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Dieser Artikel behandelt den Farbkatalog RAL Classic, daneben gibt es auch noch die Kataloge RAL Design, RAL Effect und RAL Plastics.
Als RAL-Farbe bezeichnet man normierteFarben, die die RAL gGmbH (eine Tochter des RAL-Instituts) unter dem Namen RAL Classic vertreibt. Der Name leitet sich vom Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen ab, welcher am 23. April 1925 in Berlin gegründet wurde und der Rationalisierung der deutschen Wirtschaft diente.
Jeder Farbe des Farbkatalogs ist eine vierstellige Farbnummer zugeordnet. Diese Normung geht auf eine Tabelle von 40 Farben zurück, die 1927 vom Reichsausschuß für Lieferbedingungen (RAL) erstellt wurde. Der Zweck der Normung besteht darin, dass Kunde und Lieferant nur eine RAL-Nummer austauschen müssen und kein Farbmuster auf definiertem Material. Inzwischen beinhaltet RAL Classic 213 Farbtöne. Meistens wurden neue Farbtöne deutscher Großunternehmen hinzugefügt, so kamen beispielsweise 1992 die Farben Telemagenta, Telegrau 1 und Telegrau 2 hinzu.
Um 1940 wurden die RAL-Farben auf das vierstellige System umgestellt, wie es bis heute gebräuchlich ist. Tarnfarben des Heeres erkannte man bis 1944 stets durch eine „7“ oder „8“ an erster Stelle.
Die Farbmuster sind in zwei Darbietungen ausgeführt:
Farbregister RAL 840-HR mit matter Oberfläche
Farbregister RAL 841-GL mit glänzender Oberfläche.
RAL Classic ist kein Farbsystem, sondern eine Farbsammlung, da außer einer groben Einteilung nach Grundfarbe jegliche Farbsystematik fehlt. Als Farbsystem brachte das RAL Institut 1993 das RAL-Design-System heraus.
Farbtabelle nach RAL Classic, in der Standardsortierung nach Farbgruppen, wie sie die führende Stelle markiert (1000er = Gelbtöne, 2000er = Orangetöne, 3000er = Rottöne)
Viele RAL-Farben sind auf Monitoren und Druckern auf Grund der unterschiedlichen Gerätefarbräume nicht einheitlich darstellbar und nur durch Näherungen angegeben.
Der verwendete RRGGBB-Farbcode (sRGB) wird angezeigt, wenn der Mauszeiger auf das Feld „Farbmuster“ geführt wird.
Die geräteunabhängigen CIE L*a*b* Farbwerte werden angegeben (mit Glanz, D65, 10°).
In der vierten Spalte sind ausgewählte allgemein bekannte Nutzungen der jeweiligen RAL-Farbe genannt, deren Kenntnis beim Nutzer eine Farbvorstellung ergeben kann.
Komponente des Buntfarbenanstrichs für Kraftfahrzeuge und Geschütze des deutschen Heeres ab Februar 1943 (Grundfarbe Dunkelgelb mit Flecken RAL 6003 und RAL 8017)
Bis 1984 allgemein für Fahrzeuge und Geräte der deutschen Bundeswehr. Durch Nichtbeachten der Metamerie erschien die Farbe bis rund 1970 oft bräunlicher. 6014 alt
laut Farbkarte 1939/40 für die Reichsbahn; z.B. Rheingold (Zug)
RAL 7018
Blaugrau
Verwechselungsgefahr mit der aktuellen Farbe „Blaugrau“ RAL 7031
RAL 7027
Grau
auch „Grüngrau“ genannt; im März 1942 eingeführter Farbton
RAL 7028
Dunkelgelb
um 1940 für den Anstrich von Traktoren und Geräten entwickelt; erst 1942 erhielt die Farbe eine RAL-Nummer und den Namen; ab 1944 für Fahrzeuge und Geräte.
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Dunkelgelb nach Muster
nummernloser militärischer Farbton, Verwechslungsgefahr mit RAL 7028; Grundfarbe des Buntfarbenanstrichs für Fahrzeuge und Geschütze des deutschen Heeres ab Februar 1943 und früher.
RAL 8020
Gelbbraun
auch „Braun“ genannt; für den Afrikafeldzug des Deutschen Afrikakorps entwickelt, mit dem ebenfalls neuen Farbton RAL 7027 als Ersatz für RAL 8000 und RAL 7008
Tarnfarben der Bundeswehr (RAL F9)
Die gesondert geführte Sammlung RAL F9 enthält das 1984 eingeführte Dreifarb-Tarnsystem[4] der Bundeswehr (Bronzegrün, Lederbraun, Teerschwarz). 2003 wurden zusätzlich die Umtarnfarben zur Anpassung an Wüstenregionen eingeführt.
Tarnfarbe für Gerät und Fahrzeuge der Bundeswehr und Grundfarbe des Flecktarnanstrichs
RAL 8027
Lederbraun
Flecktarnlackierung bei Fahrzeugen der Bundeswehr; Teerschwarz wird auch als Infrarot-reflektierende Farbe verwendet
RAL 9021
Teerschwarz
RAL 1039
Sandbeige
Umtarnfarben der Bundeswehr für Wüsten- und Steppenregionen (geringere Aufheizung der Fahrzeuge); der Lack ist abwaschbar aber nach 10–21 Tagen Trocknung wetterfest
Viele Eisenbahngesellschaften geben bei der Gestaltung der Lokomotiven und Waggons die Farbgebung mit RAL-Nummern vor. Sie erreichen damit ein einheitliches Erscheinungsbild über Modellreihen und Typen hinweg.
Literatur
Johannes Denecke: Tarnanstriche des deutschen Heeres 1914 bis heute. Bernard & Graefe, Bonn 1999, ISBN 3-7637-5990-5.
↑ abcdefghijklAuf Grund der unterschiedlich eingestellten Wiedergabegeräte für diese Webseite kann diese Farbmusterdarstellung nur einen ungefähren Eindruck der RAL-Farben vermitteln.