ABBA

schwedische Popgruppe
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Februar 2006 um 17:06 Uhr durch 82.149.185.45 (Diskussion) (Diskografie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

ABBA war eine schwedische Popmusikgruppe, die sich nach ersten gemeinsamen Musik-Projekten 1972 durch einen Zusammenschluss gründete und zehn Jahre weltweit erfolgreich war. Danach verkündeten ABBA 1982 "eine Pause", die jedoch bis heute bestand hat.

Der internationale Durchbruch gelang ABBA am 6. April 1974, als sie mit ihrem Song Waterloo den Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute: Eurovision Song Contest) gewannen. Besonderes Markenzeichen der Gruppe waren zu dieser Zeit die schrillen und ausgefallenen Kostüme, die sie während ihrer Auftritte und in ihren Musikvideos trugen. Vor allem Mitte der 70er-Jahre galten ABBA wegen ihrer aufwendigen und ausgefeilten Musikproduktionen als die Mitbegründer der neuen, internationalen Popmusik, in denen Hits wie SOS, Mamma Mia, Fernando und Dancing Queen entstanden sind.

Von den vier Mitgliedern von ABBA waren Agnetha und Björn sowie Anni-Frid und Benny zwischenzeitlich verheiratet.

Bis heute sind ABBA die weltweit erfolgreichsten schwedischen Musiker und gelten neben den Beatles als die erfolgreichste Pop-Gruppe aller Zeiten.


Mitglieder

Werdegang

vor ABBA

Agnetha Fältskog war eine seit dem Jahr 1968 in Schweden erfolgreiche Sängerin und Komponistin. Bis zur Gründung der Gruppe ABBA nahm sie vier Solo-Alben in schwedischer Sprache auf und veröffentlichte zudem acht deutschsprachige Singles. Ferner sang sie die Rolle der Maria Magdalena in der schwedischen Version des Musicals Jesus Christ Superstar. Während eines Fernsehauftritts lernte sie Ende der 60er Jahre Björn Ulvaeus kennen. Dieser feierte mit seiner Folk-Gruppe Hootenanny Singers große Erfolge in den heimatlichen Folkparks. 1971 heirateten die beiden und bekamen 1973 ihre Tochter Linda.

Bereits in den 60ern lernte Ulvaeus den Musiker Benny Andersson kennen, damals Klavierspieler bei den Hep Stars. Gemeinsam begannen sie Anfang der 70er Musik zu schreiben. Andersson war zu diesem Zeitpunkt bereits mit Anni-Frid Lyngstad, einer in Schweden ebenfalls bekannten, wenn auch weniger erfolgreichen, Sängerin, die sich im Bereich des Jazz zuhause fühlte, verlobt.

Ihre erste gemeinsames Schallplatte Lycka nahmen Andersson und Ulvaeus für Polar Music auf, wo auch die Hootenanny Singers unter Vertrag standen. Unterstützt wurden sie bei einigen Aufnahmen bereits von Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die verschiedene Backing Vocals sangen. Nachdem das Album in Schweden die Charts stürmte, dachten Ulvaeus und Andersson bereits einen Schritt weiter. Sie wollten einen englischen Pop-Song aufnehmen - zusammen mit ihren Partnerinnen.

1972 – 1973

People Need Love war der Titel dieser ersten Single, die die vier 1972 auf dem Markt brachten. Noch begriffen sie sich aber nicht als feste Gruppe; alle Beteiligten waren auch mit eigenen Projekten beschäftigt. Daher hatte man sich keinen Namen für das Projekt überlegt, so dass schlicht ihre Namen auf dem Cover aufgezählt wurden. Als Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid nahm die Gruppe ein gemeinsames Album auf, es trug den Titel Ring Ring. Mit diesem Song traten sie 1973, Agnetha hoch schwanger, auch zum schwedischen Vorentscheid des Eurovision Song Contest an, belegten aber nur den dritten Platz. Manager Stig Anderson gab jedoch nicht auf. Die Gruppe plante eine erneute Teilnahme ein Jahr später.

1974 – 1977

1974 setzten sich die vier, die sich nach den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen nun ABBA nannten, beim schwedischen Vorentscheid für den Grand Prix Eurovision de la Chanson durch und traten somit am 6. April 1974 mit Waterloo bei der Austragung in Brighton an. Der Sieg dort war der Beginn ihrer einzigartigen Karriere.

Waterloo erreichte vielerorts den ersten Platz in den Hitparaden. Die nachfolgenden Singles Honey, Honey, So Long und I Do, I Do, I Do, I Do, I Do waren in Skandinavien, Deutschland, Belgien, Niederlanden und sogar in Australien (wo I Do, I Do, I Do, I Do, I Do den ersten Platz in der Hitparade belegte) ebenfalls erfolgreich. Doch auf dem kommerziell interessanten britischen Markt floppten die Singles. Die Briten schienen sich trotz oder wegen des Grand-Prix-Erfolgs nicht für sie zu interessieren; galten die Gewinner der Song Contests dort doch allgemein als Eintagsfliegen. In den USA wurde Waterloo ebenfalls ein Top 10-Hit.

Dem Markt angepasst, nahm ABBA auch einige ihrer Titel in deutscher Sprache auf. In Schweden waren sie gefragt wie nie zuvor, dennoch baute niemand gänzlich auf den Gruppenverband. Alle Musiker hielten sich andere Optionen offen, so veröffentlichten Agnetha und Frida 1975 jeweils ein schwedisches Solo-Album.

Die Gruppen-LP mit dem schlichten Titel ABBA war ein Ladenhüter und es sah fast so aus, als würde es auch dabei bleiben. Man entschied, eine dritte Single aus dem Album auszukoppeln. Ende 1975 erschien S.O.S.. Dieser Titel erreichte den 6. Platz der Charts in Großbritannien und Platz 1 in Deutschland. In Australien faszinierte jedoch ein anderer Song die Radiohörer, der auf Drängen des australischen Platten-Labels RCA auch als Single veröffentlicht wurde: Mamma Mia. Mit diesem Titel kehrte ABBA an die Spitze der britischen Charts und der vieler anderer Länder zurück. In Australien brach eine regelrechte ABBA-Hysterie aus. Als die Gruppe dort ein Fernseh-Special produzierte, hatte dies höhere Einschaltquoten als die Mondlandung.

Die Gunst der Stunde nutzend, veröffentlichte ABBA eine weitere Single. Fernando war ursprünglich für Fridas Solo-Album im Jahr 1975 geschrieben worden. Da der Titel in ihrem Heimatland so gut ankam, nahm ABBA den Song noch einmal auf Englisch auf und auch diese Single erreichte weltweit oberer Platzierungen in den Hitparaden. Bis heute ist Fernando ABBAs erfolgreichster Titel; in Australien verkaufte sich keine Single je besser als diese.

Später im Jahr brachte die Gruppe mit Arrival ihr viertes Album auf den Markt. Wie das Album erreichten die drei ausgekoppelten Singles Dancing Queen, Money, Money, Money und Knowing Me, Knowing You 1976 den ersten Platz der Hitparaden vieler Länder. Dancing Queen konnte sich sogar an der Spitze der US-amerikanischen Hitparade behaupten, was keinem späteren ABBA-Titel erneut gelang. Arrival war so erfolgreich, dass Polen das Kontigent von 800.000 Schallplatten mit „Westmusik“, die jährlich importiert werden durften, nur für dieses eine Album verwendete. ABBA reiste extra für ein Fernseh-Special nach Polen, um das Album zu promoten.

Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte ABBA Anfang 1977. Ihre Tourneen durch Europa und Australien waren restlos ausverkauft und wurden in dem Spielfilm ABBA – Der Film dokumentiert.

1977 – 1980

Als die Gruppe von ihrer Tournee im Frühjahr 1977 zurückkehrte, war Agnetha ein weiteres Mal schwanger. Diese Zeit verbrachten die vier hauptsächlich im Studio, um dort ihre fünfte Langspielplatte The Album aufzunehmen. War Arrival ein fröhliches Pop-Album, beinhaltete dieses Album wesentlich reifere Songs. Ein mittlerweile zur Hymne gewordener, aber nur als B-Seite erschienener Song aus diesem Album ist Thank You For The Music. Die Single-Titel waren, neben Eagle, dem mit einer Spieldauer von 5 Minuten und 51 Sekunden in der LP-Version längste ABBA-Song überhaupt, The Name Of The Game, und Take A Chance On Me. Letzterer belegte Platz 3 der US-amerikanischen Charts und ist damit ihr zweithöchst platzierter Titel in den USA. War ABBAs Erfolg nach wie vor überwältigend, lief privat nicht alles glatt bei ABBA. Agnethas und Björns Ehe wies bereits deutliche Risse auf. Agnetha wollte sich nach der Geburt ihres Sohns Christian mehr um ihre Familie kümmern, während Björn ABBA auf keinen Fall vernachlässigen wollte. Dieses und andere Probleme führte dazu, dass sich die beiden immer mehr auseinander lebten. Während Frida und Benny im Herbst 1978 heirateten, verließ Agnetha Weihnachten 1978 mit ihren Kindern ihre und Björns gemeinsame Villa und zog einige Straßen weiter in eine andere Wohnung. Die beiden hatten sich zu einer Scheidung entschlossen.

Vorerst hatte dies keine Auswirkungen auf den Bestand der Gruppe. Seit dem Frühjahr 1978 nahmen sie Material für ein neues Album auf. In dieser Zeit wurden sehr viele Stücke komponiert und produziert, im letzten Moment aber doch wieder von der Track-Liste genommen. Im Frühjahr 1979 erschien mit Voulez-Vous ABBAs sechstes Album. Diese Platte enthielt acht Songs, die den damaligen Vorstellungen eines Disco-Songs entsprachen. Nur die Songs Chiquitita und I Have A Dream waren Balladen. Als erste Single erschien anfang 1979 Chiquitita; ABBA spendete alle Einnahmen aus deren Verkauf der UNICEF. Im Herbst 1979 begab sich die Gruppe auf eine weitere große Tournee, die sie nach Europa, Amerika und ein Jahr später auch nach Japan führen sollte. Anfang 1980 nahmen Agnetha und Frida (Benny und Björn waren mit dem Komponieren neuer Songs beschäftigt) acht spanische Versionen bekannter englischer ABBA-Songs auf, nachdem Chiquitita und I Have A Dream bereits 1979 auf spanisch veröffentlicht worden waren und sich hervorragend in Lateinamerika verkauft hatten. Alle 10 Songs wurden unter dem Titel Gracias Por La Música veröffentlicht.

Im weiteren Verlauf des Jahres 1980 widmeten sich die vier den Aufnahmen neuer Songs für ihr nächstes Album.

 
Super Trouper Schallplatte (1980)

Die Aufnahmen für Super Trouper gingen der Gruppe im Vergleich zum Vorgänger leicht und zügig von der Hand. Im Spätsommer erschien mit The Winner Takes It All vorab die erste Single. Das von Björn geschriebene und von Agnetha verletzlich und tief traurig zum Ausdruck gebrachte Stück war ein Versuch der Verarbeitung der Trennung der beiden.

Bis zum Erscheinen des Samplers ABBA Gold im Jahr 1992 blieb das Super Trouper-Album das kommerziell erfolgreichstes Album der Gruppe. Auch die gleichnamige Single-Auskopplung war weltweit vielfach Nummer 1.

1981 – 1982

Die privaten Verstrickungen machten ein gemeinsames Arbeiten zusehends schwieriger. Frida und Benny hatten sich getrennt, nachdem sich Benny in eine andere Frau verliebte und Björn heiratete erneut. Mit dieser ungünstigen Konstellation begann ABBA die Aufnahmen zum achten und letztem Album The Visitors. Im Vergleich zum vorherigen Jahr und Album verliefen die Aufnahmen schleppend und als das Album Ende 1981 auf den Markt kam, waren viele Käufer überrascht. Denn mit The Visitors hatten sich ABBA endgültig von der Pop-Musik im Mamma Mia- und Dancing Queen-Stil verabschiedet. Die neun Stücke dieses Albums klangen allesamt schwermütig, kalt und düster, die Texte waren tiefgründig und selbst Songs mit poppiger Melodieführung hatten einen melancholischen Unterton. Kein einziger Song auf diesem Album wurde von beiden Frauen gemeinsam gesungen, lediglich im Refrain waren beide zu hören, der Song Like An Angel Passing Through My Room wurde erstmals komplett von Frida alleine gesungen. Mit dieser Musik gelang ABBA, ob gewollt oder nicht, mühelos der Schritt in die disco-fernen Achtziger. Auch dieses Album erreichte, wie seit Arrival jede LP zuvor, den ersten Platz der Album-Charts.


ABBA ging 1982 ein weiteres Mal als Gruppe ins Studio, um ein neues, neuntes Album aufzunehmen. Doch schnell verließ die vier die Lust an dem Projekt. Vor der Sommerpause waren drei Stücke aufgenommen, Just Like That, You Owe Me One und I Am The City. In diesen Aufnahmen kam ihr bisheriger Stil wieder mehr zum Ausdruck: es gab mehr gemeinsame Liedpassagen und die Songs waren alle wieder etwas fröhlicher. Doch das Interesse seitens der Gruppenmitglieder hielt sich stark in Grenzen. Frida nahm ihr erstes englisches Solo-Album mit Phil Collins als Produzent auf, Agnetha spielte in einem schwedischen Film mit und Benny und Björn dachten ernsthaft über das Schreiben eines Musicals nach. Dennoch trafen sich die vier 1982 noch einmal im Studio um drei weitere Songs aufzunehmen, Under Attack, Cassandra und The Day Before You Came. Der erste und dritte Song erschienen auf dem Album The Singles - The First Ten Years und wurden als Single ausgekoppelt, Cassandra und You Owe Me One wurden als B-Seiten der beiden Singles genutzt. I Am The City wurde erst 1993 im Rahmen der Compilation More ABBA Gold veröffentlicht, Just Like That blieb bis heute unveröffentlicht, ist aber als Ausschnitt in dem Medley ABBA Undeleted enthalten, das der Toningenieur der Gruppe, Michael B. Tretow, 1994 für die Box ABBA - Thank You For The Music zusammenstellte. Siehe dazu auch die Sektion Unveröffentlichte ABBA-Songs.

Am 11. Dezember 1982 traten ABBA ein letztes Mal gemeinsam in der britischen Fernsehsendung "The Late Late Breakfast Show" auf. Allerdings wurden ABBA via Satelit zugeschaltet, da die Gruppe in Stockholm war. ABBA sangen ihre Hits Thank You For The Music und Under Attack. Danach gingen sie ihre eigenen Wege.

Nach der Trennung

Nach 1982 versuchten die Bandmitglieder mit eigenen Projekten neue Wege zu gehen: Lyngstad (jetzt als Frida) und Fältskog nahmen englischsprachige Soloalben auf. Ulvaeus und Andersson schrieben, nachdem sie bereits 1977 Erfahrungen mit dem Mini-Musical The Girl With The Golden Hair gesammelt hatten, die Musicals Chess (Texte von Tim Rice), Kristina från Duvemåla und Mamma Mia!. Im Jahr 2004 war Mamma Mia! das erfolgreichste Musical. Als erstes Musical überhaupt hatte es in Deutschland mit Stuttgart und Hamburg zwei feste Aufführungsorte gleichzeitig. Die Originalfassung läuft in London. Am 12. Februar 2005 besuchten alle vier ABBA-Mitglieder die Stockholmer Premiere von "Mamma Mia". Obwohl anschließend nur Benny und Björn auf die Bühne gingen, war dies das erste Mal seit 20 Jahren, dass Ulvaeus, Andersson, Lyngstad und Fältskog gemeinsam in der Öffentlichkeit zu sehen waren. Besonders der Besuch von Agnetha war nicht erwartet worden.

ABBA hat sich bis heute nicht wieder zu einem gemeinsamen Projekt entschlossen. 2002 lehnten die Bandmitglieder ein Angebot über eine Milliarde US-Dollar für eine Welttournee mit 100 Konzerten ab.

Weltweit hat ABBA über 400 Millionen Tonträger verkauft und ist damit die kommerziell erfolgreichste Gruppe der 70er Jahre.

Auch heute, über 20 Jahre nach ihrem Ende, werden täglich noch über 3.500 Original ABBA-Tonträger weltweit verkauft. Zusätzlich werden bis heute noch unzählige CDs mit verschiedenen Cover-Versionen der ABBA-Musik produziert und verkauft (siehe auch das Kapitel: Cover-Versionen der ABBA-Musik).

Ein mit ABBA-Marionetten dargestelltes Video (Our last Video ever), hatte während der Live-Ausstrahlung der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest am 12. Mai 2004 Weltpremiere und erreichte in der deutschen Singlehitparade Platz 30.

Das Geheimnis des Erfolgs

ABBA unterschieden sich im Vergleich zu vielen anderen Pop- und Disco-Musikern ihrer Zeit durch einen sehr hohen Qualitätsstandard sowohl in der Produktion als auch der Auswahl ihrer Titel. Ähnlich wie bei den Beatles fand sich auf ABBA-Alben kaum ein Stück, das nicht auch als Single-Auskopplung ein Hit hätte sein können. Und ähnlich wie später beispielsweise die Pet Shop Boys schufen sie zeitlose Melodien, die einen Massengeschmack bedienten, ohne sich ihm anzubiedern. Nachdem ABBA auf ihren ersten Platten noch mit Musikrichtungen experimentierten (so war Rückseite der „Waterloo“-Single die Glamrock-Nummer „Watch Out“), fand die Gruppe um 1975 einen so eigenen, in Kategorien kaum mehr unterzubringenden Sound, dass sie mit ihrer ausgefeilten Studiotechnik bisweilen als Begründer der modernen Popmusik angesehen wird. Hierbei wurden die harmonierenden, gut ausgebildeten Stimmen der beiden Sängerinnen eher wie ein Instrument eingesetzt und nicht, um eine Botschaft zu transportieren.

In einer Zeit des Niedergangs der klassischen Rockmusik schuf ABBA inhaltlich anspruchslose, leicht zu konsumierende Werke mit hohem Wiederkennungswert. Neben dem musikalischen Aspekt war der Gruppe ihr Schauwert, vor allem der der beiden attraktiven Sängerinnen, immer bewusst. So war schon der Grand-Prix-Sieg in Brighton sicher nicht zuletzt ihrer - zumindest damals im Pop erfrischend bunt und neu wirkenden - Bühnenkleidung zu verdanken. Später trugen sie weiße Hosenanzüge oder als Bühnenkostüm an Schwimmanzüge erinnernde hautenge Trikots. ABBA wusste auch das Medium des, damals noch nicht so genannten Videoclips zu nutzen. Als erste Musikgruppe erhoben sie „das Video zur Single“ zum Standard und waren so überall auf der Welt gleichzeitig präsent. Parallel zu den im Fernsehen ausgestrahlten „Konserven“ traten sie bei weltweiten Tourneen mit aufwändiger Scheinwerfershow und im Ansatz choreografierter Präsentation auf. Auch das war in dieser Größenordnung neu und wegweisend.

Diskografie

Eine komplette chronologische Diskografie von ABBA mit allen veröffentlichten Singles, Alben und Compilations, wie sie auf speziellen Fan-Internetseiten (siehe Kapitel Weblinks) zu finden sind, kann hier nicht in übersichtlicher Form dargestellt werden.

Bereits die regulären acht ABBA-Alben variierten je nach Land in Titelauswahl und Erscheinungstermin. Daneben wurden einige Alben nur für regionale Märkte, teilweise in Landessprache, produziert. Außerdem existiert eine nahezu unüberschaubare Anzahl an "Best-Of"-CDs, Compilations und Import-CDs.

Die folgende Aufzählung wurde daher auf die offiziellen Studioalben und die für den deutschsprachigen Raum wichtigsten sonstigen Veröffentlichungen beschränkt. Die dazugehörigen Single-Veröffentlichungen und späteren Single-Auskopplungen stehen in Klammern dahinter. Nähere Informationen sind in den Artikeln der einzelnen Alben und in dem Kapitel Chartplatzierungen zu finden.

Alben (1973 - 1982)

  • 1973: Ring Ring (Singles: People Need Love; He Is Your Brother; Ring Ring; Love Isn't Easy + 8 andere Songs)
  • 1974: Waterloo (Singles: Waterloo; Honey, Honey + 9 weitere Songs)
  • 1975: ABBA (Singles: So Long; I Do, I Do, I Do, I Do, I Do; SOS; Mamma Mia + 9 zusätzliche Songs)
  • 1975: Greatest Hits (Alle ABBA-Singles + einige ABBA-Tracks, in vielen Ländern wurde Fernando in späteren Auflagen hinzu gefügt)
  • 1975: The very best of ABBA (Doppel-LP mit allen ABBA-Singles; wurde im deutschen Fernsehen in der Musiksendung "Musikladen" von Radio Bremen in einem TV-Special promoted)
  • 1976: Arrival (Singles: Dancing Queen; Money, Money, Money; Knowing Me, Knowing You + 7 weitere Songs)
  • 1977: The Album (Singles: The Name Of The Game; Take A Chance On Me; Eagle + 6 andere Songs)
  • 1979: Voulez-Vous (Singles: Chiquitita; Does Your Mother Know; Voulez-Vous; I Have A Dream + 6 zusätzliche Songs)
  • 1979: Greatest Hits Vol.2 (Alle ABBA-Singles seit Fernando + einige Album-Tracks + einen neuen Track, Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight))
  • 1980: Gracias Por La Música (10 bekannte ABBA-Songs in spanischer Sprache)
  • 1980: Super Trouper (Singles: The Winner Takes It All; Super Trouper; Lay All Your Love On Me + 7 weitere Songs)
  • 1981: The Visitors (One Of Us; Head Over Heels + 7 andere Songs)
  • 1982: The Singles - The First 10 Years (Best-Of Album mit fast allen Single-A-Seiten der Gruppe, sowie zwei neuen Singles: The Day Before You Came, Under Attack)

Zusammenstellungen (Compilations) nach der Trennung

Mit über 30 Millionen verkauften Exemplaren ABBAs erfolgreichstes Album.

  • 1993: ABBA – More Gold (Ergänzungs-Hitalbum mit einem unveröffentlichten Titel)
  • 1994: Thank You For The Music (4-CD-Box mit allen Singles und B-Seiten, sowie beliebten Albumtracks auf den drei ersten CDs und vielen Raritäten auf der vierten CD)
  • 1997: Forever Gold (2 CD-Set, 39 Titel; zeitweise als Promotion-CD mit T-Shirt erschienen)
  • 1999: Forever Gold (1 CD mit 18 Titeln; (bislang) letzte Compilation der "Gold"-Serie)
  • 1999: ABBA - The Complete Singles Collection (2 CD-Set, 33 Titel)
  • 2002: The Definitive Collection (2 CD-Set, 35 Titel + 2 Bonus-Tracks; Erstauflage als 30th Anniversary - bezogen auf das Erscheinungsjahr der ersten Single-Veröffentlichung der Band People need Love im Jahr 1972)
  • 2005: ABBA - 18 Hits (18 Titel, inkl. je 1 Song in deutsch, französisch, schwedisch und spanisch; Top-Hit Dancing-Queen ist nicht enthalten)
  • 2005: The Complete Studio Recordings (Box mit 9 CDs und 2 DVDs; enthält alle ABBA-Songs, die je von ABBA auf Vinyl oder CD erschienen sind)

Darüber hinaus sind 1999 noch je eine Box mit allen Single-CDs und allen Maxi-CDs sowie 2005 eine Box mit allen Album-CDs in überarbeiteter Aufnahmequalität erschienen.

Chartplatzierungen

DEUTSCHLAND GROSSBRITANNIEN USA NIEDERLANDE
Datum Platz Wochen Datum Platz Wochen Datum Platz Wochen Datum Platz Wochen
01 Ring ring 13. Juli 1974 32 5 Wo. 23. Juni 1973 5 8 Wo.
02 Waterloo 29. April 1974 1 25 Wo. 20. April 1974 1 9 Wo. 9 13. April 1974 2 14 Wo.
03 Honey honey 21. Dezember 1974 16 6 Wo.
04 I do I do I do I do I do 12. Juli 1975 38 6 Wo. 22. März 1975 3 10 Wo.
05 S.O.S. 1 20. September 1975 6 10 Wo. 14. Juni 1975 2 10 Wo.
06 Mamma mia 1 13. Dezember 1975 1 14 Wo. 06. Dezember 1975 13 7 Wo.
07 Fernando 1 27. März 1976 1 15 Wo. 20. März 1976 1 12 Wo.
08 Dancing queen 16. August 1976 1 26 Wo. 21. August 1976 1 15 Wo. 1 14. August 1976 1 15 Wo.
09 Money money money 1 20. November 1976 3 12 Wo. 13. November 1976 1 12 Wo.
10 Knowing me knowing you 1 26. Februar 1977 1 13 Wo. 26. Februar 1977 3 7 Wo.
11 The name of the game 31. Oktober 1977 7 20 Wo. 22. Oktober 1977 1 12 Wo. 29. Oktober 1977 2 9 Wo.
12 Take a chance on me 30. Januar 1978 3 25 Wo. 4. Februar 1978 1 10 Wo. 28. Januar 1978 2 9 Wo.
13 Eagle 22. Mai 1978 6 19 Wo. 20. Mai 1978 4 9 Wo.
14 Summer night city 25. September 1978 6 18 Wo. 16. September 1978 5 9 Wo. 16. September 1978 5 9 Wo.
15 Chiquitita 29. Januar 1979 3 26 Wo. 3. Februar 1979 2 9 Wo. 27. Januar 1979 1 13 Wo.
16 Does your mother know 21. Mai 1979 10 15 Wo. 5. Mai 1979 4 9 Wo. 12. Mai 1979 4 8 Wo.
17 Voulez-Vous / Angeleyes 20. August 1979 14 16 Wo. 14. Juli 1979 3 11 Wo. 21. Juli 1979 4 9 Wo.
18 Gimme gimme gimme (a man after midnight) 29. Oktober 1979 3 26 Wo. 20. Oktober 1979 3 11 Wo. 27. Oktober 1979 2 9 Wo.
19 I have a dream 24. Dezember 1979 4 27 Wo. 15. Dezember 1979 2 10 Wo. 15. Dezember 1979 1 11 Wo.
20 The winner takes it all 04. August 1980 4 29 Wo. 02. August 1980 1 10 Wo. 02. August 1980 1 14 Wo.
21 Super trouper 17. November 1980 1 30 Wo. 15. November 1980 1 12 Wo. 15. November 1980 1 10 Wo.
22 Lay all your love on me 17. August 1981 26 14 Wo. 18. Juli 1981 7 7 Wo.
23 One of us 14. Dezember 1981 1 22 Wo. 12. Dezember 1981 3 10 Wo. 12. Dezember 1981 1 9 Wo.
24 Head over heels 01. März 1982 19 12 Wo. 20. Februar 1982 25 7 Wo. 20. Februar 1982 4 6 Wo.
25 The day before you came 01. November 1982 5 16 Wo. 23. Oktober 1982 32 6 Wo. 30. Oktober 1982 3 7 Wo.
26 Under attack 27. Dezember 1982 22 9 Wo. 11. Dezember 1982 26 8 Wo. 11. Dezember 1982 5 6 Wo.
27 Thank you for the music 12. November 1983 33 6 Wo. 12. Mai 1984 38 3 Wo.
Dancing queen 05. Oktober 1982 26 16 Wo. 05. September 1982 16 5 Wo. 26. September 1982 15 5 Wo.
Happy new year 27. Dezember 1979 78 2 Wo.
Waterloo 29. Mai 2004 20

Cover-Versionen der ABBA-Musik

Die enorme Popularität sowie der nachhaltige Einfluss von ABBA und ihrer Musik zeigen sich auch in der Vielzahl von Cover-Versionen und Instrumental-Versionen ihrer Songs, unzähligen Hit-Mixes, die überwiegend als Party-Nonstop-Versionen produziert werden, und in den vielen Karaoke-Samplern.

Auch die hohen Besucherzahlen bei Auftritten der verschiedenen Tribute-Bands (auch: Revival-Bands), die teilweise sogar mit identischen Namen mit ihren Shows vor allem in England, in Deutschland, in den Niederlanden und in Australien auftreten, zeigen, dass ABBA auch heute noch eine sehr große Fangemeinde hat.

Jedoch gibt es auch viele ABBA-Fans, die grundsätzlich Cover-Versionen der ABBA-Musik ablehnen, da sie der Meinung sind, dass nur die Original-Songs die Erinnerung an die Popgruppe in angemessener Weise erhalten können.

Da es nahezu unmöglich ist, zu diesem Themenbereich einen vollständigen Überblick zu dokumentieren, können die im nachfolgenden Kapitel aufgeführten Beispiele zumindest einen Einblick in die Vielfalt der bisherigen Interpretationen der ABBA-Musik geben.


Beispiele für Cover-Versionen und Cover-Compilations

Die im folgenden aufgeführten Beispiele für Cover-Versionen und Compilations mit Cover-Versionen der ABBA-Musik sind (nur) eine Auswahl von überwiegend bekannten Interpreten, deren Titel und Sampler im deutschsprachigen Raum erschienen sind, dort im Handel erhältlich waren oder noch erhältlich sind.

Einzelinterpreten und Gruppen

Sampler mit verschiedenen Interpreten

  • Abbasalutely (CD mit 14 Titeln)
  • Abba forever (2 CD-Set)
  • Abba Gold Plated Vol. 1 + Vol. 2 (verschiedene Songs)
  • Abba Mania (CD-Sampler zur TV-Sendung von RTL mit 22 Titeln)
  • Dancing Queen – The Hits of Abba (CD mit 14 Titeln)
  • Deutsche Musicalstars singen ABBA (1 CD mit 12 Titeln in deutscher Version; es handelt sich hiebei aber nicht um die Titel aus dem Musical Mamma Mia!)
  • Various Artists (CD "A tribute to Abba"; überwiegend Metal-Interpretationen)
  • Waterloo - The best of Abba-Coverversions (CD mit 10 Titeln)

Beispiele für Instrumental-Versionen

Die CD des Royal Philharmonic Orchestra ist mittlerweile in mindestens 8 Versionen mit unterschiedlichen Titel-Covern und sehr geringen Unterschieden in den Titellängen der einzelnen Songs erschienen.

Beispiele für Tribute-Bands und Shows

Weltweit gibt es zurzeit etwa 110 aktive ABBA-Tribute-Bands, die mit ihren Revival-Shows teilweise nur regional auftreten aber teilweise auch internationale Tourneetouren unternehmen. Der überwiegende Teil dieser Tribute-Bands ist in England, in Deutschland und in Australien aktiv.

Im folgenden sind daher nur die bekanntesten Tribute-Bands aufgeführt:

  • Abbafever (Hamburg; [1])
  • Abbafever (London; [2])
  • Abbakadabra ([3])
  • Abbamania ([4])
  • Abba Revival Band ([5])
  • Björn Again ([6])
  • The Real Abba Gold ([7])

Weitere ABBA-Tribute-Bands sind Abba Cover, Abbagirls [8], Absolutely ABBA, Fabbagirls [9], FABBA und The Abba Tribute Band.

ABBA-Musik in Spielfilmen

Außer in ihrem eigenen Film "ABBA - The Movie", der 1977 während ihrer Tournee in Australien gedreht wurde, ist die Musik von ABBA auch in verschiedenen Spielfilmen zu hören.

Siehe auch