Das Rathaus Korneuburg ist ein großer, unregelmäßiger, vierflügeliger neugotischer Bau in der Mitte des Hauptplatzes der Stadt Korneuburg, der vom mächtigen Stadtturm überragt wird.
Baugeschichte
An der Stelle des heutigen Rathauses stand ursprünglich eine aus der Zeit um 1170 stammende Nikolauskirche, die 1193 konsekriert wurde und vermutlich zuletzt als Pfarrkirche der Stadt gedient hatte. In den Jahren 1440 bis 1447 wurde anstelle des Kirchturmes über der Apsis der Kirche der mächtige Stadtturm errichtet, der als Wachturm gegen Feinde und Feuergefahr dienen sollte. Im Hof des Rathauses ist noch der Triumphbogen dieser Kirche erkennbar.
Während der Reformationszeit wurde die Kirche im 16. Jahrhundert als lutherische Kirche adaptiert und später vorübergehend profaniert, ehe sie im Jahre 1625 den Augustinern übergeben wurde. Nach der endgültigen Entweihung unter Joseph II. im Jahre 1786 fand sie als Theaterraum, Salzmagazin, Feuerwehrdepot und zuletzt für Geschäftslokale Verwendung.
Im Zuge der Neustrukturierung der Stadt wurde das Barocke Rathaus abgetragen und 1893 der Beschluss zum Neubau gefasst. Ein Architekturwettbewerb zur Realisierung dieses Neubaues fand bei der Jury keine Mehrheit für einen Gewinner, sodaß die Stadtgemeinde den Entwurf „Wahrzeichen“ von Max Kropf wählte, der die Einbeziehung des alten Stadtturmes von 1447 in den Neubau vorsah. Die Baukosten betrugen 120.000 Gulden (fl.), wovon die Sparkasse Korneuburg einen Betrag von 75.000 fl. als Spende übernahm. Dafür erhielt sie die unentgeltliche Nutzung von Amtsräumen im ersten Stock des neuen Rathauses, die sie bis zum Jahre 1929 in Anspruch nahm. 1894 wurde die Kirche abgebrochen und mit dem Neubau des Rathauses begonnen.
Am 15. Februar 1896 erhielt der Bürgermeister bei der feierlichen Eröffnung des 1895 festiggestellten Rathauses den goldenen Schlüssel aus der Hand des Architekten. Neben dem Verwaltungssitz beherbergt das Gebäude auch Lokale und Geschäfte.[1]
Baubeschreibung
Einzelnachweise
- ↑ „Gestalten, das Magazin für Bauen, Architektur und Gestaltung“, Nr. 146 12/2014, herausgegeben vom Amt der NÖ Landesregierung.
Koordinaten: 48° 20′ 38,4″ N, 16° 20′ 1,7″ O