Geschichte Im Mai 1982 ging Teleclub im Zürcher Kabelnetz mit einer Versuchslizenz auf Sendung und gehört damit zu den ältesten Pay-TV-Sendern Europas. Anfänglich zeigte der Sender jeweils um 20.15 und 22.15 Uhr einen Spielfilm, die monatliche Gebühr betrug 28 Franken. Nach der Erteilung einer definitiven Sendekonzession startete Teleclub im Mai 1984 den offiziellen Betrieb. Via Eutelsat wurde das Programm an Kabelnetze in der Schweiz, Deutschland und Österreich zugeführt. Der Abopreis blieb unverändert, hingegen bot Teleclub neu 180 Erstausstrahlungen jährlich, die auf drei bis sieben Sendeplätze täglich verteilt wurden. Die Sendezeiten waren von Montag bis Donnerstag 17.30 bis ca. 23 Uhr, Freitag bis ca. 0.30 Uhr. Samstags startete der Betrieb um 15.30, Sonntags bereits um 10.30 Uhr. Zwischen den Filmen bot Teleclub ein umfangreiches uncodiertes und damit kostenloses Programm. Es bestand neben einer Eigenwerbesendung ("Info-Show") auch aus Dokumentation, Funsport und Comedy. Die Gebühr bliebt unverändert bei 28 Franken monatlich. Via Satellit wurde das Programm bis 1987 vollständig unverschlüsselt ausgestrahlt. Der Grund: Teleclub überliess die Wahl des Codiersystems den Kabelnetzbetreibern, weshalb das Sendesignal erst in der Kabelkopfstation verschlüsselt wurde. Im Frühling 1990 baute Teleclub das Programm massiv aus. Erstmals stieg der Abopreis - vorerst auf 30 Franken. Dafür wurden nun jährlich 300 Filme gezeigt, die Sendezeit wurde auf täglich 14 Stunden (10.30 bis ca. 0.30 Uhr) ausgebaut.
Aufteilung Am 28. Februar 1991 zog sich Teleclub aus den Nachbarländern zurück: In Deutschland und Österreich startete auf seinen Frequenzen Premiere, Teleclub konnte ab sofort nur noch von in der Schweiz wohnhaften Kunden abonniert werden. Trotzdem blieb das Programm codiert über Satellit empfangbar. Teleclub verblieben nach der Aufteilung 85'000 Schweizer Kunden - wieviele Abonnenten das Programm heute hat ist unklar, da seit längerem keine aktuellen Zahlen kommuniziert werden.
Piraterie Teleclub war regelmässig ein Opfer der Piraterie. Bereits Mitte der 80er wurden in der Schweiz illegale Decoder für den Empfang via Kabel verkauft. Als Teleclub Ende der 80er-Jahre sein Satellitensignal verschlüsselte, konzentrierten sich die Piraten auf den Vertrieb ihrer Decoder ausserhalb der Schweiz. Anfang der 90er wurden in Fachzeitschriften in Deutschland und Österreich für 100 bis 200 Mark Decoder als Massenware angeboten, rechtlich liess sich gegen den Vertrieb in Ländern ausserhalb des offiziellen Sendegebietes damals wenig unternehmen. Teleclub konnte diesem Treiben erst ein Ende bereiten, als er 1992 das Verschlüsselungssystem seines Satellitensignals in änderte. Teleclub war noch bis 2001 via Satellit (zuerst via Astra, dann via DFS Kopernikus) empfangbar. Seither wird Teleclub nur noch via Kabel angeboten - die Zuführung erfolgt über ein Richtstrahlnetz der Swisscom. Für Besitzer von Satellitenempfangsanlagen vertreibt Teleclub seither auch in der Schweiz Abonnements von Premiere - hingegen zu anderen Tarifen und mit anderen Paketzusammensetzungen als in Deutschland.
Digitalisierung Seit 1. Mai 2002 verbreitet Teleclub sein Programm digital. Das analoge Signal wurde sukzessive aus den Kabelnetzen zurückgezogen. Das Ursprungsprogramm nennt sich heute "Teleclub Cinema", ein zweiter Kanal mit älteren Filmen wird unter den Namen "Teleclub Star" gesendet. Im Teleclub-Digital-Paket werden ausserdem derzeit 15 externe Sender - meist aus dem Hause Premiere - angeboten. Die Abogebühr beträgt je nach Paket zwischen Fr. 39.90 und 59.90. Gleichzeitig mit der Digitalisierung begann ein bis heute andauernder Rechtsstreit zwischen Teleclub und dem grössten Schweizer Kabelnetzbetreiber, der Cablecom. Anfänglich verweigerte Cablecom die digitale Ausstrahlung von Teleclub, erst Ende 2002 konnte Teleclub mittels Gerichtsentscheid die Einspeisung erwirken. Dieser Gerichtsentscheid wurde zwar später wieder entkräftet, Teleclub digital blieb aber auch in den Netzen der Cablecom aufgeschaltet. Der Zwist wurde erst neu entfacht, als Teleclub im Herbst 2005 sein Angebot von damals 12 auf 17 Sender erhöhte. Cablecom verhinderte jedoch in seinen Netzen den Ausbau. Hintergrund des neuerlichen Streits dürfte auch die indirekte Beteiligung der Swisscom an Teleclub sein, die im Bereich der Telefonie und des Internets schon heute der grösste Cablecom-Konkurrent ist.
Zukunft mit Swisscom Hauptaktionär von Teleclub ist die Firma Cinetrade AG des Schweizers Stephan Sager. Neben Cinetrade ist auch das Schweizer Verlagshaus Ringier beteiligt. Frühere Aktionäre waren unter anderem die Schweizer Rediffusion oder die Kirch Gruppe. Sager, seit Anbeginn bei Teleclub, werden hervorragende Beziehungen zu den Filmstudios nachgesagt - er selber aber tritt in der Öffentlichkeit selten auf, gibt so gut wie nie Interviews. 2005 hat sich die Swisscom an Cinetrade beteiligt und will gemeinsam mit dieser Firma 2006 ein eigenes IPTV-Angebot namens BluewinTV starten. Über diese Plattform sollen neben FreeTV-Sender auch die Teleclub-Programme und ein Video on Demand-Angebot verbreitet werden. Gross angelegte Tests laufen seit Dezember 2005.