Adolf Rembte (* 21. Juli 1902 in Kirchsteinbek; † 4. November 1937 in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Kommunist und Opfer der NS-Justiz.
Leben und Tätigkeit
Rembte erlernte den Bäckerberuf. 1919 trat er in die Sozialistische Arbeiter-Jugend (SAJ) ein. Um 1920 begann er als Redakteur bei der Hamburger Volkszeitung mitzuarbeiten. 1922 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Als Teilnehmer am Hamburger Aufstand wurde er nach längerer Untersuchungshaft am 23. März 1925 wegen »Beihilfe zum Hochverrat« zu zweieinhalb Jahren Festungshaft verurteilt.
1927 wurde Rembte von der KPD als hauptberuflicher Parteifunktionär ins Auge gefasst und zum Zwecke der professionellen Schulung als Funktionär an die Lenin-Schule in Moskau geschickt, die er von November 1927 bis Frühjahr 1930 als Kursant besuchte. Anschließend besuchte er dann noch einige Wochen lang das Moskauer Institut für Geschichte und Recht.
Noch im Jahr 1930 kehrte Rembte wieder nach Deutschland zurück, wo er in den nächsten Jahren eine Reihe von Funktionärsaufgaben in der KPD übernahm: So wurde er im Sommer 1931 Kursleiter an der Parteischule der KPD in Berlin-Fichtenau.
Im August 1931 wurde Rembte in Stuttgart verhaftet. 1932 wurde er vom Reichsgericht wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt, kam jedoch nach der Amnestie vom Dezember 1932 vorzeitig frei.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten und dem Verbot der KPD im Frühjahr 1933 begann Rembte sich in der kommunistischen Untergrundbewegung zu betätigen. In dieser war er zunächst vom Juni bis November 1933 unter dem Decknamen „Rudolf“ als Bezirksleiter (Polleiter) der KPD in Halle-Merseburg und dann bis Mai 1934 – hier unter den Decknamen Poser bzw. Oscar – in derselben Funktion bei der Bezirksleitung Niederrhein in Düsseldorf tätig. Seit Mai 1934 gehörte Rembte als Nachfolger von Wilhelm Kox der illegalen Bezirksleitung der KPD in Berlin an, die damals die höchste Inlandsinstanz der Partei in Deutschland bildete. Außer Rembte gehörten ihr zu diesem Zeitpunkt noch Otto Wahls und Philipp Daub bzw. Paul Merker) an. Den Großteil der Phase vom Mai 1934 bis zum März 1935 verbrachte er jedoch im Ausland.
Im Zuge der Umbildung der Berliner Bezirksleitung der KPD wurde Rembte auf der Tagung des KPD-Politbüros vom Januar 1935 als Mitglied der Bezirksleitung bestätigt. Anschließend wurde er zusammen mit Robert Stamm, Max Maddalena und Herbert Wehner, die als neue Mitglieder der vierköpfigen Berliner Landesleitung eingesetzt wurden, mit Zwischenstation in Prag nach Berlin geschickt.
Bald nach dem Eintreffen von Rembte, Stamm und Maddalena in Berlin wurden diese bei einem konspirativen Treffen am 27. März 1935 von der Geheimen Staatspolizei verhaftet (Wehner hatte die Reise nicht angetreten). Nach einer kurzen Haft im Hausgefängnis der Gestapo wurde Rembte ins Gefängnis Moabit gebracht, wo er zwei Jahre in Untersuchungshaft verbrachte. Am 4. Juni 1937 wurden Rembte, Stamm und Maddalena zusammen Walter Griesbach und Käthe Lübeck vor dem Volksgerichtshof wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens angeklagt. Am 14. Juni wurden die Angeklagten für schuldig befunden: Rembte und Stamm wurden zum Tode verurteilt, Maddalena zu lebenslänglichem Zuchthaus, Griesbach und Lübeck zu je 12 Jahren. Die Urteile riefen Proteste im Ausland hervor: So wurden in Aufrufen in Zeitungen wie der Times, News Chronicle und Daily Herald eine Aufhebung der Urteile gefordert, die aber keine Wirkung zeigten: Rembte und Stamm wurden am 4. November 1937 im Hof des Strafgefängnises Plötzensee durch Enthaupten hingerichtet.
Heute erinnert ein Stolperstein vor dem Haus Oberschleems 29 in Hamburg an Rembte.
Weblinks
- Eintrag zu Rembte bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Kurzbiographie zu Rembte bei Stolpersteine in Hamburg
Personendaten | |
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NAME | Rembte, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kommunist und Opfer der NS-Justiz |
GEBURTSDATUM | 21. Juli 1902 |
GEBURTSORT | Kirchsteinbek |
STERBEDATUM | 4. November 1937 |
STERBEORT | der Strafanstalt Berlin-Plötzensee |