Erektion (lat: = Aufrichtung) - bei Tier und Mensch ein natürlicher Vorgang; das Steifwerden der Klitoris, des Penis oder auch zum Beispiel der Brustwarzen bei beiden Geschlechtern. Das geschieht durch die Anstauung des Blutes in den dazugehörigen Schwellkörpern dieser Organe (nicht im Falle der Brustwarzen). Durch vermehrte Bluteinströmung und gleichzeitige Abdrosselung des Blutrückstroms. Die Schwellkörper werden dadurch größer und härter. Die Erektion wird normalerweise bei sexueller Erregung durch das Erektionszentrum im unteren Rückenmark ausgelöst. Erektionsstörungen werden als Impotenz bezeichnet. Die Erektion des Penis kann auch ohne jegliche sexuelle Erregung zustande kommen, so durch den einfachen Druck der gefüllten Harnblase (Morgenerektion), aber auch zum Beispiel durch Wärmeeinwirkung oder zu enge Bekleidung und andere Ursachen.
Die Erektion des Mannes ist eine der Voraussetzungungen für den Geschlechtsverkehr, soweit man damit die Einführung des männlichen Gliedes in die weibliche Scheide versteht ? Penetration oder Koitus. Die weibliche Erektion, ist zwar deutlich weniger auffällig, für den erfüllten Liebesakt jedoch nicht minder wichtig. Hingegen ist ein aktives Liebesleben durchaus auch ohne Erektion denkbar und möglich. Das ausgedehnte zärtliche Vorspiel vor der eigentlichen sexuellen Vereinigung dient deshalb wesentlich der beiderseitigen Luststeigerung der Liebespartner.
Nach dem sexuellem Höhepunkt, dem Orgasmus, ob mit oder ohne Ejakulation oder Samenerguss, geht die Erektion zurück, das Blut fliesst aus den Schwellkörpern wieder ab, der Kreislauf normalisiert sich. Bei der Frau geschieht es in der Regel deutlich langsamer als beim Mann. Aber auch ohne eigentlichen Orgasmus nimmt die Erektion bei Mann und Frau nach einer gewissen Zeit, schneller oder langsamer ab, bis sie dann ganz verschwindet.
Doch sehr oft wird die männliche Erektionsfähigkeit auch der allgemeinen Manneskraft oder Potenz - sprich auch Reproduktionsfähigkeit - gleichgestellt. Und diese dann wiederum mit Jugend und Vitalität verglichen. Das eigentliche Erektionszentrum ist einerseits vom Gehirn her beeinflussbar ? durch erotisierende sinnliche Wahrnehmungen oder Vorstellungen, andererseits kann es auch direkt reflektorisch gereizt werden kann ? durch mechanische Reizung ? ob fremde Liebkosung oder eigene Manipulation ? Masturbation. Zur Erektionen kommt es auch beim kleinsten Säugling und der ältesten Greisin. In dem sexuell aktiven Alter kommt die Erektion naturgemäss jedoch deutlich häufiger zustande.
Da die männliche und zunehmend auch die weibliche Erektion auch voller Mythen und Wertvorstellungen ist, reihen sich um sie auch entsprechend zahlreiche Ängste und Wünsche, Vorurteile und Geheimnisse. Und die Medizin und Pharmaindustrie reagieren mit immer neuen Therapieversprechungen, Forschungen und Medikamenten.