FreeDOS

Betriebssystem
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FreeDOS ist ein Projekt mit dem Ziel, ein freies, zu MS-DOS-Programmen und -Treibern kompatibles DOS-Betriebssystem zu entwickeln. Die Software ist weit fortgeschritten und bietet teilweise Features, die MS-DOS vermissen lässt. Einige der mitgelieferten externen Kommandos sind gleich oder besser als ihr MS-DOS-Pendant. Der Kommandozeileninterpreter heißt FreeCOM.

FreeDOS
Entwickler Jim Hall
Lizenz(en) GPL
Akt. Version 0.9 final (22. April 2005)
Abstammung -
Sonstiges Preis: kostenlos
Sprache: benutzerdefiniert
www.freedos.org

Unterschiede zu MS-DOS

  • Ultra-DMA Treiber und Unterstützung für große Datenträger (LBA)
  • FAT32 Unterstützung
  • DOSLFN (LFN für Long File Names) Treiber
  • Open source (GPL)
  • Benutzerdefiniertes Festlegen der Sprache möglich

Kompatibilität

PC/GEOS 2.0 - 4.x

PC/GEOS ist die weiterentwickelte grafische Benutzeroberfläche für DOS Systeme und ist kompatibel durch den FreeDOS 0.9 Treiber ([1], externer Link) kompatibel mit FreeDOS 0.9.

OpenGEM

OpenGEM ist eine aktuelle, unter der GNU GENERAL PUBLIC LICENSE stehende Fortführung der grafischen Benutzeroberfläche GEM für DOS und funktioniert problemlos auf FreeDOS.

Windows 1.0 – 3.xx

Die Windows-Versionen 1.0 bis 3.11 (inkl. "Windows for Workgroups") stellen noch kein eigenes Betriebssystem dar und lassen sich somit problemlos unter FreeDOS starten.

Windows 95 – Me

Diese Windows-Versionen sind an die mitgelieferten MS-DOS-Versionen gebunden. Es ist daher nicht möglich, diese von FreeDOS zu starten, jedoch ist es möglich, Windows und FreeDOS auf derselben Partition zu installieren und einen Bootmanager zu Hilfe zu nehmen (wie oben).

Windows NT – XP

Mit Windows NT/2000/XP treten keine Probleme mehr auf, da diese Versionen kein DOS-System als Grundlage verwenden und einen einfachen Bootmanager mitbringen. Der FreeDOS-Kernel lässt sich in die boot.ini eintragen.

ReactOS

Für ReactOS gilt das gleiche wie für Windows NT - XP.

Speicherverwaltung

Der EMS-Treiber unterstützt mittlerweile auch VCPI, welches Programmen und DOS-Erweiterungen ermöglicht DPMI zu nutzen. Mitgeliefert wird auch ein Ultra-DMA-Treiber, der zusammen mit LBAcache, welches ähnlich wie Smartdrv Festplattendaten im XMS-Speicher puffert, teilweise schnelleren Festplattenzugriff erlaubt als Windows.

Der FreeCOM Befehlszeileninterpreter, sowie Kernel, Puffer und einige Treiber lassen sich in den XMS-Speicher laden, wodurch bis zu 620 kB des konventionellen DOS-Speichers verfügbar wird, was z.B. praktisch für speicherhungrige Spiele ist.

Merkmale

Einige Vorteile von FreeDOS: Die Lizenz ist frei und offen und es wird aktiv weiterentwickelt. FAT32 wird unterstützt und man kann von FAT32-Laufwerken booten. LBA-Festplatten werden je nach BIOS bis 128 GB oder sogar bis 2 TB unterstützt. Für lange Dateinamen (siehe VFAT) gibt es einen Treiber namens DOSLFN. Diese Funktion wird im allgemeinen jedoch kaum benutzt.

Es ist keine Unterstützung für NTFS geplant, es gibt allerdings Shareware-Treiber, die diese Aufgabe erfüllen. Wenn FreeDOS in DOSEMU (dem DOS-Emulator von Linux) gestartet wird, kann man DOS-Programme auf allen von Linux unterstützten Dateisystemen und Festplatten installieren. Auch ein USB-Treiber ist nicht geplant: Nur vom BIOS unterstützte USB-Geräte sind verwendbar, wenn man reines FreeDOS startet. In einem DOS-Fenster unter einem anderen Betriebssystem können dagegen die Treiber des anderen Betriebssystemes indirekt mitverwendet werden. Will man trotzdem einen USB-Stick oder eine externe USB-Festplatte installieren, muss man sich extra "closed source"-Treiber aus dem Internet herunterladen, die halbwegs gut funktionieren.

Der FreeDOS-Kernel wird auch bei DOSEMU gleich mitgeliefert. Unter DOSEMU wird eine speziell auf DOS optimierte Simulation eines PC geboten, wodurch oft vereinfachte (bei DOSEMU mitgelieferte) Treiber verwendet werden können. Das System läuft viel schneller als die GNU-PC-Simulatoren Bochs und QEMU oder das kommerzielle VMware. Auf der anderen Seite ist die Simulation für sehr hardwarenah geschriebene Programme in DOSEMU manchmal nicht realistisch genug.

Verbreitung

Aufgrund einer Lizenzvereinbarung mit Microsoft, die von Computerherstellern verlangt, Computer nicht ohne Betriebssystem auszuliefern, begann Dell Computer verschiedene Modelle seiner n-Serie mit vorinstalliertem FreeDOS anzubieten.

FreeDOS wurde als Alternative zu MS-DOS geschaffen, als Microsoft 1994 bekannt gab, dass der Vertrieb und die Produktunterstützung für MS-DOS eingestellt wird.

Eine Alternative zu FreeDOS könnte OpenDOS werden. Die Lizenz ist zwar etwas weniger frei, die Software ist jedoch kompatibler zu Windows. OpenDOS ist ein Ableger von DR-DOS, welches zur Zeit von DeviceLogics unter einer grob mit Shareware vergleichbaren Lizenz vertrieben wird. DR-DOS bietet einen guten Speichermanager (EMM386) und echtes präemptives Multitasking.

Anwendungen

Datei:Isui.jpg
PC/GEOS 4.x mit ISUI Oberfläche

Eine weitentwickelte grafische Benutzeroberfläche für FreeDOS ist PC/GEOS welche in der neuesten Version 4.x incl. Office & Internet-Paket "Breadbox Ensemble" bei der Breadbox Computer Company erhältlich ist. Eine eingeschränkte, kostenlose "Lite"-Version ist als ENSEMBLE 4.0.2.0 LITE per 5,75 MB Download verfügbar.

Siehe auch

Literatur

Wikibooks: FreeDOS-Kompendium – Lern- und Lehrmaterialien