Antirelativismus wird nicht nur im Zusammenhang mit der physikalischen Relativitätstheorie (siehe Artikel Antirelativismus), sondern auch in verschiedenen Geisteswissenschaften und in der biologischen Anthropologie als Begriff verwandt.
Philosophie
Der erkenntnistheoretische Anti-Relativismus (oder epistemologische Anti-Relativismus) weist auf den Selbstwiderspruch des Relativismus hin, der in der Feststellung des Relativität allen Geschehens selbst eine gravierende Wertung vornimmt (siehe auch: Jürgen Habermas).
Der ästhetische Antirelativismus weist auf den Charakter des Schönen hin als dem Idealbild eines überzeitlichen Empfindens aller Menschen, das sich nur graduell, aber nie wesentlich verändert. Diese Schönheit sei auf eine ebenfalls im wesentlichen unveränderbare Formensprache angewiesen. Solange die physische und psychische Grunddisposition des Menschen im wesentlichen die selbe sei, könne sich an dieser Tatsache auch nichts ändern. Der ästhetische Antirelativismus erkennt nur den Realismus als Formensprache an zur Schaffung bedeutender Kunst. Mit "Strichmännchenbildern" sei ein Ethos wie das Michelangelos nicht zu erreichen. Ein bedeutender Vertreter des ästhetischen Antirelativismus ist der Dirigent und Musikphilosoph Ernest Ansermet, der atonale Musik als unverständliche Formensprache zurückwies.
Der ethische Antirelativismus weist auf die Überzeitlichkeit der Normen für richtiges Handeln hin. Allein schon die richtige Ernährungsweise des Menschen sei ein überzeitliches Handlungspostulat (siehe auch: Hans Jonas).