Schlacht am Wilson’s Creek

Schlacht des Sezessionskriegs
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Die Schlacht von Wilson's Creek, auch bekannt als die Schlacht von Oak Hills, fand am 10. August 1861 während des Amerikanischen Bürgerkrieges nahe Springfield, Missouri zwischen Unionstruppen und der Missouri State Guard statt. Es war die erste große Schlacht westlich des Mississippi.

Ereignisse vor der Schlacht

Nach dem Kriegsausbruch im Jahre 1861 rief US-Präsident Abraham Lincoln die Truppen der einzelnen Staaten dazu auf, die Union zu unterstützen. Der Staat Missouri wurde aufgefordert vier Regimenter zur Verfügung zu stellen, jedoch war Gouverneur Claiborne F. Jackson ein Sympathisant der Südstaaten und lehnte die Anforderung ab. Statt dessen beorderte er die Missouri State Guard dazu, das St. Louis Arsenal zu besetzen. Sein Plan war es, den neu berufenen Kommandeur des Arsenals, Unions-Hauptmann Nathaniel Lyon, auf diese Weise auszumanövrieren.

Lyon war ein überzeugter Abolitionist. Er plante mit den im Arsenal deponierten Waffen die paramilitärische, radikalrepublikanische Organisation der Wide Awakes auszurüsten. Mit einer neu ausgehobenen Truppe von etwa 3000 Mann, die hauptsächlich aus deutschen Immogranten und Mitgliedern der Wide Awakes bestand, überfiel Lyon die Miliz des Staates Missouri, die vor St. Louis lagerte und sich angeblich ebenfalls das St. Louis Arsenals bemächtigen wollte. Lyon gelang es, die Missouri-Miliz zu überrumpeln und gefangen zu nehmen. Die Mitglieder der Miliz wurden als Gefangene durch Missouri geführt, wobei es durch ungeklärte Umstände zum St. Louis Massaker kam, bei dem mindestens 28 Menschen getötet und etwa hundert verletzt wurden. Durch dieses Ereignis vertiefte sich die Kluft zwischen den Anhängern der Union einerseits und den Sympathisanten der Sezession andererseits, wobei die Union aufgrund des Massakers an Sympathien verlor. Abgesandte der Stadt St. Louis forderten Präsident Linclon auf, Hauptmann Lyon abzuberufen. Lyon jedoch verfügte über gute Kontakte zu Postmaster General Montgomery Blair. Blair setzte die Beförderung Lyons zum Brigadegeneral durch. Lyon wurde das Oberkommando der Army of the West übertragen.

Im Juni 1861 traf sich Lyon mit Gouverneur Jackson, um die gegenseitigen Differenzen auszuräumen, was sich jedoch als aussichtslos erwies. Statt dessen wurde der Kriegszustand festgestellt. Lyon marschierte den Missouri River entlang, um Jefferson City, die Hauptstadt des Staates Missouri, einzunehmen. Die Staatsgarde zog sich mit der Legislative des Bundesstaates in den Südwesten Missouris zurück. Lyon installierte eine nicht gwählte pro-Unions-Regierung in Jefferson City und zog dann ebenfalls in den Südwesten Missouris.

Vor der Schlacht

Am 13. Juli 1861 lagerte Lyons Armee in Springfield, Missouri und bestand aus etwa 6000 Mann der 1., 2., 3. und 5. Missouri-Infanterie, der 1. Iowa-Infanterie, der 1. und 2. Kansas-Infanterie, sowie einigen Kompanien der regulären US-Armee, Kavallerie und drei Batterien Artillerie.

Ende Juli 1861 lagerte die Missouri State Guard 75 Meilen (120 km) südwestlich von Springfield und wurde durch die Brigadegeneräle Benjamin McCulloch und N. Bart Pearce verstärkt. Die konföderierten Truppen Missouris waren hierdurch ca 12.000 Mann stark. Sie planten, die Stadt Springfield anzugreifen. Jedoch verließ Lyon am 1. August die Stadt, um die südlichen Truppen überraschend anzugreifen.

Die Vorhuten beider Armeen lieferten sich am 2. August ein Scharmützel bei Dug Springs, wobei die Vorhut der Union als Sieger hervorging. Lyon erkannte jedoch, dass die Konföderierte Haupttruppe zahlenmäßig 2 zu 1 seiner eigenen Truppe überlegen war. Daraufhin zog er sich nach Springfield zurück.

McCulloch, der nun die Konföderierte Missouri-Armee befehligte, nahm die Verfolgung auf.

Am 6. August lagerte die konföderierte Missouri-Armee bei Wilson's Creek, zehn Meilen (16 km) südwestlich der Stadt.

Da er zahlenmäßig unterlegen war, plante Lyon sich nördlich nach Rolla zurückzuziehen, um sich zu verstärken und seine Truppe neu ausrüsten zu lassen. Zuvor wollte er aber einen Überraschungsangriff auf das Lager der Konföderierten Missouri-Armee starten, um die konföderierte Verfolgung zu verzögern.

Oberst Franz Sigel, der Lyons Vizekommandeur war, entwarf eine aggressive Strategie, die die Teilung der Unionstruppe in zwei Abteilungen vorsah, Oberst Sigel wollte eine Abteilung von 1200 Mann führen, die ein Flankenmanöver ausführen sollte, währen der Hauptteil der Unionstruppe unter Lyon vom Norden her angreifen sollte.

Lyon übernahm den Plan und die Unionsarmee verließ die Stadt Springfield in der regnerischen Nacht des 9. August, wobei 1000 Mann zurückgelassen wurden, um den Nachschub und einen möglichen Rückzug zu sichern. Die entwickelte Strategie war gänzlich davon abhängig, dass das Überraschungsmoment genutzt werden konnte und der Überraschungsangriff gelang.

Interessanterweise plante der konföderierte General McCulloch seinerseits einen Überraschungsangriff auf die Stadt, verwarf dies jedoch aufgrund des starken Regens.

Die Schlacht von Wilson's Creek

Am 10. August um fünf Uhr morgens griff die Unionsarmee beim ersten Tageslicht an. Die konföderierte Missouri-Truppe wurde von diesem Angriff komplett überrascht. Lyons Streitmacht überrann das Lager der Missouri-Armee und nahm eine höhergelegene Stelle an einem Bergkamm ein, der als der Blutige Hügel bekannt wurde.

Zunächst sah es so aus, als könnte die Unionsarmee einen vernichtenden Sieg erringen, jedoch wurden diese Hoffnungen zerschlagen, als die konföderierte Artillerie der Pulaski Arkansas Batterie in den Kampf eingriff kam, wodurch die Price-Infanterie Zeit bekam sich zu decken und sich am südlichen Abhang des Hügels in Linien zu organisieren.

Oberst Sigels Plan war also anfangs erfolgreich und seine Flanke vernichtete die Missouri-Kavallerie, jedoch wurde Sigel von einem konföderierten Gegenangriff bei der Sharp Farm komplett überrascht. In diesem frühen Stadium des Bürgerkrieges waren die Uniformen der teilnehmenden Armeen noch nicht standardisiert, sodass McCullochs konföderierte Truppe ganz ähnliche Uniformen trug wie Sigels Leute. Sigel hielt daher die vorrückenden Konföderierten für eine Verstärkung durch die Unionsarmee. Er verbot daher das Feuer auf diese anrückende Armee zu eröffnen. Seinen Irrtum erkannte er erst als es viel zu spät war.

Sigels Flanke wurde durch den Gegenangriff völlig verwüstet und Sigels Leute verließen fluchtartig das Schlachtfeld.

Durch den Zusammenbruch von Sigels Flanke bekam die konföderierte Missouri-Armee in der Schlacht die Oberhand. General Nathaniel Lyon war zu diesem Zeitpunkt bereits tödlich getroffen. Er war der erste Unionsgeneral, der während des Bürgerkriegs fiel. Er was um 9 Uhr 30 am Blutigen Hügel durch einen Herzschuß tödlich verwundet worden, als er gerade seine Leute zu einer Attacke antreiben wollte. Major Samuel D. Sturgis übernahm das Kommando. Der Hauptteil der US-Armee befand sich noch in einer verteidigungsfähigen Position an der Spitze des Hügels, jedoch fehlte der Nachschub und die Moral der Leute sank. Um 11 Uhr morgens war die Unionstruppe bereits dreimal Ziel von konföderierten Angriffen gewesen. Die Munition drohte auszugehen und die Leute waren nahezu erschöpft. Deshalb entschloss sich Major Sturgis zum Rückzug.

Nach der Schlacht

Die Verluste beider Seiten waren etwa gleich hoch: 1317 Unionssoldaten gegenüber 1222 Missouri-Konföderierten. Obwohl die konföderierte Missouri-Armee das Feld beherrschte, war sie nun nicht in der Lage, so wie es Lyon vorhatte, die Unionsarmee auf deren Rückzug nach Rolla zu verfolgen. Die konföderierte Missouri-Armee zog nun zwar nordwärts, jedoch war sie nicht mehr stark genug, die politisch wichtigen Städte dieses Bundesstaates einzunehmen. Missouri blieb deshalb unter der Kontrolle der Union.