Selcuk Zvi Cara

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Selcuk Zvi Cara (* 29. Mai 1969 in Langen[1]) ist ein deutscher Autorenfilmer und Opernsänger.

Leben

Selcuk Zvi Cara studierte zunächst Philosophie und Musik. Als Schauspieler und Opernsänger sammelte er Erfahrungen während der Zusammenarbeit mit Werner Schroeter, Frank Castorf, Katharina Thalbach, Stefan Ruzowitzky, Vincenzo Cerami und Roberto Andò. Auf Anraten von Werner Schroeter begann er ein Regiestudium an der Ruhrakademie in Schwerte und wechselte dann an die FH Dortmund in den Masterstudiengang Szenografie und Design mit Schwerpunkt Film. Meisterkurse, Vorlesungen und Seminare u.a. bei Christopher Doyle, Vilmos Zsigmond, Gus Van Sant, Mike Figgis, Dennis Hopper und Vittorio Storaro flankierten seine Ausbildung.

Bereits mit seinem zweiten Kurzfilm Hymnen an die Nacht nach der ersten Hymne des gleichnamigen Gedichtzyklus von Novalis nahm er an neun internationalen Filmselektionen teil.[2][3] Mit seinem dritten Kurzfilm Wiegenlied kam er in die offizielle Selektion des Plus Camerimage und in die offizielle Selektion des Delhi International Film Festivals. Kurz nach Fertigstellung seines Kurzfilms Mein letztes Konzert gelang ihm sein bisher größter Erfolg. Selcuk Zvi Cara wurde in die offizielle Selektion des größten und wichtigsten nordamerikanischen Filmfestivals mit FIAPF-Akkreditierung, dem Montreal World Film Festival, in der Kategorie Student Film Festival gewählt.[4] Mein letztes Konzert kam in den Kategorien best film, best director, in die offiziellen Selektionen des "UK Film Festival – London" und des "Flickers – Rhode Island Film Festival. Zudem kam der Film in die offizielle Selektion des Hauptbewerbes der CamerImage – International Filmfestival of the art of cinematography und in die Selektion des Nachwuchspreis Michael-Ballhaus-Preis / First Steps.[5] Am 10. August 2014 gewann Mein letztes Konzert auf dem Flickers: Rhode Island International Film Festival (RIIFF) den Grand Prize für die beste Bildgestaltung.[6][7] Wenige Tage darauf erhielt Mein letztes Konzert von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) das Prädikat „besonders wertvoll“.[8]. Eine sehr große Anerkennung fand Selcuk Zvi Cara mit der offiziellen Einladung zum 36. Filmfestival Max Ophüls Preis, wo sein Film am 20. Januar 2015 die erste von vier Aufführungen haben sollte. Selcuk Zvi Cara ist Mitglied des BVR – Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure in Deutschland e.V.[9]

Filmografie

Regie

Drehbuch

  • 2011: Zeit und Friedfertigkeit (Kurzfilm)
  • 2011: Hymnen an die Nacht (Kurzfilm)
  • 2012: Wiegenlied (Kurzfilm)
  • 2014: Mein letztes Konzert (Kurzfilm)

Schnitt

  • 2011: Zeit und Friedfertigkeit (Kurzfilm)
  • 2011: Hymnen an die Nacht (Kurzfilm)
  • 2012: Wiegenlied (Kurzfilm)
  • 2014: Mein letztes Konzert (Kurzfilm)

Auszeichnungen

Prädikat „besonders wertvoll“ für Mein letztes Konzert, Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), Deutschland[8]

Mein letztes Konzert

  • 2015: Official Selection 36. Filmfestival Max Ophüls Preis, Deutschland
  • 2015: Official Selection 20. Filmfestivals Türkei / Deutschland, Deutschland
  • 2015: Official Selection Big as Texas Short Film Festival, USA
  • 2014: Flickers: Rhode Island International Film Festival (RIIFF): Best Cinematography: Grand Prize, Winner of the Panavision Award für Mein letztes Konzert – Selcuk Zvi Cara, Regie; Nils A. Witt, Cinematographie, USA
  • 2014: Official Selection Montreal World Film Festival in der Kategorie best film, best fiction-short, best director, Kanada
  • 2014: Official Selection Flickers – Rhode Island Film Festival in der Kategorie best film, best director, USA
  • 2014: Official Selection UK FILM FESTIVAL - British film festival London, United Kingdom
  • 2014: Official Selection Michael Ballhaus Cinematography Award – First Steps Award, Deutschland
  • 2014: Official Selection CamerImage – International Filmfestival of the art of cinematography, Polen
  • 2014: Official Selection Nicaragua International Film Festival, Nicaragua
  • 2014: Official Selection Roving Eye International Film Festival, USA
  • 2014: Official Selection Hermosillo International Film Festival, Mexico

Wiegenlied

  • 2014: Official Selection Delhi International Filmfestival, Indien
  • 2012: Official Selection CamerImage – International Filmfestival of the art of cinematography, Polen

Hymnen an die Nacht

  • 2014: Official Selection Level Ground Filmfestival Pasadena USA
  • 2014: Official Selection Pride Mostra Filmfestival Cap Verde
  • 2014: Official Selection Everybody's perfect 3 Filmfestival Genf, Schweiz
  • 2014: Official Selection Perlen Filmfestival Hannover, Deutschland
  • 2013: Official Selection Outtakes Film Festival, Neuseeland
  • 2013: Official Selection 7º For Rainbow – Festival de Cinema e Cultura, Brasilien
  • 2013: Official Selection Florence Festival Internazionale Di Cinema LGBT, Italien
  • 2013: Official Selection El lugar sin limetes, Festival de Cine, Ecuador[10]
  • 2013: Official Selection Rio Festival Gay de Cinema 2013, Brasilien[11][12]

Kritik

[…] Cara’s Mein Letztes Konzert, a short Yiddish film […], which Quirk calls, “A visual poem. I haven’t really seen a film like this before.” […]

motifri.com, 6. August 2014[13]

„Ich halte ihn für einen der durchdachtesten Filme über die schreckliche Zeit des Holocaust, den ich je gesehen habe – und ich habe schon viele Filme über diese schreckliche Zeit gesehen.“

Giora Feidman: Giora Feidman kam auf Stippvisite. In: FH-Presse. Zeitung der FH Dortmund.[14]

„Eine Pianistin blickt auf ihr langes Leben zurück: Der Blick in einen Spiegel zeigt das Gesicht einer alten Frau. Ein Gesicht, welches Würde, aber auch Zeichen von großem Erleben, von Leid und Schmerz, von Erfolg und Niederlagen ausdrückt. Ein faszinierend schönes Gesicht. Dazu Reflexionen im Off – stimmig, philosophisch, schmerzlich: ‚Meine Seele ist getrennt von meinem Körper‘ oder: ‚Die Zeit heilt alle Wunden, bei mir nicht!‘. Sie steht in einem alten Eisenbahnwaggon – eine Fahrt ins Dunkel der Geschichte. Ein langer Blick und ein verzweifelter Schrei durch das Fenster eines Konzertsaales. Die Erinnerung an eine große Schuld, welches die Frau ein Leben lang mit sich trug. Aber war sie wirklich schuldig? Das letzte Konzert soll ihr Frieden bringen. Eine großartige, ja faszinierende Kamera zieht mit ihren Schwarz-Weiß-Bildern den Zuschauer in seinen Bann. Beim Blick auf das Gesicht der Frau, bei dem Spiel von Licht und Dunkel, bei den wechselnden Bildperspektiven im Konzertsaal zwischen den im Schock erstarrten Menschen und den in atemloser Angst Verborgenen, denen ein schlimmes Schicksal droht. Ein bewegender, emotionaler und ganz besonderer Film zum Thema ‚Holocaust‘.“

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW): Urteilsbegründung „besonders wertvoll“ für Mein letztes Konzert, August 2014[8]

„[…] Mein letztes Konzert ist der Abschlussfilm des Kameramanns Nils A. Witt an der Fachhochschule Dortmund. Mit einer einzigartigen Präzision und einem perfekten Auge für die genau richtigen Einstellungen erzählen seine exzellenten Schwarz-Weiß-Bilder, in der Regie von Selcuk Cara, die tragische Geschichte eines ungewollten Verrats. Die Narration selbst wirkt bewusst unzusammenhängend, springt von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Doch dies unterstreicht nur zusätzlich den erzählerischen Fokus des Films, dass nämlich jede Handlung eine Konsequenz bedingt. Und dass diese Konsequenz einen Menschen für den Rest des Lebens eine Bürde auferlegt, ganz unabhängig von der Zeit, die bereits vergangen ist. […] Ein bewegender und perfekt komponierter Film, der vor allem durch seine visuelle Brillanz besticht.“

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW): Pressetext zu Mein letztes Konzert[8]
 
Filmplakat zu „Mein letztes Konzert“

Einzelnachweise

  1. Infos des Tages (Donnerstag, 24. Juli 2014) / Jüdisches Künstlerdrama von Selcuk Zvi Cara. In: Der Neue Merker. Abgerufen am 13. September 2014.
  2. Hymns to the Night (Memento vom 30. Oktober 2013 im Webarchiv archive.today)
  3. Hymns to the night (Hymnes à la nuit). In: Everybody’s Perfect. Abgerufen am 13. September 2014.
  4. Mein letztes Konzert. In: ffm-montreal.org. World Film Festival, abgerufen am 13. September 2014.
  5. Mein letztes Konzert. In: First Steps Award. Abgerufen am 13. September 2014.
  6. 2014 Film Festival Award Winners Announced. In: Rhode Island International Film Festival. Flickers, 10. August 2014, abgerufen am 13. September 2014.
  7. Kaylen Auer: R.I. International Film Festival names 2014 award winners. In: Providence Business News. Abgerufen am 13. September 2014.
  8. a b c d Mein letztes Konzert. In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 13. September 2014.
  9. BVR – Selcuk Zvi Cara – Vita. Abgerufen am 11. Dezember 2014.
  10. El lugar sin limetes. (PDF) Abgerufen am 13. September 2014.
  11. Lista Oficial dos Filmes Selecionados. Rio Festival Gay de Cinema 2013. (PDF) Abgerufen am 13. September 2014.
  12. Rio Festival Gay de Cinema 2013. In: Deutschland + Brasilien 2013–2014 (alemanha-brasil.org). Auswärtiges Amt, BDI Brazil Board, Goethe-Institut, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, abgerufen am 13. September 2014.
  13. Worldwide Movie Culture Returns At This Year’s Rhode Island International Film Festival. 6. August 2014, abgerufen am 13. September 2014.
  14. Giora Feidman kam auf Stippvisite. Bekannter Musiker unterstützt „Mein letztes Konzert“ mit Klarinettenimprovisation. In: FH-Presse. Zeitung der FH Dortmund. 35. Jg. März 2014 (Online [PDF; abgerufen am 13. September 2014]).

Nachweis für 2015: Official Selection 20. Filmfestivals Türkei / Deutschland, Deutschland http://www.fftd.net/

Nachweis für 2015: Official Selection 36. Filmfestival Max Ophüls Preis http://www.max-ophuels-preis.de/de/programm/die_wettbewerbe_2015/kurzfilmreihen