Unter dem mundartlich gefärbten Begriff "Nasenmännel" werden kleine nur wenige Zentimeter große geschnitzte Holzfiguren verstanden, die in den Holzwerkstätten im Erzgebirge, insbesondere um Seiffen herum, produziert wurden. Die "Nase" im Begriff soll diese Figuren von den einfacheren gedrechselten Figuren mit glattem Gesicht abheben.
Die "Nasenmännel" sind heute bei Sammlern sehr beliebt und erzielen bei online-Versteigerungen oft recht hohe Preise. Ähnlich wie bei anderen Holzprodukten aus dem Erzgebirge kann der Sammler auch hier anhand bestimmter Merkmale, Schnitztechniken, Farben und Stempel die Herstellerwerkstatt erkennen. Man kann sogar von einer regelrechten "Handschrift" der einzelnen Schnitzer sprechen. Es gibt bereits einige Bücher die sich mit diesem Sammelgebiet auseinandersetzen.
Nasenmännel und die einfacheren Holzfiguren wurden vor dem zweitem Weltkrieg zur Gestaltung von Alltagsszenen in Schauvitrinen, für die Ausstattung der Modelleisenbahnen und bei betuchteren Familien als Kinderspielzeug verwendet. Nach dem Krieg wurden sie sehr schnell durch die preiswerten aus Kunststoff gegossenen Figuren ersetzt. Diese Massenwaren haben allerdings nicht den Charme der kleinen Holzfiguren.
(wird weiter ergänzt um sammlertypische Feinheiten)