Bne Akiwa (hebräisch: בני עקיבא (Kinder Akiwas)) ist ein religiös-zionistischer jüdischer Jugendverband. Mit über 125.000 Mitgliedern in mehr als 30 Ländern ist er die größte derartige Jugendorganisation der Welt. Er wurde am 28. Mai 1929[1] in Jerusalem gegründet und basiert auch heute noch auf dem gleichen Wahlspruch: „Tora we'Awoda“ (sinngemäß: Religion und Arbeit).

Nach dem Holocaust war ein enormer Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen mit dem Ziel einen jüdischen Staat Israel zu gründen, zu bewirtschaften und zu bewohnen. Später begann auch der Ausbau zu einer Organisation mit internationalen Beziehungen.
Ausrichtung
Das Motto von Bnei Akiva „Am Yisrael be-Eretz Yisrael al pi Torat Yisrael.“ („Das Volk Israel im Land Israel nach der Tora Israels“). Bnei Akiva zielt darauf ab, jüdische Jugendliche nach den Werten von Tora va-Avodah (Tora und Gottesdienst, letzteres wörtlich eigentlich Arbeit) zu erziehen. Bnei Akiva glaubt, dass es ein Gebot des Judentums sei, nach Israel auswandern. Der Name bezieht sich direkt auf die Geschichte von Rabbi Akiba, einem Mitbegründer des Rabbinischen Judentums
Bnei Akiva ist dem national-religiösen Spektrum zuzuordnen und hatte starken Einfluß auf die Entstehung der israelischen Siedlerbewegung.[2]
Bnei Akiva lehnt Mischehen und Assimilation in der Galut ab und tritt für eine Stärkung der Verbindung des jüdischen Volkes im Ausland mit den Werten des religiösen Zionismus und mit dem Staat Israel ein.[3]
Nachdem dem Sechs-Tage-Krieg gründete Bnei Akiva an der Klagemauer im Jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt eine Jeschiwa.[4] Nach Angaben der britischen BA-Sektion lassen sich Mitglieder von Bnei Akiva, die nach Israel auswandern, meist in israelischen Siedlungen und Groß- bzw. Entwicklungsstädten nieder.[5]
Nachdem ein Mob israelischer Jugendlicher im August 2012 versucht hatte, drei Palästinenser in Jerusalem zu lynchen, verteidigten Mitglieder von Bnei Akiva in einem Interview mit Haaretz am Tatort spontan die Täter.[6]
Bnei Akiwa in der Schweiz
Im Jahre 1936 wurde der „Bne Akiwa Schweiz” gegründet, welchen es heute in Zürich und Basel gibt. In Genf gab es früher auch einen Snif („Filiale“), dieser wurde jedoch von der Dachorganisation in Israel mangels genügend Mitgliedern geschlossen. Momentan zählt Bne Akiwa Schweiz rund 140 aktive Mitglieder. Seit Sommer 2011 sind Doron und Naomi Schächter als Schlichim tätig. In der Schweiz organisiert Bne Akiwa jedes Jahr zwei Lager, eines im Sommer und eines im Winter. Alle zwei Jahre gibt es auch ein Wanderlager („Sayarim“), für die beiden ältesten Kwutzot (Gruppen) auch aus anderen Ländern Europas. Im Jahr darauf findet dann eine vierwöchige Israelreise statt, welche den „Chanichim“ (Teilnehmenden) den Gedanken von Tora we`Awoda näher bringen soll, sowie die Möglichkeit bietet, das Land genau kennenzulernen.
Bnei Akiva in Österreich
Im Jahre 1949 wurde der Grundstein für eine österreichische Vertretung gelegt.
Situation in Deutschland
In Deutschland werden gemeinsame Programme mit örtlichen Gemeinden organisiert.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mordecai Naor: Eretz Israel: das 20. Jahrhundert, Könemann, Köln, 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 154
- ↑ Jeremy Sharon: National-religious icon Rabbi Avraham Zuckerman dies at 98, Jerusalem Post, 20. Oktober 2013;
Meron Rapoport: Israel’s exit strategy, Le monde diplomatique, August 2005;
Uri Avneri: The Settler State, CounterPunch, 19. April 2011. - ↑ Or Kashti: World Bnei Akiva chief calls for price of 'blood' for Israeli teens' murder, Haaretz, 2. Juli 2014.
- ↑ Bnei Akiva, Jewish Virtual Library.
- ↑ Ideology, Bnei Akiva UK.
- ↑ Tamar Rotem: A sinister history of anti-Arab violence, Haaretz, 26. August 2012.