Türmer

Person, die von einem Turm aus Wache hält
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Türmer war im Mittelalter ein (nicht sonderlich angesehener) Beruf.

Aufgaben

Türmer (auch Turmwächter oder Turmbläser genannt) hatten allgemein die Aufgabe, vom höchsten Turm aus die Stadt vor Gefahren zu warnen.

Je nach Gegebenheit wurden dafür Kirchtürme oder Türme der Stadtbefestigung genutzt, innerhalb von Schlössern oder Burgen war es meist der Bergfried. Zur Warnung der Stadtbewohner nutzten die Türmer entweder ein Wächterhorn, Glocken, Signalflaggen oder bei Dunkelheit auch Lampen. Es war durchaus üblich, dass Türmer gleichzeitig im Turm wohnten. Einer der letzten seiner Zunft, der Munotwächter von Schaffhausen (Schweiz) tut dies immer noch. Eine weitere Aufgabe des Türmers konnte zudem das stündliche Schlagen einer Glocke zur Zeitangabe sein.

Zu den Gefahren gehörten herannahende Truppen und Banden, aber auch Brände, die wegen der Enge der Städte, der Holzbauweise und des als Hausbrand lange verwandten Torfs (dessen Asche relativ lange nachglüht) sehr gefährlich waren.

Türmer wurden bis Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt.

Das erste deutsche Türmermuseum befindet sich in Vilseck, einer Stadt des Regierungsbezirks Oberpfalz in Bayern.

Weitere Bedeutungen

"Der Türmer" war auch der Name einer nationalkonservativen, protestantischen Kulturzeitschrift, die von 1898 bis 1943 in Berlin erschien und lange Zeit von dem Schriftsteller Jeannot Emil Freiherr von Grotthuß herausgegeben wurde.

Druck und Verlag von Greiner und Pfeifer - STUTTGART

Türmer in der Literatur

Im Gesangbuch findet sich noch das Kirchenlied Wachet auf, ruft uns die Stimme | des Wächters sehr hoch auf der Zinne.

Ein literarisch berühmtes Türmerlied ist das des Lynkeus in Goethes Faust II: Zum Sehen geboren, | zum Schauen bestellt, | dem Turme geschworen, | gefällt mir die Welt.

Siehe auch: Kreidfeuer