Friedrich Hoßbach

deutscher Offizier und General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg und 1937 Verfasser der so genannten „Hoßbach-Niederschrift“
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Friedrich Hoßbach (* 21. November 1894 in Unna; † 10. September 1980 in Göttingen) war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1943 General) und während des Zweite Weltkrieg Armeekorps- und Armeekommandeur. Er verfasste 1937 das sogenannte "Hoßbach-Protokoll".

Der Sohn des Gymnasialprofessors Heinrich Hoßbach und seiner Frau Anna wurde nach absolvierter Kadettenausbildung 1913 Fähnrich im Infanterie-Regiment 82. Im 1. Weltkrieg diente er in verschiedenen Verwendungen als Stabsoffizier an der Ostfront. 1920 wurde er in die Reichswehr übernommen und 1927 zum Hauptmann befördert. 1930 in das Reichswehrministerium versetzt.

Am 4. August 1934 wurde Hoßbach - nun im Rang eines Majors - Adjutant der Wehrmacht bei Adolf Hitler. In dieser Eigenschaft verfasste er im November 1937 das sogenannte "Hoßbach-Protokoll", welches einen Vortrag Hitlers vor den obersten Militärs festhielt, in der er erstmals seine Kriegspläne darlegt. Hoßbach notierte sich fünf Tage nach der Rede den Inhalt.

Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Krise wurde er am 28. Januar 1938 von Hitler entlassen und zurückversetzt zum Infanterie-Regiment 82, diesmal als Kommandeur. Mit diesem nahm er am Westfeldzug teil und erhielt am 7. Oktober 1940 das Ritterkreuz. Im März 1942 erfolgte die Beförderung zum Generalmajor, im November 1942 die zum Generalleutnant und im November 1943 schließlich zum General der Infanterie. Seit dem 1. April 1942 war er Kommandeur der 82. Infanterie-Division, gefolgt von der 31. Infanterie-Division und dem 46. Armeekorps. Am 11. September 1943 wurde er mit dem Eichlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Vom 1. August bis 14. November 1943 und dann wieder vom 9. Dezember 1943 bis zum 14. Juni 1944 war er Kommandeur des 56. Panzerkorps (unterstellt der 2. bzw. 4. Armee, Heeresgruppe Mitte). Seit dem 18. Juli 1944 Oberbefehlshaber der 4. Armee, wurde er am 30. Januar 1945 während der Schlacht um Ostpreußen durch Hitler persönlich entlassen wegen sogenannter "Feigheit vor dem Feind" (unerlaubter Rückzug seiner Truppen). Nach der Kapitulation geriet er bis 1947 in Kriegsgefangeschaft.

Literatur

  • Hoßbach, Friedrich: Von der militärischen Verantwortlichkeit in der Zeit vor dem zweiten Weltkriege, Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, 1948, 32 Seiten.
  • Hoßbach, Friedrich: Zwischen Wehrmacht und Hitler, Wolfenbütteler Verl. Anst., 1949, 224 Seiten.
  • Hoßbach, Friedrich: Schlacht um Ostpreußen. Aus den Kämpfen der deutschen 4. Armee um Ostpreußen in der Zeit vom 19.7.1944 - 30.1.1945, Dikreiter, 1951, 80 Seiten.
  • Hoßbach, Friedrich: Infanterie im Ostfeldzug 1941/1942, Giebel & Oehlschlägel Verlag, 1951, 247 Seiten.
  • Hoßbach, Friedrich: Scharnhorst, Holzner Verlag, 1955, 31 Seiten.