Die Kiefern oder Föhren (Pinus) bilden eine Gattung von Nadelholzgewächsen (Pinophyta) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).
Kiefern | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pinus | ||||||||||||
L. |

Verbreitung
Kiefern sind vor allem auf der Nordhalbkugel heimisch. Nur Pinus merkusii überschreitet den Äquator nach Süden. Verbreitungsschwerpunkt sind kühl-humide Klimabereiche, es werden aber auch subtropische, tropische und semiaride Bereiche besiedelt. Angebaut werden Kiefern aber inzwischen weltweit.
Beschreibung
Kiefern sind immergrüne Pflanzen, die meist als Bäume wachsen. Es treten aber auch strauchförmige Formen auf, vor allem an der Waldgrenze. Kiefern bilden an Sämlingen Primärnadeln, die ein bis zwei Jahre alt werden. Später erscheinen mehrjährige Nadeln, die zu zweit bis zu fünft an gestauchten Kurztrieben stehen. Die Kurztriebbasis ist von 8 - 12häutigen Schuppenblättern umgeben. Kiefern sind einhäusig getrennt-geschlechtig (monözisch)und werden vom Wind bestäubt. Die weiblichen Zapfen stehen einzeln oder zu wenigen an den Spitzen diesjähriger Langtriebe. Die männlichen Blüten sitzen gehäuft an der Triebbasis. Die Pollen besitzen Luftsäcke. Es werden verholzte Zapfen gebildet.
Nutzung
Kiefern sind weltweit gesehen die wichtigsten Baum-Arten der Forstwirtschaft. Meist anspruchslos und gutwüchsig werden sie oft anstatt der einheimischen Baumarten für Wiederaufforstungen nach Waldzerstörung und Rodung verwendet. Arten wie Pinus radiata oder Pinus patula werden in den Tropen und Subtropen in Holzplantagen angebaut. Auch im Mittelmeergebiet finden sich große Flächen mit Kieferplantagen, vor allem mit der Strand-Kiefer (Pinus pinaster) und in Mitteleuropa wurden große Waldflächen weit über ihr natürliches Vorkommen mit der Waldkiefer (Pinus sylvestris) aufgeforstet. Diese Reinbestände sind zwar einfach zu begründen und zu ernten, weisen aber auch Gefahren auf: Waldbrände, Insekten- und Pilzkalamitäten, Auslaugung der Böden, Artenverarmung. Die großen Kiefernwälder in der Taiga von Asien, Nordamerika und Skandinavien sind dagegen meist die natürliche Vegetation.
Das Holz der Kiefern ist meist leicht und harzreich. Es kann als Bauholz, zum Innenausbau, als Möbelholz und zur Papierherstellung verwendet werden.
Kiefern werden zur Harzgewinnung genutzt, so die Strand-Kiefer (Pinus pinaster), die Schwarz-Kiefer (Pinus nigra) und die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris).
Die Samen einzelner Kiefern-Arten sind so groß, dass sie als Nahrungsmittel verwendet werden: Pinienkerne (Pinus pinea), Zirbelnüsse (Pinus cembra) und die Samen der Nuss-Kiefer (Pinus sabineana).
Systematik
Die Gattung Kiefern (Pinus) wird in drei Vorlage:Subgenusen unterteilt:
- Ducampopinus mit meist 1, 2, 3, 4 bis 5 Nadeln pro Kurztrieb und 1 Leitbündel im Zentralstrang; Zapfenschuppen mit dorsalem Umbo (häufig umfaßt in der Untergattung Strobus).
- Strobus mit meist 5 Nadeln pro Kurztrieb und nur 1 Leitbündel im Zentralstrang; Zapfenschuppen mit terminal Umbo.
- Pinus mit meist 2, 3 bis 5 Nadeln pro Kurztrieb und 2 Leitbündeln im Zentralstrang; Zapfenschuppen mit dorsalem Umbo.
Man unterscheidet circa 115 Arten in der Gattung Pinus (Auswahl):
- Subgenus Ducampopinus
- Grannen-Kiefer (Pinus aristata)
- Fuchsschwanz-Kiefer (Pinus balfouriana)
- Bunges Kiefer (Pinus bungeana)
- Pinus cembroides
- Pinus edulis
- Pinus krempfii
- Langlebige Kiefer oder Langlebige Grannen-Kiefer (Pinus longaeva), wurde früher als eine Varietät der Grannen-Kiefer P. aristata angesehen.
- Einblättrige Kiefer (Pinus monophylla)
- Subgenus Strobus
- Pinus armandii
- Pinus ayacahuite
- Zirbel-Kiefer, Zirbe, Arve (Pinus cembra)
- Sibirische Zirbel-Kiefer (Pinus sibirica)
- Nevada-Zirbel-Kiefer (Pinus flexilis)
- Korea-Kiefer (Pinus koraiensis)
- Zucker-Kiefer (Pinus lambertiana)
- Westliche Weymouths-Kiefer (Pinus monticola)
- Pinus morrisonicola
- Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora)
- Mazedonische Kiefer, Rumelische Kiefer, Balkan-Kiefer (Pinus peuce)
- Japanische Zwerg-Kiefer (Pinus pumila)
- Pinus strobiformis
- Weymouths-Kiefer (Pinus strobus)
- Tränen-Kiefer, Himalaya-Kiefer (Pinus wallichiana)
- Subgenus Pinus
- Küsten-Kiefer (Pinus contorta)
- Dreh-Kiefer (Pinus contorta subsp. latifolia)
- Coulter-Kiefer (Pinus coulteri)
- Aleppo-Kiefer, See-Kiefer (Pinus halepensis)
- Panzer-Kiefer (Pinus heldreichii)
- Schlangenhaut-Kiefer, Panzer-Kiefer (Pinus heldreichii)
- Berg-Kiefer, Latsche (Pinus mugo)
- Schwarz-Kiefer (Pinus nigra)
- Sumpf-Kiefer (Pinus palustris)
- Strand-Kiefer, auch Stern-Kiefer oder selten Seestrand-Kiefer genannt, (Pinus pinaster)
- Pinie, Italienische Stein-Kiefer (Pinus pinea)
- Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa)
- Torrey-Kiefer (Pinus torreyana)
- Monterey-Kiefer (Pinus radiata)
- Pech-Kiefer, Steife Kiefer (Pinus rigida)
- Nuss-Kiefer (Pinus sabineana)
- Wald-Kiefer, Gemeine Kiefer, Föhre (Pinus sylvestris)
- Chinesische Kiefer (Pinus tabuliformis)
- Weihrauch-Kiefer (Pinus taeda)
- Japanische Schwarz-Kiefer (Pinus thunbergii)
- Virginia-Kiefer (Pinus virginiana)
- Küsten-Kiefer (Pinus contorta)
Eine nach Vorkommen geordnete Aufzählung findet sich in der Liste der Kiefernarten.
Krankheiten
- Bläue (verschiedene Erreger wie zum Beispiel Ceratocystis und Ophiostoma piliferum): Hierbei handelt es sich um eine Verfärbung des Holzes.
- Kiefernrindenblasenrost (Cronartium flaccidum oder Endocronartium pini): Ein Rostpilz, der zur Bildung des Kienzopfes führt.
- Strobenrost (Cronartium ribicola): Befällt fünfnadlige Kiefern.
- Weißer Schneeschimmel (Phacidium infestans): Befällt die Zirbelkiefer.
- Schwarzer Schneeschimmel (Herpotrichia coulteri): Befällt die Bergkiefer.
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Gelb-Kiefer (P. ponderosa)
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Pechkiefer (P. rigida)
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P. brutia
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P. coulteri
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Langlebige Kiefer (P. longaeva), gehört zu den langlebigsten Bäumen überhaupt. Es gibt Exemplare, die 4900 Jahre alt sind. Habitat: Great Basin National Park.
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Typische Schirmföhre im Wienerwald (bei Mödling.)