Fernleitung

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Fernleitungen sind Hochspannungsleitungen für den interregionalen Stromtransport.

Konstruktion

Sie sind fast ausnahmslos oberirdisch gebaut und enthalten in der Regel 3, 6, 9 oder 12 Stromkreise. Ihre Regel-Spannungsebenen sind 220 und 380 kV. Für die Isolation wurde ein Material gesucht, das auch der Hitze standhält. Man entschied sich für Porzellan. Kunststoffisolatoren sind selten. Die Kupferdrähte sind unten an den Isolatoren, die an metallernen Auslegern hängen, befestigt. Bei einer Richtungsänderung der Leitung wird ein Umspannmast eingesetzt, bei dem pro Stromkreis 2 Isolatoren diagonal angebracht sind. Unterirdische 380 kV-Leitungen sind zur Zeit nur in städtischem Gebiet denkbar. Technische Störungen sind bei unterirdischen Leitungen viel schwieriger zu orten als bei oberirdischen Energiestrassen. Meist kommen Gittermasten auf Sockel aus [[Beton99 und ausnahmsweise auch Betonmasten zum Einsatz. Die Masten unterscheiden sich in Tonnenmasten, Donaumasten, Tannenbaummasten und Einebenmasten. Weitere Konstruktionen sind vorbehalten.

Über den elektrischen Drähten ist ein weiteres Seil als Blitzableiter notwendig. Eine spezielle Konstruktion von Tonnen- und Donaumasten enthält jeweils 2 Blitzableiterseile - weitverbreitet in Südfrankreich und der Südwestschweiz.

Geografie

Sie sind auf Landkarten in den Maßstäben 1:50000 und 1:25000 als punktiert-gestrichelte Linien oder Linien mit Pfeilen gekennzeichnet. Sie beginnen bzw. enden fast immer in Umspannwerken. Bedeutende Fernleitungen sind die Nord-Süd-Leitungen, die 380-kV-Transversale Berlin, die Gotthardleitung, die Lukmanierleitung, die Vorableitung und die Leitung Sils-Fällanden.

Gesetzliche Bestimmungen

Für den Bau von Fernleitungen sind Durchleitungsrechte erforderlich, die allerdings heutzutage recht umstritten sind. Je nach Gelände braucht es Sicherheitsabstände zu Bäumen, Gebäuden und andern Freileitungen. Gemäss den Regeln der Demokratie darf man gegen ein Leitungsprojekt auch Einsprache erheben.

Schlussbetrachtungen

Anwohner machen nicht selten den Elektrosmog für Krankheiten und Konzentrationsschwächen verantwortlich, was unter Umständen zu Gerichtsprozessen gegen die zuständigen Elektrizitätswerke führt. Angesichts des zunehmenden Strombedarfs wird hingegen nicht selten der Ausbau von 220 kV-Grobverteil-Leitungen auf 380 kV in Erwägung gezogen.