Medieninformatik
Die Medieninformatik (MI) umfasst ein breites Spektrum informatischer Tätigkeit und Forschung, das sich von Bereichen der angewandten Informatik mit dem Schwerpunkt Multimedia und entsprechenden Berufsausbildungen, bis hin zur Grundlagenforschung (siehe: Medium, Information, Medientheorie, Medienphilosophie) spannt.
Universitär bestehen gewisse Bemühungen bei einer Aufarbeitung bisheriger disziplinübergreifender Projekte (vergl.: Kybernetik, Informatik und Gesellschaft, Mensch-Maschine-Kommunikation), der eigenen Historie (siehe: Technikgeschichte, Mediengeschichte, Wissenschaftsgeschichte), als auch aktueller geisteswissenschaftlicher Annäherungen an den Computer (Hypertextualität, Video Game Studies (engl.), etc.), einen luziden Blick auf die Disziplin der Informatik selbst und ihrer momentanen wie zukünftigen Rolle zu gewinnen.
Parallel dazu wird versucht in diversen Lehrgängen eine Ausbildung zum medientechnisch versierten Computerfachmann anzubieten, der sich auf praktisch-gestalterische Weise mit jenen Mediensystemen auseinandersetzen kann, welche durch die Digitalisierung von Printmedien, audiovisuellen Medien und modernen Kommunikationstechnologien hervorgegangen sind (häufig unter dem Schlagwort Neue Medien subsumiert). Hierbei werden unterschiedliche designorientierte Ansätze verfolgt (siehe: Interaktionsdesign, Experience Design (engl.)).
Entstehungsgeschichte
Medieninformatik ist als Fachgebiet und Studiengang im deutschsprachigen Raum an der Hochschule Furtwangen (HFU) entstanden. Hier wurde zum Sommer 1990 erstmals ein Diplom-Studiengang Medieninformatik eingerichtet. Als Pioniere der Medieninformatik bauten Fritz Steimer, Michael Kerres und Martin Aichele neben dem Studiengang hier erstmals eine umfangreiche Studio- und Laborumgebung auf. Wegweisend war die breite, anwendungsorientierte Anlage des Studiengangs, der neben typischen Informatikgrundlagen auch Fächer wie Medienkonzeption, Mediengestaltung und Mediendidaktik umfasste.
Medieninformatik kann mittlerweile an vielen Universitäten und Fachhochschulen als eigener Studiengang oder im Rahmen des Studiums der Informatik, Wirtschaftsinformatik und Medienwissenschaft unter unterschiedlichen Fachbezeichnungen belegt werden. An der Hochschule Furtwangen (HFU) wird seit 2001 erstmalig auch der spezifisch internetorientierte Studiengang Online Medien angeboten. Berufsfachschulen und Berufskollegs bieten eine (meist zweijährige) schulische Ausbildung mit staatlichem Abschluss an. Des weiteren existiert ein ähnlicher Studiengang an der Bauhaus-Universität Weimar, welcher den Namen Mediensysteme trägt und sich vor allem durch sein projektorientierten Charakter auszeichnet.
Verwandte Studiengänge
Weblinks
In Deutschland kann mittlerweile an vielen Bildungs- und Forschungseinrichtungen Medieninformatik bzw. Medieninformatik als Studienschwerpunkt studiert werden.
Bildungsstätte (Fachbereich) | Details zum Studiengang |
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FH für Technik und Wirtschaft (FHTW) Berlin | |
Technischen Fachhochschule Berlin | Bachelor (Online-Studiengang); Master (Online-Studiengang) |
FH Bonn-Rhein-Sieg (Studienschwerpunkt) | |
FH Bremen | |
TU Chemnitz | |
FH Dresden (HTW) | |
TU Dresden | |
FH Flensburg | |
FH Fulda | |
Hochschule Furtwangen University (HFU) | |
FH Gelsenkirchen | |
FH Gießen-Friedberg | |
Hochschule Harz | |
FH Heidelberg | |
FH Köln | Bachelor; Master |
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig | Bachelor; Master |
Uni Lübeck | Diplom; Bachelor |
Berufsakademie Mannheim | |
LMU München | Diplom |
FH Osnabrück | Diplom; Bachelor |
Universität Regensburg | |
Hochschule Reutlingen | Bachelor; Master |
Universität Siegen | Diplom |
Hochschule der Medien in Stuttgart | |
FH Trier | Bachelor |
Uni Ulm | |
FH Wedel | |
Bauhaus-Universität Weimar | Mediensysteme |
FH Wiesbaden | |
FH Wolfenbüttel | Bachelor (Online-Studiengang); Master |
FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhemshaven | akkreditierter Bachelor, akkreditierter Master (im Online-Studiengang); |