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Bilk

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Bilk ist ein Bestandteil des Stadtbezirks 3 von Düsseldorf und - mit 108.000 Einwohnern - der größte der Düsseldorfer Stadtbezirke.

Bilk wurde bereits 799 zum ersten Mal als Hof erwähnt (villa Bilici), wohl ein Königsgut mit Kirche. Die am südlichen Düsselarm gelegene kleine Tuffsteinkirche Alt St. Martin (Alte Bilker Kirche) geht so bis in die karolingische Zeit zurück und läßt sich als Saalkirche nachweisen. Die ältesten Teile der heute dreischiffigen romanischen „Miniatur“-Pfeilerbasilika stammen im Kern aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts (Mittelschiff und fünfgeschossiger Westturm), nach 1200 wurde die Kirche um den Chor mit Apsis nach Osten erweitert, weitere Änderungen (Umbau der Seitenschiffe) erfolgten im 15. und 17. Jahrhundert. Im Inneren haben sich romanische Deckenmalereien erhalten, entstanden um 1245. Diese harmonisch wirkende Kirche ist das älteste noch sichtbare Denkmal Düsseldorfs.

Bis 1206 gehörte das an einem nördlichen Düsselarm gelegene, erstmals 1159 erwähnte Fischerdörfchen „dusseldorp“, das Dorf an der Düssel, zu Alt St. Martin in Bilk. In diesem Jahr wurde die dortige Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Am 14. August 1288, nach der Schlacht bei Worringen, wurde Düsseldorf durch den Grafen Adolf V. von Berg die Stadtrechte verliehen und die Pfarrkirche zur Stiftskirche. Die Grafschaft wurde 1380 zum Herzogtum erhoben und Düsseldorf zur Hauptstadt der neuen Herzöge. Bilk wurde schließlich 1384 von Düsseldorf vereinnahmt.

Die großflächige Ortschaft Bilk bestand aus einer Reihe von Höfen und Häusern entlag der südlichen Düssel (im Verlauf der heutigen Suitbertusstraße über Alt St. Martin, etwa die Benzenberg- und Martinstraße entlang bis zur neuen St. Martinskirche, die an der Stelle der barocken Lorettokapelle steht). Bilk war in drei Bezirke gegliedert: in Kirchbilk (Alt St. Martin), Mühlenhofen und Arenbilk (Oberbilk). Größere Höfe sind namentlich bekannt: Burghof, Deutzer Hof, Fechelshof oder Rheindorfer Hof. Aus dem nördlich von Bilk gelegenen Hof Wasserburg mit der Krautmühle entwickelte sich das größte Industrieunterehmen in Bilk, die Papierfirma Jagenberg. Im 19. Jahrhundert wurde Bilk durch die heutigen "Friedrichstadt" mit Düsseldorf verbunden.

Bekannt geworden ist Bilk auch in der Astronomie durch die Düsseldorfer Sternwarte. 1843 richtete Johann Friedrich Benzenberg (1777 bis 1846) in Bilk in der Nähe von Alt St. Martin die private Sternwarte Charlottenruhe ein und führte dort Himmelsbeobachtungen durch. Nach seinem Tod übernahm die Stadt Düsseldorf die Sternwarte und dem Nachfolger Benzenbergs, dem Astronomen Robert Luther, gelang zwischen 1852 (am 17. April 1852 Thetis) und 1890 (am 20. Februar 1890 Glauke) die Entdeckung der 24 Düsseldorfer Planeten (Planetoiden oder Asteroiden). 1943 wurde die Düsseldorfer Sternwarte während eines Bombenangriffs zerstört. Der ausgeglühte Körper des Fernrohres der Sternwarte steht heute als Erinnerung vor dem Westturm von Alt St. Martin, und schaut man durch das Rohr, erblickt man den Hahn auf dem Kirchturm.

Auf der westlich von Unterbilk gelegenen Rheinhalbinsel Lausward (Lauswerth) wurde 1876 die erste Pferderennbahn Düsseldorfs eröffnet. Von 1890 bis 1896 wurde hier der neue städtische Hafen angelegt und mit modernster Technik ausgestattet. Der ehemalige Handelshafen von Düsseldorf entwickelte sich seit ca. 1990 zum Schwerpunkt verschiedener Telekommunikatonsfirmen und Werbeagenturen. Heute ist ein Teil des Hafens zum sogenannten Medienhafen geworden, an dem auch die Studios des WDR liegen und als einer der architektonischen Höhepunkte die Gehry-Häuser.

Wichtig für Bilk war ebenfalls 1965 die Gründung der Düsseldorfer Universität, heute Heinrich-Heine-Universität.

Zum Stadtbezirk 3 in Düsseldorf gehören auch Unterbilk, Oberbilk, Hafen, Hamm, Volmerswerth, Flehe und Friedrichstadt.