Tandemhubschrauber

Auftriebskonzept für Hubschrauber
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Als Tandem-Konfiguration bezeichnet man bei Hubschraubern den Einsatz von zwei gegenläufigen Hauptrotoren, wodurch sich deren Drehmoment (Giermoment) ausgleicht. Es gibt Ausführungen mit hintereinander, seltener auch nebeneinander angeordneten Rotoren.

Bristol Type 192 Belvedere der Royal Air Force, 1961 in Dienst gestellt

Die Konstruktion verlangt die Anordnung der Rotoren mitsamt Anlenkung und Antrieb in einem Abstand von mindestens dem Radius des Größeren der beiden Rotoren. Sie bedingt damit große Hubschrauber mit hohem Gewicht, aber auch einer hohen Tragfähigkeit, teilweise das Doppelte des Eigengewichts.

Ein Vorteil besteht darin, dass die gesamte Motorleistung für den Auftrieb zur Verfügung steht, während bei der gängigen Heckrotor-Konfiguration bis zu 20 % für den Drehmomentausgleich verloren gehen; weiterhin gibt es keinen Drift durch den Heckrotor. Ein Nachteil bei der Längsanordnung besteht darin, dass der zweite Rotor im Vorwärtsflug teilweise von der verwirbelten Luft des ersten angeströmt wird und damit weniger Auftrieb produziert.

Die Steuerung erfolgt wie gewohnt durch Taumelscheiben an den Rotorköpfen. Bei Nick- und Roll-Bewegung geschieht dies synchron und genauso wie bei Einzelrotoren, zum Drehen (Gieren) aber werden die beiden Rotoren gegensinnig um die Verbindungsachse, bei Längsanordnung also die Roll-Achse gekippt.

Einige der frühen Hubschrauber-Konstruktionen verwendeten die Tandem-Bauweise, so der Focke-Wulf Fw 61.

Der bekannteste Hersteller von Hubschraubern mit Tandemrotoren ist bis heute Boeing-Vertol mit den beiden Modellen CH-46 Sea Knight und CH-47 Chinook, die in zivilen und militärischen Ausführungen gebaut wurden.

Modelle (Auswahl)

Queranordnung

Längsanordnung