(Format der Artikel über Chemikalien)
Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Name | Ammoniumnitrat |
Summenformel | NH4NO3 |
Andere Namen | Ammonsalpeter |
Kurzbeschreibung | weißer, pulvriger Feststoff |
CAS-Nummer | 6484-52-2 |
Sicherheitshinweise | |
GEFAHRENSYMBOLE UND -BEZEICHNUNGEN | |
R- und S-Sätze | R: 8, S: 15 - 17 |
Handhabung | Schutzmaßnahmen: Handschuhe, Atemschutz o.ä. |
Lagerung | Temperaturbereich, Belüftet, trocken o.ä. |
MAK | Maximale Arbeitsplatzkonzentration ml/m3 |
LD50 (Ratte) | 2.217 mg/kg |
LD50 (Kaninchen) | x mg/kg |
Physikalische Eigenschaften | |
Aggregatzustand | fest |
Farbe | farblos |
Dichte | 1,72 g/cm3 |
Molmasse | 80.04336 g/mol |
Schmelzpunkt | 170° C |
Siedepunkt | zerfällt in H2O und N2O |
Dampfdruck | 1013 mbar (135° C) |
Weitere Eigenschaften | |
Löslichkeit | 65 % in Wasser bei 20° C |
Gut löslich in | Lösungsmittel |
Schlecht löslich in | Lösungsmittel |
Unlöslich in | Lösungsmittel |
Kristall | |
Kristallstruktur | Gittertyp angeben |
Thermodynamik | |
ΔfH0g | in kJ/mol |
ΔfH0l | in kJ/mol |
ΔfH0s | in kJ/mol |
S0g, 1 bar | in J/mol·K |
S0l, 1 bar | in J/mol·K |
S0s | in J/mol·K |
Analytik | |
Klassische Verfahren | Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!) |
SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt. |
Ammoniumnitrat (NH4NO3) entsteht durch Neutralisation von Ammoniak mit Salpetersäure. Es ist der Hauptbestandteil vieler Düngemittel (Grünkorn) und gewerblicher Sprengstoffe. Beim Erhitzen zerfällt es gemäß der Gleichung
2 NH4NO3 --> 4 H2O + 2 N2O
in Wasser und Lachgas. Durch starke Initialzündung zerfällt es folgendermaßen:
2 NH4NO3 --> 4 H2O + 2 N2 + O2
Durch Reaktion mit konzentrierter Schwefelsäure und anschließender Destillation lässt sich die Salpetersäure zurückgewinnen, welche die Ausgangssubstanz zur Herstellung vieler Explosivstoffe ist:
2 NH4NO3 + H2SO4 --> (NH4)2SO4 + 2 HNO3
Die Chemikalie gilt als brandfördernd und kann beim Erhitzen explodieren. In der Bundesrepublik Deutschland ist der Umgang mit den durchsichtigen und farblosen Kristallen durch das Sprengstoffgesetz geregelt. In Düngemitteln darf Ammoniumnitrat wegen seiner latenten Gefahr nur in Mischungen verwendet werden.
Katastrophen
Die hochexplosive Wirkung von Ammoniumnitrat wurde bei der Zugkatastrophe von Ryongchon in Nordkorea der Weltöffentlichkeit wieder bewusst.
Bereits 1921 waren in Oppau bei Ludwigshafen 561 Tote zu beklagen, als in einem Chemiewerk ein Silo mit Ammoniumnitrat explodierte.
Verschiedene Terroranschläge sind durch Einsatz von Ammoniumnitrat verursacht gewesen.