Pierre Woodman

französischer Fotograf und Pornofilmregisseur
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Pierre Woodman (* 29. April 1963 in der Auvergne), bürgerlich Pierre André Gerbier ist ein französischer Fotograf und Regisseur von Pornofilmen. Seit seinem Debüt in der Pornobranche 1993 ist er einer ihrer produktivsten Fotografen und Regisseure und hat durch seine Arbeit für die großen Pornografie-Produzenten Private und Hustler sowohl große Bekanntheit als auch ein nicht unbeträchtliches Vermögen erlangt. Sein Pseudonym Woodman geht angeblich schon auf seine Kindheit zurück, in der er so gut auf Bäume klettern konnte, dass ihm die anderen Kinder diesen Spitznamen verpassten. Dass dieser Name im Englischen auch eine sexuelle Nebenbedeutung hat (wood bedeutet im Slang soviel wie Erektion), wurde ihm erst viel später bewusst.

Leben

Woodman geht mit 18 Jahren zur Armee, mit 20 Jahren, mittlerweile in Paris, zur Polizei. 1986 verlässt er die Polizei und wird Studiofotograf für den französischen Fernsehsender TF1, 1988 Fotograf für Modemagazine. 1989, mit 26 Jahren, wird er Fotoreporter für die französischen Zeitschrift Hot Vidéo, die über die Pornoszene berichtet. 1990 kommt es anlässlich einer Reportage für Hot Vidéo zur Begegnung mit Berth Milton sr. und Berth Milton jr. von Private. Woodman arbeitet mit dem Private-Regisseur Michel Ricaud zusammen, den er schon früher kennengelernt hatte, und castet Darstellerinnen für ihn. 1992 schließt Woodman einen Exklusivvertrag mit Private und fotografiert Hardcore-Bilderstrecken für deren pornografische Magazine. 1993 folgte die Regie des ersten Pornovideos. Nach Ricauds Tod im Jahre 1994 wird Woodman zum Top-Regisseur von Private.

Woodman produziert immer aufwendigere Filme für Private, die er mit hübschen jungen Darstellerinnen an exotischen Schauplätzen wie Bali, Ägypten oder Südafrika dreht. Woodmans Film The Tower von 1994 kommt erstmals in drei Teilen auf den Markt. Weitere Großproduktionen sind u.a. The Pyramid von 1996 (mit dem bis dahin für eine Pornoproduktion unvorstellbaren Budget von 1,2 Millionen Dollar) und Tatiana von 1997. Die Filme, von Private massiv beworben, sind sehr populär und werden auch regelmäßig mit einschlägigen Branchenpreisen wie dem Hot D'Or bedacht.

Woodmans Erfolg wird so groß, dass er droht, den Markennamen Private zu überstrahlen. 1999, auf dem Höhepunkt seines Erfolges, wechselt er mit einem Vertrag über 5 Mio. Dollar zu Larry Flynts Hustler-Imperium, für das er fortan fotografiert und Filme dreht. Nach fünf Jahren beendet er die Zusammenarbeit mit Hustler und kehrt 2005 wieder zu Private zurück.

„Markenzeichen“

„Markenzeichen“ der Fotos und Filmproduktionen Woodmans sind die hübschen und meistens bis dahin unbekannten jungen Darstellerinnen. Während er sich bei den männlichen Darstellern in der Regel auf bewährte und zuverlässige Veteranen verlässt, die immer wieder zu sehen sind, ist er ständig auf der Suche nach neuen Darstellerinnen. Meistens sind es Osteuropäerinnen, aus Ungarn, Russland, der Ukraine oder den baltischen Staaten. Potenzielle neue Darstellerinnen werden ihm von Agenturen empfohlen, die für ihn arbeiten, oder von anderer Seite. Das Casting-Gespräch wird von ihm persönlich, meist mit Hilfe einer Dolmetscherin, durchgeführt. Er nimmt diese Casting-Termine, bei denen die Darstellerinnen (sofern sie in die Zusammenarbeit einwilligen) der Natur der Branche gemäß auch nackt gezeigt werden, auch auf Video auf und hat damit neben den Filmproduktionen eine zweite sehr bekannte und beliebte Video-Serie im „Gonzo“-Stil etabliert, die unter verschiedenen Titeln bei Private und Hustler über 60 Ausgaben mit jeweils ca. 7 oder 8 Casting-Gesprächen erreicht hat. Ob diese Casting-Gespräche vollkommen authentisch sind oder nicht vielmehr gestellt, ist die Frage. Kritiker tendieren dazu, sie für authentisch zu halten, da sie es für unwahrscheinlich halten, dass so viele Darstellerinnen eine derartige schauspielerische Begabung besitzen, gestellte Szenen so echt zu spielen. Woodman hat in der Regel auch selbst Geschlechtsverkehr mit seinen neuen Darstellerinnen. Pro Video wird eine längere Szene mit Woodman und einer Darstellerin beim Verkehr gezeigt, wobei behauptet wird, dass dies jeweils der erste Verkehr der Darstellerin überhaupt gewesen sei. Das lässt sich kaum verifizieren, ist aber sicher auch verkaufsfördernd. Über ein Casting-Gespräch lernte Woodman 1994 in Riga auch die Darstellerin Tania Russof kennen, die von Private in den Folgejahren zum Star aufgebaut wurde (u.a. in The Pyramid, The Gigolo, Tatiana) und Woodman auch heiratete, sich 1998 aber wieder scheiden ließ und die Pornobranche verließ.

Ein weiteres „Markenzeichen“ Woodmans ist der obligatorische Analverkehr in seinen Fotos und Filmen, der von praktisch jeder Darstellerin verlangt wird und sicher ebenfalls zum kommerziellen Erfolg beigetragen hat.

Kritik

Woodman wird von Kritikern vorgeworfen, teilweise mit unsauberen Methoden zu arbeiten, wie Vorspiegelung falscher Tatsachen. So habe er Darstellerinnen gegenüber schon behauptet, er wolle mit ihnen Modeaufnahmen im Ausland machen, und erst am Zielort das wahre Reiseziel enthüllt. Dies ist aber nicht nachgewiesen. Deutlicher ist bei Casting-Gesprächen zu sehen, dass die wahre Natur der angebotenen Zusammenarbeit vor dem Gespräch ab und an verschleiert wird. Anwendung von Zwang oder Gewalt wird ihm aber nicht vorgeworfen.

Woodmans Filmen wird vorgeworfen, dass sie technisch sehr gut und auch schön anzusehen seien, dass aber gerade die Sexszenen „kalt“ und unemotional seien.