Tennis-Bundesliga (Herren)
| 1. Bundesliga (Herren) | |
| Logo der 1.Tennis-Point Bundesliga | |
| Verband | Deutscher Tennis Bund (DTB) |
| Erstaustragung | 1972 |
| Hierarchie | 1. Liga |
| Rekordmeister | TC Blau-Weiss Neuss (10 Titel) |
| Mannschaften | 8 bis 11 (Sollstärke: 10) |
| Webseite | www.tennis-point-bundesliga.de |
Die Tennis-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Mannschaftstennis der Herren. Sie ist unterteilt in die 1. Bundesliga, die seit 1972 ausgespielt wird, und die 2. Bundesliga (seit 2001).
Der zu Saisonende Erstplatzierte Mannschaft der 1. Tennis-Bundesliga ist Deutscher Meister. In den bisher 43 Spielzeiten der Tennis-Bundesliga gewannen elf verschiedene Vereine den Meistertitel. Erfolgreichster Verein ist Blau-Weiss Neuss mit zehn Bundesliga-Meisterschaften.
Spielmodus
Gespielt werden die Begegnungen von Anfang Juli bis Mitte August in einer einfachen Runde an insgesamt neun Spieltagen.
Jede Begegnung umfasst sechs Spielpaarungen. Begonnen wird mit vier Einzel, anschließend folgen zwei Doppel. Sieger einer Spielpaarung ist, wer zuerst zwei Sätze gewonnen hat. Falls ein dritter und entscheidender Satz benötigt wird, wird dieser im Match-Tie-Break auf zehn Spielpunkte ausgespielt.
Die Spielpaarungen im Einzel ergeben sich aus den Weltranglistenplatzierungen der Spieler nach den French Open in Paris. Hierbei treten die beiden bestplatzierten Einzelspieler beider Mannschaften gegeneinander an, die beiden Zweitplatzierten usw. Im Doppel wird die Summe der beiden Doppelspieler in der vereinsinternen Setzliste, die sich aus den Weltranglistenpositionen der Spieler ergibt, addiert. Die beiden Doppelspieler, deren Summe niedriger ist, treten gegen das bessere Doppel der gegnerischen Mannschaft an.
Die siegreiche Mannschaft erhält zwei Punkte, bei Unentschieden erhält jede Mannschaft einen Punkt.
Seit Einführung der eingleisigen Bundesliga zur Saison 2005 ist der Erstplatzierte der Abschlusstabelle Bundesligameister. Die beiden Letztplatzierten steigen in die 2. Bundesliga ab und werden durch die beiden Erstplatzierten der geteilten 2. Bundesliga ersetzt.
Bis zur Saison 2004 wurde die Meisterschaft unter den jeweils zwei Bestplatzierten der beiden Bundesliga-Gruppen A und B durch Halbfinale und Finale ermittelt. Die beiden Letztplatzierten der beiden Gruppen ermittelten einen Absteiger unter sich.
Weil der logistische Aufwand und auch die finanziellen Anforderungen an eine Bundesligamannschaft stetig zunehmen, verzichten Aufsteiger immer wieder auf ihr Aufstiegsrecht, verbleiben in derselben Spielklasse oder gehen sogar freiwillig in eine niedrigere Klasse zurück.[1] Dieser Umstand befeuert immer wieder die Diskussion, ob man die höchsten deutschen Spielklassen im Tennis als ein- oder zweigleisige Ligen fortführen soll.
Wirtschaft
Die Firma Tennis-Point ist der neue Namensgeber der Tennis-Point-Bundesliga.[2] In der Saison 2008 wurden bei 45 Begegnungen rund 65.000 Zuschauer gezählt, was einer durchschnittlichen Besucherzahl von 1.444 Personen entspricht.[3] 1997 wurde in der Tennis-Bundesliga ein Zuschauerrekord von 148.850 Besuchern aufgestellt.
Geschichte
Der 1902 in Berlin von Carl August von der Meden gegründete „Deutsche Lawn Tennis Bund“ (später: DTB) führte aufgrund seiner hohen Teilnehmerzahl 1972 die deutsche Tennis-Bundesliga ein. Seinerzeit gab es 15 Landesverbände mit mehr als 800 Vereinen und rund 80.000 Mitgliedern. 2012 hatte der DTB 18 Landesverbände mit 1.586.633 Mitgliedern. Durch Gründung der Bundesliga wollte man die Endrunde übersichtlicher gestalten und das deutsche Tennis populärer machen.
Bereits 1970 stellte der Verband Schleswig-Holstein auf einer Mitgliederversammlung erstmals den Antrag auf Einführung der Bundesliga, zog ihn aber im Laufe der Sitzung wieder zurück.
In der 1972 schließlich gegründeten Liga wurde zu Beginn mit zehn Vereinen, unterteilt in zwei Gruppen zu je fünf Vereinen, nach den Regeln der ITF gespielt. Qualifiziert war der Berliner Verbandsmeister von 1971 sowie die drei Vorrundensieger der Deutschen Vereinsmeisterschaft. Die übrigen sechs Vereine wurden in Ausscheidungsspielen zwischen den 13 Vizemeistern der Verbände und den verbliebenen neun Teilnehmern der Vorrunde ermittelt.
Der LTTC Rot-Weiß Berlin wurde 1972 mit einem 7:2-Sieg gegen Schwarz-Weiß Bonn erster Deutscher Bundesliga-Meister. Er blieb es auch die nächsten vier Jahre.
Auf der Mitgliederversammlung 1974 entschied man sich, die Bundesliga auf zwölf Vereine aufzustocken. 1979 erfolgte die Aufteilung der Bundesliga in zwei Gruppen zu je sechs Vereinen mit Hin- und Rückrunde. Die Spielergehälter stiegen analog zur Popularität der Liga, die vom Generalsekretär des Deutschen Tennis-Bundes, Georg Stoves, erstmals als „Liga der dicken Brieftaschen“ bezeichnet wurde.
Mit dem 1996 gefällten Bosman-Urteil erlaubte man auch Ausländern mit Wohnsitz in einem EU-Land uneingeschränkten Einsatz. Ab dann waren Spieler in den Vereinen zu finden, die unter den Besten 25 der Weltrangliste waren, wie beispielsweise der Schwede Magnus Norman für Blau-Weiss Halle und viele andere. Damit einher ging auch die Aufstockung der Meldelisten. Umfassten diese in den 70er Jahren noch acht bis neun Namen, wuchs die Teilnehmerzahl nun enorm. Viele ausländische Spieler waren im Laufe der Bundesliga bei Turnieren engagiert, was immer wieder große Fluktuation in der Mannschaftsmeldung mit sich brachte.
Um dies zu vermeiden, durften seit der Saison 2001 Spieler, die unter den Top-50-Spielern des aktuellen Champions-Race-Rankings waren, nicht mehr eingesetzt werden; zudem wurde die Meldeliste auf 14 Spieler beschränkt. Der Einsatz der Top-Spieler musste natürlich auch bezahlt werden. Dadurch kam es zu enormen Schwierigkeiten der Vereine, was auch zu freiwilligem Verzicht auf die Teilnahme an der Bundesliga führte.
Das führte 1999 zu einer weiteren Reform der Bundesliga. Zunächst wurde nur noch mit elf Teams in einer Gruppe gespielt. Der Tabellenletzte stieg ab, Gruppenerster und Zweiter trugen zwei Finalspiele aus. Nach dem freiwilligen Rückzug von drei Vereinen wurde die Liga im Jahr darauf auf zehn Vereine reduziert, mit wiederum zwei Finalspielen der beiden Tabellenersten sowie dem Abstieg des Letzten. 2001 kam die nächste Reform mit einer Reduzierung auf neun Klubs. Als Unterbau wurde die 2. Bundesliga geschaffen, die, bis auf 2010 bis 2013, in eine Nord- und eine Südgruppe unterteilt ist. Seit 2005 ist der Tabellenführer der 1. Bundesliga nach dem letzten Spieltag zugleich Deutscher Meister.
Die Bundesliga-Meister bzw. die Deutschen Mannschafts-Meister
Zeitleiste Deutsche (Mannschafts-)Meister
| Jahr | Gegner | Ergebnis |
|---|---|---|
| 1972 | 7:2 | |
| 1973 | 8:1 | |
| 1974 | 6:3 | |
| 1975 | 5:4 | |
| 1976 | 7:2 | |
| 1977 | HTV Hannover - LTTC Rot-Weiß Berlin | 5:4 |
| 1978 | 6:1 | |
| 1979 | 7:2 | |
| 1980 | 6:3 | |
| 1981 | 7:2 | |
| 1982 | 5:4 | |
| 1983 | 6:3 | |
| 1984 | 5:1 | |
| 1985 | 6:3 | |
| 1986 | 6:3 | |
| 1987 | 8:1 | |
| 1988 | 5:4 | |
| 1989 | 5:4 | |
| 1990 | 4:5, 6:0 | |
| 1991 | 6:3, 6:3 | |
| 1992 | 7:2, 8:1 | |
| 1993 | 5:4, 5:1 | |
| 1994 | 4:5, 6:3 | |
| 1995 | 7:2, 3:6 | |
| 1996 | 6:3, 5:1 | |
| 1997 | 5:4, 5:4 | |
| 1998 | 6:3, 5:4 | |
| 1999 | 5:4, 6:3 | |
| 2000 | 8:1, 5:4 | |
| 2001 | 6:3, 3:6 | |
| 2002 | 6:3, 4:2 | |
| 2003 | Blau-Weiß Sundern - Rochusclub Düsseldorf | 8:1, 4:2 |
| 2004 | Blau-Weiß Sundern - Rochusclub Düsseldorf | 5:4, 5:1 |
| Seit 2005 ist der Tabellenerste auch der Deutsche Meister | ||
| 2005 | ||
| 2006 | ||
| 2007 | ||
| 2008 | ||
| 2009 | ||
| 2010 | ||
| 2011 | ||
| 2012 | ||
| 2013 | ||
| 2014 | ||
![]() |
| Deutscher Mannschaftsmeister |
Teilnehmer der Bundesliga
(Teilnehmer der Bundesliga-Saison 2014 sind fett gedruckt)
| Verein | Saison | Jahre insgesamt |
|---|---|---|
| 1975-1984, 1986-2002, 2004-2014 | 38 Jahre | |
| 1979-1994, 1996-1997, 1999-2014 | 34 Jahre | |
| 1974-1985, 1987, 1990-2003, 2008-2009 | 29 Jahre | |
| 1976-1977, 1991-2014 | 26 Jahre | |
| 1975-1987, 1991, 1994-1999, 2009-2012 | 24 Jahre | |
| 1972-1984, 1986-1991, 1995, 1997, 2000 | 22 Jahre | |
| HTV Hannover | 1972-1982, 1984-1986, 1989-1996 | 22 Jahre |
| 1972, 1974-1979, 1981, 1999-2000, 2002, 2005-2014 | 21 Jahre | |
| TEC Waldau StuttgartTEC Waldau Stuttgart | 1973, 1975-1977, 1979-1994 | 20 Jahre |
| 1977-1990, 1992, 1998, 2004-2005 | 18 Jahre | |
| 1994-1999, 2004-2014 | 17 Jahre | |
| 1977-1978, 1980-1986, 1988-1993, 1996-1997 | 17 Jahre | |
| 1987-1990, 1992-1996, 1998, 2005-2007, 2010-2012 | 16 Jahre | |
| 1972-1980, 1982-1987 | 15 Jahre | |
| TC Bamberg | 1981-1982, 1984-1992, 2002-2004 | 14 Jahre |
| Rot-Weiß Hagen | 1980, 1988, 1990-2001 | 14 Jahre |
| 1982-1994 | 13 Jahre | |
| 2004-2014 | 11 Jahre | |
| 1983, 1985-1989, 1993-1995, 2003 | 10 Jahre | |
| Erfurter TC Rot-WeißErfurter TC Rot-Weiß | 2006-2008, 2010-2014 | 8 Jahre |
| 1997-2003 | 7 Jahre | |
| 2000-2003, 2012-2013 | 6 Jahre | |
| Oberhausener THC | 1995-1999, 2003 | 6 Jahre |
| TC Palmengarten Frankfurt | 1975-1980 | 6 Jahre |
| 1972-1975, 1979 | 5 Jahre | |
| 1972-1976 | 5 Jahre | |
| 2006-2008, 2014 | 4 Jahre | |
| Blau-Weiß Sundern | 2001-2004 | 4 Jahre |
| Postkeller Weiden | 1995-1998 | 4 Jahre |
| Schwarz-Weiß Bonn | 1972-1975 | 4 Jahre |
| 2009, 2013-2014 | 3 Jahre | |
| TC Ladenburg | 1972, 1976, 1978 | 3 Jahre |
| Schwarz-Gelb Heidelberg | 1972-1974 | 3 Jahre |
| Solinger TC | 2007-2008 | 2 Jahre |
| TC Max Aicher Piding | 2005-2006 | 2 Jahre |
| 2000-2001 | 2 Jahre | |
| TC Bad Homberg | 1998-1999 | 2 Jahre |
| 1973-1974 | 2 Jahre | |
| Eintracht FrankfurtEintracht Frankfurt | 1973-1973 | 2 Jahre |
| 2014 | 1 Jahr | |
| 2013 | 1 Jahr | |
| 2009 | 1 Jahr | |
| TK Sinzig | 1993 | 1 Jahr |
| TC Weissenhof Stuttgart | 1989 | 1 Jahr |
| TEV Kelkheim | 1988 | 1 Jahr |
| TC Ravensburg | 1985 | 1 Jahr |
| TC Weiden (Köln) | 1983 | 1 Jahr |
| TC Konstanz | 1981 | 1 Jahr |
| TC Vilsbiburg | 1978 | 1 Jahr |

Stand: bis einschließlich Saison 2014, Teams mit mindestens fünf Spielzeiten
Siehe auch
- Medenspiele
- 2. Tennis-Bundesliga (Herren)
- Tennis-Bundesliga (Damen)
- 2. Tennis-Bundesliga (Damen)
- Tennis-Bundesliga (Herren 30)
Weblinks
- Offizielle Homepage der 1. Tennis-Bundesliga
- Ergebnisseiten des DTB
- Der Sender der Tennis-Bundesliga
Einzelnachweise
- ↑ Raadter Rückzug, Krefeld doch Erstligist?
- ↑ Ligasponsor Tennis-Point [1]
- ↑ Zuschauerschnitt 2008 [2]
