiten fördern gleichzeitig die einheimische Handwerkerschaft. Mit dem Erhalt und der Vermietung der Häuser wird der Landflucht entgegengewirkt mit dem Effekt, dass auch die traditionelle Agrarstruktur erhalten bleibt.
Verkehr
Straßennetz
Das Straßennetz auf La Palma umfasst etwa 1200 Kilometer. Alle Hauptstraßen sind asphaltiert und oft landschaftsbedingt sehr kurvenreich.
Um den abgelegenen Norden der Insel wirtschaftlich besser einzubinden, wurde Anfang 1992 eine Verbindungsstraße zwischen Garafia und Barlovento geschaffen. Lediglich einige sehr abgelegene Weiler sind nur über Erd- oder Betonpisten zu erreichen.
Ein etwa 120 Kilometer langer Straßenring umläuft die gesamte Insel (Santa Cruz – Los Cancajos – Mazo – Fuencaliente – Los Llanos – Tijarafe – Puntagorda – Barlovento – San Andrés – Puntallana – Santa Cruz). Weiterhin verbindet eine rund 35 Kilometer lange Straße über zwei Tunnel den Osten mit dem Westen der Insel (Los Llanos – Santa Cruz). Eine weitere Straße verbindet den Osten mit dem Nordwesten der Insel und führt über den Roque de los Muchachos.
Öffentliche Verkehrsmittel
Es gibt Linienbusse, mit denen alle größeren Orte zu erreichen sind. Nicht alle Linien verkehren im Halb- bzw. Stundentakt.
Schiffsverkehr
Die Bucht der Hauptstadt wird seit der Eroberung der Insel durch die Spanier als Hafen genutzt. Von Santa Cruz de La Palma werden diverse Fährverbindungen zu den Nachbarinseln und (wöchentlich) zum spanischen Festland, mit Zwischenstopps auf Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa, angeboten. Seit Januar 2008 verkehrt die Fähre El Fortuny der Gesellschaft Trasmediterránea auf der früher von der Juan J. Sister bedienten Route nach Cádiz auf dem spanischen Festland.
Seit 2008 verkehrt eine Fähre der Naviera Armas, die Volcán de Tijarafe, zwischen Portimão, Portugal via Funchal, Madeira nach Santa Cruz de Tenerife von wo aus man La Palma im Anschluss erreichen kann. Der großzügig ausgebaute Hafen an der Westküste in Puerto de Tazacorte war 2005/2006 kurzzeitig mit einer Verbindung zur Insel Teneriffa über Santa Cruz de La Palma dem Fährverkehr angeschlossen.
Flugverkehr
La Palmas erster Flughafen wurde in der Gemeinde Breña Alta in 350 Metern Höhe über dem Meeresspiegel mit einer Start- und Landebahn mit einer Länge von 1000 Metern errichtet und 1955 in Betrieb genommen. Er erhielt den Namen Buenavista. Die Fluggesellschaft Iberia führte von hier regelmäßige Flüge nach Santa Cruz de Tenerife durch. Wegen der Nähe der Berge bestand das Problem der wechselnden Winde aus unterschiedlichen Richtungen, wiederholt auftretender Nebelbänke und Regenfälle, die in den folgenden Jahren über 15 Prozent Flugausfälle verursachten. Diese Umstände zwangen zu einer Neuplanung des Flughafenstandortes. Der Flughafen Buenavista, dessen Start- und Landebahn noch rudimentär existiert und von der Hauptverbindungsstraße von der Ostseite der Insel zur Westseite überquert wird, wurde 1970 mit der Inbetriebnahme des neuen Flughafens stillgelegt.[69][70]
Der neue Flughafen von La Palma (IATA-Code: SPC) wurde in der Gemeinde Mazo entlang des Küstenstreifens mit einer Start- und Landebahn mit einer Länge von 1700 Metern errichtet. Aufgrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens wurde 1980 die Start- und Landebahn durch Aufschüttung eines Damms im angrenzenden Meer auf 2200 Meter verlängert. Seit 1987 ist er der sechste internationale Flughafen der Kanarischen Inseln, der regelmäßig von mehreren europäischen Fluggesellschaften angeflogen wird. Es bestehen Linienverbindungen zur spanischen Hauptstadt Madrid und zu den Nachbarinseln, die durch die Fluggesellschaften Iberia bzw. Binter Canarias bedient werden.[71]
Ein neues Flughafenterminal wurde 2011 trotz stetig sinkender Fluggastzahlen in Betrieb genommen. Von einer maximalen Anzahl von 1.207.572 Fluggästen im Jahr 2007 ging die Anzahl auf 809.521 im Jahr 2013 zurück.[72]
Literatur
- Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Terra, Harpenden 2002, ISBN 1-903544-07-6, S. 239–276.
- Iren Börjes, Hans-Peter Koch: La Palma. 7. Auflage. Müller, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-456-6.
- Peter Echevers H.: Stete Kanaren. Verlag LULU Press Enterprises, 2011, ISBN 978-1-105-06365-7.
- Izabella Gawin: La Palma. 7. Auflage. Reise-Know-How, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8317-1957-0.
- Harald Klöcker: La Palma. Travel House Media, München 2011, ISBN 978-3-8342-1037-1.
- Dieter Schulze: La Palma. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7701-9566-4.
Weblinks
- Offizielle Webseite des Inselrates (spanisch)
- Der Kanarische Hotspot
- Video zum Ausbruch des VulkansTeneguía 1971
- La Palma im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- J. de Nuez Pestana, e.a.: Geology and volcanology of La Palma and El Hierro, western Canaries , Estudios geológicos, Vol. 57 no.56, 175-273 (Abstract, englisch)
- James M. Day, e.a.: Evidence for distinct proportions of subducted oceanic crust and lithosphere in HIMU-type mantle beneath El Hierro and La Palma, Canary Islands, 2010 (Science Direct, PDF, englisch; 1,1 MB)
Einzelnachweise
- ↑ a b Gobierno de Canarias: istac – Instituto Canario de Estadística
- ↑ Gobierno de Canarias: istac – Instituto Canario de Estadística
- ↑ Cabildo Insular de La Palma
- ↑ a b c d Rolf Goetz: La Palma, Aktivurlaub auf der grünsten der Kanarischen Inseln. 5. Auflage. Peter Meyer Reiseführer, Frankfurt am Main 2000.
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- ↑ a b [2], R. Olzem: Die Caldera de Taburiente.
- ↑ a b [3], D.G. Masson, A.B. Watts, M.J.R. Gee, R. Urgeles , N.C. Mitchell, T.P. Le Bas, M. Canals: Slope failures on the flanks of the western Canary Islands, Mai 2001.
- ↑ [4], Roger Urgeles, Douglas G. Masson, Miquel Clanals, Anthony B. Watts, Tim Le Bas: Recurrent large-scale landsliding on the west flank of La Palma, Canary Islands, Journal of Geophysical Research, Vol. 104, 11. 1999 (Vermessung der Trümmerlawinen auf der Westflanke La Palmas).
- ↑ [5], F. Neukirchen: La Palma - Ruta de los Volcanes & Ruta de la Cresteria (GR 131), 8. MAI 2012.
- ↑ [6], K. Hoerle, J. C. Carracedo: Canary Islands, Geology.
- ↑ a b [7], R. Olzem: Die San Juan-Eruption 1949.
- ↑ [8], R. Olzem: Der Volcan de Tacande.
- ↑ [9], R. Olzem: Der Volcan Jedey oder Tajuya.
- ↑ [10], Vulkane und Drachenbäume, Peter Meyer Reiseführer.
- ↑ [11], R. Olzem: Der Vulkan de Martín de Tigalate.
- ↑ [12], R. Olzem: Die Ausbrüche des San Antonio.
- ↑ [13], R. Olzem: Der Vulkan El Charco (Volcán del Charco o Montagna Lajiones).
- ↑ a b c d e f Geografico National, Terremotos más significativos por provincias
- ↑ a b [14], Die Tagebücher der San Juan Eruption im Juni und Juli 1949.
- ↑ [15], R. Olzem: Die Eruption des Teneguía 1971.
- ↑ nachrichten.at: Dammbruch nach Erdbeben auf La Palma, 17. April 2011
- ↑ Kanaren Express, Beben vor La Palma, 17. September 2012
- ↑ Erdbeben von ML3,0 bei Barlovento, 22. September 2013
- ↑ Kanaren Express, Erdbeben auf La Palma, 10. Februar 2014
- ↑ Steven N. Ward, Simon Day: Cumbre Vieja Volcano -- Potential collapse and tsunami at La Palma, Canary Islands. (pdf; 768 kB) American Geophysical Union, 2001, abgerufen am 14. März 2011 (englisch).
- ↑ BBC
- ↑ gobiernodecanarias.org, Antonio Pérez García: SÍNTESIS DE HISTORIA CANARIA.
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- ↑ Lapalma-online: Die Guanchen auf La Palma und woher sie einst kamen, 30. November 2013
- ↑ ETNOLOGÍA DEL ABORIGEN CANARIO – Principales inmigracios prehispánicas
- ↑ Geschichtlicher Überblick bis zur spanischen Eroberung der Inseln im 16. Jahrhundert
- ↑ Ayuntamiento de la Villa de Garafia: Buracas, Las Tricias
- ↑ Martin Macho: El conjunto prehistórico El Tendal es clave para conocer el pasado aborigen de las Islas. Canarias/La Palma 2012. google.de
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- ↑ El Cabildo de La Palma plantea la creación de un museo sobre defensas marítimas en el Real Castillo de Santa Catalina, EUROPA PRESS. 2. März 2012
- ↑ El Ayuntamiento de Santa Cruz de La Palma, Castillo de Santa Catalina
- ↑ Castillo de La Virgen edificado 1821
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- ↑ Cabildo La Palma: Wanderwege der Insel
- ↑ lapalmaturismo.com, Portal Oficial de Turismo de La Palma, Aktive Freizeit.
- ↑ Paragliding / Gleitschirmfliegen
- ↑ La Palma 24 - 2010: Tour de Playas (Die schönsten Strände auf La Palma)
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Koordinaten: 28° 40′ N, 17° 52′ W