Die Aschanti (auch: Asante) sind eine der großen Ethnien in Westafrika.

Die Aschanti leben im Gebiet des heutigen Ghana. Sie sprechen Aschanti-Twi, einen Dialekt der Twi-Sprache aus der Gruppe der Akansprachen. Vor dem europäischen Kolonialismus gab es 1680 bis 1900 ein großes Königreich der Aschanti. Der Wohlstand der Aschanti rührte aus dem Goldreichtum der Region und dem Sklavenhandel.
Sklaverei
Das Aschantireich betrieb im 18. und 19. Jahrhundert in großem Umfang Sklavenhandel. Die Aschanti entführten Menschen, die in den umliegenden Staaten lebten, und verkauften sie an Europäer.
Widerstand gegen Europäer
Die Aschanti waren eine der wenigen in Afrika, die gegen die europäischen Invasoren ernsthaft Widerstand leisteten. Innerhalb von 70 Jahren führte das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland vier Kriege gegen die Aschanti (1826 bis 1896), davon erstmals einen mit Kanonen. 1900 unterlag das Aschanti-Reich infolge waffentechnischer Unterlegenheit dem Vereinigten Königreich endgültig (die Briten setzten erstmals moderne Maschinengewehre von Vickers ein).
Bekannte Aschanti
- Kofi Annan, Politiker (halb Aschanti, halb Fante)
- Kwasi Wiredu, Philosoph
- Akwasi Afrifa, ehemaliger Präsident Ghanas
- Ignatius Kutu Acheampong, ehemaliger Präsident Ghanas
- John Agyekum Kufuor, ehemaliger Präsident Ghanas
- Anthony Yeboah, ehemaliger Fußballprofi
- Gerald Asamoah, deutscher Fußballprofi
- Samuel Kuffour, ghanaischer Fußballprofi
- Peter Mensah, kanadischer Filmschauspieler
Literatur
- Rattray, R. S.: Religion and Art in Ashanti, Oxford, Clarendon Press, 1927
- Ashantee. Prosastück von Peter Altenberg
- Smith, Martin Cruz: Die schwarze Rose, Roman, Knaus, 1996